Hotelzimmer von Mario Götze

Mario genoss es, dass Marco mit ihm zusammen unter der Decke lag. "Doch, ich bin ein schlechter Freund. Heute habe ich bestimmt 90% des Tages nur an mich gedacht und nicht an deine Probleme. Und wenn du endlich glücklich bist, rede ich es dir immer noch schlecht."
Er drehte sich auf die Seite und kuschelte sich an Marco. "Nein, sie ist mir nicht blöd gekommen. Sie... also wirhabenunsgeküsst", brabbelte Mario.

Marco warf Schü einen kurzen Blick zu und hob die Decke an, damit auch er sich dazu legen konnte.
Er wurde langsam schläfrig, bis Mario vor sich hin stammelte. "WAS?! Ihr habt euch geküsst?! Und das nennt sie, sich von dir fern halten?! Ich werde..." Er biss sich auf die Zunge und schloss für einige Sekunden die Augen. "Weißt du was? Es ist okay, ich reg mich jetzt gar nicht erst auf, das bringt sowieso nichts."

Marios Herz schlug schneller, als er daran dachte, wie gefühlvoll das gewesen war. "Ich... Marco... Du weißt gar nicht, wie schön das war. Und äääh... Also du musst das nicht gutfinden. Danach hat sie sich von mir gelöst und meinte, sie bräuchte Zeit zum Nachdenken und will mich erstmal nicht mehr sehen. Aber Marco, ich kann das nicht einfach. Wenigstens bist du glücklich" Er lächelte ihn an und strich ihm liebevoll durch die Haare.

"Hm", murmelte er lediglich, da er kein gutes Gefühl bei der Sache hatte. "Danke...", fügte er trotzdem noch hinzu und schlang beide Arme um Mario, bevor er sich entspannter hinlegte. "Ich penn heut hier, wenns okay ist." Durch die Umarmung wollte er Mario einerseits Geborgenheit geben, andererseits wollte er auch nicht, dass Mario sich zu Emy stahl, sobald er eingeschlafen war. Er rückte noch etwas näher an ihn und schloss müde die Augen.

Mario kuschelte sich enger an Marco. Schnell holte er noch seinen IPod und sein Handy vom Nachtschrank, er konnte noch nicht schlafen. "Du darfst hier doch immer schlafen, weißt du doch", murmelte Mario und strich ihm noch einmal über den Kopf.
Marco schloss die Augen und würde wohl im nächsten Moment einschlafen. Auch Schü neben ihm schlief bereits. Deshalb steckte sich Mario die Stöpsel in die Ohren und schloss die Augen.

Ein Lied nach dem anderen hörte Mario mit seinem IPod, doch nichts wollte so richtig zu ihm durchdingen. Zu viel war an diesem Tag passiert. Zu viel Schönes, aber auch zu viel Enttäuschendes. Er betrachtete den schlafenden Marco, der sich mit den Armen an ihn klammerte.
Da drang ein Lied direkt in sein Herz. Verwundert, weil er das Lied schon ewig nicht mehr gehört hatte, zuckte er zusammen. Er sah Emy direkt vor sich. Er würde ihr niemals weh tun. Ron hatte das getan, aber er würde das niemals tun.
Ohne zu zögern übertrug er das Lied auf sein Handy. Sein Herz steuerte in diesem Moment alles.
Er rief eine neue MMS auf und fügte das Lied dort ein. In den Betreff schrieb er: Schlaf gut <3
Dann drückte er schnell auf senden und schaltete sein Handy auf stumm. Marco und Schü sollten schließlich nicht aufwachen.

SMS an Mario:

"Danke."

Nach wenigen Minuten leuchtete sein Handydisplay auf und zeigte eine Antwort. Mit klopfendem Herzen öffnete er sie, um danach umso härter auf den Boden der Tatsachen geholt zu werden. Danke, war die einzige Reaktion gewesen. Eine Träne rollte aus seinem Auge und tropfte auf sein Kopfkissen.
Er zog sich die Ohrstöpsel aus den Ohren und sah sein Handy an. Er ging in die Kontakte und suchte unter dem Buchstaben E. Mit zittrigen Fingern öffnete er Emys Kontakt und ging ins Menü. Kurz zögerte er und und schloss die Augen. Sein Daumen drückte auf Löschen und somit war Emy aus seinen Kontakten gelöscht. Er legte sein Handy neben sich und drückte Marco einen Kuss auf die Wange.
"Wenigstens hab ich dich", flüsterte Mario.

André hatte die ganze Zeit über neben den Beiden gesessen. Er beobachtete seine beiden beste Freunde und schwieg die meiste Zeit über. Es tat Mario bestimmt gut, wenn er einfach mal alles von der Seele sprechen konnte. Als Mario mit seinem Handy spielte, sah er ihn ein wenig skeptisch an. So weit er Mario eben unter der Decke erkennen konnte. Dann grinste er aber leicht. "Ich will eure K-Kuschelstunde ja nicht unterbrechen, aber ich s-schlafe auch hier, j-ja? Ihr werdet mich n-nicht mehr los." Jetzt wo er wusste wie schlecht es Mario ging, wollte er auch für ihn da sein.

SMS an Mario:

"Es tut mir so leid Mario. Es ist nicht so, dass ich dich nicht mehr sehen will, ich will dir nur nicht mehr weh tun. Aber genau das mache ich, wenn wir etwas zusammen machen."

Mario kuschelte sich enger an Marco, allerdings immer darauf bedacht, dass dieser nicht aufwachen würde. Schlafen konnte er allerdings nicht. Immer wieder sah er Emy vor seinem inneren Auge, konnte an nichts anderes denken. Es war die Hölle.
Doch plötzlich leuchtete sein Handy wieder neben ihm. Interessiert sah er darauf und sah eine unbekannte Nummer. Wer das wohl war?
Er öffnete sie und dachte nur, wie dumm er doch war. Natürlich würde er immer die Handynummer haben, solange er eine SMS von ihr hatte. Er konnte sich nicht wehren, er musste ihr antworten.
Schnell tippte er eine Antwort:
Du hast nicht die geringste Ahnung, was mir weh tut und was nicht. Ich kann dir hier nicht aus dem Weg gehen und will es auch nicht. Ich nehme die Schmerzen gerne in Kauf, denn sie sind nichts im Vergleich zu den Schmerzen, die ich hab, wenn du nicht bei mir bist.
"And I will always love you.
I will always love you.
You my darling you mhhh"

SMS an Mario:

"Mario? Können wir nochmal reden? Es ist wirklich wichtig und ich kann dir das nicht per SMS schreiben."

Mit klopfendem Herzen wartete Mario. Würde sie noch einmal antworten? Die Minuten zogen sich ins Unendliche. Bis das Display nach einer Ewigkeit wieder zu leuchten begann.
Die SMS überraschte ihn und er wäre am Liebsten sofort zu ihr gerannt. Doch auf der anderen Seite hatte er Angst. Angst, dass alles vorbei war. Der totale Knock-out. Doch konnte es noch schlimmer werden? Konnte sie ihn noch mehr verletzten, als er schon verletzt war?
Schnell antwortete er wieder:

"Klar, wann immer du willst. Wann und wo? Was kann denn so wichtig sein, dass du es mir nicht schreiben kannst?!"

Marco bewegte sich unruhig im Schlaf und drehte sich auf die andere Seite, um dieses Mal Schü an sich zu ziehen. Seufzend drückte er ihn fest an sich und wurde langsam wieder ruhiger.

SMS an Mario:

"Am besten so schnell wie möglich. Ich finde SMS ist da einfach zu unpersönlich."

André erschrak als Marco ihn plötzlich an sich zog. Was war denn mit ihm jetzt los? Ging es ihm schlecht? Er bekam dann aber mit, dass der Blonde eingeschlafen war. Er lächelte leicht und lehnte sich an seinen besten Freund. Hoffentlich ging es ihnen beiden schnell wieder gut.

Marco seufzte im Schlaf und schreckte urplötzlich hoch. "Was, wo?!" Verwirrt setzte er sich auf und warf einen kurzen Blick auf Mario, der zu seinem eigenen Glück noch anwesend war, aber anscheinend noch nicht geschlafen hatte. "Schlaf auch mal", murmelte er müde, bevor er sich wieder in die Kissen fallen ließ und sich gegen Schü lehnte. "Bist bequem", nuschelte er und zog seinen besten Freund wieder an sich.

"Wir sollten a-alle drei mal s-schlafen." Er grinste leicht. André selbst war aber komischerweise kein stück müde. Er war hellwach. Und mit Marco der ihn so festhielt, konnte der Blonde erst recht nicht einschlafen. "Danke d-dir." Er lachte leicht auf Marcos Worten hin und strubbelte ihm kurz durch das Haar. "D-du bist auch nicht ü-übel."

Mario dachte nach. So schnell wie möglich... Das hieß auch so schnell wie möglich. Inzwischen hatte Mario richtig Angst um Emy. Was war nur passiert, dass sie ihn sofort sehen wollte? War irgendetwas wichtiges in Deutschland passiert? Aber dann würde sie doch nicht IHN sehen wollen.
Es half nichts, er musste zu ihr. Jetzt sofort. Egal, was Marco und Schü denken würden. Auch wenn sie nicht schliefen und er deshalb alles erklären müsste.
Er löste sich von Marco und Schü und krabbelte über die Beiden aus dem Bett. Kurz drehte er sich um und drückte Marco einen Kuss auf die Wange. "Sorry... Aber ich muss das tun", flüsterte er und ging zur Tür.

Marco war bereits wieder im Halbschlaf, als er spürte, wie sich Mario neben ihm bewegte und anscheinend aufstand. Er lächelte, als er einen Kuss auf die Wange bekam und machte es sich halb auf Schü bequem. Bereits nach wenigen Minuten war er wieder eingeschlafen.

Verwundert, dass Marco nicht reagierte ging Mario zur Tür. Er sah Schü an, der noch nicht schlief.
"Sorry Schü", murmelte Mario, "Ich muss das jetzt tun. Sei nicht sauer, ich bin gleich wieder da ja?" Damit verschwand er und rannte zu Emilias Zimmer.

tbc: Emilias Zimmer

André lächelte seinen besten Freund leicht an. Es würde Marco gut tun, wenn er ein wenig schlafen würde. Er selbst war noch nicht so wirklich müde. Er sah zu Mario herüber. Dieser stand auf und...ging bestimmt zu Emy. "Wenn du es für richtig hälst, okay." Er konnte ihm ja nichts vorschreiben. Mario war alt genug. Und wenn er um sie kämpfen wollte...sollte er es tun.

Irgendwann wachte Marco wieder auf und seufzte zufrieden. Er fühlte sich schon um einiges besser, auch wenn er gar nicht so lange geschlafen haben konnte. "Lisa...", seufzte er leise und lief knallrot an, als ihm auffiel, dass er ja auf Schü lag. "Upps, sorry, Schü." Er grinste entschuldigend und drehte sich auf die andere Seite, da Mario anscheinend auch schlief. Als er ihn nicht entdecken konnte, spannte er sich sofort an. "Schü...? Wo ist er hin?"

"Ach was. K-Kein Problem." Er grinste und stieß Marco leicht in die Seite. "Aber Lisa kann ich d-dir nicht e-ersetzen." Marcos Frage ließ ihn wieder nervös werden. André spielte nervös mit seinen Fingern. Er wird bestimmt wütend auf ihn, weil er ihn nicht aufgehalten hatte... "Ich...also..."

"Keine Sorge, musst du auch nicht", beruhigte er ihn grinsend.
Als Schü zögerte, war Marco sofort klar, wo Mario hingegangen war. "Er ist zu Emy, hab ich recht? Mann, wann checkt er es endlich?!" Er schüttelte seufzend den Kopf und ließ sich wieder auf die Matratze fallen.