Hotelzimmer von Mario Götze

"Mmmm ja er wollte w-wohl zu ihr." André seufzte. Man konnte MARCO direkt ansehen wie fertig ihn das Ganze machte. Er selbst war auch sehr nervös und machte sich sorgen um Mario. Aber Marco hatte da schon viel mehr mitbekommen als er. "Ich hätte ihn a-aufhalten können. Aber M-Mario ist ja a-alt genug."

Marco schüttelte erneut den Kopf. "Du hättest gar nichts machen müssen. Er wird schon irgendwann - hoffentlich - verstehen, wie schlecht sie für ihn ist. Ich meine, klar, es kann sein, dass sie auf einmal doch etwas für ihn empfindet, aber die Chance ist doch gleich Null!"

SMS an Marco:

Sei nicht böse, ich musste noch schnell zu ihr. Mir geht es gut, wir sehen uns morgen beim Frühstück, ja? Mario

Also Marco am nächsten Morgen aufwachte, fiel sein Blick zu allererst auf sein Handy. Er verdrehte lediglich die Augen, bevor er sich von Schü löste und in Marios Badezimmer ging. Der hatte sicher nichts dagegen, wenn er sich mal wieder Duschsachen auslieh. Nach einer ausgiebigen Dusche - immerhin hatte er ja Zeit - brachte er seine Haare etwas in Form und wickelte sich ein trockenes Handtuch um die Hüfte.
Danach ging er wieder nach draußen und warf grinsend sein nasses Handtuch auf den immer noch schlafenden Schü. "Aufstehen!"

Nachdem auch Schü sich halbwegs gerichtet hatte, gingen sie zusammen zum Speisesaal. Auf dem Weg dorthin hoffte Marco, dass Lisa bereits anwesend war und sie ihm nicht übel nahm, dass er sie gestern sitzen gelassen hatte.

tbc: Speisesaal

cf: Zimmer Emilia

Vor Marios Zimmer blieb sie kurz stehen. Sie überlegte, ob sie den Brief ihm wirklich geben sollte. Aber jetzt hatte sie ihn schon geschrieben, da konnte sie ihn auch ankommen lassen.
Schnell schob sie den Umschlag mit "MARIO" darauf unter der Tür durch.

"Lieber Mario,
es tut mir Leid, dass alles so gekommen ist. Ich wollte mich nie zwischen dich und Marco drängen und ich finde es wirlich schade, dass er mich nicht mag. Aber irgendwie kann ich ihn auch verstehen.
Trotzdem habe ich dir die Wahrheit gesagt und du hast dich dafür entschieden, dass du mich weiterhin sehen willst und mir die Zeit lässt, die ich brauche. Dafür bin ich dir wirklich dankbar und ich hoffe Marco kann das auch bald akzeptieren.
Über deine SMS habe ich mich wirklich gefreut.
Ich mag dich und will dich deshalb nicht verlieren, aber bitte rede zuerst mit Marco und klär das Ganze.
Ich muss jetzt sowieso erstmal klären, wie es mit mir in Zukunft weiter geht. Durch den Arztbesuch hat sich bei mir jetzt einiges geändert und ich muss ganz neu planen.
Emilia"

Danach ging sie wieder zurück in ihr Zimmer.

tbc: Zimmer Emilia

cf: Meer

Mario legte seinen Arm um ihn, während sie auf sein Zimmer zugingen. "Ja, das hoffe ich. Hast recht... Das ist echt ... unbeschreiblich schön. Ich verstehe gar nicht, wie man so ein kleines Wesen nicht lieben kann. Das ist einfach wunderschön."

Mario zog seine Zimmerkarte aus der Hosentasche und öffnete die Tür. Es kratzte ganz merkwürdig unter der Tür, weshalb Mario nach einem Steinchen suchte. Stattdessen bückte er sich und erblickte einen Umschlag mit seinem Namen drauf. Überrascht stand er auf und schlug erstmal seine Tür zu.
Marco schob er zum Bett und setzte sich neben ihn. Er zeigte Marco den Brief und sah ihn fragend an. "Was ist denn das für ein Brief?"

Marco ließ sich neben Mario auf das Bett fallen und verdrehte die Augen. "Kann ich hellsehen? Dafür musst du ihn schon aufmachen, du Schlaumeier", neckte er ihn grinsend. "Aber ich kann mir schon denken, von wem der ist."

Mario boxte ihm in die Seite. "Man, das weiß ich selbst. Wer soll das denn sein?" Mario hatte irgendwie überhaupt keine Ahnung, war aber trotzdem sehr neugierig. Schnell riss er den Umschlag auf und begann mit klopfendem Herzen zu lesen.

"Na, wer wohl...", murmelte er und boxte ihn ebenfalls grinsend zurück. Als Mario anfing zu lesen, beugte er sich schnell über ihn, um mitlesen zu können. Anfangs verkrampfte er sich, allerdings entspannte er sich nach einer Weile. Vielleicht war sie doch gar nicht so schlimm, wie er gedacht hatte.

Während Mario las verschwammen die Zeilen vor seinen Augen. Die Tränen liefen ihm die Wangen hinunter und als er am Ende angekommen war, zitterte er vor Angst. Wie also wie war das denn gemeint. Sie konnte doch da nicht einfach aufhören. Was war mit dem Kleinen? Was war passiert?
Mario musste sich stark zusammen reißen, dass er nicht völlig ausflippte. Kraftlos ließ er das Blatt Papiert fallen und fiel auf das Bett. Er hatte keine Kraft mehr.
Mit tränenverschleierten Augen sah er Marco an. "Marco, was ist das? Was sagt sie da und was zur hölle ist mit dem Kind? Ich... ich hab solche Angst. Was wenn es krank ist?"

Marco zuckte zusammen, als Mario sich auf das Bett warf. "Mario, bitte... nicht weinen..." Er legte sich seufzend neben ihn und zog ihn sanft auf sich. "Es wird schon alles gut sein, mit dem Kind. Und wegen der Sache mit euch, ich kläre das, ja? Wenn ich nicht mehr zwischen euch stehe, wird sie sich vielleicht anders entscheiden."

Mario drückte sich an Marco und kuschelte sich an ihn. Er hatte in diesem Moment wirklich Angst. "Aber was meinst sie damit, nach dem Arztbesuch muss sie sich neu orientieren? Was, wenn das Kind nen Gendefekt hat oder was weiß ich? Und sie ist allein mit dem Kind. Also zumindest... Naja was auch immer der Vater will... Marco, was mache ich denn jetzt? Also.. O mein Gott." Mario schlug sich die Hände vor sein Gesich und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er zitterte und ihm war mit einem Mal furchtbar kalt. "Aber... aber Marco du verlässt mich nicht oder? Also ich meine... Wir bleiben Freunde oder?", fragte er stotternd.

"Hey, jetzt bleib mal ganz ruhig, ja? Du weißt doch gar nicht, wie sie das gemeint hat. Vielleicht... hat sie das Geschlecht erfahren? Oder sie ist schon weiter, als sie gedacht hat? Ich würde jetzt mal nicht in Panik geraten, bevor du nicht genau weißt, was jetzt wirklich passiert ist, okay?" Er strich ihm beruhigend über den Kopf und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, als er immer noch zitterte. "Bitte, du musst jetzt ruhig bleiben. Was auch immer es ist, es hilft Niemandem, wenn du ausrastest, ja? Du musst stark für sie sein." Er nickte hastig. "Natürlich bleiben wir für immer Freunde. Wir haben schon so viel Scheiße erlebt und uns so oft gestritten, aber wir kriegen es immer wieder hin. Und das wird auch so bleiben, versprochen."

Mario versuchte Marco zuzuhören, aber das hörte sich überhaupt nicht gut an. "Aber ich muss wissen, was los ist... Marco ich hab Angst. Natürlich weiß ich nicht, was passiert ist, aber was ist, wenn es wirklich schlimm ist? Und..." Mario kreischte schon richtig panisch. "Was ist, wenn es nicht ihrem Wunsch entspricht und sie es doch noch loswerden will? Also ich mein bei außergewöhnlichen Sachen darf man das ja.." Er presste sich an Marco.
"Ich... OMG, Marco!!! Wir müssen mit ihr reden. Kommst du... also kommst du mit? Dann sieht sie gleich, dass alles in Ordnung ist. Ich halte die Ungewissheit nicht aus."

Marco seufzte, als Mario inzwischen richtig panisch wurde. "Mario! Verdammt noch mal!" Er drückte ihm schließlich seine Hand auf den Mund und drehte ihn so, dass er mit dem Rücken auf dem Bett lag. "Sei jetzt mal still und komm runter. Du malst den Teufel an die Wand, obwohl du nicht mal weißt, was überhaupt los ist. Lass das endlich! Und du bleibst in deinem Zustand jetzt am Besten hier und ruhst dich aus, sonst hol ich MüWo oder Didi und lass dich ruhig stellen. Keine Widerrede!" Er sah ihn ernst an. "Ich gehe jetzt zu Emilia und rede mit ihr. Du.bleibst.hier! Ist das klar?!" Er behielt seine Hand weiterhin auf Marios Mund gepresst und wartete lediglich auf ein Kopfnicken als Bestätigung.

Mario wollte sich auf dem Klammergriff befreien, aber Marco hatte eine enorme Kraft. Er drückte mit aller Kraft auf seinen Mund um ihn ruhig zu stellen. Er strampelte mit den Beinen und wollte sich losmachen, aber bekam das nicht hin. "Scheiße", keuchte Mario zwischen der Hand hindurch. Er schaffte es noch zu nicken, aber wollte nur hinter Marco hinter her. Er konnte nicht so einfach hier liegen und abwarten... Wenn Emy ihn brauchte, musste er für sie da sein. Obwohl... er war sich nicht sicher, wie ihre Beziehung jetzt war.
Machtlos ließ er dann aber doch von Marco ab und ergab sich in sein Schicksal.

Marco nickte zufrieden und löste sich etwas von Mario. "Und wenn du mir hinterher kommst, gehe ich sofort zurück und schlepp dich zu Didi. Das ist mein voller Ernst. Du bleibst jetzt erst mal hier und kommst runter, ja? In dem Zustand nützt du ihr gar nichts, glaub mir." Er strich ihm noch einmal beruhigend über die Haare, bevor er einfach die Decke über ihm ausbreitete. "Liegen bleiben!", befahl er noch, während er aus dem Zimmer ging und sich auf den Weg zu Emilia machte.

tbc: Zimmer von Emilia.

Mario brummelte nur vor sich hin und nickte schließlich. Ihm blieb sowieso nichts anderes übrig. Nachdem Marco gegangen war, stand er immer wieder auf lief zur Tür und legte sich wieder auf sein Bett. Es half alles nichts, Marco musste in Ruhe mit Emy reden.
Obwohl er vor Sorge zerging. Sorge um Emys Baby.
Als er es nicht mehr aushielt, stand er auf packte seine Sachen zusammen und rannte viel zu früh in den Speisesaal.

tbc: Speisesaal

cf: Park

Mario ließ sich völlig entkräftet auf sein Bett fallen, streifte schnell seine Schuhe ab und drehte sich auf den Bauch. Er wollte niemanden mehr sehen. Das war einfach unfassbar, was passierte.
Mario hatte noch nie darüber nachgedacht zu sterben, aber in diesem Moment wollte er nur noch Leere. Er wollte nicht mehr fühlen und nicht mehr spüren und einfach keine Schmerzen mehr ertragen müssen.

"Ach, Kleiner... du tust mir so Leid... Kann ich irgendetwas machen, damit es nicht mehr so wehtut?" Er schlüpfte ebenfalls aus seinen Schuhen und krabbelte neben Mario auf das Bett. Seufzend zog er ihn auf sich und nahm ihn in den Arm. "Sag mir, was ich machen kann und ich tue es, falls ich es kann."

Marco wollte irgendetwas tun, damit es ihm besser ging, aber das war wohl fast aussichtslos. "Eine Packung Schmerztabletten und ne Flasche Rum wären super", antwortete Mario mehr im Scherz als ernst, aber eine verlockende Vorstellung war es auf jeden Fall. Einfach nichts mehr spüren, in einem Universum zu sein, wo man keine Schmerzen mehr hatte.

Marco verkrampfte sich erchrocken und presste Mario noch enger an sich. "WAS?! Mario! Sag sowas nie wieder, ja? Bitte! Du... du kannst sowas nicht sagen! Du würdest mich doch nicht alleine lassen, oder?" Er sah ihn vorwurfsvoll an und seufzte besorgt. "Mario... bitte, du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben."

Mario gefiel es, Marco so geschockt zu haben. Er hatte das wirklich nicht ernst gemeint, aber er wollte einfach hören, dass er einem Menschen wichtig war. Dass er einem fehlen würde, wenn er nicht mehr da war. "Shhh, Marco, es ist alles gut. Das war nicht so gemeint. Ich... ich will einfach nichts mehr fühlen. Es tut so weh, weißt du? Wie Stacheldraht in meinem Herz." Er klammerte sich an ihn. "Hast du das ernst gemeint, dass ich der wichtigste Mensch in deinem Leben bin?" Mario war so gerührt, dass er schon wieder anfing zu heulen. "Ich... Marco, ich hab dich so lieb", flüsterte Mario.