Hotelzimmer von Mario Götze

cf: Speisesaal

Wütend und mit Tränen in den Augen kam Mario in seinem Zimmer an. Im Gehen streifte er sich die Schuhe von den Füßen und stolperte auf sein Bett.
Er erinnerte sich daran, dass eben sein Handy geklingelt hatte, er aber nicht dran gegangen war. Schnell holte er es aus seiner Tasche und sah auf den Display. Sein Berater Volker Struth leuchtete dort auf. Mario war verwirrt. Was wollte der denn von ihm?
Mario schluckte die aufkommenden Tränen hinunter und drückte auf Rückruf. Nach wenigen Freizeichen ging dieser auch schon an das Telefon.
"Hey, hier ist Mario. Was gibts denn zu so später Stunde?", meldete sich Mario.
"Hallo Mario! Erstmal Glückwunsch zu deinem Tor", meinte Volker. "Wie geht es dir in Brasilien? Kann ja nicht allzu schlecht sein, sonst würdest du ja nicht so gut spielen..."
Mario bedankte sich artig und ließ ihn reden.
"Aber worauf ich eigentlich hinauswill, Mario. Ich hatte eben einen interessanten Anruf." Er machte eine kleine Pause. Mario war ein wenig verwirrt. "Was für einen Anruf?", fragte er deshalb schnell.
"Die Bayern haben angerufen, Mario. Sie wollen dich. Für 37 Millionen kannst du gehen. Das steht in deinem Vertrag. Sie sind bereit das zu zahlen."
Vollkommen verwirrt, ließ sich Mario rückwärts auf sein Bett fallen. Wie, die Bayern haben angerufen?
"Aber... Aber... Ich will aber nicht nach München. Ich hab meine tolle Mannschaft in Dortmund. Mit Marco und mit allen. Was will ich denn in München?", fauchte Mario in den Hörer. So ein Quatsch. Kurz flackerte sein Gedanke zu Emy. Auch sie würde hier in Dortmund sein.
"Was für ein absurder Gedanke. Du kannst ihnen sagen, dass ich nicht komme."
"Mario, du hast die WM über Zeit dir Gedanken zu machen. Ich werde nichts absagen", beharrte sein Berater aber. "Ich wünsche dir viel Erfolg weiterhin, Mario. Meld dich doch mal, wie es dir geht."
Damit verabschiedeten sie sich. Mario drückte ihn weg und sank kraftlos zusammen.
Die Bayern hatten ein Angebot für ihn abgegeben?! Wie absurd!

cf: Speisesaal

Er warf Schü noch einen dankbaren Blick zu, bevor er laut gegen Marios Tür klopfte. Eigentlich müsste der Dortmunder da sein und Schlafenszeit war bei weitem auch noch nicht, zumindest nicht für ihn, da war er sich sicher.

Wie verstört saß er auf seinem Bett, sein Handy immer noch in der Hand, starrte er in den Raum. Erst ein lautes Klopfen schreckte ihn auf. Er stolperte zur Tür und riss sie auf. Erst nach einem Moment erkannte er seine beiden besten Freunde. Er stand einfach in der Tür und starrte durch sie hindurch.

Marco wurde sofort misstrauisch, als Mario durch sie hindurchstarrte und schob seinen besten Freund zurück zu seinem Bett.
"Was ist passiert?!", fragte er scharf und blieb vor ihm stehen. Dass er ihm eigentlich auch von Lisa erzählen wollte, verdrängte er erst einmal. Mit einem war er sich allerdings sicher... Irgendetwas stimmte hier nicht.

Mario wurde von Marco zurück auf sein Bett geschoben. Wie durch den Wind starrte er durch Marco hindurch und bekam überhaupt nicht mit, dass Marco irgendetwas gesagt hatte.
Nach einiger Zeit schüttelte er sich und sah Marco verwirrt an. "Äh, was willst du... äh ich meine, was wollt ihr hier?", fragte Mario verwirrt und starrte seine Freunde an.

"Na was w-wohl?" Er musterte Mario. Dieser war echt durch den Wind. Lag das alles an diesem Mädchen? Er setzte sich neben seinen besten Freund auf das Bett und legte vorsichtig seinen Arm um ihn. "Jetzt sag d-doch erst mal was w-wirklich los ist."

"Ich will wissen, wieso du so komisch bist. Ist irgendetwas passiert? Nein, es ist etwas passiert, das sieht man doch. WAS ist passiert?!" Er wusste auch, dass er wahrscheinlich etwas taktvoller sein könnte, aber er wollte einfach, dass Mario ihm sagte, was Sache war.

Mario war in diesem Moment ein wenig überfordert. Die beiden, die auf ihn einredeten und wissen wollten, was passiert war. So einfach war das aber leider nicht.
"Emy... und... Volker...", stammelte Mario die beiden Namen, die ihn am Meisten aus der Bahn geworfen hatten. Das eine war einfach nur traurig und das Andere einfach vollkommen absurd.
"Wollt ihr euch setzten?", fragte er dann schuldbewusst und rutschte ein wenig zur Seite. Er musste wohl wirklich schlimm aussehen.

"Emy?! War ja klar! Warst du wieder bei ihr? Mann, Mario! Wieso hörst du nie au..." Verwirrt runzelte er die Stirn, als er über den zweiten Namen nachdachte. "Volker?! Was wollte der denn von dir? Ist alles okay?" Er schüttelte den Kopf, als Mario ihm anbot, sich zu setzen.

"Nach dem Spiel hatte sie jawohl das Recht eine Erklärung zu bekommen. Und außerdem war es das letzte Mal. Sie will mich nicht mehr sehen. Also reg dich ab ja? Sie wird mir aus dem Weg gehen und ich werd sie nicht mehr sehen. Bist du jetzt glücklich?", fauchte er. Dann dachte er nach. Er wollte Marco und Schü davon nicht erzählen. Eigentlich war es ja auch egal. Er würde doch niemals nach München gehen. Deshalb versuchte er das Ganze ins Lächerliche zu ziehen. "Ja es ist alles gut. Hast du gewusst, dass ich 37 Millionen wert bin?" Gequält versuchte er zu lachen.

"Marco hat r-recht. Sie tut dir ja w-wie es aussieht nicht gut." Er wollte Mario nicht vor dem Kopf stoßen, aber wenn sie schon nichts mehr von ihm wissen wollte. Mario könnte um sie kämpfen, ja. Vielleicht hatte es ja auch Erfolg. Aber es wäre bitter, wenn er alles umsonst machen würde. Und er gönnte Mario einen Partner der ihn auch wirklich liebte. Keine Abenteuer mehr. Keine unwichtigen Frauen die am nächsten Tag wieder weg waren. André zögerte leicht. "Und sonst? D-du mochtest doch L-Libby?" Er mochte sie selbst anscheinend, aber Mario ging es so schlecht... Über seine Aussage wegen den 37 Millionen und Volker war er irritiert. "Was ist d-damit? Hat der dir irgendwas angequasselt?

"Nein, ich reg mich sicherlich nicht ab! Du bist schon wieder mit den Nerven am Ende und zwar, weil du bei ihr warst! Und ganz ehrlich...? Ich kauf dir nicht ab, dass du sie ab jetzt meiden wirst, du wirst doch sowieso wieder zu ihr gehen!" Genervt ging er vor ihm auf und ab, konnte sich erst wieder halbwegs beruhigen, als er über Marios zweiten Kommentar nachdachte. "Wert bist...? Du.. du WECHSELST?!"

"Ihr habt doch nicht die geringste Ahnung", schrie Mario. "Wenn ihr nur dafür gekommen seid, um mir das zu sagen, könnt ihr gleich wieder gehen ja? Ich hab da keinen Bock drauf. Ich darf sie nicht mehr sehen ja? Sie will mich nicht mehr. Ich geh nicht mehr zu ihr, wenn sie mich nicht sehen will." Mario wandte sich an Schü. "Ich mag Libby. Sie ist mir wichtig, ich würde ihr gerne zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen. Aber ich liebe sie nicht. Ich liebe nur Emy..."
Als Marco und Schü so entgeistert reagierten, erschrak er. "Was? Seid ihr bescheuert? Ich wechsle doch nicht. Ich liebe den BVB! Ich würde doch nicht zu den Bayern gehen."
Erst als er es ausgesprochen hatte, bemerkte er, was er da gerade gesagt hatte.

Marco schluckte die aufsteigende Wut hinunter, um Mario nicht vor Schü eine zu scheuern. Stattdessen ging er wortlos auf ihn zu und zog ihn in seine Arme. "Es tut mir Leid, dass das mit euch einfach nicht klappt, aber... mann, ich mache mir doch nur Sorgen, das hatten wir doch schon mal..." Als er Bayern ansprach, spannte er sich sofort an und trat einen Schritt zurück. "Bayern?! Bayern??!! Und da machen die JETZT ein Angebot? Ich meine... also... nein! Also.. du hast abgelehnt, oder? Also, du klar, aber Volker? Der lehnt ab, oder?" Er schüttelte entgeistert den Kopf.

"Jetzt brüll n-nicht rum Mario! Marco und ich w-wollen dir nur helfen." Mario war echt verdammt durch den Wind. "Und ich kenne das Mädchen z-zwar nicht, aber dir g-geht es schlecht. Ich will mir nicht v-vorstellen wie es in dir aussieht. Aber es bringt doch n-nichts wenn du hier herumwütest." Am besten noch, wenn Löw das alles sehen würde. André´s Meinung nach hätte der Kerl die ganzen Mädchen gar nicht einstellen sollen. Er hatte zwar nichts gegen sie und kannte beide Mädchen kaum, aber sie lenkten die Jungs anscheinend ab. "Besonders M-Marco zerbricht sich den Kopf um dir zu h-helfen." Nach Marcos Umarmung hielt er sich eher im Hintergrund und sagte nichts zum dem Wechsel. Bayern? Also...niemals?

"Ich brülle hier nicht rum, aber ihr macht mir doch eh nur Vorwürfe. Du sollst Emy nicht sehen, du sollst nicht zu Emy gehen... Du sollst nicht mit Emy reden... Bla... Bla.. Bla... Ich kann es langsam nicht mehr hören." Als Marco ihn in den Arm nahm, drückte er sich an seinen Freund. "Du darfst dir ja auch Sorgen machen. Aber es ist jetzt eh egal. Sie will mich ja nicht mehr sehen."
Panisch gingen Schü und Marco einen Schritt rückwärts und schrieen ihn an. "Marco beruhige dich ja? Ich habe abgelehnt. Was will ich denn da? Ich hab doch alles was ich liebe hier. Da geh ich doch nicht nach München. Volker will noch nicht ablehnen, sondern erst nach der WM. Aber gut, wenn er das so will, soll er das machen. Ich werde meine Meinung nicht ändern." Er ging auf Marco zu und zog ihn in eine Umarmung. "Götzeus forever, schon vergessen?" Er grinste.

"Mann, die hat dich doch eh nicht verdient... Ich krieg dich schon abgelenkt." Er lächelte leicht und drückte ihn erleichtert an sich, als er einen Wechsel ausschloss. "Danke, also.... ich weiß, dass das viel Geld ist, aber ... Geld ist nicht alles, ja?" Er strich ihm kurz durch seine Haare und seufzte. "Und auf die Gefahr hin, dass du mich jetzt umbringst... ich.... Lisa... LisaundichsindeinPaar", stammelte er und brachte vorsichtshalber einen Sicherheitsabstand zwischen ihn und seinen besten Freund.

"Sag das meinem Herz, Marco. Ich würd das gerne so sehen, aber ich kann es nicht. Ich liebe sie...", murmelte Mario. "37 Millionen wollen die bezahlen? Ist das nicht krank? Bin ich wirklich 37 Millionen wert Marco? Ja, das ist viel Geld. Aber um nichts in der Welt will ich dich allein lassen." Als Marco sich von ihm entfernte, wurde er misstrauisch. Dann haute Marco den Satz raus, den Mario am Meisten gefürchtet hatte. "Das ist nicht dein Ernst oder? Hat sie dich wieder um ihren beschissenen Finger gewickelt? Du bist doch nur Wachs in ihren Händen und will dir nur wehtun. Sie braucht nur wen, den sie ficken kann, wenn Benni nicht will..." Die letzten Worte bereute er sehr schnell. "Sorry", murmelte er schnell, "das war nicht so gemeint." Er biss sich auf die Unterlippe.

"Du bist das Geld wert, aber trotzdem ist es krank..." Er zuckte verletzt zusammen und drehte ihm den Rücken zu, als er über Lisa schimpfte. "Ich wusste, dass du so reagiern wirst", murmelte er mehr zu sich selbst. Er schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust. Er würde Mario jetzt sicherlich nicht ansehen, die Verachtung in seinen Augen würde er nicht aushalten.

"Ich bin doch keine 37 Millionen wert, Marco. Ich bin 22 Jahre alt und kann zufälligerweise recht gut Fußball spielen. Aber ich... Ach ist ja auch egal..", murmelte Mario.
Mit einem Mal fühlte er sich furchtbar schlecht. Er hatte Marco gerade richtig verletzt, dabei war dieser wohl wirklich glücklich in diesem Moment. Schuldbewusst ging Mario um ihn herum und zog ihn in seinen Arm. "Tut mir leid, Marco. Ich mache mir halt einfach Sorgen um dich. Aber... also habt ihr noch einmal miteinander gesprochen? Das... das freut mich für dich. Wirklich." Er sah seinen Freund ehrlich an, glaubte aber nicht, dass dieser ihm seine Worte glauben würde.

Marco erwiderte die Umarmung nicht, löste sich aber auch nicht aus ihr. "Ja, wir haben miteinander gesprochen und nicht miteinander geschlafen, wenn du das denkst! Sie hat sich entschuldigt, weil sie mir was mit dir unterstellt hat und wir haben jetzt neu angefangen. Also ist alles, was vor heute Nachmittag passiert ist, egal."

"Was du wieder von mir denkst", grummelte Mario, drückte ihn aber immer noch fest an sich. "Aber... das ist doch toll! Marco, wenn du glücklich mit ihr bist, ist doch alles gut! Ich freue mich für dich, dass du glücklich bist. Und wenn du das mit Lisa bist, werde ich mich mit ihr verstehen. Das ist doch selbstverständlich!" Marco hatte es also geschafft. Er war glücklich mit einer Frau. So sehr er sich für ihn freute, so unglücklich war er über seine eigene Situation.

Marco grummelte etwas nicht gerade freundliches in sich hinein und seufzte. "Das hast du aber gesagt, mit dem ficken, ja?" Sollte der jetzt nicht so tun, als wäre er hier der Engel. "Aber danke... Ich wollte es dir erst mal ohne sie sagen, damit ihr euch nicht wieder gleich in die Haare bekommt." Er erwiederte die Umarmung schließlich und lächelte leicht.

"Sorry..." Mario biss sich auf die Unterlippe. "Ich bin halt einfach ein schlechter Freund. War ich schon immer. Ich... ach ist ja auch egal." Er sah traurig auf den Boden und knabbelte dann wieder unter die Decke. "Maaaan, ich bin sooo müde heute. Dieser Tag... Wie kann so viel nur an einem Tag passieren?"

"Ey, Stop! Hier geblieben!" Seufzend schlüpfte er aus seinen Schuhen, bevor er einfach zu Mario unter die Decke kroch. "Was laberst du da? Du bist sicherlich kein schlechter Freund! Du machst dir genauso Sorgen um mich, wie ich sie mir um dich mache, ja? Aber müde bin ich auch... Ruh dich ruhig aus... Aber jetzt sag mal... Emilia ist dir nicht irgenedwie blöd gekommen, oder?"