Hotelzimmer von Mario Götze

"Ich... ich weiß nicht", murmelte er leise. "Nicht wirklich, um ehrlich zu sein. Jeder kann eigentlich frei entscheiden.."
Marios Gesichtsausdruck gefiel ihm nicht und er war sich irgendwie sicher, dass sie deswegen noch einmal in Streit geraten würden. Er konnte nur hoffen, dass Mario sich nicht wirklich dazu breitschlagen ließ.

Mario schluckte. Er wusste nicht, was er von dieser Antwort halten sollte. Was wenn der Traum wahr werden würde? Wenn er wirklich nach München und mit Emy ein Kind haben würde.
In ihm brach wieder eine kleine Wunde auf, seine Sehnsucht steigerte sich wieder ins Unendliche. Er musste wirklich zu Didi, sonst würde er das nicht verarbeiten können.
"Glaubst du... also glaubst du, dass Gott nicht irgendwie was für uns vorgesehen hat?", fragte er schüchtern.

Marco seufzte leise. "Keine Ahnung, Mario. Wenn er das hat, bedanke ich mich recht herzlich, dass meine Freundin ne andere Frau küssen muss, nur weil ich mal ne Stunde lang weg bin! Was das für ein Schicksal ist, weiß ich auch nicht!" Er zuckte erschrocken zusammen und strich Mario über seine Wange. "Sorry, ich wollte dich nicht so anmeckern."

Schockiert riss Mario die Augen auf. "LISA HAT WAS BITTE SCHÖN????????", brüllte Mario los. "Welche Frau denn überhaupt?" In Mario stieg die Panik auf. Emy. Was wenn sie mit Lisa küsste? Mario begann zu zittern. "Ist es Emy? Küsst sie Emy?" Er nahm seinen Freund feste in den Arm. Unfassbar was sich Lisa leistete. Statt froh über eine funktionierende Beziehung zu sein, macht sie mit ner anderen rum.

Mario zuckte ershrocken vor ihm zurück. Scheiße... Der Doc würde bestimmt nicht begeistert sein, wenn Mario sich so aufregte. "Sie... sie... sie hat Ella geküsst", stammelte er schnell und schluckte die aufsteigenden Tränen hinunter. "Ich habe ihr dann erzählt, wer Ella wirklich ist und sie ist ganz ruhig geblieben und hat gesagt, dass wir da ja nicht zusammen waren und naja... sie wollte nur mal wissen, wie es ist, ne Frau zu küssen... Ich weiß auch nicht, ich hab echt ein schlechtes Gefühl, jetzt, wo ich die beiden wieder alleine gelassen habe."

Mario konnte das Gehörte nicht fassen. Lisa küsste Marcos ONS um zu wissen, wie es war? Das durfte echt nicht wahr sein. Er musste sich zusammenreißen, dass er nicht sofort zu ihr rannte und sie umbrachte. Das war nicht ihr ernst. Schwanger von Benni mit Marco zusammen und jetzt machte er mit Ella rum? Er sprang auf und wollte vom Bett aufstehen, als er merkte wie seine Beine zusammensackten. "Wenn ich diese Schlampe in die Finger kriege, ist sie sowas von fällig, das schwöre ich dir", fauchte Mario und ballte seine Hände zu Fäusten.

Marco sprang ebenfalls auf und zog Mario auf seinen Schoß, als seine Beine einknickten. "Mario, bleib jetzt bitte ruhig! Du wirst Lisa nicht angreifen, oder sonst irgendwas dummes tun, okay?! Sie ist MEINE Freundin und ICH muss das klären!" Dass er sich bei Mario auch eingmischt hatte, ignoriert er großzügigerweise.

Erschrocken sah er Marco an, das hatte er nicht ernsthaft so hingenommen oder? "Marco, das wird nicht ernsthaft deine Freundin bleiben oder?" Er sah ihn ernst an. "Marco, sie ist schwanger, liebt angeblich Benni, bzw. mittlerweise ja dich und betrügt dich oder euch oder wie auch immer mit einer Frau? Du kannst sie nicht immer noch lieben oder? Ich rede mit ihr und dann kannst du mit ihr reden. Wenn ich dabei bin!!!"

"Aber..." Marco seufzte. Das Gespräch nahm eine vollkommen falsche Wendung. "Mario, ihr habt gerade erst angefangen, wieder miteinander klarzukommen... bitte... immerhin... ich hab dich doch auch geküsst. Also habe ich eigentlich kein Recht, so sauer auf sie zu sein, findest du nicht?"

Mario passte das alles überhaupt nicht. "Sie ist schlecht für dich, Marco! Sieh das doch mal ein. Erst verletzt sie dich, weil sie Benni ja noch sooo liebt und dann verletzt sie dich, weil sie Ella küsst! Sie verletzt dich immer! Ich kann das nicht mehr sehen, verdammt!!", rief Mario. Auf das andere ging er besser mal nicht ein.

"Mario, merkst du was? Du reagierst genauso, wie ich es bei Emilia getan habe. Und was hat das gebracht? Ich hab 2 Ohrfeigen von ihr bekommen. Bitte, lass mich das klären, das bringt doch nichts, wenn du sie jetzt irgendwie anbrüllst und dann alles von vorne losgeht... Du musst dich doch ausruhen und nicht aufregen."

"Ich will aber mit ihr reden und sie für das bestrafen, was sie dir jeden Tag antut! Immer und immer wieder verletzt sie dich. Emy wollte es ja schließlich versuchen, gut, schiefgegangen, aber Lisa betrügt dich! Versteh das doch bitte!"

"NEIN! Du wirst sie nicht bestrafen! Wenn sie mich betrügt, habe ich das auch! Wir waren fast in einer Beziehung und ich vögel Ella! Wir sind in einer Beziehung und ich knutsche mit dir rum! Wie nennst du das, hm?! Etwa nicht betrügen?!" Inzwischen war er wirklich sauer auf Mario.

Mario zuckte zusammen, als Marco ihn so anschrie. Was er sagte machte ihn sehr nachdenklich, er hatte eigentlich gedacht, dass das zwischen ihnen nichts richtiges war. "Marco, ich dachte, dass es freundschaftlich war? Du wolltest mich trösten, aber das ganze hatte doch nichts mit einer Partnerschaft zu tun..." Verunsichert sah er Marco an. Oder hatte der das so interpretiert?

Konnte man das wirklich noch als freundschaftlich sehen? Er wusste es nicht... "Ich... ja.. schon. Aber es geht mir um das Prinzip! Wir haben uns geküsst, Mario. Und Lisa ist ja jetzt auch nicht mit Ella zusammen, sie wollte es nur mal ausprobieren." Er hoffte wirklich, dass Lisa sich in Zukunft von Ella fernhalten würde. "Bitte, Mario. Meinetwegen können wir darüber reden, aber wenn du sie anbrüllst, oder sonst was, werde ich gehen. Das tue ich mir nicht noch einmal an."

Mario wollte Marco nicht rechtgeben. Das sah er überhaupt nicht ein. Natürlich hatten sie sich auch geküsst. Aber sie waren schließlich beste Freunde und das ganze war aus reiner Verzeiflung heraus passiert. Und Ella und Lisa kannten sich schließlich nicht.
Er wusste aber, dass er mit Marco nicht darüber diskutieren konnte. Er würde wohl immer hinter Lisa herlaufen, egal was diese tat. Wo er natürlich nicht drüber urteilen durfte, schließlich war er nicht viel besser. "Wir lassen da ein wenig Gras drüber wachsen ja?", fragte er Marco. Dieser nickte nur und wollte wohl auch nicht mehr darüber reden.
Mario kam ein anderer Gedanke. Er musste sich noch dringend bei Emma für die Hilfe bedanken. Da war er eben noch nicht zu fähig gewesen. Er setzte sich ein wenig auf und holte sein Handy aus der Tasche, bemerkte aber enttäuscht, dass er Emmas Nummer gar nicht hatte. Nun gut, musste er wohl Jogi fragen. Hi Jogi! Mir geht es um einiges besser, vielen Dank für eure Hilfe eben! Ich würde mich gerne bei Emma bedanken, weißt du wo sie ist? Oder kannst du mir ihre Nummer geben? Danke, Mario Schnell drückte er auf Senden und ließ sich noch einmal in die Kissen fallen.

SMS zurück

Mario, das freut mich. Und bitte jag uns nie wieder so einen Schrecken ein.
Ich weiß nicht, wo Emma ist. Aber ihre Nummer lautet: 0151.......
LG Jogi

Nur einigige Minuten musste Mario warten, bis er eine SMS bekam. Zwar wusste Jogi nicht, wo sie war, dafür konnte er ihr jetzt eine SMS schicken. Aber was wollte er ihr sagen? Nach einigen Versuchen, endschied er sich für eine Version.
Hallo Emma! Ich wollte mich für deine Hilfe bedanken eben. Wo bist du denn? Darf ich vorbeikommen? Mario
Er drückte auf Senden und wandte sich an Marco. "Ich würd mich gerne bei Emma für ihre Hilfe bekanken. Ich geh zu ihr, ist das in Ordnung?"

Mario öffnete schnell die SMS und stand auf. Zwar schwankte er kurz und fühlte sich ein wenig wacklig auf den Beinen, aber er fühlte sich einfach verpflichtet sich persönlich bei seiner Retterin zu bedanken. Er ging noch schnell ins Bad, zog sich um und spritzte sich ein wenig Wasser durch das Gesicht.
Schnell verabschiedete er sich von Marco und machte sich mit Handy und Schlüssel auf den Weg zum Strand.

tbc: abgelegene Bucht

cf: Speisesaal

Auf den ersten Metern schwankte Mario noch etwas. Doch wirklich eingreifen musste er nicht, auch wenn er immer ein Auge auf den jungen Spieler hatte. Er hatte es aber auch wirklich nicht leicht momentan.
Erst als Mario im Zimmer verschwunden war und die Tür hinter sich geschlossen hatte, machte er sich auf die Suche nach Emma.

tbc: Emmas Zimmer

cf: Lounge

Unsicher wankte Mario auf das Bett zu, in dem Marco noch immer lag. Dieser öffnete nur kurz die Augen und murmelte, dass er sich zu ihm legen sollte.
Für Marco war die ganze Aufregen sicher nicht einfach gewesen, deshalb brauchte dieser dringend Schlaf. Mit schlappen Beinen schlurfte Mario noch schnell ins Bad, wusch sich notdürftig und schlüpfte aus seinen Klamotten. Sein Handy nahm er mit zum Bett und legte es auf den Nachtschrank. Müde legte er sich ins Bett und dachte nach. Er griff noch einmal nach seinem Handy und prüfte seinen Posteingang. Null komma Null Nachrichten von Emy. Kurz zögerte er. Sollte er ihr doch schreiben? Aber er musste stark bleiben und sie in Ruhe lassen. Sonst würde es ihm weiter schlecht gehen. Auch Emma hatte nicht geschrieben. Aber vielleicht lag sie in den Armen von Joachim und die beiden waren wieder glücklich. Leise seufzte er.
Er drehte sich auf die Seite und strich seinem besten Freund über den Kopf. Dann kuschelte er sich an ihn und küsste ihn auf die Wange. "Ich hab dich lieb, Großer", flüsterte er leise und schlief ein.

SMS von Emma

Mario, es ist alles in Ordnung.
Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil wegen und überhaupt..

Marco wachte verwirrt auf, als sich das Bett neben ihm senkte und setzte sich gähnend auf. "Mario? Alles klar?" Er strich seinem besten Freund durch seine Haare und sah sich kurz um. War er weg gewesen? Irgendetwas hatte ihn aufgeweckt.

Mario schnaufte. Was wo wie? Als er dann eine Hand in seinen Haaren spürte lächelte er. Marco war für ihn da. Er kuschelte sich noch ein wenig enger an seinen besten Freund. "Du warst echt ganz schön ko oder? Du hast den ganzen Abend geschlafen." Er lächelte hielt die Augen aber noch geschlossen. War noch zu müde um ihn anzusehen.