Teampsychologe

"Danke Doc! Ich weiß nicht was mit mir los ist, warum ich so nervös bin!" seufzte Thomas. Er nahm ein Schluck seinens Wasser um etwas ruhe in seinen Köper und seine Gedanken zu bekommen. Er wiegte ab was wichtiger war, beides war gleich wichtig aber mit Manuel wollte er dennoch beginnen. "Ich möchte gerne mit Manuel anfangen. Denn bei ihm und mir ist es mir am wichtigsten. Ich möchte ihm nicht verlieren! Ich liebe ihm so sehr! Ich weiß nicht warum ich immer wider eifersüchtig werde!" sagte er verzweifel. "In der kurzen Zeit in der ich mit Manuel zusammen bin war ich schon vier mal Eifersüchtig." begann Thomas er wusste nicht wo er anfangen sollte. Unsicher fuhr er mit seiner Fußspitze wieder Kreise auf dem Teppichboden. "Immer wieder kommt da einen kleine Stimme in mir. Die mir sagt er ist zu gut für dich. Du bist ihm nicht wert oder der passt doch viel besser zu ihm. Und wenn ich dann sehe wie Manuel mit anderen spricht oder sie berührt. Dann kommt sie durch." er wusste nicht wie er es beschreiben sollte. Seine Hände knuppelten immer noch an seien Shirt doch bei den Stimmen schlang sie sich besonders fest an diesen fest.

"Also erst einmal ist Eifersucht grundsätzlich nichts schlimmes. Es ist sogar positiv, weil sie signalisiert, dass dir die andere Person wichtig ist. Allerdings sollte man es nie übertreiben. Thomas, was mich interessiert, ist die kleine Stimme in dir. Wie kommst du darauf, dass du nicht gut genug bist für Manuel? Hat jemand so etwas in der Richtung mal gesagt?"
Hans-Dieter kam der Gedanke, dass das mit Lisa zusammen hängen könnte. Zumindest konnte er sich nicht vorstellen, dass jemand hier in Brasilien das gesagt haben könnte.

Thomas brauchte nicht lange um darüber nach zu denken. "Ja, Lisa hat das gemacht! Damals bei unsere Trennung und unseren großen Streit!" meinte er. Doch dann kam eine kleiner Erinnerung wider die er bis jetzt vollkommen aus seien Gedanken verbahnt hatte. "Und damals als Lisa mich Betrogen hat!" meinte er und riss erschrocken die Augen auf. Das hatte er all die Jahre aus geblendet und jetzt kam es wider. Sein zitter hatte jetzt aufgehört und war einer leichten bläse gewichen. "Wie konnte ich das nur vergessen!" murmelte er stumm vor sich hin.

"Okay, Thomas, ich glaube, bevor wir bei Manuel anfangen, müssen wir über Lisa reden. Erzähl mir alles, was damals vorgefallen ist und was sie zu dir gesagt hat", schnell machte Hans-Dieter sich einige Notizen auf dem Klemmbrett, was er immer auf dem Schoß hatte. Da war er ja mal gespannt, was Lisa Thomas vor den Kopf beworfen hatte, dass es ihn so belastete.

Thomas nahm sich ein Schluck Wasser aus seinen Glas. "Sehr viel, und das was sie gesagt hat und wie war am schlimmsten. Ich erkannte die Lisa von damals gar nicht mehr. Am schlimmsten war das sie mir erzählt hat das ich so hässlich bin! Das sie mich gar nicht richtig geleibt hätte. Sie nur wegen des Geldes bei mir geblieben ist. Der Ton war so schneiten so verletzt! Ok ich bin Schwul, und sie war verletzt. Das verstehe ich ja, aber ich dachte all die Jahre hätten ihr auch etwas bedeute! Und als sie mich betrog gab sie mir die Schuld. Ich wäre nie da gewesen, immer wäre der Fußball wichtiger gewesen. Und auch das ich nie genug für sie war, eine Null im Bett. Nie hätte ich sie befriedigen können!" Das Thema war doch etwas peinlich für ihm. Um sein erröten zu verbergen trank er noch einen schluck seines Wassers.

"Wann hat sie dich betrogen? War das bevor du ihr gesagt hast, das du schwul bist? Seid ihr dann direkt auseinander oder wie war das damals"?
Hans-Dieter wollte die Zusammenhänge eben noch klären, ehe er Thomas etwas dazu sagte.

"Ja das war noch vor meinen Outing. Damals wusste ich noch nichts über meine Gefühle. Das war zu der Zeit als ich meinen Vertrag bei Bayern erhielt. Wo ich sehr viel dafür getan hatte das ich dort groß raus am." erinnerte sich Thomas nun. Ja die Zeit war schön gewesen. "Sie meinte das währe einen einmalige Sache und würde nie wider vorkommen! Und ich glaubte ihr dass war trotzdem so wütend und verletzt. Ich dachte wenn ich sie jetzt weg schicke würde sie wieder zu diesen Typen gehen und habe versucht das zu akzeptieren! In der Zeit danach war ich immer früher zu Hause. Habe alles für sie getan. Habe gehofft das es so besser wurde. Und irgendwann war es wider fast normal!" sagte Thomas nach denklich. Denn er war bei der Erinnerung direkt wider dort eingetaucht.

"Und dann hast du irgendwann gemerkt, dass die Gefühle weniger werden und das Männer interessanter sind... oder wie ging es weiter?", hakte Hans-Dieter nach. Thomas sollte sich daran erinnern. Es war wichtig für das, was er ihm danach sagen wollte.

"Ja irgendwann war es dann so. Ich fing an einen meiner Kollegen bei Bayern hinter her zu sehen. Dann beschäftigten mich die Körper mehr, ich fand es erregend wenn ich sie nackt sah. Und wenn ich dann zu Hause bei Lisa war, war nichts da. Keine Anziehung, keine Leidenschaft! Und dann hab ich mich in einen von ihnen verliebt. Und durch Zufall erfuhr Manu dann davon. Er war mir so eine Stütze in der Zeit!" meinte Thomas und lächelte leicht. "Und auch andere Mädchen interessierten mich nicht mehr, und beim Sex habe ich auch nur noch an Männer gedacht damit irgendetwas ging." fügte er hinzu.

"Stell dir mal vor", fing Hans-Dieter an, "du würdest Lisa noch... oder nein, anders. Stell dir vor, Manuel würde plötzlich ankommen und sagen 'Thomas, ich glaube, ich bin doch hetero', dann wärst du doch auch verletzt und würdest dich schlecht fühlen, oder? Du würdest denken, dass du schuld bist, dass Manuel nicht mehr auf Männer steht. Ich nehme an, dass es Lisa genau so ergangen ist. Sie hat dafür gesorgt, dass du schwul wirst. Was muss das wohl für ein Gefühl sein? Natürlich kann sie da nichts für und du genauso wenig. Da kann niemand etwas dafür, es passiert einfach. Unser Herz hat seine eigene Regeln, die der Verstand nicht immer versteht", Hans-Dieter lächelte leicht, ehe er ernst wurde.
"Sie war sauer und verletzt und hat dir in dieser Wut Dinge an den Kopf geworfen, die sich vielleicht sogar gar nicht so gemeint hat. Das weiß ich nicht, ich will auch darüber nicht urteilen, allerdings sollte man nicht immer so viel Wert legen auf Dinge, die im Streut gesagt werden. Oft meint man sie nicht so oder man sagt sie nur, um den anderen zu verletzen. Du hast Lisa verletzt, deswegen wollte sie dich verletzen. Ich weiß, dass es leichter gesagt als getan ist, aber man sollte auf Worte, die verletzte Menschen einen an den Kopf werfen nicht ernst nehmen. Vor allem nicht, wenn Lisa dich eh schon betrogen hat und angeblich nur auf dein Geld raus war. Dann ärgert sie sich nämlich auch. Sollte es so sein, hat sie nämlich Pech gehabt. Sie war selber so blöd und hat dich aus ihren Armen getrieben. Zumindest wird sie so denken."
Hans-Dieter legte eine Pause ein. "Gib nichts auf ihre Worte. Vertrau lieber den Worten, die Menschen, die dich lieben dir sagen. Was sagt Manuel zu dir?"

Als Thomas an Manuel dachte schlich sich ein lächeln auf seine Lippen. "Manuel sagt immer wie sehr er mich doch liebt! Mit seien Worten natürlich. Wie gut unser Sex ist und das ich ihm so befriedige!" Thomas wurde leicht rot und sagte "Und das er mich hübsch findet, wie gut ich doch aussehe. Und er würde mir jeden Wunsch erfüllen. Er nennt mich nur liebevoll Vampirzänchen!" fügte Thomas hinzu. Ja Manuel liebte er wirklich so sehr. "Und ich würde das selbe für ihm tun, ich würde sogar die Sterne vom Himmel holen."

Thomas' Worte trieben Hans-Dieter ein Lächeln ins Gesicht. "Hör darauf, Thomas. Genau auf das. Hör auf das, was Manuel dir sagt und nicht auf das, was Lisa gesagt hat. Es war nicht richtig, es war falsch, es tut weh und es ist Vergangenheit. Lass nicht zu, dass Lisa dir die Beziehung zu Manuel kaputt macht. Du liebst ihn doch, sonst wäre die Eifersucht nicht da. Sie zeigt dir nämlich, wie viel Manuel dir bedeutet. Solange du nicht besitzergreifend wirst dabei oder ihm hinterher spionierst ist alles gut. Wie stark ist denn deine Eifersucht und wie macht sie sich bemerkbar?"
Das war vielleicht auch eine Frage, die geklärt werden musste.

"Es ist immer unterschiedlich! Manchmal ist es nicht so stark aber dann auch wieder mal nicht. Ich kann dir keine genau zahl oder stärke nenne. Meisten schaue ich wüteten. Und ich bin immer sehr stumm wenn ich Eifersüchtig werde. Ich stand sogar schon einmal davor der anderen Person einen Teller ins Gesicht zu werfen. Einmal bin ich sogar weg gelaufen. Und beim letzten mal war ich so wütend das ich Bälle ins Tor geschossen habe. Und immer sind da kleine Stiche in meinen Harzen." sagte Thomas er wusste einfach nicht wie er es besser beschreiben sollte.

Hans-Dieter wunderte sich zwar etwas über Thomas' Ausführung seiner Eifersucht, aber er beließ es erst mal dabei und tastete sich weiter vor. "Okay und was macht Manuel damit du eifersüchtig wirst? Er wird ja nicht nur still am Tisch sitzen, wenn es dir so geht, oder?"

"Nein das tut er wirklich nicht! Beim letzten Mal sass eine wildfremde Person auf seinen Schoss. Dann flirten die beiden die ganze Zeit miteinander und dann küsst sie ihm auch noch! Dann ein andres mal kam ich mir so ignoriert vor, so unwichtig irgendwie." Thomas wusste nicht ob dem Doc das reichen würde. Ob er verstand was er damit sagen wollte. Ihm fehlten einfach die richtigen Worten. Er nahm sich einen Schluck Wasser, vielleicht würde das ja doch helfen.

Hans-Dieter musterte Thomas einen Moment. Er und Manuel waren irgendwie ziemlich verschieden. Er beschloss die beiden evtl. zusammen zu einer Sitzung einzuladen. Thomas konnte Manuel Selbstbewusstsein stärken und Manuel Thomas die Eifersucht nehmen. Aber noch nicht. Erst musste er Thomas besser verstehen.
"Warum hat er denn eine Fremde geküsst, wenn du daneben sitzt?", fragte er verwirrt. "Warum fühltest du dich denn vernachlässigt? Was hat Manuel getan? Und war das alles? Bitte erzähl mir von jeder Situation, an die du dich erinnern kannst."

"Nein, nicht Manuel hat den Fremden geküsst! Der Fremde hat Manuel geküsst! Ich weis es nicht, aus Dankbarkeit vielleicht!" sagte Thomas. "Ich weis es nicht, ich weis es wirklich nicht!" seufzte Thomas auf. Dann versuchte er seien Gedanken zu ordnen, damit er dem Doc, die Fragen auch richtig zu beantworten. "Ich denke, ich habe mich vernachlässigt Gefühlt, weil ich nicht beachtet wurde! Mir hat Manuel die Person nicht vorgestellt. Die beiden kannten sich schon länger und ich kannte sie leider nicht! Die beiden wirkten so vertraut zusammen. Als hätten sie viel erlebt, ich wurde nicht beachtet. Nicht wahr genommen, ich habe mich wie das fünfte Rad am Wagen gefühlt! Ich meine Manuel muss mir natürlich nicht jeden vorstellen aber ich würde die Personen gerne kennen, mit dem er mehr unternimmt." Thomas stimme nahm nun einen festen Ton an und sprach. "An einmal erinnre ich mich noch, da lag ein Foto auf Manuels Bett. Es war zwar nur Manuels bester Freund aber das wusste ich nicht! Er hat ihm vor mir verheimlicht, da waren wir noch nicht lange zusammen. Dann kam ich mir so verraten vor! So als würde es da noch jemand geben. Als würde ich nicht genügen!"

Hans-Dieter atmete tief durch und nahm noch einen Schluck Wasser. Was sollte er darauf sagen?
"Thomas... das ist alles nicht mein Spezialgebiet, das musst du wissen, aber so viel weiß ich: das ist übertrieben. Das ist viel zu übertrieben. Nur, weil Manuel ein Foto von jemandem hat, den du nicht kennst, heißt das gleich, dass er fremd geht."
Er machte eine kurze Pause. "Du musst Lisas Worte vergessen und dem glauben, was Manuel dir gesagt. Sonst wird das... schwierig. Du würdest dich noch weiter in etwas reinsteigern und irgendwann kommen weder du noch Manuel damit klar. Denk mal kurz darüber nach, ich hole etwas."
Hans-Dieter stand auf und durchsuchte die Schränke, bis er gefunden hatte, was er suchte. Er legte eine kleine, dunkelgraue Pappe in der Größe DIN A5 und eine große, gelbe in DIN A2 vor Thomas auf den Tisch. Dazu einen schwarzen Edding.
"Schreib auf das graue Blatt die Worte mit denen Lisa dich verletzt hat und auf das gelbe Blatt schreibst du das, was Manuel zu dir gesagt hat. Ruhig schön groß, nutze den ganzen Platz."

Thomas nahm sich nun auch noch einen Schluck von seinen Wasser um seine Gedanken nun auf das wichtigste zu beschränken. Er nahm sich denn Edinng und das graue Papier und schreibe darauf: nie da für sie, nicht gut im Bett, nie geliebt, nur auf dein Geld aus, hässlich, nicht liebenswert. Dabei nutzte er das ganze Blatt und verteilte alle Worte, die letzten schrieb er besonders groß. Dann nahm er sich das gelbe Blatt und verteilte darauf : Liebt mich, finde mich schön, Sex ist gut, Vampirzähnchen. Diese Worte wurden besonder groß geschrieben. Dann sah er Didi an und fragte "Und was passiert damit?"

"Die nimmst du mit. Und du legst sie dir in dein Zimmer, in deinen Schrank, deinen Nachtschrank, egal, aber du guckst immer darauf, wenn du in dein Zimmer gehst und wenn du nur dein Handy vergessen hast, egal. Ich möchte, dass du mindestens fünfmal am Tag diese Worte liest und dir verdeutlichst, was das heißt. Das kleine, graue Blatt ist schlecht. Es ist nicht richtig, darauf solltest du nicht hören. Aber das große, gelbe Blatt ist toll! Das ist die Gegenwart und die Zukunft - darauf musst du hören! Das andere musst du vergessen. Die Zettel sollen dir dabei helfen. Du sollst sie dir auch angucken, wenn du zweifelst und wieder eifersüchtig wirst. Sieh dir die Zettel an und du wirst sehen, dass es sich nicht lohnt."
Hans-Dieter erklärte seine Methode ausführlich, damit Thomas den Sinn dahinter verstand. "Komm einfach in ein paar Tagen noch mal zu mir, dann gucken wir, wie es dir geht damit. Okay?"

"Ok, ich werde versuchen sie mir jeden Tag an zu sehen!" sagte Thomas. Er faltete die Zetel und steckte sie ein. "Heißt das ich bin entlassen für heute?" fragte Thomas und sah Didi fragend an.

"Nein, Thomas, du versuchst es nicht nur, du siehst sie dir jeden Tag mindestens fünfmal an. Das ist deine Aufgabe und ich möchte, dass du sie erfüllst", ernst sah Hans-Dieter Thomas an. Dann lächelte er leicht. "Wenn du sonst nichts mehr los werden möchtest, bist du entlassen."

"Danke Doc! Du hast mir sehr geholfen!" lächelte Thomas Didi freundlich an. "Ich werde mein bestes geben um diese Aufgabe zu erfüllen! Und bis jetzt gibt es nichts mehr, also nicht das ich wüsste. Wenn noch etwas sein sollte werde ich es dir, bei unseren nächsten Termin sagen!" meinte Thomas und erhob sich. Die Zettel würde er jetzt sofort in sein Zimmer schaffen. "Bis zum nächsten mal!" fügte Thomas noch hinzu. Er Verlies den Raum mit einen wesentlich bessern Gefühl, wie er ihm betreten hatte.
tbc Hotelzimmer

Hans-Dieter sah Thomas nach, ehe er die Tür schloss. Kopfschüttelnd musste er lächeln. Thomas war so eine Kategorie für sich. Schnell fügte er noch einige Notizen hinzu und heftete alles ordentlich ab. Manuel, Benedikt mit Julian und Thomas... ach ja und Sebastian war auch da. Wer wohl noch kommen würde?
Nachdem Hans-Dieter den Ordner verstaut hatte, nahm er sein Handy zur Hand. Na, wer sagte es denn, lebte Joachim also doch noch.
Ja, Zeit hatte er schon. Was wollte Joachim wohl? Er beschloss ihm erst mal zu antworten.
Hey Jogi,
auf meiner Couch ist immer ein Platz frei für dich so lange ich auch mal etwas Freizeit habe... hast du denn jetzt Zeit? Oder wann passt es dir am besten?
Gruß Didi
Dann machte Hans-Dieter sich einen Kaffee und setzte sich auf das Sofa. Er brauchte mal einen Moment Ruhe, da würde die Tür erst mal zu bleiben.

Irgendwann sah Hans-Dieter auf und schaute direkt auf die Uhr. Es war Zeit für das Abendessen! Jetzt aber schnell.

tbc: Speisesaal