Hotelzimmer von Julian Draxler und Leon Goretzka

Benni seufzte.
Langsam hörte er auf zu lachen und war nur noch genervt von Leons Sturheit.
Er stand auf, seufzte erneut tief.
"Boah, zerbrich dir da drüber halt den Kopf, aber heul nicht rum, niemand hat irgendwas getan und Max hat nichts falsch gemacht."
Er sah Julian grinsend an.
"Lass uns mal rüber gehen, ich glaub es wird Zeit fürs Bett." Sein Grinsen war eindeutig.

"Er hat dir nichts gesagt, du hast ihm nichts gesagt. Ich hab Benni nichts gesagt und Benni hat mir nichts gesagt. Vor dieser WM wusste quasi niemand von irgendwem, dass er schwul ist. Also reg dich ab."
Auf diese Diskussion hatte er aber doch keinen Bock mehr. Dann ging er lieber rüber in Bennis Zimmer und schlief da.
"Dann lass uns gehen." Er griff nach Bennis Hand, holte die Sahne aus der Minibar und ließ den restlichen Alkohol da.

tbc: Bennis Zimmer

Leon äffte Julian angepisst nach und rollte sich auf der freien Seite des Bettes runter. Er taumelte müde zum Bad, wo er sich die fast leere Vodkaflasche griff und damit zum Bett zurückging.
"Lieb dich, Mäxchen", nuschelte er und prostete dem schlafenden Knäuel zu, bevor er die Flasche ansetzte und die letzten Schlucke daraus nahm.
Danach klaute er sich Jules Decke und robbte wieder an Max heran, legte die Vodkaflasche zwischen sich, bevor er nach wenigen Sekunden einschlief. Den einen Arm hatte er um Max geschlungen, mit der anderen Hand hielt er die Flasche fest.

Im Schlaf spürte Max, wie sich jemand an ihn kuschelte und instinktiv schmiegte er sich an den warmen Körper.
Er seufzte leise und genüsslich im Schlaf, wachte nicht auf sondern schlief einfach weiter.

Leon wachte mitten in der Nacht schweißgebadet auf und sah sich erschrocken um. Wieso war er nicht in seinem Bett?! Er zuckte zusammen, als er die Person neben sich sah und entspannte sich erst wieder, als er sie als Max enttarnte. Jetzt wusste er auch wieder, wo er war. Aber in seinem Traum war er verfolgt worden... Und irgendwie ließ ihn die Angst nicht mehr los... Müde tapste er zur Tür, verriegelte diese und schob noch die Kette vor. Julian konnte klopfen, wenn der rein wollte.
Er warf einen Blick auf den Wecker und stöhnte genervt, als er sah, wie wenig Zeit ihm nur noch blieb. Danach kroch er wieder zu Max unter die Decke und kuschelte sich an ihn.

Das laute Piepsen des Weckers riss Max aus dem Schlaf. Gähnend streckte er sich und schaltete das nervtötende Ding aus.
Dann kuschelte er sich sofort wieder an den warmen Körper hinter sich.
Erst langsam kam er so weit zu sich, dass er anfing, sich zu fragen, wer das war.
Und wo zur Hölle waren eigentlich seine Klamotten?

Leon stöhnte genervt, als ihn der Wecker aus dem Schlaf riss. Nur Max' warmer und immer noch nackter Körper ließen ihn die Augen aufschlagen. "Morgen, Kleiner", nuschelte er und zog Max enger an sich. Er folgte seinem Instinkt und drückte Max einen Kuss auf die Wange. Sein Kopf tat zwar ziemlich weh, aber das hatte er wohl der doofen Vodkaflasche neben sich zu verdanken.

Die Stimme beruhigte Max augenblicklich. Das war Leon.
Erleichtert atmete er aus, bemerkte erst jetzt, dass er sekundenlang die Luft angehalten hatte vor Schreck.
"Morgen", nuschelte er.
Leon drückte ihm einen Kuss auf den Nacken und auch, wenn er etwas verwirrt war, fand Max doch, das es sich gut anfühlte.
"Was ist passiert?" murmelte er immer noch leicht verwirrt. Sein Kopf brummte ziemlich und auch sein Hintern tat etwas weh.
Aber er hatte doch nicht...? Nein, das konnte nicht sein!

Leon hoffte schon, in Sicherheit zu sein, als Max ihn nicht von sich stieß und strich lächelnd über seinen Rücken. "Wir... na ja.. wir haben etwas getrunken... und dann hatten wir Streit... und dann habe ich mich entschuldigt, wir haben uns geküsst und dann..." Er kratzte sich am Hinterkopf und seufzte. "Wir hatten dann Sex... und dann bist du eingeschlafen."

Max schluckte hart.
"Sag mir, dass das nicht stimmt", hauchte er fassungslos.
Wie weh musste er Leon damit tun?
Er löste sich aus seinem Griff und drehte sich zögerlich um, sah seinen besten Freund unsicher an.
"Und was machen wir jetzt?"
Er fühlte sich völlig überfordert.
Der Schmerz wegen Marco war vielleicht etwas abgeflaut, dumpfer geworden, aber das konnte genauso gut nur am Alkohol liegen.
Und Max wusste nicht, ob er genug für Leon empfand um ihn nicht unglücklich zu machen.

Leon rutschte verletzt von Max ab und sah ihn durchdringend an. "Doch... und... ich hatte eigentlich das Gefühl, dass es dir auch gefällt", nuschelte er traurig und drehte die leere Flasche in seinen Händen. "Weiß ich auch nicht... Du weißt, wie ich für dich fühle..." Er hoffte wirklich, dass er Max irgendwie überzeugen konnte. Sie mussten doch zusammen kommen!

Max schluckte hart.
Leon schien wirklich traurig. Wenn er jetzt auf Abstand gehen würde... das würde Leon verletzen. Und wenn er darauf einging und Leon dann verließ, weil er ihn doch nicht liebte, würde er ihn auch verletzen.
"Es... hat mir ja auch gefallen", gab er betreten zu. Langsam kamen auch seine Erinnerungen zu Tage und er wurde leicht rot. Ja, es war wirklich schön gewesen.
"Ich weiß es doch auch nicht", murmelte er und sah betreten auf seine Knie. "Ich meine... ich glaub, ich fühl schon was für dich, aber... reicht das?"

Leon sah ihn aus strahlenden Augen an, als Max antwortete. Er bereute es also nicht, sondern es hatte ihm gefallen! Er streckte seine Hand nach ihm aus und streichelte über Max' gerötete Wange. Er war einfach so süß! "Na ja... wenn... wenn du schon was für mich fühlst... dann können wir ja daran wachsen, oder? Wir schaffen das schon..."

Max sah Leon schüchtern und unsicher an. Er hatte doch irgendwo Recht... sie würden das hinbekommen.
Er lächelte und legte sene Hand auf Leons, lächelte unsicher.
"Wenn du meinst", meinte er zögerlich.
Er wollte es zumindest probieren.
"Aber... ich kann dir nichts versprechen", murmelte er betreten.

Leon verschränkte ihre Hände miteinander und lächelte ebenfalls. "Ja. Da bin ich mir sicher. Und ich glaube daran auch, wir gehören zusammen, Max", erklärte er ihm überzeugte und drückte ihm einen zögerlichen Kuss auf die Wange. "Ich glaube, ich sollte hier mal aufräumen..."

Etwas zögerlich noch nickte Max. Er sah sich im Zimmer um, sah eine ziemliche Verwüstung. Neben dem Bett lag ein ziemlich angeschlagen aussehendes IPad auf dem Boden, neben Leon auf der Matratze lag eine leere Wodkaflasche und durch die offene Badtür sah Max ihre Klamotten wild verteilt im Bad und daneben ein benutztes Kondom. Max wurde leicht rot, als er dann auch noch die weißen Flecken an der Tür in reichlich eindeutiger Höhe sah. "Ganz schönes Chaos..." stellte er fest.

"Jap... ziemliches Chaos", nuschelte er grinsend und quälte sich schließlich doch aus dem Bett. Die leere Flasche wickelte er in Zeitung ein, bevor er sie zusammen mit den Bierflaschen in eine Plastiktüte stopfte und die in den Mülleimer legte. Dann hob er Jules iPad fluchend auf und besah sich die Kratzer auf dem Display. "Da werde ich mich echt entschuldigen müssen...", murmelte er leise und legte das iPad auf Jules Betthälfte.
Danach ging er ins Bad, wo er ihre Klamotten einsammelte und das Kondom samt Verpackung in den Müll warf.

Max war ganz froh, dass Leon das Aufräumen übernahm, denn als er aufstand, spürte er jetzt doch deutlich seinen Hintern.
So wirklich zärtlich war Leon nicht gewesen und das fühlte er jetzt auch, sein Arsch zog ziemlich.
"Das nächste Mal könntest du etwas zärtlicher sein", stellte Max mit geröteten Wangen fest.
Harten Sex hatte er oft genug gehabt, hatte für Marco in dem Irrglauben, ihn zu lieben, so viel mitgemacht. Jetzt wollte er es einfach mal genießen.

Leon saß gerade vor der Tür auf dem Boden und wischte Max' Sperma mit einem angefeuchteten Waschlappen ab.
"Max... das tut mir echt leid... ich hätte dich besser vorbereiten sollen." Er warf den Waschlappen ins Waschbecken und ging hastig zu Max, um ihn in einen Kuss zu verwickeln. Er war froh, dass sich Max anscheinend nicht unwohl fühlte, nackt vor ihm zu stehen. "Das nächste Mal mach ich's besser. Versprochen."

Max lächelte schüchtern.
"Ist nicht so tragisch", murmelte er. "War schon schlimmer."
Wenn er an das mit Marc dachte. Da war viel falscher Stolz dabei gewesen, aber es hatte so richtig wehgetan.
Und mit Marco hatte er vermutlich eh das halbe Kamasutra durchturnen und so einiges ertragen müssen. Es war nicht schlimm gewesen, teilweise hatte es ihm auch gut gefallen. Aber jetzt mit Leon wollte er alles anders machen.
Vorsichtig erwiderte er den Kuss, legte seine Hände auf Leons Brust.

Leon verkrampfte sich und schloss Max in seine Arme. "Das wird dir nie wieder passieren, ja? Dir wird nie wieder Jemand so wehtun!", versprach er ihm.
Er seufzte leise in den Kuss und strich mit seinen Händen über Max' Rücken. "Und... wenn ich irgendetwas mache, dass dir zu weit geht, musst du es nur sagen." Er würde zwar enttäuscht sein, aber er würde Max niemals zu etwas zwingen.

Max lächelte. "Ich weiß."
Er konnte Leon vertrauen, das wusste er genau. Leon würde ihn beschützen und ihm nie wehtun. Und ihm zu weit gehen... das würde schwer werden.
"Ich glaub, dazu hat... Marco schon zu viel ausprobieren wollen", gab er leise und beschämt zu.

"Wie bitte? W-was... was hat er bitte gemacht?" Er sah Max aufmerksam an und strich ihm durch seine Haare. "Egal was es war, sowas musst du nie wieder machen!" Er würde schon dafür sorgen, dass Höger sich von seinem Mäxchen fernhielt. "Und ich höre immer auf, wenn es wehtut, oder du nicht willst, ja? Das musst du mir glauben."

Max winkte ab.
"So schlimm war es nicht", gestand er. "Viel... war sogar ganz okay."
Es war ja nicht so, dass Höger ihn vergewaltigt hatte. Er hatte ihm ja auch eine Menge von seiner Unsicherheit genommen. Aber trotzdem wollte Max lieber selbst entscheiden, was er wie wollte.
"Du würdest mir ohnehin gar nicht wirklich weh tun können. Ich vertrau dir."
Und wenn Leon irgendwas falsch machte, dann brauchte ihm vor Leon nichts peinlich zu sein.

Leon sah ihn zweifelnd an und schob ihn schließlich auf das Bett zu, wo er ihn auf die Matratze drückte und sich neben ihn setzte. "Sicher? Du weißt, dass du mir alles sagen kannst, ja? Und... was war ganz okay?" Er war ja immer offen für Neues und so, wie Max das gesagt hatte, schien Höger ja ziemlich ausgefallene Sachen zu kennen.
"Das freut mich", lächelte er, als Max sagte, dass er ihm vertraute.