Hotelzimmer von Marco und Lewis

Marco runzelte die Stirn und seufzte, als er seinen Freund so niedergeschlagen sah.
"Seit wann hat sie das Tattoo denn? Ich meine, komm schon, Mario... Auch wenn sie das wegen Marcel machen lassen hat, kann es doch immer noch die Bedeutung, wechseln, oder? Du lässt dir die Chance jetzt nicht ernsthaft wegen einem Tattoo versauen, so kenn ich dich gar nicht!"

"Aber Marcel wird immer dazwischenstehen. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. Seitdem das mit Jenny ist, bin ich voll durch den Wind. Selbst beim Spiel konnte ich nur an sie denken. Das kenne ich gar nicht. Und was soll ich jetzt machen?" fragte Mario dann ratlos.

"Na, dann ist doch klar, dass du in sie verknallt bist, wenn du sogar beim Spiel an sie denken musstest, Mann! Aber... Schmelle hat die Beziehung doch beendet?! Wenn er noch etwas für sie empfinden würde, hätte er das doch nicht gemacht, oder? Sie ist single, er kann dir nicht verbieten, mit ihr auszugehen, oder sowas. Also, ich an deiner Stelle würde machen, was sich richtig anfühlt..."

"Ja, ich hab auch schon mit ihm gesprochen. Erst war er nicht so begeistert. Ich glaube aber das ist sein Beschützerinstinkt. Immerhin sind sie wohl noch Freunde. Aber dann meinte er, es ist ok für ihn. Jenny fühlt sich so verdammt richtig an für mich... Ich möchte nichts überstürzen, ich hab ja auch noch nie ne Beziehung gehabt."

"Wenn sie aber doch Freunde sind und Jenny dich auch mag, wird Schmelle damit bestimmt einverstanden sein. Er will nur ihr Bestes... Ich kann dich ja verstehen, mir geht's im Moment auch nicht anders, aber du solltest ihr davon erzählen. Also, wie du fühlst und so..."

"Wie dir gehts ähnlich? Du und Lisa?" fragte Mario nun neugierig. "Und was mache ich, wenn sie mich nicht mehr will? Ich habe einfach Angst Marco. Angst was falsch zu machen. Da würde ich 100 Mal lieber gegen Barca spielen" versuchte Mario einen Witz zu machen.

"Äh, ja.... Nur weiß ich nicht, ob sie das überhaupt ernst meint... Also, ich glaube, sie mag mich eher als Kumpel, oder so, keine Ahnung..." Er seufzte und dachte einen Moment über Marios Sorgen nach. "Warum sollte sie dich nicht mehr wollen? Erklär ihr Alles, sie wird das schon verstehen, sonst kann ich auch mal mit ihr reden... Deine Reaktion auf das Tattoo war verständlich, das sieht sie bestimmt auch so... Und oh ja, eine Millionen Mal gegen Barca und Real zusammen, bitte..."

"Nur Freunde? Man Marco. Schnapp sie dir! Sie ist ne tolle Frau. Und Jen.. Ich weiß ja nicht. Ich war ja nicht soo nett zu ihr und womöglich will sie nichts mehr mit mir zu tun haben. Meinst du, ich soll ihr mal ne SMS schicken? Ich weiß überhaupt nix mehr" Mario seufzte und ließ sich rückwärts aufs Bett fallen.

"Ja, aber... Keine Ahnung, ich bin mir nicht sicher, Mann.... Aber natürlich will Jenny noch was mit dir zu tun haben, wieso sollte sie auch nicht?! Schreib ihr jetzt, sonst traust du dich in den nächsten fünf Jahren nicht... Mach schon", drängte er ihn und streckte sich ebenfalls auf dem Bett aus.

"Natürlich! So wie du von ihr redest! Du schreibst ihr jetzt auch eine SMS und fragst sie. Ich hab einfach echt schiss, Mann. Aber vielleicht hast du recht." Mario nickte.

Hi Jen. Ich kann dich einfach nicht vergessen. Mag dich sehr sehr gerne, das ist mir über Nacht sehr deutlich geworden. Ich habe lange über uns nachgedacht, aber ich würde es gerne mit uns probieren. Können wir nochmal reden? Eine Umarmung, Mario

Hoffentlich würde Jenny antworten.

Marco zog nachdenklich sein Handy aus der Hosentasche und entsperrte das Display. "Ich kann ihr das jetzt nicht schreiben. Wir haben vorhin noch darüber geredet, dass wir eben nicht in so einer Verbindung stehen... Ich gehe nachher sowieso zu ihr rüber, dann sehe ich weiter", antwortete er und legte das Handy auf die Matratze.

"Alter, wetten, dass du nur schiss hast?" lachte Mario dann und boxte ihm in die Seite. "So wie ihr euch anseht und du über sie redest, ist da ganz sicher eine Menge mehr. Trau dich einfach Marco. Dich kann man nur lieb haben." Dabei knuffte Mario seinem Freund in die Backe und grinste ihm ins Gesicht.

"Ich hab keinen Schiss, Mann!" Er wandte sein Gesicht ab und rieb sich kurz über seine Wange. "Was soll ich denn deiner Meinung nach schreiben? Soll ich schreiben - hey, vergiss, was ich vorhin gesagt habe. Ich steh doch auf dich. - Echt jetzt? Das verschreckt sie doch total!"

Bei diesen Ausführungen musste Mario lachen "Maaan Marco schon klar. Aber es ist doch so oder? Du magst sie mehr. Dann schreib ihr das. Das du sie magst. Oder sowas. Dir fällt schon was ein..." Nervös schaute Mario immer wieder verstohlen auf sein Handy. Sie hatte immernoch nicht geantwortet.

"Ja... Na ja, ich mag sie schon... Aber sie hat doch grad erst mit Benni Schluss gemacht. Also, zumindest ist das noch nicht so lange her. Außerdem hat sie auf meine letzte SMS noch nicht geantwortet, ich will sie nicht nerven", erklärte er, nachdem er sein Handy noch ein mal gecheckt hatte.

"Na gut. Aber versprich mich, dass du mit ihr sprichst. Sonst tu ich es" drohte Mario mit einem Grinsen, bevor er wieder ernst wurde "Dann sind wir ja wirklich in der gleichen Situation, Mann. Hätte nie gedacht, dass ich mal mehr will als den Titel..." nuschelte Mario.

"Wag es ja nicht! Hm, ich könnte sie zum Essen einladen, oder? Also..." Er brach ab und drehte sein Handy nachdenklich in der Hand. "Tja, bei dir wurde es aber langsam mal Zeit für eine Beziehung. Die Jenny soll dich mal ein bisschen zähmen", neckte er ihn grinsend.

Plötzlich vibrierte es in Marios Hand. Sein Herz schlug höher und er öffnete eilig die eingegangene SMS:

Hey Mario, wir müssen wirklich reden es ist viel passiert. Ich will ehrlich sein und dir die Wahrheit sagen. Du bist ein toller Man aber ich glaube nicht das wir mehr als Freunde werden. Ich habe gemerkt das mein Herz einem anderen gehört. Bitte verzeih mir, es tut mir leid! Jen

Wumm. Was ein Tritt in Marios Gesicht. Tränen schossen ihm in die Augen. Er stammelte unverständliches Zeug, stolperte vom Bett und wollte einfach nur weg. Am Besten gleich nach Hause fahren.

Marco zuckte zusammen, als Mario ruckartig vom Bett aufsprang und auf die Tür zurannte. "Hey, bleib hier! Was hat sie geschrieben?! Renn doch nicht einfach weg!" Er holte ihn ein und versperrte den Weg zur Zimmertür. "Was ist denn passiert?!", fragte er erschrocken, als er die Tränen in Marios Augen erkennen konnte und eins und eins zusammenzählte. "Hey, sie... sie überlegt es sich bestimmt noch mal", murmelte er und zog ihn in eine Umarmung. "Mach dir keinen Kopf, ja?"

"Was soll sie sich denn da nochmal überlegen?" Wütend hielt Mario ihm sein Handy entgegen. "Hier les doch. Und gestern lügt sie mir noch vor, wie wichtig ich ihr bin und wir sollen das klären und dass sie mich mag. Hier les die SMS während des Spiels." Dabei suchte er im Posteingang die anderen SMS. "Was eine Bitch. Schon rennt sie zu Mats" Mario konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten.

"Oh, okay...", murmelte er überfordert, nachdem er die SMS gelesen hatte. "Hä, aber wieso zu Mats? Woher weißt du, dass sie Mats meint?" Marco fuhr sich mit einer Hand durch seine sowieso schon abstehenden Haare, während er mit der Anderen Mario an der Schulter festhielt.
Er verwarf den Gedanken, Lisa zum Essen einzuladen, für's Erste und schüttelte den Kopf. "Wenn das wirklich so ist, ist sie es nicht wert, ja?"

"Es kann nur Mats sein. Sie mochte ihn immer am Liebsten. Oder es ist Schmelle. Aber da würde sie anders schreiben. Vielleicht ist sie es wirklich nicht wert. Aber ich hab sie wirklich ge... nein, also ich meine sehr gemocht. Das war was besonderes zwischen uns. Aber ähem... also... ich meine... dann halt nicht." Ihm liefen die Tränen nur so übers Gesicht. Er fühlte sich so betrogen. "Marco darf ich vielleicht auf mein Zimmer gehen? Ich würde gerne ein wenig allein sein."

"Hm, wenn du meinst... Aber ich würde auf alle Fälle noch mal mit ihr reden, vielleicht nicht jetzt, aber später, okay?" Er überlegte einen Moment und musterte Mario eindringlich. "Okay, von mir aus... Aber stell nichts Unüberlegtes an, okay?! Wenn irgendwas ist, schreibst du mir sofort!"

"Nein, ich will nicht mehr mit ihr reden. Ich weiß schon alles, was ich wissen muss." Traurig blickte er seinen Freund an. "Ich schick dir ne SMS, wenn ich dich brauche. Danke! Aber du: Meld dich bei Lisa. Damit wenigstens du hier was auf die Reihe bekommst."
Damit wandte sich Mario zur Tür.

tbc: Meer

Marco sah ihm eine Weile nach, bevor er wieder die Tür schloss und sich auf das Bett warf.
Na super! Da war Mario so nah an einer Beziehung gewesen und Jenny verguckte sich in einen Anderen!
Seufzend kramte er sein Handy wieder hervor und starrte es einen Moment an, bevor er aufstand und aus dem Zimmer ging.

tbc: Zimmer von Lisa