Hotelzimmer von Mario Götze

"Ja.... aber...." Gerade verfluchte er Marios Ehrlichkeit. Bevor er sich allerdings weiter rechtfertigen konnte, klopfte es. Er zögerte kurz, ehe er zur Tür schlich und sie öffnete. "J-ja... ... L-Lisa?" Er sah sie geschockt an und schluckte. "Was ist denn los?"

Mario hatte nur das Klopfen gehört und Marco war sofort aufgesprungen. An der Tür stand Lisa. Wenn es nicht so tragisch wäre, hätte er wirklich über die Sache lachen können. Er wollte sich erstmal zurückhalten und abwarten, wie Marco auf sie reagieren würde. Deshalb legte er sich aufs Bett und sah unter die Decke.

Lisa musste nicht lange warten, da wurde ihr schon die Tür aufgemacht und ein relativ überraschter Marco stand ihr gegenüber. Hatte sie doch gewusste, dass er hier war. Doch sein Gesichtsausdruck ließ ihr frisch gewonnenes Lächeln wieder von ihrem Gesicht verschwinden. "Hey, alles okay? Ella sagt, dir geht es nicht gut!", meinte sie besorgt und machte einen Schritt vor, um Marco zu umarmen. "Ich hab dich echt vermisst", hauchte sie in seinen Armen.

"E-ella? Ich... ich war nur müde und..." Er verkrampfte sich in ihren Armen und löste sich schnell wieder von ihr. "I-ich... ich dich auch... hör mal Lisa, wir müssen reden... Es... es ist wichtig, ja? Aber... ich weiß nicht, ob das vor dem Training noch geht..."

Mario sah ein letztes Mal zu Marco und kramte dann nach seinem Handy. Immerhin hatte das vorhin geklingelt. Er sah nach und las schnell die SMS von Emy. Immer nervöser wurde er. Welcher Zeitungsartikel? Und was stand darin? Schnell schrieb er ihr zurück. Er wollte und musste sie sehen. "Wo bist du denn?", fragte er schlicht und sah auf. Er würde sich gleich in der Lobby eine Zeitung holen, damit er Bescheid wusste.

SMS an Mario:

"Ich bin mir Manu an den Hängematten. Kannst du her kommen, ich will dir alles erklären. Und falls du den Artikel noch nicht gelesen hast, mach es auch nicht. Bitte. :-*"

Mario sah ein letztes Mal auf sein Handy und stand dann auf. Er sah Marco und Lisa noch kurz an. "Ich muss zu Emy", sagte er knapp. Er hatte zwar ein schlechtes Gewissen, doch Lisa und Marco mussten das klären. Er drehte sich noch einmal um und sah ihn fest an. "Klär das in Ruhe mit ihr", flüsterte er ihm zu. "Wenn was ist, melde dich. Ich bin immer für dich da." Dann lief er durch die Lobby, holte sich eine Zeitung und lief zu den Hängematten.

Tbc: Hängematten

Marco starrte Mario hinterher und seufzte. "Lisa... w-warte bitte hier, ja? Mir geht es g-gut... nur muss ich jetzt echt zum Training... Ich verspreche dir, ich erkläre dir danach alles, okay?" Er drückte ihr noch einen schnellen Kuss auf die Wange, bevor er in sein Zimmer ging, um sich zumziehen und danach direkt weiter zur Lobby lief.

tbc: Lobby

cf: Hängematten

Mario sah eine perplexe Lisa im Zimmer stehen. Irgendwie hatte er Mitleid mit ihr, doch er musste sich jetzt umziehen. Deshalb strich er ihr nur kurz über den Arm, holte seine Sachen aus dem Schrank und zog sich schnell im Bad um. Ein letztes Mal sah er zu Lisa meine "Bis später, Lisa" und ging in die Lobby.

Tbc: Lobby

Marco öffnete die Tür mit Marios Ersatzkarte und stockte kurz, als er Lisa dort warten sah. "Hey...", murmelte er und spielte unruhig mit dem Bendel seiner Badehose. "Training ist vorbei", informierte er sie überflüssigerweise.

Verwirrt starrte Lisa Marco hinterher. Es ging im also gut... und Lisa liebte plötzlich ihr Kind, oder wie? Wer auch immer das glauben sollte, Lisa tat es nicht. Sie beschloss einfach, auf Marco zu erwarten, um schnellstmöglich herauszufinden, was mit ihrem Freund los war.
Als er dann endlich kam, war Lisa reichlich verwundert über sein Outfit. Er trug nur seine Badehose. Er schien immer noch reichlich unruhig und Lisa versuchte ihn das zu nehmen, in dem sie aufstand, sein Gesicht in ihre Hände nahm und ihn ruhig küsste.
"Was ist denn los, hm?"

Marco sah unwohl an sich hinunter und zog die Badehose erst einmal zurecht. "Sorry, komm grad vom Training", nuschelte er und erwiderte den Kuss nur kurz, bevor er Lisa auf das Bett zuschob und sich dort neben sie setzte.
"Lisa... ich... bitte versprich mir, dass du nicht ausrastest und mir zuhörst, ja? ...Ich... ich hab einen riesen Fehler begangen."

Etwas überrumpelt ließ Lisa sich von Marco aufs Bett drücken und schaute ihn dann aufmerksam an, nicht ohne nach seiner Hand zu greifen und sie fest zu drücken. Seine Worte hörten sich nicht gut an.
"Ich weiß nicht, ob ich das wissen will... Marco, wenn es... wenn du denkst, dass es besser ist, wenn ich es nicht weiß, dann bitte sag es mir nicht", meinte Lisa unsicher, pfriemelte dabei an Marcos Fingern herum.

Marco sah sie verunsichert an, als sie weitersprach und schüttelte den Kopf. "Ich... ich muss es dir sagen... wir... es... na ja.. es tut mir ja auch total leid und... ich muss das einfach aus der Welt schaffen und... bitte verzeih mir, ja? Ich weiß auch nicht, was da mit mir los war, es ist einfach passiert und ... ichhattesexmitmarc." Er hielt erschrocken die Luft an und sah sie nervös an.

Als Marco weiter sprach, hatte Lisa schon beinahe die Hoffnung, dass es nicht so schlimm war, Marcos Gestammel ließ dann aber wieder auf das Gegenteil schließen. Lisa verstand zwar nicht ganz, sie hatte zwar etwas vernommen, was sich wie "Sex" und "Marc" anhörte, aber wahrscheinlich hatte sie sich einfach nur verhört.
"Ich versteh nicht ganz", murmelte Lisa verwirrt und ließ Marco das auch mit ihren Blicken bemerken.

"Bitte, Lisa... ich kann das nicht schon wieder sagen, das..." Er atmete tief durch und schloss kurz seine Augen. "Ich... ich hatte Sex. ... mi-mit... mit Marc.... also... ter Stegen", erklärte er so ruhig wie möglich. "Gestern Nacht. Es... es waren keine Gefühle im Spiel, wirklich nicht! Ich liebe nur dich! Ich... ich verstehe selbst nicht, wie es soweit kommen konnte!"

Also doch. Marco hatte mit Marc geschlafen. Benedikt hatte Sex mit Julian. Marco Höger mit Max. Und ihr Marco mit Marc. Verdammt, sie machte eben aus jedem Hetero einen Schwulen.
"Was ist denn falsch mit mir", fragte Lisa leise in den Raum hinein. Wenn Marco sie doch liebte, wieso schlief er dann erst mit Ella und dann mit Marc. Marc! Einem Mann, einem von Marcos besten Freunden. Das Problem lag doch ganz offensichtlich bei ihr, wenn niemand ihr treu bleiben konnte. War sie so grässlich, dass alle Männer genug hatten von Frauen und ihren Launen?
Lisa spürte eine heiße Träne ihre Wange hinunter laufen.

Marco rechnete mit allem, einem Wutausbruch, einer Ohrfeige, oder sogar damit, dass sie sofort abhaute, aber sicherlich nicht damit. "W-was?! Mit dir stimmt alles! Du bist perfekt, Lisa! ICH bin hier das Arschloch! Ich bin fremdgegangen und das lässt sich nie wieder rückgängig machen. Aber ich verspreche dir, dass ich nur dich liebe. Ich werde das mit Marc klären, es war ein einmaliger Ausrutscher. Versprochen. Bitte, Lisa! Nicht weinen, gib mir eine Ohrfeige oder sonst was, aber gib nicht dir die Schuld! Du kannst dafür nichts!", redete er auf sie ein und legte zögerlich eine Hand auf ihr Knie. "Bitte..."

"Das hat Benni auch gesagt", schluchzte Lisa tränenerstickt. Am Ende hatte er sie doch verlassen und war mit Julian zusammen gekommen. Sie entzog Marco ihre Hand und rückte von ihm ab, sodass seine andere Hand von ihrem Knie runterrutschte. Eigentlich wollte sie gerade nichts mehr, als von Marco in den Arm genommen werden und sich bei ihm ausweinen, aber damit würde sie wahrscheinlich wieder irgendetwas falsch machen un dann konnte sie Marco ganz vergessen.
"Wieso mache ich den allen Männern die Frauen mies? Wieso wird jeder Mann, den ich liebe, schwul?", weinte Lisa, und umklammerte mit zittrigen Händen ihren Körper, wusste sie doch nicht, wo sie sonst damit hinsollte. Sie fühlte sich ganz klein und unbedeutend - Marco konnte auch ganz leicht ohne sie glücklich werden.

"Aber ich bin nicht Benni!" Er sah sie unschlüssig an, als sie von ihm abrückte und rutschte ihr schließlich hinterher. "Bitte... kann... darf ich dich umarmen?" Er schluckte und schüttelte hastig den Kopf. "Ich bin nicht schwul! Wirklich nicht! Das war ein Ausrutscher, er bedeutet mir nichts, Marc ist nur mein bester Freund! Er ohrfeigte sich innerlich selbst, dass er sich auf diese Scheiße mit Marc eingelassen hatte. Auch wenn es geil gewesen war, das war es sicherlich nicht wert! "Es tut mir so Leid, Lisa!"

Irgendwie hatte Marco ja recht. Er war nicht Benni... nur stellte sich jetzt die Frage, ob das gut war oder nicht. Mit Benni war sie schließlich viele glückliche Jahre zusammen gewesen, bis er sie für Julian verließ. Und soweit sie es wusste, hatte er sie nie betrogen. Mit Marco war sie erst seit Brasilien zusammen und er hatte sie schon zweimal betrogen, vielleicht... vielleicht sollte das einfach nicht zwischen ihnen sein. Vielleicht passten sie einfach nicht zusammen. Vielleicht war Marco bisexuell... und sie selbst auch, hatte sie doch gerne mit Ella geknutscht. Sollten sie hier Schluss machen, oder einen Versuch noch wagen?
"Woher weiß ich, dass du mich nicht wieder betrügst?", fragte sie schluchzend, rutschte aber weder näher an Marco heran, sodass er sie umarmen konnte, wollte sie ja schließlich auch nicht anders. Vorsichtig lehnte sie sich gegen ihn.
"Reiche ich dir nicht? Willst du kein Kind mit mir.. du kannst es sagen und ich lasse dich in Ruhe", flüsterte sie leise, sodass Marco sich anstrengen musste, um sie zu verstehen.

Marco atmete erleichtert auf und schloss sie fest in seine Arme. "Ich... das kann ich dir nicht erklären. Ich weiß es einfach, das war nur..." Nein, er würde ihr nicht von dem Kuss mit Mario erzählen! "... hier sind so viele schwul und Marc dann auch und wir haben geredet und.. es war mehr ein Versuch. Deshalb wird es nie wieder passieren! Ich brauche es nicht noch mal ausprobieren, das verspreche ich dir! Ich will nur dich! Und unsere Kleine... bitte, Lisa!" Er wusste, dass seine Begründung bescheuert war, aber er war einfach ehrlich, immerhin hatte er es wirklich nur ausprobieren wollen.

Ein Versuch. Das konnte sie wenigstens teilweise verstehen. Schließlich hatte sie selbst versucht wie es war, mit dem gleichen Geschlecht, als sie Ella geküsst hatte. Das konnte sie Marco jetzt nicht vorwerfen. Auch, wenn er weiter, viel weiter gegangen war, als sie selbst es getan hatte. Nur war die Frage, ob das nur daran lag, dass Marco sie unterbrochen hatte, oder ob Lisa es selbst nicht gewagt hätte. Und hatte Lisa nicht jetzt einen eigenen Versuch frei? Denn wenn sie ehrlich war, neugierig war sie schon noch.
Sie schmiegte sich an Marco, umarmte ihn fest und nuschelte ihm ein "Ich will dich nicht schon wieder verlieren" entgegen. Wenn nur die ganzen sexuellen Triebe nicht wären.

"Wirst du nicht, Schatz. Wirklich nicht. Ich liebe nur dich..." Er strich ihr sanft über den Rücken und seufzte. "Ab jetzt wird nichts mehr zwischen uns stehen... Bitte, Lisa. Sag, dass du mir diesen Fehler verzeihst?"
Er sah sie hoffnungsvoll an und griff nach ihrer Hand.

Lisa erwiderte den Druck ihrer Hände.
"Ich weiß nicht", meinte sie dann zögerlich und schaute auf ihre beiden Hände. Sie wollte ihm ja verzeihen, nur wusste sie nicht, ob sie es auch konnte. Marco hatte sie schon zweimal betrogen, auch wenn er ihr schwor, es nie wieder zu tun. Es tat weh. Besonders da es ihre alten Wunden wieder aufriss. "Ich glaube schon...", sagte sie trotz allem. Denn sie liebte ihn und ohne ihn würde es ihr noch schlechter gehen.