Besprechungsraum 1

cf:Mario&Kevin Trapp Zimmer

Er sah sich kurz um und bemerkte, dass die Luft rein war. Das hieß, dass Libby nicht anwesend war. André hätte daran eh nicht gedacht, aber sicher war sicher. So viele Spieler waren noch nicht anwesend, also fanden die drei noch drei freie Stühle nebeneinander. André setzte sich mit den drein in einer der vorderen Reihen. Hoffentlich würde Jogi nicht über das letzte Spiel schimpfen. Er hatte ja selbst seine Chance, konnte sie aber nicht richtig nutzen.

Manu regte sich ganz schön auf... und gestand auch noch. Also übertrieb Thomas gar nicht. „Hey, schon okay. Vor uns brauchst du dich nicht rechtfertigen“, sagte Holger flüsternd. Was sollte er dem Torhüter denn auch Vorwürfe machen? Es gab schließlich immer zwei Seiten und jeder würde diese anders schildern. Dennoch fragte sich Holger schon etwas, warum er es denn gebraucht hatte... soviel Sex wie Thomas und Manuel in der Zeit schon hatten, war es schwer zu glauben, dass er außer Thommy NOCH jemand dazu brauchte.

Philipp schaute Manuel vermutlich an wie ein Auto. Er hatte Thomas betrogen? Gut... er war selber nicht besser...
"Wir reden hier nach?", fragte er den Torhüter, aber es klang mehr wie eine Feststellung und nicht wie eine Frage. Zwar hatte Holger Recht, Manuel brauchte sich nicht zu rechtfertigen, aber... trotzdem. Manuel wollte doch mit seinem besten Freund reden und dieser gab ihm die Gelegenheit dazu.

cf:Speisehalle
Wie Marcel es sich gedacht hatte, war im Besprechungsraum noch nicht viel los. Aber er hatte damit keine Probleme. Dann konnte Marcel sich die besten Plätze aussuchen. Der Blonde entschied sich dafür sich in Holgers Nähe hinzusetzen und grinste diesen an. "Hey." Mit dem hatte er lange nicht mehr geredet. Die Situation als Holger in sein Zimmer gestürmt war, wollte er lieber verdrängen. Auch die anderen Anwesenden lächelte er an. Mit Benni und Jule sollte er bald auch noch ein wenig reden. Hoffentlich war bei ihnen auch wirklich alles okay.

Jogis Post:

(System wie bei den Spielen: jeder hat zehn Minuten Zeit zum reagieren. Insgesamt gibt es drei Teile)


Als alle ihren Platz im Besprechungsraum gefunden hatten, ließ er den Spielern kurz Zeit, zur Ruhe zu kommen. Anschließend räusperte er sich und die Gespräche verstummten nach und nach. Trotzdem sprach er erst, als es vollkommen still war.

„Ich weiß, wie sehr ihr solche Analysen mögt, deshalb verspreche ich, dass wir uns auf das Wesentliche beschränken werden“, nahm er den Spielern direkt die Befürchtung, jetzt fünf Stunden in diesem Raum zu sitzen.
„Ich kann mir vorstellen und hoffe auch, dass ihr euch bereits selbst einmal Gedanken über das Spiel gemacht habt.“

Er ließ seinen Blick über die Reihen schweifen. Die einen hörten aufmerksam zu. Die anderen täuschten die Aufmerksamkeit vor, hingen aber viel mehr ihren eigenen Gedanken nach.
„Ich habe die Analyse in drei Teile geteilt. Somit wisst ihr immer, wo wir gerade sind.“ Und wisst, wie lange ihr noch aushalten müsst, fügte er in Gedanken hinzu.

Er verdunkelte den Raum, klappte den Laptop auf und startete die Präsentation.
„Wir starten im Sturm und arbeiten uns dann nach hinten durch. Zunächst einmal müssen wir uns bewusst sein, dass wir eine Ausnahmesituation hatten. Marco hat da vorne ein super Spiel gemacht. Trotzdem gibt es einiges, was es zu verbessern gilt. Mir, oder eher uns, ist aufgefallen, dass das Tor auf euch eine fast magische Anziehungskraft ausübt. Jeder will ein Tor schießen. Ist es nicht manchmal sinnvoller, abzuspielen?“ Er ließ die Frage im Raum stehen und klickte eine Seite weiter. Zu sehen war jetzt genau solch eine Szene. Mario lief zum Tor und verlor den Ball, obwohl Julian völlig frei stand und den Ball forderte.

„Ihr spielt euch Torchancen ja heraus. Aber im entscheidenden Moment habt ihr Scheuklappen auf“, kommentierte er die Bilder. „Schaut euch um. Wer ist noch da? Welche Kombinationen sind möglich?“ Beispielhaft deutete er eine Alternative mit dem Laserpointer an.

Er startete die nächste Szene. Die Entstehung des Gegentores war zu sehen. „Was haben wir im Training gesagt? Die GESAMTE Mannschaft verteidigt. Ein verlorener Ball ist kein Beinbruch, wenn man damit umzugehen weiß. Doch ihr habt einfach nur zugeschaut und Holger konnte alleine auch nichts mehr ausrichten.“

"Langfristiger denken? Wozu bitte? Ich werd eh nicht mehr spielen."
Wollte er nicht und konnte er nicht. Er konnte mit so einer Enttäuschung nicht nochmal umgehen.
Weiter konnte er sich darüber gar keine Gedanken mehr machen, da fing die Analyse auch endlich an. Dann würden sie wenigstens auch schneller wieder weg sein.
Julian strengte sich nicht einmal an, Aufmerksamkeit vorzutäuschen. Das interessierte ihn alles nicht. Oder er wollte sich zumindest nicht dafür interessieren. Und er wollte ohnehin nichts tun, womit er sich einen Startelfplatz verdient hätte. Damit war er fertig.

Cf:??

Gerade noch pünktlich kam er im Raum an und ließ sich auf einen der Stühle fallen. Gebannt lauschte er Jogis Rede.

Jogis 2. Post

„Das Problem mit der Verteidigung zieht sich auch ins Mittelfeld. Ihr habt verlorene Bälle zwar direkt zurück erobert. Und das außerordentlich fair. Aber einige Fehlpässe mussten trotzdem nicht sein.“
Er zeigte einige Szenen, die im Nachhinein wirklich dämlich gewesen waren. Aber nach dem Spiel wusste man eh immer alles besser.

„Die zweite Halbzeit war da schon wesentlich besser. Das Pressing war besser und vor allem André hat sich schnell ins Spiel gefunden und diese“, er klickte weiter, „tolle Chance gehabt.“ Er lächelte den Spieler kurz an.
„Insgesamt wirkte alles viel zielgerichteter. Das Gegentor in der ersten Halbzeit war zwar nicht verdient, aber irgendwie abzusehen.“ Er wusste nicht, wie er das in Worte fassen sollte.

Stattdessen machte er eine kurze Pause und trank einen Schluck Wasser. Sonst hätte er gleich gar keine Stimme mehr.

Marcel kam sich während dieser Spieleanalyse ziemlich klein vor. Natürlich war er auch schuld daran. Er war eben bei dem Spiel dabei und einer der Verteidiger. Und trotzdem konnte er die Tore nicht verhindern. Der Blonde hörte weiter zu und seufze leise. Sie mussten eben noch viel mehr geben als beim letzten Spiel. Wichtiger war: Sie KONNTEN noch viel mehr geben!

Manu brummelte leise. "Hm.. !" Wenigstens musste er sich vor ihnen nicht rechtfertigen! Das wäre es ja noch gewesen. ER wusste das sie so von ihm nicht erwartet hätte, aber würde man so was von Thomas erwarten.. auch nicht..
Manu konzentrierte sich weiter auf Jogi, doch sein Blick schweifte immer wieder zu MArc und und Großkreutz.

Jogi hatte das Wort ergriffen, während Holger sich noch kurz zu Marcel drehte und diesen begrüßte. Mit dem hatte er wirklich auch schon lange nicht mehr geredet, obwohl sie dabei waren sich anzufreunden. Aber vielleicht kam sich dieser auch komisch vor, weil Holger von dessen „Geheimnis“ wusste. Mittlerweile war es doch eher sonderbar, wenn hier jemand ausschließlich mit Frauen etwas anfangen konnte...
Jedenfalls stellte sich Holger die Analyse schlimmer vor. Jogis Worte waren klar und deutlich, mit eigentlich allem hatte er Recht. Es gab dämliche Fehler, die nicht hätten sein müssen. Aber solange nicht ewig darauf rumgeritten wurde, war das schon in Ordnung diese anzumerken und aufzuzeigen, damit man es das nächste Mal besser machen konnte.

cf: Teampsychologe

Die Besprechung lief schon. Hans-Dieter hielt sich im Hintergrund und beobachtete seine Schützlinge, während Joachim weitersprach.

Jogis 3. Post

„Kommen wir zur Abwehr.“ Er klickte zur drittletzten Seite der Präsentation. „Die Abwehr musste die Fehler kompensieren, die vorne im Angriff entstanden sind. Und wie man hier sehen kann“, er deutete auf den Endstand, der permanent am Bildschirmrand zu sehen war, „hatten wir damit deutliche Probleme.“

Auch die gelbe Karte wurde thematisiert. „Was blieb Marcel auch anderes übrig? Wir haben gesagt, wir spielen immer fair. Aber ihm blieb in diesem Fall nur die Wahl zwischen einem weiteren Gegentor und einer gelben Karte. Und er hat das kleinere Übel gewählt. Manu war bei den Gegentoren machtlos. Diese Tore sind schon im Strafraum der Schweden entstanden.“

Er zeigte noch einige weitere Passagen aus dem Spiel und schlug auch alternative Lösungsmöglichkeiten vor.

Er klickte auf die letzte Folie, auf der in großen Buchstaben „UND JETZT SEID IHR DRAN!“ stand und ließ die Jalousien wieder hochfahren, damit Licht in den Raum fiel. „Ihr könnt es selbst lesen. Gibt es Szenen oder Dinge, die ihr noch gerne besprechen würdet? Irgendwelche Situationen, in denen ihr unsicher wart oder die euch einfach aufgefallen sind?“ Fragend sah er in die Runde. Grinsend beobachtete er, wie die Spieler einen Moment die Augen zusammenkniffen, weil sie sich an das Licht gewöhnen mussten. Dann wartete er auf Beiträge.

Holgers Blick streifte über den gesamten Raum. Bisher schwiegen alle, aber was sollte man auch noch groß dazu sagen? Die Fehler waren offensichtlich, da brauchte man nicht mehr diskutieren. Und da sie alle Profis waren, wussten sie auch, wie man es besser machte. Nur, warum sie das auf dem Feld nicht umsetzen konnten, wusste der Innenverteidiger selber nicht. Sie mussten einfach darauf hoffen, dass das nächste Spiel anders verlief. Darüber aufregen brachte niemanden mehr was.
Unauffällig zückte er sein Handy und sah auf die Uhr, merkte dabei nicht, wie ihm das Armband aus der Tasche fiel und auf dem Boden landete.

Situationen, die ihnen aufgefallen waren? Über die sie reden wollten? Philipp wollte über so viel reden, aber er hatte gerade keinen Kopf für das Spiel. Schlimm eigentlich...

Die Analyse hatte Benni mit mäßigem Interesse verfolgt, er hatte von der Tribüne aus die Fehler ja selbst gesehen und er hatte eigentlich auch erwartet, dass Löw sie richtig zusammenfaltete. Das allerdings hatte er nicht getan.
Fragen hatte Benni auch keine, er wäre jetzt froh, wenn sie hier einfach raus könnten und sich einen gemütlichen Abend machen konnten.

Julian sah sehr gelangweilt drein. Fragen? Nö, hatte er nicht. Nur ob sie gehen durften. Und warum sie keinen Anschiss bekamen für die Fehler.
Und er wollte definitiv hier weg, kannte seine Fehler selbst. Anscheinend besser als Löw, wenn der nichts dazu sagte.

André wollte eigentlich etwas über das Spiel sagen und ein paar Tipps geben. Aber etwas lenkte ihn davon ab. Aus Holgers Tasche fiel ein Armband. Und von weiten erinnerte es ihn an etwas. Der Blonde zögerte, stand dann aber auf und hob es vom Boden auf. Er drehte das Armband in seinen Händen um und tatsächlich. Er konnte den Namen "Libby" aus dem Armband entziffern. André Magen verkrampfte sich einen Moment lang. Er starrte Holger an und zögerte, ehe er ihn ansprach. "W-Woher hast d-du das A-Armband?" Sicherlich hatte er es einfach nur gefunden...Hoffte er.

Manu schaute auf udn murmelte nur.. "Nope.." vor sich hin. Er wusste dass das nicht seine Schuld war, aber leider konnte er als Torhüter nicht viel machen. Konnten sie jetzt eigentlich gehen.. in dem Raum waren ihm eindeutig zu viele Menschen. "Können wir gehen?" fragte Manu leise bei Phil nach.. er hatte keinen Bock mehr. Jogi musste das ja nicht hören.

"W-Woher hast d-du das A-Armband?" Holger steckte das Handy weg und drehte seinen Kopf erstaunt zu dem schüchternen Andrè. Stirnrunzelnd blickte er auf den Gegenstand in dessen Händen. Musste ihm wohl aus der Tasche gefallen sein. Es wunderte ihn aber, warum der Kleinere überhaupt nachfragte. Kannte er diese Libby etwa?
„Gefunden“, antwortete Holger schulterzuckend. „Warum fragst du? Kennst du die Besitzerin etwa?“ Wäre eigentlich ganz praktisch, dann brauchte er Libby nicht mehr treffen, wo er doch sowieso nicht wusste, wie er sie finden konnte.

Philipp sah sich um. Alle blieben ruhig und auch der Trainer wandte sich von den Jungs ab. Ein Zeichen für ihn, dass sie gehen konnten. Der Kapitän ging als erstes. Yeah, Vorbild... noch ein Grund zum Anstoßen.
Er wollte Holger noch etwas sagen, aber der schien mit André zu sprechen. Also stand er ohne auf.
"Lass uns auf mein Zimmer gehen." Da konnten sie wohl am besten im Ruhe reden.

tbc: Zimmer von Julian und Philipp

Lukas hatte sich die Analyse schweigend angehört.
Einiges, was Jogi ansprach, hatte er auch von der Tribüne aus gesehen.
Allerdings würde er jetzt wohl kaum Kritik üben, nachdem er nicht mal mitgespielt hatte.
Er sah sich um. Die anderen hatten wohl auch nicht viel zu sagen.

André zögerte leicht, nickte dann aber. "J-ja. Ich kenne s-sie. Aber nicht b-besonders g-gut." Was ja eigentlich auch stimmte. Er war zwar anscheinend in sie verknallt, aber kennen taten sie sich kaum. Er wusste nicht so recht, ob er Holger das abkaufen konnte. Libby hatte ja etwas von einem blonden Kerl erzählt. Aber die hatten ja viele der Jungs. Und es musste nicht zwingend ein Spieler sein. "W-wo hast du es d-denn gefunden?"

Kevin hatte sich die Spieleanalyse angehört, sagte selbst aber nichts dazu. Was sollte er denn großartig sagen? Phil hatte die wichtigsten Punkte ja bereits angesprochen und damit den Nagel auf dem Kopf getroffen. Hauptsache sie würden beim nächsten Spiel alles geben. Wenn er mal endlich eine Chance bekommen würde.

"Können wir gehen?", fragte Julian Benni. Er hatte keine Lust mehr, hier weiter rumzugammeln. Eigentlich sollten sie wohl noch zu Dr. Hermann, aber darauf hatte er gerade auch keine Lust. Er wollte nur in Ruhe gelassen werden. Ihm ging es ja gerade auch wieder gut. Wozu sollte er da also noch hin?