Hotelzimmer von Marco und Lewis

"Dann denk nicht dran, ja? Es wird nicht passieren...", flüsterte er und brachte Marios Haare wieder in Ordnung. "Okay... das... ich wäre das echt gerne... nur weiß ich nicht, wann ich das bei Lisa ansprechen soll. Am Besten bevor sie eigene Pläne macht, aber im Moment hatten wir schon so viel Stress..."

Mario griff nach Marcos Händen und sah ihn wieder an. "Lass dir Zeit", meinte er leise. "Das muss nicht heute und nicht morgen sein, ja? Sprich mit ihr, wenn es sich passt. Es ist ja noch ein bisschen Zeit. Aber..." Nachdenklich machte Mario eine kurze Pause. "Ich möchte das wirklich hinbekommen mit Lisa. Sie gehört zu deinem Leben und deshalb auch ein Stück weit zu meinem. Ich möchte mich bei ihr entschuldigen. Sag mir einfach, wann mal ein richtiger Zeitpunkt ist, ja?"

"Okay... ja, ich hoffe, ich finde einen geeigneten Zeitpunkt..." Vielleicht nachdem sie Sex gehabt hatten? Oder er stellte die Frage, verwöhnte Lisa dann und hakte dann nach? Er seufzte leise. Wieso war das so kompliziert?! "Vielleicht heute Abend? Dann ist sie beim Abendessen gut gestimmt... wir entscheiden das dann einfach, ja?"

Mario nickte. "Du kennst sie besser und kannst am besten entscheiden, wann es wohl der richtige Zeitpunkt ist..." Dann dachte er nach. Sie waren beide in der gleichen Situation. "Sag mal", fing er langsam an. "Wie ist das bei dir... Du empfindest das Kleine als dein Kind oder? Und es macht dir überhaupt nichts aus, dass es von Benni ist oder?"

"Mhm... hoffe ich", murmelte er. "Na ja... schon. Ich bin mit Lisa zusammen und werde alles gemeinsam mit ihr und der Kleinen durchmachen. Natürlich sehe ich sie als meien Tochter. Ich weiß aber auch, dass Benni sich leider nicht so leicht aus unserem Leben verdrängen lassen wird... Ich weiß auch nicht, wie Lisa es machen will. Ob die Kleine von Anfang an weiß, dass Benni der Papa ist und... ich eben nicht. Aber sie sagt selbst "unser" Kind, also... es macht mir nicht mehr so viel aus wie früher... Ich vertraue Lisa, dass sie mich nicht hinter Benni stellt."

Mario dachte über Marcos Worte nach. Das konnte man nie wissen, was passieren würde. Mario hoffte einfach, dass sich das alles einspielen würde. "Du wist bestimmt ein ganz toller Papa", flüsterte er und sah ihn von der Seite an. Marco war schon so viel reifer als er selbst. Und würde das alles so viel besser meistern können.

Marco lächelte Mario dankbar an und strich durch dessen Haare. "Du aber auch, Mario. Du wirst ein toller Vater", versicherte er ihm überzeugt. "Du kannst so gut mit Kindern umgehen, das habe ich bei meinem Neffen gesehen, mach dir nicht allzu große Sorgen, ja?"

Mario sah ihn unsicher an. "Bei mir werden es zwei", meinte er schüchtern und fummelte an seiner Zudecke. "Ich habe manchmal Angst, weißt du? Wenn ein Kind schreit, kannst du dich um das Kleine kümmern. Aber was machst du, wenn beide wie eine Sirene heulen? Dann kannst du nur da sitzen und hoffen, dass du es halbwegs hintereinander bekommst..."

"Ja, aber das haben andere Männer auch schon geschafft... Außerdem... vielleicht schreien deine Kleinen ja nicht so oft. Und wenn doch, nimmst du eins auf den linken Arm und eins auf den rechten Arm. Oder du legst sie dir auf den Bauch. Oder legst sie in den Kinderwagen und gehst mit ihnen raus. Das schaffst du, außerdem bist du doch nicht alleine. Und wenn wirklich etwas ist, wenn du echt mal überfordert bist, dann rufst du mich an, ja?" Er lächelte leicht. "Du würdest selbst mit Fünflingen klarkommen, da bin ich mir sicher."

Mario nickte. Bei der Vorstellung von den beiden Kleinen auf seinem Arm wurde ihm ganz warm ums Herz. "Du bist ja in der Nähe..." Glücklich seufzte Mario und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. "Einerseits will ich, dass sie immer ihren niedlichen Kugelbauch behält. Gott, Schwangere sind verdammt sexy oder?" Fragend sah er Marco von der Seite an.

"Richtig..." Marco beobachtete Mario lächelnd und nickte. "Finde ich auch. Leider kann man das gar nicht richtig ausnutzen, weil sie voll oft Stimmungsschwankungen haben. Aber jetzt erzähl mal..." Er wackelte grinsend mit seinen Augenbrauen und boxte Mario in die Seite. "Hattest du schon Sex mit ihr? Seitdem du das mit der Schwangerschaft weiß? Ist das irgendwie anders? Ich stelle mir das ab dem... weiß nicht... 5. Monat oder so schon geil vor."

Marco sah ihn grinsend an und wackelte mit den Augenbrauen. Mario wurde zunächst leicht rot und versuchte dann nicht an die vergangenen Wochen zu denken. Dann musste er aber auch lachen. "I-ich...", begann Mario schüchtern. "I-ch hatte ja Sex mit ihr, der ihr nichts bedeutet hat. Nachdem das mit Ron zu Ende war. Aber... danach nicht mehr. Wir müssen uns erst vorsichtig an das alles herantasten. Sie ist noch nicht vollständig bereit für eine richtige Beziehung mit dem ganzen. Aber... bei ihr wächst der Bauch sehr viel schneller, weil es ja zwei Babys sind. Und also... ich glaube das wird verdammt aufregend..." Grinsend sah er seinen besten Freund an. "Und ihr?"

Marco verkrampfte sich leicht, beschloss aber, nicht sofort wieder über diese Sache herzuziehen. "Ach so... ja, das kann ich verstehen... Wir hatten schon n paar Mal Sex... es war gut... aber ich hoffe, dass man irgendwann wirklich einen Unterschied spürt. Ich hab mal irgendwo gelesen, dass Sex mit Schwangeren richtig geil sein soll..."

Mario nickte und grinste. "Wie weit ist Lisa eigentlich? Also man sieht es doch bis jetzt nur, wenn man genau hinsieht oder?", fragte er bevor er grinsend sein Handy aus der Tasche holte. Dort googlete er schnell nach dem Stichwort 'Sex in der Schwangerschaft'. "Es soll sehr viel intensiver sein", berichtete Mario fachmännisch. "Ich glaube, ich werde es richtig geil finden. Ich liebe diesen Bauch und kriege nie genug davon. Schaden kann man dem Kind damit nicht oder?"

"Uhm... ich glaube, sie ist im 4. Monat. Also... man merkt schon was... sie kann es noch recht gut verstecken, aber die Wölbung wird immer deutlicher", erklärte er ihm lächelnd. "Ja, das habe ich auch gelesen... Nein, kannst du nicht... So groß ist dein kleiner Mario auch nicht", lachte er kopfschüttelnd.

Mario boxte ihm empört in die Seite und lachte ebenfalls. "Das war durchaus ernst gemeint man", rechtfertigte er seine Frage. "Sonst kriegen die Frauen doch auch ständig Blasenentzündung nach dem Sex. Kann ja sein, dass das irgendwie weitergeleitet wird oder was weiß ich..." Marco schaute immer noch reichlich belustigt, deshalb lachte er nun auch. "Ich sollte mir mal nen Ratgeber für Schwangere bestellen oder so... Damit ich nicht ganz doof bin..."

"Sie bekommen was?! Das hatte Caro nie", lachte er kopfschüttelnd. "Joah... sollten wir vielleicht beide. Ich hab keine Ahnung, was sie überhaupt darf. Und was man ab welchem Monat beachten sollte und so. Gibt es da n Kurs? Wäre doch lustig, wenn wir den zusammen besuchen würden."

Mario grinste. "Das wäre wirklich lustig", meinte er und holte sein Handy wieder aus der Tasche. Schnell tippte er wieder ein paar Stichworte in das Handy. "Guuuuuuuuck mal", rief er und musste grinsen. "Das hier wäre doch für den Anfang und für hier nicht schlecht." Er gab Marco das Handy und zeigte auf die Seite. http://www.urbia.de/magazin/schwangerschaft/newsletter-fuer-vaeter/

"Das müssen wir wirklich machen..." Er beugte sich neugierig über Marios Handy und schluckte. "Auch Männer werden schwanger! Nicht nur der Bauch künftiger Väter wächst während der Schwangerschaft ihrer Partnerin ein wenig mit, auch gedanklich sind Väter intensiv mit ihrer neuen Rolle beschäftigt", las er vor und legte eine Hand auf seinen Bauch. "Ich will nicht fett werden, ey!" Trotzdem zückte er hastig sein Handy und abonnierte den Newsletter.

Mario lachte, als sich Marco sofort Sorgen um sein Gewicht machte. "Du bist ja schlimmer als ne Frau", lachte Mario. "Vermutlich hast du in eurer Beziehung die Sorge zu dick zu werden oder wie ist das?" Er kicherte und hoffte, dass sein Freund ihm das nicht übel nehmen würde. "Du bist doch hier noch der dünnere von uns beiden. ICH sollte nicht für drei essen..." Laut lachte er und kugelte sich über Marcos Bett. Irgendwie war es doch wahnsinnig komisch, dass sie beide immer in der gleichen Situation waren. Schwangere Freundin, Kinder nicht von ihnen, ...

"Klar.. ich muss doch sexy bleiben", lachte er ebenfalls und schüttelte den Kopf, als Mario sich über sein Bett kugelte. "Wenn du so viel lachst, trainierst du das eh wieder ab", murmelte er schmunzelnd und zwickte Mario in die Seite. "Außerdem sind das Muskeln, ja? Also heul net so rum..." Er zwinkerte grinsend und legte sich neben Mario.

Mario lachte weiter. "Wir könnten später auch den Geburtsvorbereitungskurs zusammen machen. Hecheln und so..." Er kicherte und stellte sich sie beide zusammen vor, wie sie neben Lisa und Emy knien mussten und wie bei der Geburt stöhnen und hecheln mussten.

"Oh Gott... ich glaube, wenn du da daneben hockst, würde ich wegen einem Lachanfall rausfliegen", lachte er und boxte ihn in die Seite. "Wir würden sowieso beide ausm Raum fliegen, das weißt du. Oder wir machen n privaten Kurs. Falls die Damen das wollen..."

Mario kicherte, wurde dann aber langsam wieder ernster. "Wir müssen das irgendwie klären, Marco. Wir können beide nicht auf unsere Freundschaft verzichten. Und wir sitzen alle im selben Boot. Lisa ist nicht von dir schwanger, Emy nicht von mir. Eigentlich können wir alle nur profitieren und daraus Kraft ziehen oder?" Mario merkte erst dann, wie naiv sich das wieder anhörte.

"Na ja..." Er kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. "Ich würde ja zustimmen, aber... ich weiß nicht, ob das nicht zu viel erhofft ist? Aber... wir können ja versuchen, dass wir das irgendwie hinbekommen. So gut es geht eben...", überlegte er.