Was lange währt, wird endlich gut

Marios Papa hörte nicht mehr richtig zu, er nahm Sophie von Emys Schoß und strich ihr über den Kopf. Seine Mama hingegen hörte ihm aufmerksam zu und lächelte. "Das sei euch gegönnt", sagte sie leise, sodass Finn nicht aufwachte. "Es gibt nichts schönes als das Kribbeln im Bauch zu spüren oder aufgeregt auf eine Nachricht des anderen zu warten. Es ist eine tolle Idee, dass ihr das nochmal durchleben wollt." Dann sah sie lächelnd zu ihrem Mann und ihrem Enkelkind. "Schlafen die Kleinen heute Nacht bei Manu?", fragte sie Emy. "Sonst könnte ich sie mitnehmen und sie schlafen heute Nacht bei uns. Dann habt ihr noch ein bisschen Zeit für euch zwei." Sie zwinkerte Emy zu und sah grinsend zu Mario. Sie wusste wohl einfach, was sie gerade brauchten.

Emilia gab Sophie noch einen kurzen Kuss, bevor Marios Papa sie auf den Arm nahm.
"Nein Manu ist zu Marc gefahren, weil er sich heute auch verletzt hat.", erklärte Emilia und lächelte Marios Mama dann an. "Es wäre nett, wenn ihr die Kleinen mitnehmen könnten. Ich glaube ein bisschen Zweisamkeit würde uns ganz gut tun." Sie sah Mario lächelnd an. Wenn sie wusste, dass die Kleinen gut aufgehoben waren, dann war sie gerne mit Mario alleine.

Mario lächelte seine Mama dankbar an. "Danke Mama", nuschelte er verlegen und sah zu seiner Verlobten. Dann konnte der Abend doch noch schön ausklingen. "Wenn du noch hier bist, würde ich eben noch kurz losfahren und was einkaufen gehen ja? Darf ich mir kurz euer Auto ausleihen?" Sie nickte nur und rutschte ein bisschen näher zu Emy. Doch Mario musste sich noch kurz verabschieden. Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Nicht weglaufen meine Prinzessin", flüsterte er ihr ins Ohr und pustete noch vorsichtig hinein. Dann ging er zur Tür und war verschwunden.

Emilia sah erwirrt zu Mario. Was wollte er denn jetzt einkaufen.
Aber schneller, als sie Fragen konnte, verabschiedete er sich auch schon und legte Finn zu ihr aufs Bett. Emilia schlang ihren Arm um den Kleinen und strich ihm sanft durch die Haare.
"Haha, wie denn?", fragte sie lachend. Und dann war Mario auch schon aus dem Zimmer draußen.
"Wie ging es dir denn so in den letzten Wochen?", fragte Marios Mama besorgt und legte ihre Hand auf Emilias Arm. "Nicht gut. Am Anfang konnte man nichts mehr mit mir machen und ich hab mich nur noch mit den Kleinen in meinem Zimmer vergraben. Nach und nach ging es mir dann immer besser. Und dann habe ich ein Angebot für einen Job an der Nordsee bekommen. Eigentlich wollte ich nächsten Mittwoch hin fahren, aber ich muss mich schonen wegen dem Kleinen. Also muss ich den Job absagen."

Mario setzte sich ins Auto und atmete erst einmal tief durch. Er war verdammt angespannt, das merkte er jetzt besonders. Mit dem Auto fuhr er ins nächste Einkaufszentrum und musste sich zunächst ein wenig orientieren. Zunächst ging er in die Dekoabteilung. Rot. Rot war eine schöne Farbe. Er bezahlte und hastete gleich weiter. Er wollte nicht zu lange brauchen, deshalb wollte er sich lieber beeilen. Er holte schnell die Sachen, die er brauchte und setzte sich schnell ins Auto. Da der Haustürschlüssel von seinen Eltern an dem Schlüsselbund war und das Haus am nächsten zum Krankhaus war, fuhr er dorthin. Er schob die beiden Pizzen in den Ofen und holte in der Zwischenzeit den CD-Player seines kleinen Bruders. Dafür würde er sich noch revanchieren müssen, aber gerade war ihm das egal. Dazu suchte er im Wohnzimmerschrank die passende Musik. Als später alles fertig war, suchte Mario die Warmhaltebox, die er mal zum Geburtstag bekommen hatte. Dort packte er die Pizzen und alles andere rein und machte sich wieder auf den Weg zum Krankenhaus. Vollbeladen stellte er sich in den Aufzug und klopfte schließlich an Emys Zimmertür.

Marios Mama strich Emilia über den Arm. "Mario ging es ähnlich, aber ich bin so froh, dass ihr es nochmal versuchen wollt.", sagte sie lächelnd.
Emilia redete eine Weile mit Marios Eltern, bis Sophie und Finn wieder aufwachten. Sie langweilten sich im Krankenzimmer.
"Sag mal Emilia, aufstehen darfst du nicht, oder? Aber mit dem Rollstuhl dürfen wir dich doch sicher ein bisschen mit in den Park nehmen." Marios Mama lächelte Emilia an.
Diese rief die Schwester und fragte nach. Sie durfte und Marios Papa ging schonmal mit den Kleinen raus, während Emilia sich mit der Hilfe von Marios Mama anzog.
Zusammen gingen die 5 dann in den Park. Marios Papa hatte seine Enkelkinder an der Hand und Marios Mama schob Emilia durch die Gegend.

Niemand machte auf und Mario wurde langsam unruhig. Er öffnete die Tür schließlich ohne, dass er hereingelassen wurde und sah ein leeres Bett. Panik stieg in ihm auf. Was war denn passiert? Wo war Emy? Schnell rannte er aus dem Zimmer zu einer Schwester. "Wo ist meine Verlobte", fragte er laut und hielt sie am Arm fest. "Wo ist sie und was ist passiert?" Diese lächelte ihn an. "Ihre Familie ist ein bisschen im Park. Sie können gerne hier warten, eigentlich müssten sie gleich kommen. Es ist ja schon spät." Erleichtert sah er sie an und ließ sich in Emys Zimmer auf den Stuhl fallen. Naja... Würde die Pizza eben kalt werden. Dann war es auch egal.

Sie waren eine ganze Weile draußen gewesen und so langsam bekamen die Zwillinge Hunger. Also gingen sie wieder rein. Finn saß auf Emilias Schoß und Sophie war auf dem Arm ihres Opas.
Als sie im Krankenzimmer ankamen, ließ Mario sich gerade auf einen Stuhl fallen. Seine Mama sah auf die mitgebrachten Dinge und lächelte.
"So wir lassen euch dann mal alleine. Die Kleinen haben Hunger." Sie umarmte Emilia. Diese gab Finn und Sophie noch einen Kuss. "So geht ihr mit der Oma mit? Da gibts dann was zu essen.", sagte sie lächelnd.

Mario wollte sich gerade setzen, als alle hereinkamen. Er schluckte, als er Emy im Rollstuhl sah. Das sah irgendwie so... behindert aus. Doch er versuchte sich nicht davon beirren zu lassen, sondern sah zu seinen Eltern. Auch er gab seinen Zwillingen einen Kuss und umarmte seine Eltern. "Danke", sagte er zu ihnen und dann waren sie verschwunden. An der Tür drehte er sich um und sah seine Verlobte herausfordernd an. "Es wird vielleicht kein Ausgehen im Restaurant, aber das ist ja auch was für Normalos. Darf ich die Prinzessin zu einem Candle-Light-Dinner mit Pizza im Krankenzimmer einladen?", fragte er sie und grinste frech.

Emilia verabschiedete sich noch von ihren Schwiegereltern in Spe und grinste dann Mario an.
"Selbstverständlich darfst du das.", sagte sie lächelnd. "Aber würdest du mich dafür vielleicht noch an den Tisch schieben?" Sie sah Mario lächelnd in die Augen. Sie merkte so langsam auch ihren Hunger und freute sich auf die Pizzen.
"Was für eine Pizza hast du mir denn mitgebracht? Ich bin gespannt, ob du meinen Geschmack getroffen hast." Sie grinste. Was hatte Mario wohl für eine Pizza eingekauft? Hatte er es ins Spiel mit aufgenommen, oder hatte er ihre Lieblingspizza gekauft?

Sie sah ihn mit ihren Funkelaugen direkt an und er grinste. Er schob sie an den Tisch und holte die Pizzen heraus. "Deine Lieblingspizza", meinte er grinsend. "Will dich doch bald auch mal richtig ausführen dürfen", flüsterte er. Er zwang sich dazu sie jetzt nicht zu küssen, sonst wäre die Spannung des Abends irgendwie ruiniert. Da die Pizzen eh schon fast kalt waren, holte er die anderen Sachen hinaus. Die roten Kerzen verteilte er im Raum und machte sie an. Ebenfalls stellte er den CD-Playern an und legte die Kuschelrock-CD ein. Zum Schluss ließ er noch die Rolladen im Zimmer herunter, dass das Kerzenlicht alles war, was sie sehen konnten. Dann setzte er sich ihr gegenüber und griff nach ihrer Hand. "Lass es dir schmecken, Prinzessin."

Emilia grinste. "Woher weiß mein Prinz denn, welche meine Lieblingspizza ist?", fragte sie und zog ihre Augenbrauen nach oben. Sie sah ihm zu, wie er das ganze Zimmer romantisch dekorierte. Es sah wunderschön aus und dann noch die Musik dazu.
Emilia hätte Mario am liebsten zu sich gezogen und ihn geküsst, aber das ging einfach nicht. Das wäre jetzt falsch gewesen.
"Danke, du auch.", sagte sie lächelnd und begann ihre Pizza in Stücke zu schneiden. Sie überlegte sich, ob sie mit Besteck essen sollte, aber das passte bei ihr nicht zur Pizza. Also nahm sie ein Stück einfach mit der Hand und biss rein.

Mario grinste. "Dein Prinz weiß eben worauf die Frauen stehen", sagte er überheblich und wartete auf ihre Reaktion. Eigentlich hatte er diese Seite von sich immer gehasst, aber gerade passte sie einfach.
Im Hintergrund dudelten die sanften Melodien von Kuschelrock und Mario wünschte sich gerade nichts sehnlicher, als ihr nah sein zu dürfen. Vielleicht konnte er sie ja dazu bringen, dass sie ein bisschen... Er verdrängte den Gedanken schnell wieder und grinste sie an, als sie einfach ein Stück nahm und hineinbiss. Etwas anderes wollte er auch gar nicht, deshalb tat er es ihr gleich. "Du wolltest ja eben noch wissen, warum ich es wert bin, um mich zu kämpfen...", meinte er grinsend und ließ es ganz beiläufig klingen.

Emilia lachte. "Aha na wenn das so ist. Dann bist du aber ein guter Frauenkenner.", sagte sie und verdrehte innerlich die Augen. Aber sein Grinsend brachte sie wieder dazu, dass sie ihn am liebsten geküsst hätte.
Sie grinste wieder. "Ja das wollte ich wissen und ist dir was eingefallen?", fragte sie und zwang sich nicht anzufangen zu lachen. Es fiel ihr zwar schwer, aber es ginge.
Sie wusste ganz genau, was sie an Mario hatte und warum sie ihn liebte.

"Willst du es jetzt oder später wissen?", meinte er geheimnisvoll und sah ihr in die Augen. Der Kerzenschein flackerte dort und hüllte sie in eine romantische Aura. Am liebsten wäre er jetzt aufgestanden und würde mit ihr sanft im Zimmer tanzen, aber das war ja nicht möglich. Das Knistern zwischen ihnen wurde immer spannender. Marios Körper reagierte sehr empfindlich auch Kerzenschein und diese aufgeladene Atmosphäre machte es nicht besser.

Emilia sah Mario skeptisch an. Würde er jetzt das gleiche machen, wie sie vorher? Sie wusste es nicht, aber dagegen hatte sie natürlich auch nichts.
"Hmm, du wirst es kennen lernen, dass ich ziemlich neugierig und auch ungeduldig bin.", sagte sie und zwinkerte ihm zu. "Somit wäre ich dafür, dass du mir zumindest ein Teil jetzt zeigst." Sie streckte ihre Hand nach Mario aus und legte sie auf seine. Sie brauchte jetzt einfach ein bisschen Nähe.

Emys Zwinkern und ihre Hand auf seiner, spornten ihn nur noch mehr an. Er wollte es jetzt und hier und sofort. Ohne seine Hand wegzuziehen, stand er auf und ging die zwei Schritte um den Tisch herum. Dann kniete er sich auf den Boden und legte sanft seine Lippen auf ihre. In seinem Bauch prickelte es aufgeregt und es flogen 1000 Schmetterlinge hindurch. Doch nach einem kurzen, intensiven Moment löste er sich von ihr und grinste sie genauso frech an, wie sie es eben bei ihm getan hatte. "Na, war ich überzeugend?", fragte er grinsend und sah ihr in die Augen.

Emilia war gespannt, was Mario jetzt machte. Er kniete sich neben sie und bevor sie etwas sagen konnte, lagen auch schon seine Lippen auf ihren.
Emilia schloss die Augen und seufzte leise. In ihrem Magen begannen die Schmetterlinge zu fliegen. Sie genoss den Kuss einfach. Doch Mario löste ihn viel zu schnell wieder. Deshalb sah sie ihn kurz enttäuschend an.
"Ohja und wie.", sagte sie und zog ihn einfach wieder an sich und küsste ihn. Sie wollte das Gefühl einfach nochmal spüren.

Er sah ihren enttäuschten Blick und musste grinsen. Er hatte ja schließlich auch nicht mehr bekommen von dem Anblick. Doch bevor er reagieren konnte, hatte sie ihn schon an sich gezogen und legte verlangend ihre Lippen auf seine. Er konnte sich einfach nicht dagegen wehren, es fühlte sich einfach zu gut an. Vermutlich musste er sich später arg beherrschen, dass er sie nicht überall berührte. Nach einer Weile löste er sich wieder von ihr und sah ihr herausfordernd in die Augen. "Wow...", murmelte er und grinste. "Bist du beim ersten Date immer so stürmisch?"

Emilia genoss den Kuss in vollen Zügen. Sie hatte das in den letzten Wochen einfach viel zu sehr vermisst, als dass sie die Finger beziehungsweise die Lippen von Mario lassen könnte.
Sie grinste ihn an. "Ne, nur bei ganz besonderen Menschen.", sagte sie und zwinkerte ihm zu.
"Wie konnten wir nur glauben, dass wir uns zurückhalten können.", flüsterte sie leise und drückte Marios Hand.

In Marios Körper wurde es wieder heiß. Er sah seine Verlobte mit glühendem Blick an und musste sich ein Schmunzeln verkneifen. "Du hast damit jawohl eben angefangen", sagte Mario empört und setzte sich wieder ihr gegenüber auf den Stuhl. Er hielt weiterhin ihre Hand und sah übertrieben darauf, bevor ihm ein Gedanke kam, der ihn sehr traurig machte. "Wie lange sind eigentlich hier die Besuchszeiten?", fragte er sie unsicher. Spätestens um 22Uhr musste er sicherlich gehen und in seinem eigenen Bett schlafen gehen. Ohne sie. Verdammtes Krankenhaus.

Emilia sah ihn gespielt empört an. "Ähm hallo? Wer hat mich denn bitte zuerst geküsst?", fragte sie grinsend und streckte ihm die Zunge raus. Es war einfach schön gerade.
Doch Mario unterbrach das Ganze dann mit seiner Frage. "Ich weiß es nicht, aber lass uns doch jetzt nicht darüber nachdenken. Ich will unser Date genießen und nicht daran denken, wann es vorbei ist.", sagte sie und lächelte ihn verliebt an.

Mario sah ihren verliebten Blick und er hasste sich für seine Gedanken. Verführerisch aß biss er deshalb in seine Pizza und kaute in aller Seelenruhe weiter. Nachdem er geschluckt hatte, schob er seine Hand vorwärts und legte sie auf ihre. Mit seinem Daumen malte er leichte Kreise darauf und sah ihr währenddessen tief in die Augen. "Du bist wunderschön", wisperte er nur einen Hauch lauter als die Musik. "Wie deine Augen im Kerzenschein funkeln... Hinreißend..."

Emilia fühlte das Kribbeln in ihrem Körper und wurde aufgrund des Kompliments wurde sie ein bisschen rot im Gesicht und senkte verlegen den Blick.
"Dankeschön." Sie lächelte verliebt vor sich hin. Es war doch irgendwie, wie ein erstes Date. Emilia aß ihre Pizza weiter und sah immer wieder grinsend zu Mario. Jedes Mal, wenn sich ihre Blicke trafen, ging ein Kribbeln durch ihren Körper.

Mario wurde in diesen Momenten bewusst, dass er noch nie wirklich mit einer erwachsenen Frau ein Date gehabt hatte. Früher mal mit 16, aber das war mehr als bescheuert gewesen. Und danach... naja da war mit Date nicht so viel gewesen. Deshalb wusste er eigentlich gar nicht so richtig, wie das ging, ein erstes Date. Machte er das richtig?
Seine Pizza war irgendwann fast alle und den Rest warf er einfach wieder weg. Da würde er sich morgen drum kümmern. Kurz dachte er nach, doch dann kam ihm eine Idee. "Normalerweise geht man ja händchenhaltend durch die Stadt oder am Strand entlang. Darf ich die Prinzessin wenigstens in den Park entführen?", fragte er und leise und zwinkerte ihr zu.