Speisesaal

Wieso Marc jetzt auf einmal so beleidigt klang, wusste Leon nicht und dementsprechend verwirrt sah er ihn an. "Was'n jetzt kaputt?", nuschelte er fragend, während er sein Glas austrank und danach auf den vollen Teller quetschte. "Wir sollten bald los, oder?"

"Egal", winkte Marc ab, auch wenn es ihn ziemlich wurmte, dass Leon wirklich so einen Schiss vor Marco hatte. Der Gladbacher würde ihn sicherlich aufhalten können, wenn er wollte.
Seufzend stimmte er zu, obwohl er noch nicht aufgegessen hatte. Aber die Besprechung war wichtiger. Marc würde zwar nicht spielen, das spielte jedoch keine große Rolle.
"Dann mal los", erhob er sich seufzend und sie machten sich gemeinsam auf den Weg.

tbc: Besprechungsraum 2

Leo warf einen kurzen Blick auf die Uhr, was ihn zusammenzucken ließ. "Shit... ich muss los. Wir reden nachher, ja? Warte bitte in der Lobby auf mich, ich will dir echt zuhören, Marco", versprach er ihm und lächelte kurz, bevor er die Beine in die Hand nahm und den anderen zum Besprechungsraum hinterher rannte.

tbc: Besprechungsraum 2

Marco hatte zwar nicht sonderlich Lust die ganze Besprechung über drinnen hocken zu müssen, wo draußen doch die Sonne mit all ihrer Kraft die Luft erhitzte, trotzdem brach er keinen Einwand hervor. Die Aufmerksamkeit lag mittlerweile ohnehin schon wieder ganz woanders: Nämlich ausgerechnet auf der Person, die ein wenig Licht in sein Dunkel bringen konnte. Moritz Leitner.
Der Junge stürmte nämlich geladen aus den Raum und Podolski, der neue Vater aller Schäfchen eilte ihm hinterher, weswegen er mit Leo allein am Tisch saß. Große Freude und Redelust gab das ihm allerdings auch nicht, weswegen er nur schweigend in seinem Essen herumstocherte und hin und wieder zu Marc und dem Frettchen schaute, die sich ja bestens zu verstehen schien. Der Anblick erzeugte ein Gefühl von Übelkeit in Marco. Goretzka wäre unter normalen Umständen eher in die Gruppe Menschen gefallen, die Marc verachtet hätte, so wie er ihn kennen gelernt hatte. Stattdessen war er jetzt verachtete Person, die sich am liebsten in einem Dixi-Klo ertränken wollte. Keine schönen Aussichten für die Zukunft.
Das neue Traumpaar verließ dann auch noch gemeinsam den Raum und Leo musste auch kurz danach los, weswegen Marco bald alleine in dem großen Raum saß und immer noch auf sein kaum angerührtes Essen schaute, welches er letztendlich doch aß, ohne es auch nur zu schmecken. Damit fertig schlurfte er in die Lobby, wo er auf Leo warten wollte.

tbc: Lobby

cf: Besprechungsraum und Schlafzimmerchen

Aufmerksam hatte er Andi zugehört. Anders hätte er das vermutlich auch nicht formulieren können. Auch auf die Nachfragen war der Torwarttrainer schneller eingegangen, als er hatte reagieren können. Aber nun gut.
"Gehen wir?", fragte er Hansi und nach einem kurzen Nicken waren die beiden in ihre Zimmer verschwunden. Der Tag war anstrengend gewesen und die nächsten würden es nicht weniger sein.

Als er den Speisesaal betrat, war noch niemand da. Aber das störte ihn gerade nicht. Viel mehr genoss er die Ruhe, als er sich mit einer Tasse Kaffee an einen Fensterplatz verzog.

cf: Hotelzimmer von Leo & Mo

Leo schlurfte immer noch müde in den Speisesaal und nickte Jogi kurz zu. Es war lange her, als er das letzte Mal als Erstes hier gewesen war, aber ausgerechnet heute drehte sich ihm beim Blick auf das leckere Essen lediglich der Magen um. Er lief einmal das gesamte Büfett ab, bevor er mit dem Kopf schüttelte und sich seufzend eine Scheibe trockenes Brot und ein Glas Wasser holte. Er hatte noch nie viel essen können, wenn er nervös war und das war er heute bei der ungewohnten Position auf jeden Fall.
Zittrig knabberte er an seiner Scheibe Brot, während er vor sich hin starrte.

cf: Zimmer von Toni und Mario

Noch im Halbschlaf erreichte Mario schließlich den Speisesaal, wo irgendwie so gar nichts los war. Aber das sollte ihn nicht wundern, schließlich war er ja auch zu geradezu nachtschlafender Zeit aufgestanden. Zumindest kam es ihm so vor, als er die Augen kaum aufhalten konnte, während er sich am Büffet bediente.
Mit einem extra starken Kaffee setzte er sich schließlich zu Leo an den Tisch, grummelte ein verschlafenes "Guten Morgen" in seine Richtung und genehmigte sich dann einen großen Schluck.

Leo verzog sein Gesicht, als er den starken Kaffeegeruch wahrnahm und presste sich hastig seine Hand auf den Mund, um die zwei Bissen Brot, die er zu sich genommen hatte, nicht gleich wieder loszuwerden. "Morgen", nuschelte er, da er bisher wirklich alles andere als gut gewesen war. Er zwang sich dazu, krampfhaft durch den Mund zu atmen, während er versuchte, das flaue Gefühl im Magen zu ignorieren. "Und... b-bist du bereit für heute?"

Mario blickte Leo völlig verwirrt an, als der aussah, als würde er gleich quer über den Tisch kotzen. Vorsichtshalber zog er seinen Teller näher  zu sich.
Das ganze Aussehen des Kleinen machte ihm gerade ziemliche Sorgen und so blickte er ihn nur einen Moment forschend an, während er überlegte, was er jetzt am besten tat.
"Ja, wenn ich gleich aufgewacht bin", antwortete er, strich sich einmal durchs Haar, weil eine Strähne ihm ins Gesicht rutschte.
"Alles okay bei dir?", erkundigte er sich dann doch irgendwann besorgt.

Leo schob die trockene Scheibe Brot schließlich von sich und klammerte sich an sein Wasserglas. "Klar... nur ein bisschen nervös", murmelte er und schluckte. "Position ist etwas ungewohnt und so... das macht mir Sorgen", fügte er erklärend hinzu und rieb sich müde über das Gesicht.

cf: Zimmer von Marc & Timo

Leon schlurfte neben Marc in den Speisesaal und sah sich kurz um. "Wow...", murmelte er überwältigt von der Fülle der anwesenden Spieler. "Hunger...", führte er sein Selbstgespräch weiter, bevor er anfing, sich Pfannkuchen und etwas Puderzucker aufzuladen.

cf: Meer

Als Ella den Speisesaal erreichte, sah sie sich hektisch um und musste feststellen, dass der liebe Gott ihre Gebete wohl nicht erhört hatte.
Mario war schon da. Aber Marc zum Glück auch.
Deswegen tat die Brasilianerin einfach so, als hätte sie Mario nicht gesehen und ging zu Marc.
"Morgen", murmelte sie und drückte dem Blonden einen Kuss auf die Wange.

So ganz zustimmen konnte Marc Leon nicht, denn er sah hier so rein gar nichts, was die Bezeichnung "wow" verdiente. Verwirrt sah er ihm einen Moment nach, als der Kleine ihn mehr oder weniger stehen ließ. Nach einem winzigen Augenblick hatte Marc sich aber wieder gefangen und folgte ihm zum Büffet, wo er erst mal ratlos auf die Auswahl blickte und sich nicht entscheiden konnte, was er da jetzt nehmen sollte. Plötzlich stand Ella neben ihm und er blickte sie einmal kurz leicht verwundert an. Irgendwie kam sie ja immer nur an, wenn sie was wollte. Aber wahrscheinlich dürfte es dann auch nicht besonders lange dauern, bis er es erfuhr.
"Morgen", antwortete mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, während er immer noch abwägend zwischen Müsli und Brot hin und her blickte.

Der Speisesaal war wirklich überschaubar gefüllt. Aber ausgerechnet Mario musste unter den wenigen Leuten sein, die anwesend waren.
Ella begutachtete ebenfalls das Buffet. Sie nahm sich an Schälchen Müsli, eine Banane und einen Apfel.
"Geht's dir gut?", versuchte sie Smalltalk zu betreiben.

cf: Leos und Mos Zimmer

"Ja", nickte Lukas. Besser hätte er natürlich geschlafen, wenn es auch Basti besser gehen würde. Aber das Leben war schließlich kein Wunschkonzert.
"Nicht viel besser. Er hat noch geschlafen, als ich aufgestanden bin."
Schließlich erreichten sie den Speisesaal. Seufzend musste Lukas feststellen, dass nicht besonders viele ihrer Kollegen anwesend waren.
Aber zumindest Leo war hier. "Wollen wir uns zu Mario und Leo setzen?"

Mario bemerkte durchaus, dass Leo ein wenig untertrieb. Der Dortmunder war nervös bis zum Gehtnichtmehr und vermutlich sollte Mario jetzt etwas unternehmen, um ihm da ein wenig zu helfen, immerhin zählte er leider zu den erfahrenen Spielern hier. Vor dem Antworten rief er sich noch einmal die Aufstellung in Erinnerung, denn so ganz sicher war er sich auch nicht mehr, wie sie dahinten standen.
"Das schaffst du schon. Jogi hätte dich wohl kaum auf diese Position gestellt, wenn er dir das nicht zutrauen würde. Geh da einfach mit ein bisschen Selbstbewusstsein raus und dann zeigst du ihm schon, dass du das wirklich kannst", versuchte er ihm gut zuzureden und klopfte ihm aufmunternd auf den Rücken. Ella betrat den Speisesaal, beachtete Mario dann aber überhaupt nicht. Na gut, wenn sie meinte. Der Bayer würde ihr sicherlich nicht hinterher rennen.

Da Ella sich dann am Müsli bediente und Marc somit im Weg stand, entschied er sich kurzerhand für zwei Scheiben Brot mit Wurst. Suchend blickte er sich nach der Butter um, konnte sie aber beim besten Willen nicht entdecken.
"Ging mir schon mal besser", zuckte er nur mit den Schultern, wollte das Thema aber nicht groß ausweiten.
"Und bei dir so?", fragte er direkt nach, damit sie da gar nicht erst die Möglichkeit zu erhielt.
Noch einmal ließ er seinen Blick über das Büffet gleiten und entdeckte die Butter genau vor seiner Nase. Das nannte man wohl Betriebsblindheit. Seufzend schnappte er sich ein Stück und sah sich dann nach einem Tisch um. Nur Bittencourt und Mario saßen bereits an einem und seine Lust, sich dazu zu gesellen, war sehr beschränkt.
Aslo steuerte er einen neuen Tisch an. Wenn er Glück hatte, würden Ella und Leon ebenfalls mitkommen.

Zu dem Müsli gesellte sich auch noch ein starker, schwarzer Kaffee. Den brauchte sie jetzt einfach.
Marc klang nicht gerade so, als würde er gleich vor Freude in die Luft springen. Aber da er schnell das Thema auf sie lenkten, hatte er sicher keine große Lust, drüber zu reden. Ella bezweifelte auch, dass sie Marcs Probleme groß interessierten.
"Keine Ahnung", zuckte die Brasilianerin ebenfalls mit den Schultern.
Schließlich folgte sie Marc zum Tisch. Dabei ging er Blick ganz automatisch zu Mario. Sie lächelte ihn kurz an, setzte sich dann aber.

„Ich hoffe, dass es ihm ganz schnell wieder besser geht. Die Mannschaft braucht Basti“, meinte Mo ehrlich und lächelte Lukas aufmunternd an. Der Stürmer schien schon ein bisschen mitgenommen davon zu sein. Verständlicherweise, wie Mo fand. Ihm würde es nicht anders gehen, wenn es sich dabei um Leo handeln würde.
Apropos Leo…
„Klar… können wir machen…“ Er schluckte. Irgendwie war er gerade ganz schön aufgeregt. „Aber lass uns erst was zu essen holen. Ich hab Hunger.“ Und so hatte Mo noch ein paar wenige Minuten, um sich seelisch und moralisch darauf vorzubereiten.

Lukas nickte. Und er brauchte ihn auch.
"Heute wird er wohl nicht helfen können. Training ging ja auch nicht", murmelte er etwas niedergeschlagen. Aber genau genommen war Bastis Erkrankung noch das kleinste Übel, obwohl das schon ziemlich drastisch klang.
Schließlich straffte Lukas seine Schultern. "Okay", stimmte der Stürmer zu und ging zum Buffet. Die Auswahl war schon wieder viel zu groß, sodass er sich nicht entscheiden konnte.

Ella war ähnlich informativ aufgelegt wie Marc und das wunderte ihn eigentlich nicht besonders. Sie waren sich schließlich recht ähnlich und da war es nicht überraschend, dass sie ebenso wenig über Probleme reden wollte wie Marc. Wenn sie denn welche hatte, selbst das ging aus der Antwort ja nicht klar hervor.
Einen Moment folgte er ihrem Blick, widmete sich dann aber lieber seiner Scheibe Brot, die er sorgfältig belegte.
"Guckst du dir heute das Spiel an?", fragte er dann nach, weil ihm diese Stille auch ein bisschen zu blöd war.

Ella stocherte eigentlich mehr in der Schüssel herum, als dass sie etwas aß, obwohl sie eigenltich schon Hunger hatte.
Irritiert sah sie Marc an. "Soll ich denn?", fragte sie.
"Ich hab keine Ahnung von Fußball." Sie hatte noch nie ein Spiel gesehen. Dazu müsste sie sich schließlich dafür interessieren, was sie nicht tat.
"Gegen wen spielt ihr überhaupt?"

Oh ja… Lukas war wirklich niedergeschlagen. Am liebsten hätte Mo ihn jetzt fest in den Arm genommen, um ihn zu trösten, doch traute er sich nicht so ganz. Nicht bei den ganzen Zuschauern, die sie hier hatten.
„Hey… das wird schon wieder. So ´ne Grippe hat jeder mal, auch wenn es gerade ganz blöd ist, wegen WM und so“, meinte Mo mitfühlend und legte Lukas, hoffentlich etwas tröstend, eine Hand auf die Schulter. „Aber Basti ist ein Kämpfer. Der ist bestimmt ganz schnell wieder fit.“ Zumindest nach Mo seiner Einschätzung und was er von dem Bayern-Spieler so wusste.
Beim Buffet angekommen, packte sich Mo einfach die Sachen auf den Teller, die er kannte und wo er wusste, dass sie schmecken. Auf was Neues hatte er heute irgendwie keine Lust und wartete dann, bis auch Lukas fertig war, damit sie zusammen zum Tisch gehen konnten.

"Danke", lächelte Lukas. Moritz gab sich wirklich Mühe.
Aber leider war Bastis Krankheit ja nicht alles und gegen seine anderen Probleme konnte der Jüngere auch nichts tun.
Schließlich schnappte sich Lukas dann auch mal einen Teller, ging einmal am gesamten Buffet entlang und legte sich von allem etwas auf den Teller, worauf er Lust hatte. Dazu gesellte sich noch ein Kakao und ein Glas Orangensaft. Dann war er fertig.
"So, dann wollen wir mal", nickte er in Leos Richtung.

Leon kam sich vor wie bestellt und nicht abgeholt, als auf einmal eine Frau ankam und Marc küsste. Grummelnd blieb er einen Moment stehen, bevor er den beiden doch folgte und sich stumm an ihren Tisch hockte, wo er seine Pfannkuchen mürrisch in seinen Mund schob.