Sprechzimmer Dr. Müller-Wohlfahrt

Die beiden warteten die zwanzig Minuten dann schweigend. Als MüWo das Kühlkissen entfernte und Patrick den Druckverband anlegte, hörte Sebi nur kurz ein schmerzvolles aufkeuchen von Paddy. "Stellst du dich dann kurz hin, dann kann ich die Krücken anpassen", wies MüWo Patrick an. Dies war schnell geschehen und die Beiden durften das Krankenzimmer verlassen. Sie machten sich langsam auf den Weg in den Speisesaal.

Paddy und Sebi tbc: Speisesaal

Am Sanitätsraum angekommen atmete er noch einmal tief ein, und aus, dann klopfe er an die Tür und würde auch kurz darauf hereingebeten.

Mit ernster, banger Mine betrat er den Raum, begrüßte MüWo aber trotzdem mit einem Lächeln, das der Arzt freundlich erwiderte. Dann allerdings wurde sein Blick ebenso ernst und er forderte René auf sich bin aus die Unterhose auszuziehen. Dies wunderte René weswegen er auch fragte:

"MüWo, warum? Ich meine, was stimmt nicht mit meinen Beinen? Da hab ich doch nun wirklich keinerlei Verletzungen."

MüWo seufzte und sagte:

"René, ich möchte ehrlich sein. Ich habe das Gefühl, dass dein ganzer Körper in einen schlechten Allgemeinzustand ist. Das macht mir Sorgen und daher möchte ich dich einmal ganz genau unter die Lupe nehmen."

Bei diesen Worten wurde René leichenblass und stammelte:

"Aber..., MüWo, das..., das siehst du vollkommen falsch! Ich..., mir geht es doch gut. Es, ich meine, es mag ja sein, dass ich allgemein etwas schlanker geworden bin, aber Tim Wiese hat doch einst auch abgenommen um besser "fliegen" zu können. Da hat auch keiner was dagegen gesagt!"

MüWo schnaubte und funkelte René nun schon fast wütend an:

"René, ganz ehrlich, willst du mich verarschen? Du willst dich doch nicht allen ernstes mit TIM WIESE vergleichen! Ich glaube, es hackt! Also, Klamotten aus, und zwar sofort!"

Kleinlaut nickte René und tat was der Mannschaftsarzt ihm "befohlen" hatte. Dieser brummte daraufhin nur zufrieden und trat dann etwas näher an ihm ran um sich zunächst einmal dessen zahlreiche blaue Flecke anzusehen. Dabei fiel ihm nicht nur auf, dass René für einen Torwart wirklich außergewöhnlich schlank war, sondern auch dass er Narben hatte, die man weder auf seine Rippenverletzung, noch auf eine andere Sportverletzung schieben konnte.

Streng, aber auch geschockt sah er René an und fragte:

"Was..., Junge was hat das zu bedeuten? Hast du..., scheiße ich weiß gerade nicht, was ich sagen soll...!"

René senkte nur den Blick und sagte ganz leise:

"Ja MüWo, du kannst es ruhig aussprechen. Ich habe mich eine Zeit lang selber verletzt. Das...ist ein paar Jahre her und...es ist vorbei! Das schwöre ich. Ich...bin deswegen zu einer Therapeutin gegangen, zu der ich jetzt immer noch Kontakt habe. Und auch in Hamburg habe ich mir diesbezüglich jemanden gesucht. Bitte MüWo, glaub mir, ich habe das wirklich im Griff."

Traurig sah MüWo den jungen Torwart an und sagte, mehr zu sich selber, als zu René:

"Verdammt, nicht nur Robert, sondern auch René. Wie konnten wir nur so unaufmerksam sein? Das ist...unverzeihlich!"

René, der das trotzdem gehört hatte, legte geschockt eine Hand auf die Schulter des Arztes und sagte herzlich:

"MüWo, bitte mach dir deswegen keine Gedanken! Das..., davon weiß außer meinem Bruder und...jetzt auch Clemens, niemand. Noch nichtmal meine Eltern. Also...!"

Der Arzt unterbrach ihn und sagte, nun wieder in normaler Lautstärke:

"René das...ist noch erschütternder, wenn du mich fragst, aber mein Problem ist einfach..., ich bin Arzt! Selbst wenn ich deine psychischen Probleme nicht hätte mitbekommen müssen, die körperlichen Veränderungen hätten mir nicht entgehen dürfen."

Entsetzt, dass MüWo sich das so zu Herzen nahm sagte René:

"Doc..., also wirklich, du darfst dir nicht einreden, dass du ein schlechter Arzt bist! Diese Entwicklung die war ja auch..."schleichend", wenn man so will. Und ganz ehrlich, besonders das mit dem Gewichtsverlust, das ist erst hier wieder schlimmer geworden, weil ich am Anfang doch sehr große Probleme hatte. Jetzt bin ich aber wieder glücklich und daher werde ich auch schnell wieder mein altes Gewicht haben.

Zudem, also du warst doch im Training dabei. Da konntest du doch sehen, dass mich das nicht eingeschränkt hat."

Wieder leicht grummelnd sagte der Arzt:

Hm, natürlich hast du dir nicht anmerken lassen und deine Leistung abgerufen. Aber wie ging es dir dabei wirklich? Ich meine, dass du scheinbar ein Meister der Selbstbeherrschung bist, zumindest was das angeht, das hast du ja nun wirklich eindeutig belegt. Das sagt also gar nicht aus. Daher würde ich dir auch gerne etwas Blut abnehmen. Ich möchte schauen, wie deine Werte sind."

René schluckte und murmelte traurig:

"Das..., dann kann ich das Training heute wohl endgültig vergessen?"

MüWo zuckte mit den Schultern und sagte:

"Das ist noch nicht hundertprozentig gesagt. Ich werde die Proben sofort an ein Krankenhaus weiterleiten, mit dem wir hier zusammenarbeiten. Dementsprechend werde ich die Ergebnisse heute auf jeden Fall noch bekommen.

Aber auch, wenn diese positiver ausfallen, als zu erwarten ist, es sind da ja noch immer deine Füße. Komm, setzt dich mal bitte."

Mit einem Funken Hoffnung in den Augen setzte sich René auf die Liege und ließ auch diese Untersuchung klaglos über sich ergehen. Dieser schwand aber immer mehr, da der Arzt dabei keine Kommentare von sich gab, sondern nur ab und zu mit zusammengezogenen Augenbrauen brummte.

Irgendwann hielt René es nicht mehr aus und sagte:

"Hans-Wilhelm, bitte sag doch was! Das..., dieses Gebrumme macht mich wahnsinnig!"

MüWo sah "seinen" Spieler noch einmal streng an, dann lächelte er aber und sagte:

"Hans-Wilhelm", hmmmm dir scheint das ja sehr ernst zu sein, mit dem Training und so, wenn du mich schon mit meinem richtigen Namen ansprichst. Das macht ja meist noch nichtmal mehr meine Frau!"

Ernst nickte René und murmelte:

"Ja, MüWo mir ist es unheimlich ernst. Ich..., weißt du, für mich ist es die allerletzte Chance! Wenn das hier vorbei ist, dann...werde ich vielleicht noch meinen Vertrag beim HSV erfüllen und dann...komplett mit dem Fußball aufhören. Und selbst wenn in zwei Jahren noch die EM ist, dann bin ich 31. Das ist bei der heutigen Torwartentwicklung ja schon fast ein Methusalem Alter! Dementsprechend...bleibt mir nur noch dieses Turnier mich international zu beweisen."

Verständnislos blickte MüWo ihm in die Augen und sagte:

"Das ist doch Blödsinn, René! Natürlich ist es heutzutage leichter für einen sehr jungen Torwart in die Nationalmannschaft zu kommen. Aber um sich dort zu halten, dafür braucht man Klasse und Erfahrung. Davon hast du beides. Dementsprechend hast du noch viele erfolgreiche Jahre vor dir, glaub mir. Zumal Jogi und Hansi viel von dir halten."

Erstaunt über die Ehrlichkeit des Arztes erwiderte René den Blick für einen Moment, dann sagte er jedoch mit fester Stimme:

"Doc das,...das ehrt mich alles sehr, aber...es sind ja nicht nur sportliche Gründe, die mich dazu veranlassen meine Karriere zu beenden. Der Hauptgrund...ist privater Natur. Ich will mit Clemens zusammen leben, offen und ohne dass wir uns verstecken müssen. Glaubst du wirklich, das lässt sich mit einer Profi- und Nationalmannschaftskarriere vereinbaren? Wohl kaum, so traurig das auch ist!"

MüWo schwieg einen Moment, dann sagte er voller Überzeugung:

"Ja René, das glaube ich! Sicher, es wäre am Anfang vermutlich nicht einfach und dumme Kommentare müsstet ihr euch sicher noch ein bisschen mehr anhören, als zuvor. Aber...von den Mannschaften hättet ihr doch wohl kaum etwas zu befürchten und ich glaube auch, die Vereine könnten es sich nicht leisten euch fallen zu lassen.

Zudem beide in ihren Satzungen ja auch eine Klausel haben, die ganz klar besagt, dass der Verein sich klar gegen jegliche Form von Diskriminierung, inklusive Homophobie ausspricht.

Trotzdem...verstehe ich, dass du dich hier, bei diesem Turnier beweisen willst. Daher gebe ich dir die Chance heute beim Training dabei zu sein. Unter gewissen Auflagen und ohne eine Garantie, dass ich dich für das Spiel gegen England für spielfähig erklären werde.

Zudem bekommst du von mir einen Diätplan, den du streng einhalten musst. Dazu kommt, dass ich dich alle zwei Tage hier sehen will um zu kontrollieren, ob sich dein körperlicher Zustand wirklich bessert.

Und natürlich müssen wir sehen, was die Blutergebnisse sagen. Sollten sie zu schlecht sein, wirst du nicht spielen. Egal ob du dich dazu in der Lage siehst.

ICH bin dein Arzt, solange du bei der Nationalmannschaft bist. Und ICH trage die Verantwortung dafür, dass du dich hier nicht so kaputt machst, dass du zum Trainingsanfang nicht in einem ordentlichen Allgemeinzustand bist.

Diese Konditionen sind NICHT verhandelbar! Versuch es also gar nicht! So, und nun schaue ich mal nach Einlagen, die deiner Schuhgröße entsprechen. Diese kannst du dann noch ein bisschen zurecht schneiden. Ich denke das dürfte dann gehen."

René nickte nur und wartete, bis der Arzt die Einlagen gefunden, sie ihm gereicht und die angekündigten Blutproben genommen hatte.

Erst dann sagte er erst, aber auch dankbar:

"MüWo ich..., also das ist alles ein bisschen viel. Vor allem dass du glaubst, dass Clemens und ich auch als geoutete Spieler noch die Möglichkeit hätten weiter spielen zu können. Aber...ich danke dir für deine aufmunternden Worte und ich verspreche dir, dass ich deinen Anweisungen folge leisten werde. Das...bin ich dir schuldig, nach allem, was du für mich getan hat!"

Hans-Wilhelm lächelte René nur väterlich, freundlich an und sagte:

"Ach Junge, das tue ich doch gern. Euer Wohl liegt mir schließlich am Herzen und du kannst mir glauben, ich schaue euch lieber beim Training zu und hab nichts zu tun, als einen, nach dem anderen hier auf dem Behandlungstisch lieben zu haben.

So, und nun geh wieder zurück zu deinem Clemens. Der vermisst dich sicher schon. Wegen der Blutergebnisse und des Ernährungsplan melde ich mich dann noch bei dir."

Damit reichte er René noch einmal freundlich lächelnd die Hand und schob ihn dann aus dem Behandlungszimmer. Das Gespräch hatte ihn nämlich mehr mitgenommen, als er zugeben wollte.

Das Gleiche galt für René, weswegen er entschied sich erstmal einen starken Kaffee und eine Portion von seinem geliebten Obstsalat zu holen, bevor er zurück auf's Zimmer ging. Daher schlug er auch den Weg zum Speisesaal ein.

tbc Speisesaal

cf: Innenhof

Zusammen mit Benni kam Julian vorm Sanitätsraum an und klopfte. Er hoffte, dass sie wenigstens die Sache zwischen ihnen geklärt hatten. Er wollte ihre Beziehung ja nicht beenden. Und wenn Benni es wirklich mitmachen wollte, dann sollte er sich darüber auch freuen.
Er klopfte an, wurde dann auch sofort reingebeten und Benni kam mit ihm rein.
"Hallo ihr zwei. Kann ich euch helfen?", fragte MüWo und Julian nickte, legte seine Hand wieder an seinen Hinterkopf.
"Ich glaub, ich hab da ne Platzwunde", erklärte er und setzte sich dann auf die Liege. Der Arzt sah sich seine Verletzung an, merkte dabei an, dass die Wunde verbunden werde müsse. Aber damit hatte Julian ja auch gerechnet.
"Wie ist das denn passiert?"
"Bin gestolpert", erklärte Julian schnell. Er wollte da wirklich keine große Sache draus machen. Es war ja auch nur eine kleine Platzwunde. "Bin dann wohl irgendwie ganz blöd gefallen."
"Und sonst geht es dir gut? Schwindel, Übelkeit?"
Das konnte Julian guten Gewissens verneinen und er schüttelte seinen Kopf. "Ne, blutet nur und tut weh."
"Dann ist es wohl wenigstens keine Gehirnerschütterung. Ich verbinde das schnell und dann ruhst du dich aus. Kannst du dafür sorgen, dass er ins Bett kommt?", fragte er dann an Benni gewandt.

"Klar, mache ich", meinte Benni und lächelte. MüWo nickte zufrieden und machte sich an die Arbeit, wenig später zierte ein weißer Verband Julians Kopf.
Benni sah MüWo an. "Sonst noch irgendwas, worauf er achten soll?" fragte er nach.
Der Doc schüttelte nur den Kopf und lächelte aufmunternd. "Ist ja nichts schlimmes. Keine hektischen Bewegungen oder körperliche Anstrengung. Sprich, kein Training!"
Benni konnte sich vorstellen, dass Julian sich da nicht unbedingt gerne mit abfinden würde, aber es musste nun mal sein.
"Okay, ich schau, dass er im Bett bleibt."
"Gut, dann wäre das geklärt", meinte MüWo und klopfte Julian auf die Schulter.
"Dann gute Besserung."
Benni nickte und reichte Julian wieder seine Hände, zog ihn auf die Füße. "Dann lass uns mal hochgehen, oder?"

Kein Training? Aber bis dahin waren doch eh noch ein paar Stunden und da würde es ihm sicher wieder gut gehen. Es war doch nur ne Platzwunde.
"Ich will aber trainieren! Das ist auch nicht so schlimm!"
"Kein Training", wiederholte MüWo. "Entweder du hältst nicht dran oder ich sag Jogi persönlich bescheid, dass er dich sofort wieder vom Platz schicken soll.
Julian grummelte nur. Das gefiel ihm nicht. Er wollte sich doch beweisen und das konnte er nur auf dem Platz. Er griff nach Bennis Händen, stand von der Liege auf und verließ mit Benni den Sanitätsraum.

tbc: Zimmer von Benni und Mats

cf Ana und Emilia: Zimmer Emilia
Auf dem Weg zum Arzt, lief Emilia sehr langsam. Einmal weil sie immer noch ein wenig wackelig war auf den Beinen und dann hatte sie eine riesen Angst vor dem Ergebnis. Je näher sie dem Sanitätsraum kamen, desto langsamer wurde sie. Ca ein Meter vor der Tür blieb sie stehen. "Ich kann das nicht Ana.", meinte sie und eine einzelne Träne bahnte sich den Weg ihre Wange hinab.

Ana sah wie schlecht es Emilia ging. "Aber Emy, du brauchst die Gewissheit was los ist." Sie nahm sie an die Hand. "Ich bin bei dir, wir schaffen das schon." Ana lächelte sie aufmunternt an und machte ihr Mut. Da sie sich vorstellen konnte wie es ihr ging wollte sie ihr so gut wie möglich helfen.

"Und wann wenn es wirklich wahr wird? Das geht doch nicht Ana. Was soll ich denn dann machen?", fragte Emilia verzweifelt. Sie war immer noch nicht weiter gelaufen. Sie traute sich einfach nicht. "Danke Ana, dass du da bist." Sie lächelte Ana an.

"Das werden wir sehen wenn es os ist Emy." Ana lächelte sie an "Ich lasse dich doch nicht alleine. Und jetzt komm wir finden das jetzt heraus." Sie zog Emilia nun mit sich. Vor der Tür sah sie Emy an. "Also bereit?" fragte sie dann.

Emilia wurde mit zur Tür gezogen. "Also bereit?" Sie nickte nur und Ana klopfte dann. Nach wenigen Sekunden kam von drinnen ein "Herein" und Emilia öffnete zaghaft die Türe. Der Arzt staunte nicht schlecht, als die beiden Frauen in der Tür standen. "Was kann ich denn für die tun, meine Damen?", fragte er und Emilia sah unsicher zu Ana.

"Also Emilia geht es nicht so gut und ich habe ihr vorgeschlagen sich mal durch checken zu lassen." Sie lächelte Emilia aufmunternt an. "Alles wird gut Emy" flüsterete sie ihr dann noch zu. Bevor sie Emilia ein Stück weiter in den Raum zog.

Dr. Müller-Wohlfahrt sah zu Emilia. Sie war ganz bleich im Gesicht und sah krank aus. "Kommen Sie mal rein Emilia. Und setzen sie sich auf die Liege.", bat er Emilia. Als sie langsam zur Liege ging und sich darauf setzte, sah sie Ana noch einmal kurz an. Dann fragte Müwo auch schon: "Und jetzt sagen Sie mir mal, was ihre Beschwerden sind." Emilia traute sich nicht und sah hilfesuchend zu Ana.

Ana wusste nicht genau ob sie es sagen sollte. "Ihr ist immer Schlecht und sie hat Magen schmerzen. Außerdem scheint sie sehr launisch zu sein. Sebi meinte das sie veilleicht." Sie amchte eine kleine Paus und sah zu Emilia. "schwanger sein könnte. Sebi wäre ja gern mit gekommen weil er es auch bemerkt hatte aber die haben ja nun Training." Ana sah nun wieder zu Emilia.

Emilia erwiderte ihren Blick und sah sie dankend an. "Mit Sebi meinen Sie Sebastian Jung?", fragte Müwo und Emilia und Ana nickten. "Und dann ist er der Vater?", fragte er dann weiter. Emilia schüttelte schnell den Kopf. "Nein, das ist er nicht. Er ist nur ein sehr guter Freund von mir.", erklärte sie und sah entschuldigend zu Ana.

"Er ist nur auf die idee gekommen das es so sein könnte." Es war ihr irgendwie schon unangenehm das dieser Gedanke bei jemanden hoch kam. Aber so wie sie sich ausgedrückt hatte war es wohl keinen Wunder. "Ich wollte sie nur nicht alleine hier her kommen lassen." führte sie dann weiter aus.

"Ok.", meinte er und sah Emilia an. "Dann legen sie sich doch mal hin. Wir sehen mal, ob man beim Ultraschall etwas sieht. Aber sollte es so sein, würde ich sie gerne zu einem Gynäkologen im Krankenhaus schicken. Weil ich hier einfach nicht, die richtigen Geräte habe dafür und ich bin auch Sportarzt und eben kein Gynäkologe.", sagte er. Er ging in einen kleinen Nebenraum und holte ein Ultraschallgerät. Währenddessen legte Emilia sie hin und schob ihr T-Shirt ein Stück nach oben.

Ana ging auf Emilia zu nahm ihre Hand. "Es wird alles gut" machte sie ihrer Freundin Mut. Ob es stimmt was sie sagte das wusste sie nicht aber sie wollte ihr einfach halt geben. als MüWo wieder kam ging sie ein Stück zur Seite und hoffte ins geheim das alles gut gehen würde.

Anas Hand gab Emilia ein wenig Halt. Sie lächelte sie dankbar an. Müwo verteilte ein wenig Gel auf ihrem Bauch und startete dann das Gerät. "So dann wollen wir mal sehen, ob Sie schwanger sind.", sagte er und begann mit der Untersuchung. Emilia hatte Angst und so sah sie Müwo auch an. "Es ist wohl kein Wunschkind oder?", sagte er mehr zu sich selbst, als zu Emilia. Ihr kamen wieder ein paar Tränen.

Als Ana diese Worte hörte sah sie Emilia an. Das konnte doch nicht war sein. "Heißt das sie ist wirklich schwanger?" sie konnte das nicht Glauben. Ana drückte ihre Hand. "Egal was er sagt Emy ich bin für dich da und Sebi auch." Wenn Sebi wüsste das er recht gehabt hatte er würde aus allen Wolken fallen.

Emilias Augen füllten sich mit Tränen. "Also soweit ich das beurteilen kann ja.", meinte Müwo. Emilia schluchzte leise. "Sehen sie diesen kleinen Punkt hier?", fragte Müwo und zeigte mit dem Finger auf den Monitor. "Das ist, meinen Erkenntnissen nach ein Fötus." Emilia traute sich nicht hinzusehen. Sie schloss lieber ihre Augen.

Ana sah auf den Bildschirm. "Das ist ein Kind" das war mehr eine frage als eine Aussage. "Emilia wir schaffen das. Ich bin für dich da egal was passiert, das verspreche ich dir." Nun wendete sie sich wieder dem Arzt zu. "und sie meinten Emilia sollte ins Krankenhaus um das nochmal überprüfen zulassen?" Ana war geschockt von allem aber die wollte für ihre Freundin stark sein.

Emilia ließ ihre Augen geschlossen. "Danke Ana." Sie drückte ihre Hand. "Wollen Sie nicht doch mal schauen?", fragte Müwo mit sanfter Stimme. Also machte Emilia ganz langsam die Augen auf und sah auf den Bildschirm. Es war ein kleiner weißer Punkt zu sehen. Müwo antwortete erstmal auf Anas Frage. "Ja es wäre besser, wenn sie zu einem Gynäkologen gehen würde. Er kann einen Mutterpass anfertigen und sich um eine geeignete Versorgung in den nächsten Wochen kümmern.", erklärte Müwo. An Emilia gewandt meinte er dann noch: "Und Sie sollten sich bei ihrem Gynäkologen in Deutschland melden Emilia." Doch Emilia hatte ihm nicht zugehört. Sie starrte nur auf den Bildschirm und den kleinen weißen Punkt.

Ana sah Emilia an. "Willst du das ich mit komme ins Krankenhaus oder willst du das Sebi mit kommt?" Sie wusste einfach nicht was sie sagen sollte. Ana drückte Emys Hand und Strich ihr über den Arm.

Emilia reagierte immer noch nicht. Deshalb wandte sich Müwo an Ana. "Soll ich sie ein bisschen alleine lassen und in 10 Minuten wieder kommen?", fragte er.
Emilia hing währenddessen ihren Gedanken nach. Daraus würde also mal ein Baby werden? Ihr Baby? Ihr und Patricks Baby? Sie war jetzt nicht mehr alleine. In ihr wuchs ein kleines Wesen. Sie starrte immer noch wie gebannt auf den Bildschirm.

Irgendwei überforderte Ana diese Situation. Sie nickte dennoch Müwo zu. Als er das zimmer verlassen hatte sah sie Emilia an. "Alles ok?" fragte sie verunsichert. Selbst sie war ja geschockt wie sollte es dann Emy gehen? Ana hatte Angst das sie gleich in einem Weinkrampf ausbrechen würde. Denn dann hätte sie nicht gewusst was sie machen sollte.