Hotelzimmer von Julian Draxler und Leon Goretzka

Leon war irgendwann selber eingenickt und fiel in einen unruhigen Schlaf. Er träumte von einer komischen Person, die ihn zu sich rief und ihm wohl irgendetwas mitteilen wollte. Seufzend wachte er auf und krabbelte am schlafenden Max vorbei zum Fußende des Bettes. An irgendjemanden erinnerte ihn diese Person und sie... berührte ihn. Neugierig schaltete er seinen Laptop an und begann, im Internet herumzusuchen. Begeistert klickte er einige Bilder an und starrte die Frau an, die ihm entgegen lächelte. Jetzt wusste er auch, woher er sie kannte. Er hatte sie bei fast jedem Training gesehen und auch sonst häufig im Hotel. Es war die Tochter des FIFA-Vorsitzenden, von der er geträumt hatte. Verträumt strich er über den Bildschirm des Laptops, bevor er erschrocken den Kopf schüttelte. Was sollte das denn?! Er stand doch auf Männer, verdammt! Und nur, weil er jetzt einmal von dieser Frau geträumt hatte, war er doch nicht sofort in sie verschossen! Trotzdem schickte er einige Bilder von Emma an seinen Drucker und ertappte sich dabei, wie er diese in seinen Geldbeutel steckte.
Kopfschüttelnd stand er vom Schreibtisch auf und zog sich etwas an, bevor er mit Handy und Zimmerkarte aus dem Raum ging. Er musste jetzt einfach laufen und den Kopf freibekommen.

tbc: Wald

cf: Speisesaal

Leon sah sich neugierig im Zimmer um, bevor er die Tür grinsend aufstieß. "Luft ist rein... komm ruhig... Also, du brauchst wahrscheinlich auch ein Handtuch, oder?", erkundigte er sich der Form halber und deutete auf die geschlossene Tür. "Da ist das Bad."

cf:Lobby  Überraschuuuuung

Als er vor der Tür stand, überlegte er kurz, einfach reinzugehen, immerhin war es irgendwie doch sein Zimmer. Aber dann dachte er sich doch, dass das wohl ziemlich unhöflich wäre und so klopfte er lieber an. Vielleicht schlief Leon ja oder stand unter der Dusche oder so, da wollte er lieber nicht stören.
"Leon?" rief er und ließ ihn so wissen, wer vor der Tür stand.
War er, bevor der kurze Heimaturlaub geschehen war, noch sehr unsicher gewesen, wusste er jetzt doch deutlich besser, was er wollte. Die Tage zu Hause hatten ihm wirklich gut getan und sein Selbstbewusstsein gestärkt und jetzt freute er sich, Leon wiederzusehen, immerhin war er auch ziemlich überstürzt und ohne viele Worte verschwunden.

( )

Leon zuckte zusammen, als es klopfte und er wenig später Max' zarte Stimme hörte. "W-was... was zum?!" Er sah erschrocken zu Ella und schob diese kommentarlos auf den Sessel zu, bevor er nach seinem Deo griff und sich sicherheitshalber damit einsprühte, damit Max nicht am Ende noch etwas von Marc roch. Er wollte es ihm sagen, das war klar, aber nicht so... Nervös ging er auf die Tür zu und öffnete diese vorsichtig. "Hey... du... ich dachte, du wärst weg?"

Leon schien wirklich sehr überrascht, dass er hier auftauchte und Max lächelte ein wenig unsicher.
"Ja... tut mir Leid, dass ich einfach so abgehauen bin, aber... meine Schwester hat geheiratet und ich durfte nach Hause und ich hab einfach vergessen, Bescheid zu sagen."
Entschuldigend sah er seinen Freund an.
"Ich hoff, du bist nicht sauer", murmelte er ein wenig verlegen.

Leon spürte sofort, wie das schlechte Gewissen in ihm hochstieg und ihm die Luft abschnürte. "Nein, bin ich nicht", presste er hervor und schluckte den riesigen Kloß mühevoll herunter. "Aber... war es wenigstens schön?", erkundigte er sich, während er fieberhaft überlege, wie er es Max beibringen konnte. Er wollte doch nicht, dass der Kleine schon wieder verletzt wurde...

Leon schien ihm ziemlich verkrampft und ein bisschen fragte sich Max schon, was los war.
"Klar wars schön... ich werd übrigens Onkel, hab ich erfahren." Er strahlte.
Darauf freute er sich ja wirklich schon. Leon hatte ja auch seinen Neffen, mit dem sie schon ab und an gespielt hatten und bald würde es so einen Knirps dann auch in der Familie Meyer geben.
"Aber ich hab dich trotzdem vermisst", meinte er lächelnd und streckte sich, um seinen Freund zu küssen.

"Echt? Das ist ja schön...", nuschelte Leon wenig überzeugend und starrte geschockt auf Max' Lippen, die seinen gefährlich nahe kamen. Er wollte ihn ja küssen, alles in ihm sehnte sich danach, aber er wusste, dass er Max erst die Wahrheit sagen musste. "Max, warte..." Er drückte den Jüngeren hastig zurück auf den Boden und führte ihn schließlich zum Bett, wo er sich mit ihm hinsetzte. "Ich habe dich auch vermisst, aber.. ich.. ich muss dir was gestehen."

"Sehr aufmerksam", grinste Ella Leon an.
Doch dann klopfte es plötzlich an der Tür. Die Luft schien dann wohl doch nicht wirklich rein zu sein.
Panisch wurde sie zu einem Sessel geschoben, auf dem sie sich augenrollend niederließ. War doch eine bescheuerte Idee gewesen, Leon anzumachen.
Erst sprach Leon mit irgendwem an der Tür. Ella hatte keine Ahnung mit wem, aber das änderte sich schnell, als dieser Jemand von Leon zum Bett geschoben wurde. Den Jungen hatte sie schon mal gesehen. Die Brasilianerin kramte kurz in ihrem Gedächtnis und erinnerte sich schließlich an den Tag im Wellnessbereich. Da hatte er sich mit Marco im Whirlpool vergnügt.
Leon hatte wohl völlig vergessen, dass sie auch noch da war. Denn er behandelte sie gerade wie Luft.
"Hi", machte sie also auf sich aufmerksam und sah beide abwartend an.

Max war ziemlich verwirrt von Leons Abblockversuch. Aber trotzdem ließ er sich bereitwillig von Leon ins Zimmer ziehen und setzte sich ihm gegenüber.
Neugierig sah er seinen Freund an.
"Was ist denn los?" fragte er neugierig und sah Leon aufmerksam an.
Plötzlich meldete sich noch jemand zu Wort und Max sah irritiert zu der Frau, die in dem Sessel saß. Sie kam ihm vage bekannt vor, aber so genau wusste er nicht, woher. Was hatte Leon denn mit der zu schaffen?

Leon wollte sich gerade dazu aufraffen, endlich alles zuzugeben, als Ella sie unterbrach. "Du kannst ruhig duschen gehen, nachher ist dein Freund dann bestimmt wieder da", erklärte er ihr, um die Situation etwas zu entschärfen. Erst dann sah er wieder nach Max.
"Max.. ich wollte das nicht. Also doch... das schon, aber ich wollte dir nicht wehtun... Ich musste mir einfach klar darüber werden, was ich will, verstehst du?"

Max runzelte die Stirn.
"Was wolltest du nicht?" fragte er unsicher und er konnte es nicht mehr verhindern, dass seine Stimme zitterte.
Er zog die Beine an und sah Leon verunsichert an. Hatte er ihn... betrogen?
Als hätte Max nicht schon genug durchlitten, als wäre das mit Marco nicht schon schmerzhaft genug gewesen. Und jetzt war er gerade darüber hinweg, da riss Leon alte Narben wieder auf.
"Klar werden?" fragte er enttäuscht und sah Leon traurig an.
"Ich dachte... du liebst mich", flüsterte er zögerlich. Das war es doch, was ihm am Ende so viel Kraft gegeben hatte. Was ihn dazu gebracht hatte, voller Elan zurückzukehren! Leon hatte ihm gesagt, dass er ihn liebte. Und jetzt...

Ella rollte erneut mit den Augen. Schien hier fast zur Gewohnheit zu werden.
Jetzt war der kleine Blonde also mit Leon zusammen?!
Seufzend stand die Brasilianerin auf. Wenn sie ein völliges Biest wäre, würde sie ihm jetzt stecken, weswegen sie eigentlich hier war.
Aber mal schauen. Vielleicht würde sie es sich einfach für später aufheben.
Ella schnappte sich einfach ein Handtuch von irgendwoher und ging ins Bad.

"Max... bitte nicht weinen, ja? Ich... ich liebe dich doch auch.. ich hab dich so lieb, Kleiner... aber... ich..." Er zuckte zusammen, als Ella kommentarlos im Bad verschwand und griff zitternd nach Max' Händen. "Ich... ich hab mit... mitMarcgeschlafen", haspelte er schließlich und sah Max nervös an.

Max wollte es gar nicht glauben, was Leon da sagte.
Unwillkürlich entzog er ihm seine Hände und schlang seine Arme um seine angezogenen Beine.
"Du verarschst mich", fragte er mit hohler Stimme.
Das konnte doch nicht wahr sein! Er wollte es gar nicht glauben, was er hier zu hören bekam, die Vorstellung allein war schon schrecklich.
"Und dann auch noch mit Marc!"
Der hatte sich wohl in den Kopf gesetzt, alles ins Bett zu kriegen, was bei drei nicht auf den Bäumen war.

"Nein.. ich.. leider verarsche ich dich nicht", seufzte er und griff erfolglos nach Max' Händen, als dieser sie wegzog. "Bitte Max... Marc war einfach... du kennst ihn doch!", redete er sich raus und überlegte fieberhaft nach passenden Argumenten. "Ich wollte mir einfach klar werden, was ich will... du warst doch auch noch unsicher, als du dann heimgefahren bist!"

Max seufzte.
Ja, Marc fickte alles, was nicht rechtzeitig wegrannte, aber trotzdem... der Gedanke tat schon ziemlich weh.
"Aber du hast immer gesagt, du liebst mich und all so was", murmelte er betreten. "Ich war mir unsicher, aber ich hab mich zu Hause auch nicht wild durch die Betten gevögelt."
Leons Betrug verletzte ihn doch mehr als er eigentlich zugeben wollte. Es tat so richtig weh, vor allem nach der Sache mit Marco und allem, was so passiert war.

"Das tue ich doch auch", nuschelte er und rutschte hastig enger an Max heran. "Bitte, Max... ich hab mich doch auch nicht wild durch die Betten gevögelt... ich hab nur mit Marc und dabei.. hab ich dich nur an dich gedacht", redete er weiter auf ihn ein und sah Max traurig an. "Ich.. ich weiß auch nicht, was ich jetzt von dir verlangen soll..."

Max seufzte und sah Leon traurig an, schüttelte dann entschlossen den Kopf.
"Nein, bitte... lass mich jetzt einfach in Ruhe, okay?" bat er.
Er musste das erst einmal verdauen. So war das doch echt ein ziemlicher Schock und er wusste nicht, ob er das so einfach verzeihen konnte.
Zögerlich stand er auf, verfluchte in diesem Moment seine weichen Knie. Er wollte noch nicht, dass ihre Beziehung kaputt ging... aber gerade konnte er Leon nicht mehr in die Augen sehen.
"Ja... an mich gedacht vielleicht... das macht es aber auch nicht besser", murmelte er mit erstickter Stimme.
Er musste sich beherrschen, um nicht anzufangen, zu weinen.
"Ich bin auf meinem Zimmer", murmelte er und ging dann langsam zur Tür. Er wollte gerade einfach seine Ruhe zum Nachdenken.

tbc: Meer

"Fuck it!", brüllte Leon verzweifelt, als Max sichtlich mit den Tränen kämpfend aus seinem Zimmer verschwand. Wütend schmiss er ein Kissen gegen die Wand und vergrub sein Gesicht in dem übriggebliebenen Kissen. Er konnte nicht verhindern, dass ihm jetzt die Tränen ins Kissen liefen und er sich schluchzend darin vergrub. Er hatte alles kaputt gemacht! Nur, weil er nachgegeben hatte, war jetzt die schöne Beziehung kaputt!

Leon tigerte verzweifelt in seinem Zimmer auf und ab, bevor er den Kopf schüttelte und entschlossen in seine Trainingsklamotten stieg. Dann ging er zum Badezimmer, wo er kurz gegen die Tür hämmerte. "Wenn ich wieder komme, bist du besser weg, klar?!" Gerade kotzte es ihn einfach nur an, dass er schon wieder irgendwo angebissen hatte.
Seufzend raffte er sich wenig später auf und stapfte zum Trainingsplatz.

tbc: Fußballplatz