Der Pool

André grinste und schüttelte mit dem Kopf. "Ach was. Das ist e-echt kein Problem, wenn du n-nichts über Fußball w-weißt." Er sah Libby an. "Es gibt v-viele Mädchen die g-gar keine Ahnung von F-Fußball habe, aber so tun. Und das ist ä-ätzend." Da fand André ihre Art symphatischer. "Aber ich kann dir b-bei den N-Namen und allem h-helfen." Das bedeutete auch mehr Zeit mit Libby zu verbringen. Also fand André das echt prima. "Nein. M-Marco und er spielen f-für Borussia Dortmund. Und ich für B-Bayer Leverkusen."

Libby war schon erleichtert, dass André nochmals betonte, dass er sich nicht daran störte, dass sie kein Fußballwissen besaß. Aber was nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden.
„Das wär f-für den A-anfang nicht schlecht“, nickte sie, dankbar für die angebotene Hilfe. Die hatte sie auch wirklich nötig, denn Lewis konnte sie nicht so recht zuordnen. Wer war denn nun gleich wieder Marco? Es war zum Verrückt werden...
„U-und beide Vereine s-sind bestimmt sehr gut, oder? Also Borussia Dortmund und Bayer L-leverkusen.“ Ob die beiden Mannschaften wohl im starken Konkurrenzkampf standen? Würde das nicht eine Freundschaft belasten? Libby hatte so viele Fragen, für die André sie wohl für total bescheuert halten könnte.

André nickte lächelnd. „Klar. Die Vereine s-sind beide super.“ Er fand seinen eigenen Verein natürlich viel toller. Aber das war ja auch vollkommen normal. Er liebte seine leverkusener Jungs eben. „In der l-letzten S-Saison haben die beiden V-Vereine ständig die Plätze g-getauscht. Wir waren mal auf Platz 3 u-und dann wieder auf 2“ Das war ein echtes Kopf an Kopf-Rennen. André sah dann auf seine Uhr und runzelte die Stirn. „Oh.“ Er seufzte leicht. Wieso musste die Zeit auch immer so schnell vergehen? „I-ich muss wohl g-gleich mal z-zurück. Es wird l-langsam spät. Soll ich d-dich vorher noch n-nach Hause bringen?“

„Wow, Platz 2?!“ Libby bekam große Augen. Leverkusen musste ein toller Verein sein und André demnach ein super Spieler. Warum hatte er also so große Probleme vom Bundestrainer aufgestellt zu werden? Die Engländerin wurde daraus nicht schlau.
Als André die Zeit ansprach, seufzte Libby. Der Tag mit dem Fußballer war echt schön. So locker und unbeschwert irgendwie. Und sie hatte das Gefühl, dass das Stottern bei ihr selber, aber auch bei André, etwas nach gelassen hatte, was schon ein Erfolg war.
„D-das ist nett, aber ich will nicht, dass du Ä-ärger bekommst, wenn du a-aus dem Hotel verschwindest. I-ist ja wirklich n-nur ein kurzer Nachhauseweg. Trotzdem d-danke.“ Sie lächelte, wollte ihm noch sagen, was für ein toller Tag es war, aber traute sich mal wieder nicht.
„W-wir sehen uns bestimmt m-morgen. S-schlaf schön.“

tbc: Libbys Wohnung

"E-es war sehr s-schön mit d-dir." Er lächelte Libby an und machte sich anschließend auf dem Weg in sein eigenes Zimmer. Aber dort wurde er von "nackten Tatsachen" überrascht, also nistete André sich bei Lewis ein.

tbc: Lewis´s Zimmer

cf: Speisesaal

Vorsichtig begleitete er Emma bis zur Liege. Er setzte sich gegenüber auf die andere Liege und legte seine Beine hoch. Genießerisch sah er in den blauen Himmel. Hoffentlich dachte Emy jetzt nichts Falsches. Er wollte schließlich Emma nicht abschleppen, sondern nur mit ihr reden. "Es ist einfach alles so kompliziert hier, weißt du?", fragte er Emma. "Alle flippen hier total aus und alle sind nur mit sich selbst beschäftigt.", murmelte Mario. "Aber geht es dir gut?"

Sie seufzte. Er sprach ihr aus der Seele. "Ich verstehe ganz genau, was du meinst. Das hier ist eine Drama-WM." Auf seine Frage wusste sie kurz keine Antwort. Die Wahrheit konnte sie ihm hundertprozentig nicht sagen. Aber vielleicht einen kleinen Teil. Das tat er ja schließlich auch. Außerdem war er nett. "Bei mir ist es auch kompliziert. Das größte Problem hier ist wohl, dass kein richtiger Teamgeist aufkommt. Da kann man noch so viele Teamabende veranstalten. Irgendwie gibt es doch immer kleine Grüppchen." Und vor allem die Teamleitung gab sich große Mühe das zu unterbinden. Aber wenn die Spieler nicht mitmachten, konnten sie auch nicht viel tun. Sie wollte nicht allen Spielern vorwerfen, dass sie so waren. Aber ein Großteil...

Drama-WM. Mario lachte. "Ja, so könnte man das ja wohl wirklich nennen." Er seufzte. "Ach die Grüppchenbildung. Ja, schön ist das nicht, aber wohl leider nicht zu vermeiden. Blockbildung gab und gibt es immer. Wir machen halt im Verein immer viel zusammen und so ist man eben auch sehr gut befreundet. Aber ich für mich kann sagen, dass ich alle gerne hab. Mit Benni und Jule verstehe ich mich auch sehr gut, obwohl der Verein" Er verdrehte die Augen und lachte dann. "Ich mein, wie kann man denn bitte in diesem hässlichen blau rumlaufen?"
Kurz dachte er nach. Eigentlich wollte er mehr über Emy erfahren und eventuell eine Meinung von Emma hören. Eine Frau sah das Ganze bestimmt anders. Deshalb fragte er vorsichtig. "Saaaaag maaaal.... Wie ist Emy denn so? Kennst du sie ein wenig näher? Hast du schon mit ihr gesprochen?"

(ich bin schlafen Bis morgen oder so )

Sie lächelte bei Marios Anspielung auf die Schalker. "Königsblau. Pff. Das ich nicht lache." Diese Rivalität war für sie ja wirklich nur Spaß und Mario würde das als Dortmunder schon richtig verstehen.
Als er sie mit Fragen über Emy löcherte, konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. Irgendetwas war da also doch. "Ehrlich gesagt kenne ich sie gar nicht so gut. Wir haben bis jetzt nur ein bisschen miteinander gesprochen. Aber sie scheint eigentlich ganz in Ordnung zu sein. Wieso fragst du?"

Emma grinste vor sich hin. Er sah sie an und wusste nicht, was er sagen sollte. Die Wahrheit und die ganze bittere Geschichte. Eigentlich wollte er sich vor Emma nicht blamieren, denn was er hier tat und fühlte war schon ein bisschen Kindergarten. "Also... ich weiß nicht... naja... also ich mag Emy halt.", murmelte er und sah auf das Wasser. "Ach das ist doch alles doof hier", schob er noch hinterher.

Dass er so herumdruckste, bestätigte sie irgendwie in ihrer Vermutung. Auch das er den Blick abwandte und den Pool anstarrte, deutete darauf hin. Vorsichtig legte sie ihm eine Hand auf den Arm. "Hör mal. Wenn du darüber reden willst, kannst du das wirklich gerne tun. Ich schweige wie ein Grab und glaub mir, ich kenne mich mit schwierigen Beziehungen aus." Davon konnte sie ihm wirklich ein Lied singen. Aber so war das eben, wenn man mit dem Bundestrainer eine heimliche Beziehung führte.

Emma legte ihm eine Hand auf den Arm und er sah sie an. "Es ist einfach so kompliziert. Aber ich muss es einfach vergessen und sie mir aus dem Kopf schlagen. Auch wenn es weh tut. Aber manchmal bekommt man eben nicht das, was man sich am Meisten wünscht oder?", antwortete er und lächelte sie an. "Du kennst dich mit schwierigen Beziehungen aus? Aber..." Mario sah sie erstaunt an. "Du bist doch noch jünger als ich."

Er tat ihr unglaublich leid. So wie er hier vor ihr saß, sah er wirklich niedergeschlagen aus. "Das bekommt man wirklich nicht. Aber ist es wirklich so aussichtslos? Ich meine, manchmal muss man für eine Beziehung kämpfen." Wenn sie daran dachte, was sie schon alles hinter sich hatte. Da konnte Mario das wirklich nicht toppen. Das hoffte sie zumindest. "Ich weiß, dass ich noch sehr jung bin, aber glaub mir einfach. Ich habe schon eine ganze Menge hinter mir." Sie lächelte ihm aufmunternd zu. Innerlich ging sie noch einmal alle negativen Ereignisse durch, die ihr hier wiederfahren waren. Es waren eindeutig zu viele.

"Ja es ist aussichtslos. Also so richtig aussichtslos würde ich sagen. Aber was denke ich mir auch? Sie ist schwanger und liebt Ron. Da kann ich halt einfach nicht mithalten." Mario seufzte und sah wieder auf das Wasser. Wie blau es war. Nur Schein. Alles nur Schein. "Ich weiß wirklich nicht, ob es sich lohnt zu kämpfen. Ich glaube das macht keinen Sinn. Marco redet es mir auch aus. Und ich sollte einmal in meinem Leben auf ihn hören.", antwortete Mario traurig.
Dann blickte er Emma an. "Das tut mir Leid. Ich glaube manchmal, dass ich einfach zu unreif für das Leben bin. Alle haben schon so viel erlebt und was hab ich? Ein bisschen Fußball gespielt. "Also, wenn du reden willst... Obwohl ich da wohl nicht wirklich der Richtige für bin." Mario lächelte schwach.

Die Lage schien wirklich kompliziert zu sein. Emy war schwanger und liebte Ron. Aber der musste nach Hause fahren, weil er sich vollkommen daneben benommen hatte. Komplizierter ging es ja schon fast gar nicht. "Das ist wirklich nicht leicht, aber woher weißt du, dass sie ihn liebt? Sie ist doch schwanger. Hormonschwankungen sind da durchaus möglich." Ein ziemlich schlechtes Argument, dachte sie. "Wenn du willst, kann ich mit ihr reden. Vielleicht hilft das ja."
"Ich glaube nicht, dass du unreif bist. Dafür müsstest du mich nämlich erst toppen und das ist wirklich nicht einfach." Sie grinste. Hoffentlich konnte sie ihn etwas aufmuntern. "Ich glaube nicht, dass du etwas über meine Beziehung hören willst. Wenn du wüsstest, wer.." Sie biss sich auf die Zunge. Es wussten jetzt schon viel zu viele. "Ist egal."

*Piep* SMS an Emma

Einen guten Morgen wünsche ich dir
Ich hoffe, du bist mir nicht böse, weil ich dich nicht geweckt habe.
Aber auch du musst mal ausschlafen können und neue Kräfte tanken.
Ich liebe dich :*

Mario schüttelte traurig den Kopf. "Ja, sie liebt ihn. Mehr auf alles in der Welt. Dabei hat er sie gar nicht verdient." Er biss sich auf die Lippe. "Sorry, ich sollte nicht so über meinen Kollegen reden. Aber... Aber wenn er wüsste, wie viel Glück er hat. Hormonschwankungen..." Mario schluckte. "waren eher was anderes. Aber... ehem reden wir nicht drüber. Sie weiß, wen sie will. Ich glaub, da brauchst du nicht mit ihr reden. Und das letzte Mal, als wer mit ihr reden wollte, ging es nicht so gut aus."
Plötzlich wurde Mario hellhörig. "Kenne ich ihn etwa?", fragte Mario neugierig. "Sorry, ich will nicht neugierig sein. Aber wenn es dir hilft, kannst du gerne was erzählen. Bin auch nen verschwiegenes Grab.", grinste er.

Sie beließ das Thema mit Emy auf sich. Innerlich nahm sie sich aber trotzdem vor noch einmal mit ihr zu reden. Sie mochte Mario und sie wollte ihn nicht so traurig sehen.
Sie schluckte als sie seine Frage hörte. "Du kennst ihn sogar sehr gut, aber..." Sie seufzte. "Du würdest kein Wort mehr mit mir reden, wenn du das wüsstest." Se hätte irgendwie gerne mit Mario darüber gesprochen, weil sie das Gefühl hatte ihm vertrauen zu können. Trotzdem durfte sie es einfach nicht sagen. Joachim würde sie vierteilen. Kaum hatte sie an ihn gedacht, vibrierte auch schon ihr Handy. Während sie die SMS laß, breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Sie würde das nach dem Training mit ihm klären und dann wäre alles gut. Noch mehr Theater konnte er eh nicht gebrauchen.

Emmas Beziehung schien wirklich kompliziert zu sein. Er dachte darüber nach. Marco war raus, Schü eigentlich auch. Beide passten so gar nicht zu Emma. "Ich kenne ihn sehr gut? Welcher Verein? Ist er hier?", brabbelte er los. Jetzt legte er seine Hand auf ihren Arm. "Ich bin so nicht, glaub mir. Ich weiß einfach noch nicht so viel vom Leben, vielleicht bin ich so am unvoreingenommensten." Er sah, wie sie über eine SMS glücklich lächelte. Mario fühlte einen Stich in seinem Herzen. Obwohl es für sie wohl kompliziert war, schien sie glücklich zu sein. "Du bist glücklich mit ihm oder?", fragte er und zwang sich zu einem Lächeln.

Sie sah Mario einen Moment an. Vielleicht konnte sie es ihm ja doch sagen. Schließlich war er auch ehrlich zu ihr gewesen. "Also", begann sie. "Du kennst ihn und er hat keinen Verein, weil er unparteiisch sein sollte und ja, er ist hier." Damit hatte sie ihre Fragen erst einmal vom Tisch. Die Berührung an ihrem Arm ließ sie lächeln. Es wirkte so vertraut. Dabei kannten sie sich kaum. "Normalerweise bin ich glücklich. Bis wieder irgendwer ankommt und mir einen Strich durch die Rechnung macht." Sie sah Mario an und beugte sich ein Stück zu ihm. "Du musst mir versprechen, es für dich zu behalten." Tief durchatmen, dachte sie und fuhr leise fort: "Joachim." Dieser eine Name würde genügen. Mehr gab es nicht zu sagen. Innerlich hatte sie Angst vor seiner Reaktion, aber äußerlich versuchte sie stark zu wirken.

Emma zögerte und sprach in Rätseln. Mario verstand nichts. Kein Verein. Unparteiisch? Hää? Er raffte nichts. "Aber solch hübsche Frauen sollen doch nicht unglücklich sein. Du hast es verdient, dass du glücklich bist. Lass andere denken, was sie wollen. Ist meistens das Beste. Lektion 1 im Profifußball", grinste er. "Keine Sorge. Ich werde nichts sagen. Versprochen." Er hob beide Finger zum Schwur. Dann stockte ihm aber kurz der Atem. "Jogi?", fragte er ungläubig, legte dann aber wieder seine Hand zu ihr. "Hey. Ist doch okay. Wo die Liebe hinfällt oder? Ich habs mir schließlich auch nicht ausgesucht. Alsoe wenn es für euch in Ordnung ist, passt es doch.", lächelte er.

Über sein Kompliment lächelte sie verlegen. "Und du hast es auch verdient glücklich zu sein." Sie wollte wirklich, dass es ihm besser ging. Auch wenn sie mit Joachim zusammen war, Mario war doch wirklich attraktiv und nett. Er gab einem das Gefühl etwas besonderes und das konnte nicht jeder Mann. Sie lächelte leicht. Joachim beherrschte das zum Glück ziemlich gut. Vielleicht wären sie sonst gar nicht zusammen. Wenn sie nicht wüsste, dass sie die Einzige wäre. Es würde sie wahnsinnig machen.
"Jogi?", wieder war seine Hand bei ihr. Sie nickte nur. "Hey. Ist doch okay. Wo die Liebe hinfällt oder?" Ihr fiel ein Stern vom Herzen. Wenn jeder so tolerant sein würde wie Mario, wäre das alles viel einfacher. Sie wusste nicht, ob es die Erleichterung war, die sie dazu trieb, aber sie umarmte ihn kurz. "Danke. Wenn nur mehr Spieler so wären wie du."

Emma umarmte ihn und das machte ihn glücklich. Er erwiderte die Umarmung und drückte sie kurz an ihn. "Jogi, ist doch nen super Kerl. Ich bin der Meinung, dass jeder es verdient hat, glücklich zu sein. Und wenn es ein Mann ist, der so viel älter ist als du, ist es nun mal so. Besser als einer der dich nur unglücklich macht." Sein Gesicht verdunkelte sich, er dachte an Marco. Aber das stimmte doch so.

Als sie seine Worte hörte, drückte sie ihn noch ein wenig fester. "Aber die Wenigsten reagieren so. Wir müssen immer vorsichtig sein. Niemand darf davon wissen. Wir dürfen uns nirgendwo sehen lassen und das nur weil die Öffentlichkeit mit soetwas nicht umgehen kann." Sie machte eine Pause. Es tat so unglaublich gut mit Mario zu reden. Endlich hatte sie das Gefühl richtig verstanden zu werden. "Wenn ich nur an die Presse denke..Sie würden Joachim als sonstwas darstellen und ich wäre sowieso nur die Schlampe vom Dienst."

Sanft löste er sich von Emma, obwohl er das Gefühl genoss, in den Armen einer Frau zu liegen. Er fühlte sich geliebt, was ja ein sehr seltenes Gefühl für ihn war.
"Weißt du Emma? Das ist ein Gefühl, was wir ständig spüren. Wir können nie ohne dieses Gefühl aus dem Haus gehen. Natürlich ist es für euch besonders brisant. Der Altersunterschied ist ja schon recht krass. Aber du musst lernen, damit umzugehen. Egal, was die anderen sagen. Höhr auf deine Gefühle. Und wenn die sagen, dass Jogi der Richtige ist, dann glaub deinen Gefühlen."