Der Pool

cf: Lobby

Gemeinsam betraten sie die Außenanlage des Hotels.
Ella blieb fast der Mund offen stehen. Der Pool war wirklich riesig und es standen einige Liegen außen rum.
Hier könnte sie es sich gutgehen lassen. Sich faul auf einer Liege sonnen zum Beispiel.
Am besten, wenn Benedikt ihr einen Cocktail brachte. Das wär's!
"Ich glaub, ich zieh' auch ins Hotel."
Würde sie sofort tun.

Lisa lächelte wissend. So war es ihr auch gegangen, als sie sich das Hotel das erste mal ganz angeschaut hatte.
"Na wenn du es hier mit den ganzen Fußballern aushältst" sie zwinkerte ihr zu und steuerte gleich eine der Liegen an. Hatte sie eigentlich einmal auf einer anderen liegen gelegen?
Irgendwie war das in dieser kurzen Zeit schon ein richtiges Ritual geworden, aber die Liege war auch einfach die schönste.
"Wohnst du denn hier in der Nähe?"

Benni grinste, Ella schien ziemlich begeistert und auch ihm fiel jetzt wieder auf, wie schön es hier eigentlich war. Das Problem war nur die fehlende Ruhe, deshalb war er nicht hier gewesen, suchte sich mit Julian lieber andere Ecken.
"Na, ob das wirklich so erstrebenswert ist, hir zu wohnen", merkte er an. "Das ist ein ziemliches Chaos meistens."
Und außerdem war er froh, je weniger Menschen im Hotel waren. Je weniger Fremde da waren, desto weniger mussten er und Julian sich beispielsweise verstecken.

SMS an Benni


Können wir reden? Es tut mir leid wegen vorhin. Ich lieb dich doch.

Sein Handy piepste und als Benni die SMS las, atmete er erleichtert auf.
Scheinbar hatte er wirklich das richtige getan, als er Dr Hermann gerufen hatte.
"So Mädels, ich muss leider los", meinte Benni und stand auf. Er verabschiedete sich von beiden, lächelte.
Dann machte er sich auf den Weg nach drinnen, Julian wollte er nicht warten lassen. Und immerhin war bald auch noch Training.

tbc: Draxledes-Zimmer

Ella löste sich ebenfalls von Benedikt und setzte sich auf eine der Liegen.
Fußballer. WM. Jetzt machte alles Sinn.
Also war sie hier in einer Horde von Fußballspielern gelandet. Das hieß also, dass hier auf jeden Fall noch mehr hübsche Männer mit athletischen Körpern rumliefen. Genau nach Ellas Geschmack.
"Ach, mit denen werde ich schon fertig.", zwinkerte sie. Am liebsten natürlich, wenn sie sich durch die Laken der Hotelbetten wühlten.
"Ja, ich wohne direkt hier in der Stadt. Wirklich gar nicht so weit von hier.", antwortete sie Lisa.
Sie lehnte sich nach hinten und ließ sich von der Sonne bescheinen.
Als Benedikt sich dann verabschiedete, ärgerte sich Ella innerlich. Aber sie würde sicher noch mal die Chance bekommen.

Benni verabschiedete sich von ihnen und Lisa schaute ihm ein wenig verträumt hinterher. Natürlich liebte ein Teil von ihr ihn immer noch, aber sie bemerkte, dass ihre Gefühle für Marco einfach größer waren.
Sie hoffte einfach, dass sie weiterhin Freunde sein konnten und sich nie wieder in die Wolle bekamen. Das wäre für ihr Kind ja sicher auch nicht so toll, auch wenn Lisa sich da nicht wirklich Gedanken drüber machte.
"Es muss echt schön sein, hier zu leben, ich beneide dich richtig", schwärmte Lisa und schloss bei der starken Sonne ihre Augen.

Super, jetzt Smalltalk mit Lisa.
Richtig Lust hatte Ella da nicht drauf. Aber so konnte sie noch einiges über Marco und die anderen Jungs hier rausfinden.
Sie drehte ihren Kopf zur Seite, um Lisa anzusehen. Aber die hatte ihre Augen geschlossen.
Ella schirmte ihre mit einer Hand ab.
"Also vom Wetter her ist es auch wirklich schön. Aber was man hier im Hotel sicher nicht mitkriegt, ist die hohe Kriminalität, die hier vorherrscht.", erklärte sie seufzend.
Unwillkürlich musste sie an ihre Mutter denken, die einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war.

Das überraschte Lisa jetzt wirklich. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass es hier so brutal zuging. Als Lisa ihre Augen öffnete und zu Ella herüber sah, wirkte die irgendwie traurig.
"Hey, alles in Ordnung? Du siehst irgendwie traurig aus", fragte sie besorgt. Nicht, dass Lisa etwas falsches gesagt hatte, ohne es zu bemerken.

"Was? Nein, schon okay.", sagte Ella hastig.
Das fehlte ihr noch, dass sie ausgerechnet von Lisa Mitleid bekam. Wo es doch eigentlich Lisa war, die zu bemitleiden war, weil ihr Freund sie betrogen hatte.
"Lass uns lieber über dich und Marco sprechen.", versuchte sie ihr Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. Das war aus ihrer Sicht sowieso viel spannender.
"Wie lang geht das schon zwischen euch?"
Ella wackelte vielsagend mit den Augenbrauen.

Lisa wurde ein wenig rot und starrte auf ihre Finger. Es hört sich immer so dumm an, wenn sie sagte, dass sie erst seit einem Tag zusammen waren. So, als wären sie noch in der Grundschule und zusammen sein bedeutete, Händchen haltend durch die Gegend zu laufen und sich gegenseitig Sandkuchen zu schenken.
"Also eigentlich erst seitdem wir hier sind, ich bin ja eigentlich gekommen, um Benni zu überraschen, aber das ging ein wenig nach hinten los", sie lächelte schief. "Wir haben uns dann aber ziemlich gestritten, unter anderem wegen dem Baby, aber das hat Marco dir ja sicher schon erzählt... naja, so richtig zusammen sind wir erst seit gestern!"
Sie lächelte verliebt.

Erst seit gestern? Und dann war Lisa auch noch schwanger, wenn Ella das richtig verstanden hatte.
Was Benedikt jedoch damit zu tun hatte, wollte noch nicht so ganz in ihren Kopf.
Und wenn Lisa schwanger war, dann war das Kind sicher nicht von Marco.
Marco war ja wirklich arm dran.
"Also eigentlich haben wir nur über alte Zeiten gequatscht.", log Ella.
Vielleicht bekam sie so ja noch etwas mehr raus.
"Aber du bist schwanger? Glückwunsch!"

Lisa verzog ihr Gesicht, als Ella ihr zur Schwangerschaft gratulierte. Sie mochte den Gedanken immer noch nicht, dass da ein Kind in ihr war und das gleiche aß, wie sie und von dem lebte, was Lisa ihr gab. Aber noch war es ja nicht schlimm, das sollte ja erst kommen. Wenn es erst einmal auf der Welt war, würde es nur noch schreien und quengeln.
"Jaaah... Benni und Marco freuen sich ziemlich... ich weiß aber nicht so genau, was ich mit einem Kind soll!" Lisa wusste nicht ganz, warum sie Ella das alles erzählte, aber vielleicht lag es einfach daran, dass es die erste weibliche Person war, mit der sie in der letzten Zeit geredet hatte.

Ella beschloss, dass sie schleunigst rausfinden musste, was für eine Funktion Benedikt in dieser Geschichte hatte. Vielleicht war er ja Lisas Bruder.
Zumindest war das Kind wohl nicht gewollt. Das konnte man aus Lisas Reaktion herauslesen.
"Warte erstmal ab, bis es da ist.", lächelte Ella gespielt.
"Sagt man nicht immer, Kinder wären das größte Glück auf der Welt?"

Lisa schnaubte.
"Ja, das hab ich früher auch gedacht, aber dann trennt sich Benni von mir und schwups, sitze ich da, mit einem Baby im Bauch. Aber tut mir leid... ich meine, wir kennen uns ja kaum, da sollte ich aufhören, dich mit meinen Problemen zu zu heulen, was musst du jetzt nur von mir denken."
Lisa seufzte, alles, was Ella jetzt wahrscheinlich dachte, würde wohl oder übel der Wahrheit entsprechen, da war Lisa sich sicher.

Je länger das Gespräch mit Lisa dauerte, desto schlauer wurde Ella.
Benedikt war also der Exfreund von ihr. Wirklich interessant.
"Aber du hast ja jetzt Marco an deiner Seite.", versuchte Ella die Freundin ihres One-Night-Stands irgendwie zu beruhigen.
"Kein Problem." Sie winkte ab.
Besser sie redeten über Lisa als über sie selbst.

Lisa lächelte, als sie Ellas Worte hörte. Ja, jetzt hatte sie ihren Marco und den würde sie freiwillig nicht mehr hergeben.
"Ich weiß auch nicht, womit ich das verdient hab, aber ja... jetzt hab ich Marco." Das hörte sich jetzt wahrscheinlich unheimlich kitschig und verliebt an, dass Ella womöglich kotzen musste, aber das interessierte Lisa jetzt so viel, wie wenn in China ein Sack Reis umkippte.
Lisa schaute auf den Pool und irgendwie sah der so trostlos aus, ganz ohne Marco. Der Pool war ein Ort, wo sie zusammen waren und nicht einer alleine. Lisa verspürte nicht wirklich Lust, noch länger da zu bleiben.
"Ähm.. willst du noch mehr vom Hotel sehen? Den Wellnessbereich zum Beispiel?", fragte sie an Ella gewandt, wollte eigentlich nur weg hier.

Ella konnte das Augenrollen noch so gerade unterdrücken.
Lisa musste sich ja selbst nicht zuhören. Aber sie würde sicherlich nicht so reden, wenn sie wüsste, dass Marco keinesfalls so unschuldig war, wie er tat.
"Noch mehr Wellness?", grinste Ella. "Immer her damit."
Sie stand auf und so nett, wie sie war, hielt sie Lisa eine Hand hin.

Dankbar ergriff Lisa Ellas Hand und ließ sich von ihr hochziehen. Wenn sie es schon so nett anbot, dann konnte Lisa das ganze auch annehmen. Außerdem mussten Schwangere sich ja schonen.
Sie wollte Ella gerade zum Wellnessbereich führen, als ihr einfiel, dass sie sich lieber Handtücher und gerne auch einen Bikini mitnehmen sollten. Lisa zumindest brauchte es nicht gleich, sich vor Fremden nackt auszuziehen.
"Kommst du noch schnell hoch in mein Zimmer? Handtücher holen...", fragte sie an Ella gewandt, bevor sie schon den Weg nach oben ansteuerte.

Tbc: Hotelzimmer Lisa Wesseler

cf: Schweinskizimmer

Keine Sau war am Pool, als der Stürmer dort ankam.
Auch okay. Er schmiss sein Handtuch auf eine der Liegen und legte seine Sonnenbrille oben drauf.
Und schon landete er mit einem Sprung im Wasser. Bei der Hitze, sie gerade herrschte, war das kühle Nass wirklich mehr als erfrischend.

Lukas war einige Bahnen geschwommen und hatte dann beschlossen, es sich auf einer der Liegen bequem zu machen.
Also kletterte er aus dem Pool und trocknete sich ab.
Dann legte er das Handtuch auf die Liege. Die Sonnenbrille fand ihren Platz auf seiner Nase.
Gerade als er sich hinlegen wollte, fiel sein Blick auf sein Handy.
Er lachte, als er Bastis Nachricht las, und antwortete schnell.
Schließlich machte Lukas es sich bequem.

Als sein Handy erneut piepte, griff Lukas nach dem Telefon und lächelte unwillkürlich.
Allerdings schrieb er nicht zurück. Die Erwiderung würde er ihm persönlich sagen.
Dann beschloss er, dass er sich für heute genug gebräunt hatte.
Er raffte seine Sachen zusammen und ging aufs Zimmer.

tbc: Schweinskizimmer

cf: Hotelzimmer von Holger und Kev

Es war abstrakt, wenn man bedachte, dass Manu gerade in Thommys alten Bett mit Kevin schlief. Holger wusste nicht so recht, ob er sich nun für den Borussen freuen sollte, oder besser Thomas bemitleiden sollte, dass Manu sich so schnell einen anderen gesucht hatte. Oder er bemitleidete sich einfach selbst, weil er heute schon zweimal welche beim Sex ertappen musste. Und die Sonnenbrille hatte er natürlich vergessen, was ihm schmerzlich bewusst wurde, als er den Pool mit den vielen Liegen sah, die allesamt heftig von der Sonne beschienen wurden. Schnell schrieb er noch zwei Kurznachrichten und zog sich dann sein Shirt über den Kopf. Danach streifte er sich die Schuhe ab und entledigte sich seiner Jeans, um sich an den Beckenrand zu setzen und die Beine im Wasser erfrischen zu können.