Hotelzimmer von Mesut und Marc

Marc schien wirklich verletzt, so wie er das Zimmer verließ und ein zufriedenes Lächeln legte sich auf Max' Lippen.
Er schloss die Augen und ließ Marc einfach machen... fühlte sich gar nicht mal so schlecht an, es kam nicht an Marco... nein, eigentlich war es einfach gut. Er wollte nicht mit Marco vergleichen, hatte ja sonst keine Vergleichsmöglichkeiten...
Er stöhnte, drängte sich Marc entgegen.

Marc achtete nicht weiter auf Marco, der konnte von ihm aus sonst was machen. Er hatte gerade Max und es fühlte ich plötzlich richtig gut an. Kurz ekelte er vor sich selbst, dass ihn ein so niederträchtiges Gefühl wie Rache so viel geiler machte, aber das schien bei Max ja ähnlich zu sein und der war schließlich die Personifikation von gut, da musste Marc sich nicht schlecht fühlen.
Nur noch das Schlagen der Tür erinnerte ihn an Marcos Anwesenheit, die jetzt aber wohl auch vorbei war. Nichts war ihm im Moment egaler.
Weiterhin stieß er im gleichen Tempo zu, damit schien er Max ja nicht weh zu tun und auch ihm gefiel das. Er beschleunigte die Bewegungen an Max' Schwanz, dem es ja jetzt doch zu gefallen schien und das war Marc natürlich deutlich lieber.

Max stöhnte, als Marc die Bewegungen seiner Hand beschleunigte und er drängte sich ihm entgegen, wollte noch mehr.
"Tiefer", bettelte er, krallte seine Hände jetzt in das Bettlaken und bäumte sich ihm entgegen.
Ein leiser, lustvoller Schrei entwich ihm, als das Ziehen in seinem Unterleib so unerträglich groß wurde, dass er es nicht mehr aushielt. Er stöhnte auf, ergoss sich über Marcs Hand und blieb dann zitternd liegen.

Max kam ihm entgegen und Marc konnte nicht leugnen, dass ihm der Sex mittlerweile gefiel.
Stöhnend schob er sich tiefer in den Kleinen, der war aber auch willig gerade und so verflixt eng um ihn. Als Max aufschrie und sein Sperma über Marcs Hand spritzte, wurde er noch enger und auch Marc brauchte nur noch ein, zwei Stöße, um sich ebenfalls in ihm zu ergießen.
Marc blieb einfach auf Max liegen, stützte sich aber so ab, dass Max nicht sein ganzes Gewicht auf sich hatte.
"Alles okay?", fragte er leicht besorgt nach, meinte nicht nur den Sex sondern auch die Situation im Allgemeinen, die sich wohl nicht unbedingt verbessert hatte. Dass er daran wohl wieder mal nicht unschuldig war, verdrängte er, die Beiden hatten jeweils freiwillig mitgemacht, weshalb Marc höchstens eine Teilschuld trug. Dennoch tat es ihm für Max irgendwie leid, auch wenn der wohl doch nicht ganz so unschuldig war, wie er sich immer gab.

Er spürte, wie Marc in ihm kam und einen Moment blieb er ermattet einfach liegen. Doch dann überkam ihm das schlechte Gewissen. Er schluchzte trocken und drehte den Kopf zur Seite, versuchte, zu verdrängen in welcher Situation er sich hier befand. Er hatte keine Ahnung, was er jetzt tun oder sagen sollte.
"Geht schon", murmelte er leise.
Starrte die Wand gegenüber des Bettes an und versuchte, nicht von seinem schlechten Gewissen erstickt zu werden. Er hatte keine Ahnung, wie er es jemals für eine gute Idee hatte halten können, sich auf Sex mit Marc einzulassen.

Max fing an zu heulen und Marc schnaubte innerlich auf.
Wurde das eigentlich Sitte, nach dem Sex mit ihm rum zu heulen? Das hielt man ja im Kopf nicht aus... Vielleicht waren vergebene Kerle wohl doch nicht das Wahre, zumindest glücklich vergebene Kerle. Obwohl Marc der Zusammenhang zwischen glücklich und vergeben noch nicht so ganz klar war, aber vielleicht würde er den ja irgendwann begreifen können.
Wenn Kühe fliegen lernten oder so...
Marc zog sich vorsichtig aus Max zurück, wenn er den jetzt wirklich trösten musste, war das vielleicht nicht ganz so angebracht.
"Du hältst es für einen Fehler, oder?", fragte er leise nach. Er konnte den Kleinen ja schlecht hier so verstört liegen lassen beziehungsweise wegschicken, da das hier ja immer noch sein Zimmer war.

Marc ließ von ihm ab, zog sich aus ihm zurück und blieb trotzdem auf ihm liegen.
Immerhin schien er sich um ihn zu kümmern, wenigstens ein bisschen.
"Alles okay", murmelte er tonlos.
Er hatte keine Ahnung, was eigentlich wirklich mit ihm los war. Er hatte ein schlechtes Gewissen, dabei brauchte er es nicht zu haben. Immerhin hatte Marco ihn betrogen. Er hatte zwar mit einem anderen geschlafen, aber er hatte Marco dabei nicht betrogen.
Aber Marco hatte es gesehen und Max wusste, dass es ihm wehgetan hatte.
Und das kurzzeitig befriedigende Rachegfühl war verflogen, übrig war nur ein abgrundtief schlechtes Gewissen.

"Natürlich", gab er spöttisch zurück.
Nur weil er immer wie ein unsensibler Trottel wirkte, hieß das nicht, dass er auch wirklich einer war. Es interessierte ihn halt nur meistens nicht, was andere Leute für Probleme hatten.
Mit ganz wenigen Ausnahmen natürlich, die allesamt zu seinen engsten Freunden zählten.
Aber der Kleine weckte irgendeinen Beschützerinstinkt in ihm, weshalb er sich doch irgendwie dafür interessierte, dass es ihm einigermaßen gut ging.
"Falls du darüber reden willst, ist das jetzt die perfekte Gelegenheit. Aber ich kann dich natürlich nicht zwingen", merkte er an. Selbstverständlich machte er dieses Angebot nicht nur aus Nächstenliebe, er wollte auch verhindern, dass Max stattdessen mit irgendwem anders sprach.
Er brauchte es nicht unbedingt publik gemacht, dass er eine Schlampe war.

Marco hörte das Stöhnen immer noch, auch wenn er ja nun im Flur kauerte. Vielleicht war es auch einfach nur Einbildung und er würde nie aufhören können, das Stöhnen und diesen Anblick zu vergessen. Marco spürte, wie sich alles in ihm zusammen zog und ihm schlecht wurde. Zu seinem Glück war am anderen Ende des Flures ein Mülleimer, zu dem er sich beeilte zu kommen und sich würgend in ihm erbrach.
Marco hatte doch gewusst, warum er sich gegen die Liebe gewehrt hatte und warum sie schlecht war. Sie verletzte einen, immer. Erst der Tod seiner Mutter und nun das, was Max abgezogen hatte. Er hätte nie gedacht, dass der Blonde zu so etwas schrecklichem fähig war, aber man lernte ja nie aus.
Er wischte seinen Mund mit seinem Shirt ab, verzog angewidert sein Gesicht, als er den Geschmack von Kotze in seinem Mund wahr nahm. Wenn er sich den nicht gleich ausspülte, würde er wieder kotzen.
Marco hatte mittlerweile aufgehört zu weinen, selbst dafür tat ihm alles zu sehr weh. Das war doch zum verzweifeln. Er musste weg hier, sofort, sich waschen und sich dann ablenken, egal wie, er hoffte nur, dass er dann in der Lage war, die Bilder und das Stöhnen für einen kurzen Moment zu verdrängen.

tbc: Wellnessbereich

Max schluckte.
Marc hatte ihn durchschaut, natürlich. Etwas anderes hatte er nicht wirklich erwartet. Er war eigentlich immer ein offenes Buch für alle.
Trotzdem schüttelte er den Kopf.
"Ich weiß nicht", murmelte er.
Marc kannte ihn nicht wirklich und er kannte Marc auch kaum, da war er wirklich etwas skeptisch.
Konnte er ihm einfach so erzählen, was los was?
Er seufzte.
"Hab nur ein schlechtes Gewissen", murmelte er.

"Weil du ihn liebst?", fragte Marc nach und gab sich alle Mühe, die Abscheu aus seiner Stimme zu verbannen.
"Dann rede mit ihm und klärt das, er liebt dich nämlich auch. Und er hat auch keinen Grund wütend zu sein." Kurz fragte Marc sich, was der Kleine ihm gegen den Kopf gedonnert hatte. Himmel, das war ja schlimm...
Wieso war er eigentlich so dumm und verbaute sich jede weitere Chance bei Marco? Jetzt vielleicht nicht jede, aber das würde es doch schwieriger machen. Nicht dass er gerade Lust auf den Idioten hatte, aber völlig abwegig war er nun nicht, dass er in nächster Zeit wen zum Ficken brauchte. Und da war Marco halt ideal.
"Darf ich dir noch einen letzten unsensiblen Tipp geben?", fragte er unsicher nach. Er hoffte, dass Max die dezente Aufforderung verstand. Eine zweite Runde war definitiv nicht drin und Marc bekam langsam aber sicher ziemlichen Hunger.

Max schluckte.
Marc traf den Nagel ja irgendwie auf den Kopf. Er hatte keine Ahnung, ob das die richtige Lösung war, aber etwas besseres wusste er auch nicht.
Rache war nicht das Richtige, das hatte er bemerkt. Das hatte nur wehgetan.
Er stand auf und seufzte.
"Ich... glaub, ich sollte wirklich mit ihm reden und mich entschuldigen", murmelte er.
Er sah auf, sah Marc abwartend an.
"Welchen denn?" fragte er.

"Nein, wirst du nicht", bestimmte Marc. "Du wirst warten, bis er sich entschuldigt und dann wirst du dich entschuldigen. Sonst nimmt er dich nicht ernst."
Mittlerweile machte er sich wirklich Sorgen um sich selbst. Vielleicht sollte er mal zum Doc, das wurde ja immer schlimmer. Warum er jetzt versuchte, dem Kleinen ernst gemeinte Tipps zu geben, war ihm völlig schleierhaft. Aber vielleicht hatte sein Unterbewusstsein ihm auch eingegeben, dass Tipps, die er für gut hielt, in Wirklichkeit miserabel waren, wer wusste das schon?
Max blickte ihn fragend an und Marc seufzte leise. Er hoffte, der Kleine würde danach nicht anfangen zu heulen, aber das würde er sich nicht nochmal antun.
"Lern, es ihm richtig zu besorgen, freunde dich mit Dreiern an oder leb damit, dass er dich betrügt."
Da hatte er ja gerade nochmal die Kurve gekriegt, stellte er zufrieden fest, nicht dass er noch irgendwie in die nette Schiene abdriftete, das wäre dann doch nicht nach seinem Geschmack.
"Ich bin dann weg, Tür findste alleine, oder?", verabschiedete er sich und machte sich auf den Weg in den Speisesaal. Gott, hatte er einen Hunger.

Tbc Speisesaal

Vielleicht hatte Marc Recht, vielleicht sollte er abwarten.
Aber noch bevor er wirklich reagieren konnte, warfen Marcs nächste Worte ihn endgültig aus der Bahn.
"W...Was?" stammelte er, doch anstelle einer Antwort bekam Max nur das Geräusch der ins Schloss fallenden Tür.
Immer noch nackt und völlig aus der Fassung saß Max jetzt hier, er schaffte es nur gerade noch so, sich seine Shorts wieder anzuziehen, dann fiel er völlig erledigt zurück auf das Bett. Er verkroch sich darin, dass es nicht seines war, kümerte ihn gerade herzlich wenig.
Langsam fing er an, zu begreifen, was Marcos Sexsucht tatsächlich für ihre Beziehung bedeutete. Schluchzend vergrub er den Kopf im Kissen und heulte sich einfach aus.
Irgendwann hatte er sich beruhigt, und jetzt wurde es langsam auch Zeit fürs Training. Max war entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen. Er zog sich einfach an... da Marc ihn vom Training weg abgeschleppt hatte, waren es praktischerweise seine Sportsachen. Er ging ins Bad und wusch sich das Gesicht, dann ging er zum Training.

tbc: Fußballplatz

cf: Speisesaal

Marc zog Ella einfach mit in irgendein Zimmer.
Allerdings war sie gerade so auf 180, dass sie es sich nicht nehmen ließ, die Tür lautstark ins Schloss zu werfen. Zum Glück hatte Marc sie nicht mehr zu Wort kommen lassen, sonst wäre die Sache noch unschöner geworden als sowieso schon.
Mit hochrotem Kopf setzte sie sich einfach auf die Bettkante.
"Was zur Hölle war denn bitte sein Problem?" Man konnte die Wut wohl noch aus ihrer Stimme heraushören.
"Wenn der mir noch mal über den Weg läuft, kann ich für nichts garantieren."
Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen und versuchte, etwas herunterzufahren.

Ella war ziemlich aufgebracht und Marc konnte sie wirklich verstehen. Sich überhaupt erst an diesen Typen rangemacht zu haben, war wohl ein großer Fehler von ihm und jetzt hatte er den Salat. Gott, so dämlich konnte doch kein einzelner Mensch sein...
"Vergiss den einfach", murmelte Marc und ließ sich neben Ella fallen, schlang einen Arm um sie.
Wenn er noch länger über diesen Mistkerl nachdachte, würde er noch irgendwas zertrümmern.
"Wir bleiben also bei der offenen Beziehung?", hakte er nach und blickte Ella fragend an, ein Themenwechsel würde sie hoffentlich beide beruhigen.
Eigentlich würde er sie viel lieber einfach wieder küssen, das war echt nicht schlecht, aber diese Kleinigkeit sollten sie vielleicht noch vorher klären.
Marc wunderte sich sowieso gerade, wo Mesut steckte, beim Essen hatte er den nicht gesehen, aber über ein Zimmer alleine würde er sich sicher nicht beschweren.

"Das sagst du so einfach.", schnaubte Ella. "Wirklich schade, dass ich keine Kamera dabei hatte, als er es mit seinem Freund im Whirlpool getrieben hat."
Das wären sicher ganz nette Fotos geworden.
Dass Marc auch jetzt einen Arm um sie schlang, obwohl sie gerade nun wirklich niemand sehen konnte, überraschte die Brasilianerin dann doch ein bisschen.
Aber ihr sollte es recht sein.
"Erstmal danke für deine Hilfe." Ja, so ehrlich war sie dann doch. "Ich finde, wir sind ein gutes Team. Also ja, sehr gerne, Liebling.", säuselte Ella und klimperte übertrieben mit den Wimpern.
Dann drückte sie Marc kurz ihre Lippen auf.
"Allerdings sollten wir dann wohl noch einige Details klären."

"Sagen wir mal so: Ich hab mich einfach in den letzten beiden Tagen an so viel Doofheit gewohnt", grinste er kurz über Ellas Idee. Der Typ war es eigentlich nicht wert, dass Marc auch nur eine Sekunden täglich über ihn nachdachte, aber irgendwie schaffte er es trotzdem immer wieder in seine Gedanken. War ja auch eine Leistung, so dumm und nervig zu sein.
"Ich muss mich wohl auch bedanken", gab er zu und stimmte Ella dann einfach mit einem Nicken zu. Wenn er ehrlich war, dann war sie wohl das perfekte Alibi. Heiß, eine perfekte Schauspielerin und ähnliche Wertvorstellungen wie Marc selbst.
Der Kuss gefiel ihm, überhaupt hatte er schon verwundert feststellen müssen, dass er sie gerne küsste, und deshalb erwiderte er ihn gerne. Ziemlich schnell löste Ella sich aber wieder von ihm und Marc stimmte ihr bedauernd zu.
"Okay, also ich teil mir eigentlich das Zimmer mit Mesut, Mesut Özil", erklärte er. "Keine Ahnung, wo der steckt, aber er kann hier jeden Moment rein kommen. Obwohl er nach gestern vielleicht erst mal anklopft..."

cf: Speisesaal 

Den Weg nach oben zu Marcs Zimmer hatte er mit nachdenken verbracht und jetzt wo er hier vor der Zimmertür stand, die Hand schon erhoben, um zu klopfen, da wusste er nicht mehr, ob das eine gute Idee gewesen war, denen zu folgen. Wie hatte das ganze überhaupt so eskalieren können? Marco hatte sich doch einfach nur um seine und Max' Karriere gesorgt und woher hätte er auch wissen sollen, dass Ella Marcs Freundin war? Das machte das ganze nicht leichter. 
Wenn er die beiden jetzt wieder störte, wo sie doch gerade abgehauen waren, dann würde es vielleicht unschöne Konsequenzen haben und am Ende war mindestens einer von ihnen vor der Mannschaft geoutet, vielleicht sogar vor der ganzen Welt. Plus und Minus abwiegend entschied sich Marco dafür, Ella später aufzusuchen, wenn Marc nicht bei ihr war, beim Training oder spätestens beim nächsten Spiel. Dann musste sie mit ihm reden und vielleicht schafften sie es dann auch wie zivilisierte Menschen zu reden, was ja scheinbar nicht ging, wenn Marc anwesend war. Entweder man keifte sich an, oder man fickte. Und da scheinbar niemand mehr Lust aufs Streiten hatte, würde es vermutlich mit Ficken enden und das konnte und wollte er nicht. Er hatte doch Max, er konnte ihn nicht gleich wieder betrügen, schlimm genug, dass er es ohnehin irgendwann machen würde. 
Also ließ Marco seine Hand wieder sinken und marschierte weiter zu Manuels Zimmer, wo Max sich wahrscheinlich noch aufhielt. 

tbc: Hotelzimmer Manu

"Du, Armer.", fuhr Ella Marc lachend durch die Haare. "Dein Glück, dass du jetzt mich hast."
Sie fragte sich gerade ernsthaft, wie sie diesen Marco gestern noch hatte gut finden können. Beziehungsweise sogar mehr als gut finden.
Wie gut, dass sie sein wahres Ich schon früh genug kennen gelernt hatte, denn auch die Brasilianerin hatte so ihre Prinzipien.
"Dann sind wir ja jetzt quitt.", nickte Ella.
Eine Hand wusch die andere, ganz einfach. Sie hoffte, dass es eine Weile funktionieren würde. Denn sie hatte ziemlichen Gefallen daran gefunden, sich im Hotel aufzuhalten.
"Mesut..." Ella überlegte kurz. "Kann das sein, dass er mir schon mal vorgestellt wurde?"
Zumindest kam ihr der Name bekannt vor.
"Hast du ihm etwa schon eine nette Show geboten?"
Sie wackelte vielsagend mit den Augenbrauen. Die Show hätte sie sicher auch gerne verfolgt.

Marc nickte gespielt leidend mit dem Kopf. Er war schon echt arm dran, dass er mit Höger hatte vögeln müssen. Viel tiefer konnte man kaum sinken, wenn er ehrlich war.
Ellas nächste Aussage war definitiv richtig. Sie waren quitt, aber Marc hoffte irgendwie, dass sie sich noch öfter helfen konnten. War doch ein fast perfektes Arrangement, wenn es so blieb, wie er sich das gerade vorstellte.
Kurz überlegte Marc, wo Ella Mesut schon mal gesehen haben könnte, bis es ihm wieder einfiel.
"Er war in der Lobby dabei", erklärte er. So still, wie Mesut gewesen war, hatte er das schon beinahe vergessen.
"Nein, aber Högers Freund hat mich schon auf dem Trainingsplatz geküsst. Die Show haben wir dann nur Höger selbst geboten", erzählte er. Er hatte nicht das Gefühl, dass das Ella groß stören würde, weshalb er einfach mal ehrlich war. War ja auch eh egal, sie wusste, was gelaufen war, da kam es auf die Details auch nicht mehr an.

Ella erinnerte sich an die Situation in der Lobby zurück. Aber ganz genau wusste sie auch nicht mehr, wer alles dabei gewesen war.
Das einzige, was sie wusste, war, dass ihr Marc zu dem Zeitpunkt mehr als unsympathisch gewesen war.
Dass sie jetzt zu einem Team wurden, damit hätte sie gestern wohl nicht gerechnet.
"Du bist auch kein Kind von Traurigkeit, oder?", lachte sie und ließ sich dann einfach nach hinten auf die Matratze fallen.

"Genau so wenig wie du", antwortete er einfach nur und ließ sich dann ebenfalls zurück fallen.
Was wäre denn das Leben auch schon ohne Sex? Gott, wie hielten diese ganzen Streber das nur aus, immer nur eine Person zu ficken. Wie hielt Höger das aus, immer nur Max zu ficken. Okay, ausgehalten hatte er es jetzt nicht, aber Marc bekam schon alleine bei der Vorstellung zu viel. Und Höger schien das ja sogar zu wollen, das ging echt nicht in Marcs Kopf rein, wie man sich sämtlicher Freuden im Leben freiwillig berauben konnte.
"Krieg ich deine Handynummer?", sprach er einfach den erstbesten Gedanken aus, der ihm gerade in den Sinn kam. Das wäre wohl nicht schlecht, damit sie sich in Verbindung setzen konnten. Normalerweise tauschte man zwar Handynummern aus, bevor man zusammen kam, aber sie waren ja glücklicherweise nicht normal. Und eigentlich überhaupt kein richtiges Paar, aber egal.
"Und was hast du eigentlich gleich vor?"

"Welch böse Unterstellung." Ella schnappte entrüstet nach Luft.
Aber Marc hatte ja recht. Was, das betraf, waren sie sich wohl ziemlich ähnlich.
Zu attraktiven Männern und gutem Sex konnte sie eben schwer nein sagen.
Schließlich diktierte die Brasilianerin Marc ihre Handynummer, wohlweislich dass er gerade weder sein eigenes Handy zur Hand hatte, um die Nummer direkt einzutippen, noch einen Stift und Zettel.
Der Gesichtsausdruck des Fußballers dazu brachte Ella zum Lachen.
"Wenn du nett fragst, sag ich sie dir auch noch mal.", zwinkerte sie.
"Na ja, eigentlich müsste ich mal nach Hause. Ich bin schon seit zwei Tagen hier."
Allerdings hätte sie auch nichts dagegen, wenn Marc sie mit schlagenden Argumenten zum Bleiben bewegen wollte.

"Eine richtige Unterstellung", grinste Marc und ignorierte Ellas entsetzten Gesichtsausdruck. Er hatte kein Problem damit, die Wahrheit ausgesprochen zu hören oder sie sogar selbst zu sagen, weshalb er da auch bei Anderen wenig Rücksicht drauf nahm. 
Ella rasselte die Zahlenfolge hinunter und Marc konnte sie einfach nur blöd anstarren. Das konnte ja heiter werden, wenn die immer solche Ideen hatte.
Er kramte sein Handy hervor und öffnete dann seine Kontakte, versuchte sich an seinem besten Bettelblick. "Bitte?", säuselte er und blickte ihr tief in die Augen. 
"Du könntest natürlich auch hier bleiben", bot er an und grinste. "Hab gehört, Spielerfrauen machen das so." Eigentlich wollte er sie ja irgendwie nicht gehen lassen, aber aufhalten konnte er sie schlecht, wenn sie wirklich gehen wollte. Mesut war ihm da auch egal, der konnte wohl kaum was dagegen sagen, wenn sie einfach nur unschuldig schliefen. Und unschuldig waren sie Beide, da gab es nichts dran zu rütteln.