Hotelzimmer von Marco und Lewis

Warum hatte Mario nur das Gefühl, dass Marco das alles gar nicht wollte? Dass er selbst gar nicht alles an der Situation ändern wollte? "Willst du es denn ändern?", fragte Mario vorsichtig. Natürlich wollte er ihm nichts Böses unterstellen, aber... "Willst du was an der Situation mit unseren Frauen und uns ändern?"

"Was?! Natürlich! Natürlich will ich was ändern, Mario! Ich will nicht mehr diesen Streit und dieses dauernde Rumgezicke!", erklärte er ihm sofort. "Bitte, glaub mir das doch endlich... ich will das wirklich ändern!"

Mario legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm. "He, ist ja gut...", murmelte er sofort. "War ja auch nicht so gemeint. Aber dann..." Er drehte sich auf die Seite, dass er Marco ansehen konnte. "Dann musst du meiner Freundin vertrauen. Das ist der erste Schritt..."

Marco seufzte und kämpfte jegliche Bedenken nach unten. "Okay... gut. Ich vertraue ihr, okay? Ich glaube jetzt einfach mal, dass sie es ernst mit dir meint", willigte er schließlich ein.

Mario legte seinem Freund die Hand auf den Oberarm. "Ich danke dir", sagte er ehrlich. "Sie meint es ernst mit mir. Sie hat schon so viel Scheiße erlebt und sie braucht einfach Zeit das zu verarbeiten. Aber sie... sie hat sich in mich verliebt. Und die Gefühle werden stärker. Sie meint es wirklich ernst."

"Wenn du das glaubst, glaube ich das auch mal...", murmelte er leise. Sonderlich überzeugt war er zwar noch nicht, aber er würde es zumindest versuchen und sich Mühe geben, wirklich etwas zu ändern. Marco rutschte näher an Mario heran und schmiegte sich an seine Seite. "Danke..."

Plötzlich rutschte Marco näher an ihn heran und schmiegte sich an ihn. "Wofür bedankst du dich Marco?", flüsterte er und strich ihm über den Arm. "Wir sind Freunde. Beste Freunde. Da müssen wir das hinkriegen. Irgendwie."

"Dass du immer für mich da bist, auch wenn ich scheiße baue..", murmelte er leise. "Stimmt... wir haben bisher alles hinbekommen, dann kriegen wir das auch noch hin", lächelte er und genoss Marios beruhigende Berührungen.

Mario dachte nach. "Du hast schon viel Scheiße gebaut, Marco", sagte er ehrlich. "Aber dafür sind Freunde da oder? Dass man ihnen ihre Fehler aufzeigt und ihnen dann hilft, aus der Scheiße wieder rauszukommen. Du hast mir bei der Sache mit Emy ja auch immer geholfen. Auch wenn ich zu dickköpfig war, das zu verstehen. Was sich ja nun auch ausgezahlt hat..." Mit einem verliebten Lächeln auf den Lippen zwang er sich wieder an Marco zu denken. "Aber Freunde sind einfach dafür da..."

"Ja... du aber auch...", nuschelte er leise. Auch wenn es bei weitem nicht so viel war, wie bei ihm selbst... "Stimmt. Du bist ein echter Dickkopf. Aber... so liebe ich dich ja auch... ich will meinen Kumpel genau so. Dickköpfig, stur aber mit einem guten Herz." Er lächelte leicht. "Stimmt. Dafür da, damit man selbst nicht abhebt."

Mario kicherte leicht. "Manchmal überlege ich, was ich machen würde, wenn ich dich Chaoten nicht kennengelernt hätte..." Er dachte kurz nach. "Ohne dich chaotischen Wuselkopf um den ich mich kümmern muss..." Er piekte ihm in die Seite. "Dann wäre mein Leben echt sehr viel ärmer. Ich wüsste gar nicht wohin mit der vielen Energie..."

"Du würdest vor Langeweile sterben", erklärte Marco ihm schlau. "Moment. Wuselkopf? Was soll das denn jetzt heißen?!", empörte er sich und schnaubte, als Mario ihn auch noch in die Seite piekste. Er grummelte zustimmend, als Mario immerhin erkannte, dass er es war, der sein Leben bereicherte. Zufrieden grinsend kuschelte er sich wieder an seine Seite und nickte. "Stimmt."

Mario strubbelte ihm durch die Haare und zerstörte somit seine Frisur ein wenig. "Du bist mein stets chaotischer Wuselkopf, der mein und dein eigenes Leben immer wieder richtig durcheinander bringt." Er grinste und zog seinen besten Freund in die Arme. "Und was machen wir jetzt?", fragte er dann.

"Boahh, lass das!", grummelte er und griff seinerseits in Marios Haare. Immerhin konnten sie sich mit gleichen Waffen schlagen. "Joah... du bist da aber auch nicht besser...", murmelte er leise. "Weiß nicht... bis zum Spiel ist ja noch etwas Zeit. Ich hab irgendwie Hunger... Aber das hab ich eh dauernd. Oh Gott, ich werd echt wie Lisa, ey!"

Mario lachte. "Wo wir wieder beim Thema wären...", grinste er. "Irgendwann haben wir beide einen dicken Schwabbelbauch und unsere Frauen wollen uns zu WeightWatchers schicken." Kichernd holte er aber das Telefon vom Nachtschrank und hielt es Marco hin. "Hier, bestell für mich was mit ja? Ich hab auch schon wieder Hunger..." Kurz überlegte er. "Am besten ne Portion für schwangere Väter..." Dann brach er wieder in Gelächter aus.

"Oh Gott, ich glaube, so weit wird Kloppo es nie kommen lassen, da hängt er noch bei allen Supermärkten der Stadt UND im Vapi aus, dass wir nichts außer Salat kaufen dürfen", lachte er und nahm das Telefon entgegen. "Klar, was glaubst du, wie die reagieren, wenn ich DAS sage..." Er bestellte eine Platte belegter Schnittchen, immerhin wollte er beim Mittagessen auch noch etwas Hunger haben.

Kurze Zeit später kamen schon die bestellten Brote. Als der Zimmerservice weg war, fing Mario allerdings an zu maulen. "Warum mussten es ausgerechnet Brote sein?", jammerte Mario. "Ich mag doch nicht so gerne Brot. Hättest auch Quark oder Joghurt oder keine Ahnung was bestellen können..." Der Hunger trieb es dann aber hinein. Er griff nach einem mit Schinken belegten Brot und biss hinein. Naja, schlecht war auch was anderes.

Marco sah ihn perplex an und kaute auf seinem Brot herum. "Willste mich verarschen?! Brot ist Brot... Außerdem hättest du auch was sagen können", grummelte er leise. "Vergiss mal nicht, dass nicht DU hier der Schwangere bist. Du wirst dir wahrscheinlich noch ein Brot herbeiwünschen, wenn die Damen erst mal Essiggurken mit sonstwas fressen."

Mario sah seinen Freund erschrocken an. "Lass mich doch auch mal ein bisschen schwanger sein", maulte er und grinste dann. "Muss man dann eigentlich immer sofort spuren?", meinte Mario. "Also wenn sie sagt, dass sie Gurken mit Sahne will, aber grad keine Sahne da ist, muss ich dann schnell Sahne kaufen gehen?" Er grinste. Die Vorstellung wie er zum Einkaufen rannte, nur weil Emy komische Essensgelüste hatte, war irgendwie komisch.

"Nene, ich kümmer mich um EINE Schwangere, ich glaube, dass wird nervenaufreibend genug." Er zog eine Augenbraue nach oben und schmunzelte leicht. "Ähm... Mario? Natürlich! Also.. ich schätze da die beiden Damen ungefähr gleich ein. Wenn sie etwas wollen, wollen sie es SOFORT! Und wenn du dann keine Sahne hast, dann hasst sie dich! Wenn du dann Sahne bringst, liebt sie dich wieder."

Mario raufte sich die Haare. "Also heißt es bald: Mario hol mir Bananen mit Essiggurken und Schlagsahne und ich renne sofort los, damit sie mich wieder liebt?" Gespielt verunsichert drehte er sich auf die Seite. "Scheiße Marco, was hab ich da nur gewollt? Das Leben könnte so einfach sein und wir suchen uns zur selben Zeit eine Schwangere, die bald sowas Essen wird?!" Er kicherte und seufzte glücklich. Am liebsten wollte er so schnell es geht wieder zu ihr.

"Richtig, so wird es ablaufen. Obwohl ich befürchte, dass die Kombinationen manchmal noch etwas ekliger sein können", lachte er und zog Mario wieder an sich. "Tja, wenn wir da durch müssen, machen wir das wenigstens zusammen."

"NOCH EKLIGER?", rief Mario fassungslos. "Wie geht denn noch ekliger?" Es erschauderte schon bei dem Gedanken daran. Es ging noch schlimmer? Doch dann spürte er wieder Marcos Körper. "Das ist mir auch extrem wichtig. Allein würde ich durchdrehen...", murmelte er.

"Keine Ahnung. Sushi mit Sahne? Oder noch mit Erdnussbutter? Igendsowas... Aber solange ICH das nicht essen muss..." Er schüttelte sich bei dem Gedanken daran leicht. "Glaube ich dir... ich ich wahrscheinlich auch. So können wir uns wenigstens gegenseitig die Ohren vollheulen."

Mario musste einen Würgereflex unterdrücken. "Kein Wunder, dass sie ständig am kotzen sind. Das würde ich auch, wenn ich sowas essen würde..." Bei dem Gedanken, wie sie sich gegenseitig über Windelwechseln unterhielten, musste er schmunzeln. "Fühlst du dich auch irgendwie unvollständig, wenn sie nicht da ist?"