Hotelzimmer von Manuel Neuer und Lars Bender

Die Reaktion überraschte ihn doch ein wenig. Wieso hatte er nicht vorher daran gedacht, wie labil Manuel war? Jetzt hatte er den Salat. Schon der Anblick sorgte dafür, dass sich sein Herz schmerzlich zusammenzog. Verdammt nochmal, was sollte er denn nun tun?
Die ganze Situation schien ihm immer noch total absurd, total weit weg. Wie dachte Manu sich das bitteschön? Dass er jetzt einfach so beschloss, sein Leben aufzugeben und mit ihm gemeinsam in den Sonnenuntergang ritt? Das hier war kein bescheuertes Märchen, also würde es auch kein noch bescheuerteres Happy End geben. Je schneller sie das akzeptierten, desto besser würde es ihnen gehen. Wenn Andy auch nur einen Funken Hoffnung hätte, dass es klappen würde, würde er es vielleicht versuchen. Aber so nicht.
"Bild dir nicht so viel ein." Seine Stimme klang höhnisch und spöttisch. Selbst für ihn überraschend überzeugend. So viel Selbstbeherrschung hatte er sich nicht zugetraut.

Eigentlich dachte Manu, dass man einem Menschen mit einem zerbrochenen Herz, nicht mehr weh tun kann, weil es einfach nicht schlimmeres gab, aber Andys spöttische und höhnische Aussage schien Manu innerlich zu zerreißen zu lassen. Das war doch nicht sein ernst. Manu fühlte sich gerade so verdammt verarscht, doch anstatt endloser Traurigkeit, breitete sich eine gewisse Leere und Wut in ihm aus und nahm den Platz von seinem Herzen ein, das so wie so nicht mehr existierte, sondern irgendwo tot in der Ecke lag. 
Manu wischte sich die Tränen weg und zog die Decke auf Seite. Dann zog er sich vor Andy um und schlüpfte in seine Sportsachen. Konnte Andy ruhig sehen was er verpasste, er würde jetzt Sport machen, egal was der Arzt sagte. Er musste seine Wut jetzt irgendwo auslassen. 
"Du bist ein verdammtes Arschloch Andy! Du weißt ganz genau, dass es mir scheiße geht und dann lässt du dich einfach darauf ein. Sagst noch, dass du es nicht bereust und glücklich bist und küsst mich dann noch ein zweites mal. Hat dich jemand bezahlt, dass du mich kaputt machst? Wenn ja.. hattest du Erfolg..Herzlichen Glückwunsch. Du kannst mich mal kreuzweise.. VERSCHWINDE!" knurrte Manu und sperrte sich im Badezimmer ein, bis Andy gehen würde.

Andy beäugte Manuel skeptisch, als der sich einfach so vor ihm auszog. Das war schon nicht schlecht, was er da zu sehen bekam. Aber genau das wollte er ja nicht mehr sehen müssen. Er wollte nicht mehr wissen, dass er ihn wollte, dass er gerade gegen das gehandelt hatte, was er wollte, sich selber und Manu betrog.
Trotz all dessen schaffte er es nicht, den Blick von seinem Spieler abzuwenden.
Was er danach zu hören bekam, hatte er verdient. Mit seiner Feigheit hatte er Manuel weh getan, ihn verletzt. Da war es nur natürlich, dass er jetzt noch einmal die Meinung gesagt bekam.
Vor den Kopf gestoßen blickte er dem Blonden nach.
So sehr hatte er es gar nicht versieben wollen. Scheiße, es war doch eh alles vorbei, was er so krampfhaft aufrecht erhalten wollte. Spätestens jetzt konnte er es völlig vergessen, wieder zur Normalität überzugehen.
Also würde er es jetzt endlich richtig machen.
Überzeugt klopfte er gegen die Tür.
"Manu?? Komm schon, mach nichts Dummes. Ich hab das nicht so gemeint, bitte." Andy konnte nicht verhindern, dass sich ein flehender Unterton in seine Stimme schlich.

Manu setzte sich auf die Wanne und wartet, bis er die Tür hörte, oder irgendwas, was sich danach anhörte, dass sein Torwarttrainer verstand, aber das wollte er wohl nicht. Manu nahm sich vor, kein Wort mehr mit dem Älteren außerhalb des Trainings zu wechseln, das würde ihm nur nicht gut tun. 
Doch plötzlich klopfte der Ältere an der Tür und bat ihn mit flehender Stimme, nicht dummes zu machen und er es nicht so meinen würde. Sag mal? War der Kerl schizophren oder was wollte er. Verarschen konnte er sich selber. 
"Ich hab gesagt, du sollst deinen Arsch aus meinem Hotelzimmer schieben verdammt! Ich bin alt genug und kann selber entscheiden!" grummelte Manu und lehnte sich sehnsüchtig an die Tür. Doch irgendwie... er hasste es Leuten nicht in die Augen schauen zu können. Langsam öffnete er die Tür und schaute Andy abwartend an. "Wie hast du es dann gemeint?" wollte er mit ruhiger Stimme wissen. Wahrscheinlich würde der Ältere ihn jetzt noch mehr beleidigen, aber bei Manu war es so wie so schon am Ende. 
"Weitere Beleidigungen, nur zu?" grummelte Manu ironisch und schaute Andy einfach nur an.

Besonders begeistert hörte Manuel sich nicht an, aber Andy überhörte das einfach mal, dass er abhauen sollte. Das würde er sicherlich nicht tun, bevor sie hier nicht alles geklärt hatten.
"Bitte", wiederholte er drängend. Mittlerweile fühlte er sich auch richtig mies. Dass alleine schon Manus Abweisung schmerzte, überraschte ihn. Scheiße, was sollte er jetzt nur tun?
Sein Flehen schien erhört worden zu sein, denn wenig später konnte er Manuel wieder angucken.
Der abgeklärte Ton passte nicht und Andy musste sich immer wieder gewaltsam ins Gedächtnis rufen, dass auch Manu ein guter Schauspieler war.
Auf den dummen Kommentar hin verdrehte er nur die Augen.
"Das hätte ich auch durch die Tür gekonnt", murmelte er leise vor sich hin.
"Hör zu, du hattest Recht. Ich hab Angst, vor allem hier. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Und deshalb stoße ich alles von mir weg, was mir Probleme machen könnte. Also dich." Unsicher sah Andy seinen Schützling an.

Manus Maske konnte er nicht lange halten und er schaute Andy jetzt nicht mehr so gefühlslos an, wie vorher. Er konnte das einfach nicht, konnte nicht lügen.. das war..und dann Andys Worte. Das ganze machte ihn wieder fertig, aber er wollte nicht zeigen, dass Andy ihn wieder berührte, er wollte nicht, dass Andy wieder die Chance dadurch hatte, ihn zu verletzten. 
"Nett..wieso hast du es da..!" Manu brach ab, als Andy weiter sprach. Doch seine Worte brachten bei ihm nur Kopf schütteln.
"Einsicht ist der erste Weg zur Besserung!" seufzte Manu und ging wieder zurück in sein Zimmer, da ihm doch wieder etwas schwindlig war. 
"Ja..vielleicht bin ich ein Problem. Aber... aber du..du magst mich doch!" seufzte Manu. "Ich mag dich..und.. also.. wenn das nicht gelogen war alles!" grummelte Manu. "Und... man kann das schaffen, wirklich! Wieso...wieso bist du nicht mal ein klein wenig optimistisch?!"

Langsam brökelte Manus Pokerface, aber Andy hatte immer noch das Gefühl, dass der Blonde so einiges vor ihm zurückhielt. Wie dem auch sei, es war eine Verbesserung und er wollte das auch als solche sehen, sonst wäre er gleich noch völlig entmutigt.
Den Kommentar auf seine gemurmelten Worte überging er, die hatte Manuel eh eigentlich nicht hören sollen. Offenbar machte ihm die ganze Situation so zu schaffen, dass er sowas einfach nicht mehr richtig einschätzen konnte.
Andy glaubte zwar auch, dass Einsicht gut war. Trotzdem wusste er einfach, dass sie in seinem Fall zu spät kam. Er hätte das alles einsehen sollen, bevor sie sich überhaupt geküsst hatten. Mittlerweile war es zu spät, um noch zurückzurudern.
"Das ist dann wohl dein Part", lächelte er Manu schwach an. Die Rolle des unverbesserlichen Optimisten passte einfach nicht zu Andy.

Manu lächelte schwach. "Stimmt wohl..!" Er war einfach ein Optimist, da konnte man sagen was man wollte, er versuchte eigentlich immer das Gute in den Dingen zu sehen, außer in den letzten Tagen eben, während der WM generell..er war einfach.. fertig mit der Welt. 
"Aber..was ist jetzt? Andy bitte... was kann daran so verwerflich sein? Wenn es zwei Menschen glücklich macht. Ich.. bitte.. wieso.. lass es uns doch bitte einfach versuchen?!" Manu schaute Andy fragend und gleichzeitig etwas traurig an.

Die Frage meinte Manu doch jetzt nicht ernst, oder? Es war aus dem ganz einfachen Grund verwerflich, dass ihnen nicht mal jemand glauben würde. Niemand würde glauben, dass Manuel ihn wirklich und aufrichtig liebte, Andy glaubte es ja nicht mal selber. Abgesehen davon, dass sie eh noch nicht an diesem Punkt waren (und Andys Zweifel, dass sie da jemals hinkommen würden, hatten sich nicht gelegt), würde man dem Bayer vorwerfen, er würde sich hochschlafen, und Andy, dass er seine Position ausnutzte und ihn dazu erpresste, mit ihm zu schlafen.
"Wird es nicht nur noch härter, wenn wir es versuchen und scheitern?", stellte er die Gegenfrage.

"Nein..ich denke nicht!" Manu schüttelte den Kopf. "Dann können wir sagen, dass wir es versucht haben und wenn wir beide merken, es geht wirklich nicht, dann ist es halt so.. Aber.. man kann es doch wenigstens versuchen? Wieso sträubst du dich so dagegen?!" fragte Manu traurig und klammerte sich in seine Decke. 
"Ich... dir hat es doch gefallen!" das hatte Manu doch gemerkt und da konnte Andy ihm auch nichts vormachen. 
Und Manu hatte es auch gefallen, sehr gut. Er konnte sich gut vorstellen, dass sich daraus etwas entwickeln würde... etwas festes.

Andy würde ja wirklich gerne nachfragen, wie Manuel sich das dachte, wenn nur einer von ihnen feststellte, dass er das so nicht ertragen würde. Aller Voraussicht nach wäre das nämlich er selber und dann wäre Manu wieder beleidigt und...
Eigentlich nichts, was Andy jetzt brauchte.
Und nur, weil ihm ein paar Küsse gefallen hatten, hieß das ja nicht, dass sie zusammen passten. Dazu gehörte so viel mehr, als erstes ein gemeinsames Level, auf dem sich die Partner bewegten. Das war zum Beispiel schon direkt etwas, was Andy nicht so wirklich sah. Sie hatten völlig unterschiedliche Interessen und Lebensansichten, immerhin waren sie eine ganze Generation auseinander. Wie sollte das zusammen passen?
"Ich hab Angst", gab er unumwunden zu.

Manu schaute Andy unsicher an und rutschte etwas zu ihm, verschränkte vorsichtig ihre Hände miteinander, strich leicht mit seinem Daumen über Andys Handrücken. 
"Ich doch auch, aber ich will es versuchen. Bitte. Wenn es nicht klappt, dann verspreche ich dir werde ich nicht jammern. Bitte! Wir waren schon immer verdammt gute Freunde und du kennst mich in und aus wendig. Wieso sollte da eine Beziehung nicht funktionieren?!" seufzte Manu.
"Wir kennen uns seit Ewigkeiten. Du kennst mich seit meinen Anfängen. Du kennst meine Stärken und Schwächen, wieso.. wieso glaubst du nicht, dass wir es schaffen können?"

Andy ließ es geschehen, dass Manu ihre Hände miteinander verschränkte, so wie er auch den Kuss mehr oder weniger hatte geschehen lassen. Nachher durfte er sich wahrscheinlich wieder Vorwürfe von Manuel anhören, weshalb er das überhaupt zugelassen hatte und überhaupt, aber er wollte jetzt einfach nicht schon wieder darüber nachdenken müssen, das hatte er heute genug getan.
Auf die Frage hin zuckte er nur mit den Schultern. Natürlich kannten sie sich gut, aber er hatte auch das Gefühl, dass er Manu schon fast zu gut kannte. Alle ihre Unterschiede, alles, wo sie einfach nicht zusammen passen und harmonieren würden...
Allerdings wusste er eben auch, wo es mit ihnen passen könnte.
"Weil so etwas nie funktioniert", gab er mit einem verlegenen Grinsen zu. Tolles Argument, wirklich.

Manu verdrehte die Augen. "Du merkst doch selber, dass dieses Argument nicht wirklich zieht!" grinste Manu und schüttelte den Kopf. "Aber ich bin mir sicher, dass es funktionieren kann. Bei Pep geht es doch auch. Der hat auch was mit einem Spieler und es ist noch keinem aufgefallen, außer eben die, die davon Bescheid wissen!" seufzte Manu. Er würde jetzt sicher nicht sagen, wer der Betroffene Spieler war, aber es konnte funktionieren. 
"Bitte.. lass es uns versuchen..wir machen einfach, so eine Art Probezeit und wenn wir beide merken, dass es gar nicht geht..dann lassen wir es?"

Ja, das hatte er durchaus selber bemerkt. Die nachfolgende Erzählung verwirrte ihn dann doch. Pep hatte etwas mit einem Spieler? Okay... Da hatte er jetzt nicht mit gerechnet, aber er kannte den Bayern-Trainer ja kaum. Wie das allerdings funktionierte, konnte er sich nicht erklären. Der Spieler, wer auch immer es war, müsste doch von seinen Mitspielern nicht mehr besonders gemocht werden, eher im Gegenteil.
"Hm", gab er unbestimmt auf den Vorschlag zurück. Er brauchte Zeit zum Überlegen und er hatte nicht das Gefühl, dass er die hatte. Und auch nicht bekommen würde, dafür war Manuel einfach viel zu hartnäckig.

Andy schien zumindest mal ernsthaft drüber nach zu denken und Manu machte das schon alleine sehr glücklich, weil wenn jemand über etwas nach dachte, war das eigentlich immer ein gutes Zeichen, war es bei seinen Eltern auch immer gewesen und bei Andy sicherlich auch. 
"Ich geh mal schnell ins Bad und zieh mich doch wieder um, und solange..kannst du ja nachdenken!" seufzte Manu und stand langsam von seinem Bett auf. Er holte sich bequeme Sachen aus dem Schrank und verschwand damit im Bad. Dort ließ er sich aber extrem viel Zeit, denn überfordern wollte er den Älteren nicht und in dem Alter waren Männer ja meistens etwas langsamer.

Kurz darauf wurde Andy schon alleine gelassen und seufzend vergrub er sein Gesicht in den Händen. Was tat er hier eigentlich, was dachte er sich dabei? Es war alles so dumm und surreal und es würde alles ungut enden, was er hier überlegte. Ob er sich jetzt auf Manuel einließ oder nicht, ihr Verhältnis wäre unwiderruflich gestört. So konnten sie doch niemals wieder normal miteinander umgehen. Am besten reichte er direkt seine Kündigung irgendwo ein.
Auch wenn Manu das wohl nicht wollte, aber er sah gerade auch keinen anderen Ausweg. Obwohl es vielleicht schon gut wäre, bis nach der WM zu warten. Mittendrin würde er nur eine Lücke hinterlassen, die man so einfach nicht mehr schließen könnte.

Manu schlüpfte in seine Schlafsachen, zog sich aber noch eine Jogginghose obendrüber und huschte zurück ins Hotelzimmer zu Andy, wo er sich wieder unter seine Decke kuschelte. Irgendwie konnte er nicht glauben, was gerade passierte, konnte es nicht glauben, dass er sich ernsthaft eine Beziehung mit Andy vorstellen konnte, aber es war nun mal so und.. er hoffte, dass er diesmal nicht enttäuscht wurde.
"Wieder da!" nuschelte er leise und stockte, als Andy sein Gesicht in seine Hände vergraben hatte und gar nicht glücklich aussah. "Mensch Andy..mach dir doch einfach mal nicht so einen Kopf!" seufzte Manu und legte vorsichtig einen Arm um den Älteren.

Kurz darauf lag Manuel auch schon wieder neben ihm, was Andy nicht so wirklich bemerkt hatte, sonst hätte er sicher seine Haltung wieder geändert und würde nicht mehr so fertig hier liegen.
Ohne zu antworten, zog er Manu an sich und kuschelte sich irgendwie an ihn.
"Ich kann nicht", murmelte er niedergeschlagen.
"Das hier ist so weitreichend, ich kann das nicht einfach übergehen, was es alles für mich bedeuten wird."
Das müsste Manuel sich ja eigentlich selber denken können, was das für Konsequenzen hatte.

Manu schmiegte sich Andy entgegen und dachte wirklich, einen Moment, dass es klappen könnte, aber falsch gedacht. Andys Worte zerstörten den kurzen Moment an Glück aber leider schnell. 
Manu verkrampfte sich in Andys Armen und schaute ihn traurig an. "Oh. Du..siehst also nicht mal die grinste Chance darin..!" stellte Manu enttäuscht fest, aber er musste stark bleiben verdammt. 
"O-Okay. Ich komm schon damit klar!"

Manu schien nicht ganz so begeistert und Andy fragte sich schon einen Moment, was hier schief gelaufen war. War es so verwerflich, dass er sich Gedanken über mögliche Folgen einer Beziehung machte und diese auch nicht mal eben so beiseite schieben konnte?
Was Manuel ihm dann erzählte, hatte er so überhaupt nicht gesagt. Wie kam der jetzt darauf? Der Torwarttrainer hatte nicht das Gefühl, bei seinem eigenen Gespräch noch mitzukommen, was normalerweise ein sehr schlechtes Zeichen war. Bekam er schon Alzheimer?
"Womit?", stellte er dann mal eine Gegenfrage der ganz dummen Sorte. Aber da er das gerade wirklich nicht wusste, war es vielleicht nicht ganz so dumm, sich mal zu erkundigen.

Manu schaute den Älteren verwirrt an. "Dass..du eine Beziehung mit mir voll kommen ausschließt? Es deiner Meinung nach keinen Sinn macht und so wie so nur alles zerstört? Das... dir keine Karriere wichtiger ist, obwohl man das auch gut miteinander vereinen könnte!" seufzte Manu leise und bereute es schon, dass er Andy gleich solche Vorwürfe machte. 
"Sorry.. ich kann dich verstehen, wirklich. Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass wir es versuchen könnten und das wir es schaffen könnten."

Hatte Andy alles nicht gesagt. Zumindest nicht gerade eben. Natürlich war es ihm wichtig, was mit seiner Karriere passierte, aber die konnte er so oder so vergessen. Warum sollte er dann nicht auch das machen, was er wollte? Gerade wollte er hier mit Manuel liegen und ihm nahe sein. Das war vielleicht das Einzige, was ihm im Moment so wirklich gut tat. Jetzt alleine zu sein, würde alles nur noch schlimmer machen.
Wahrscheinlich war es auch wirklich gut, wenn sie es ausprobierten. Andy sah eigentlich nichts mehr, was dagegen sprach.
"Ich hoff's", murmelte er leise und zog den Jungen näher zu sich und in seine Arme.

Manu ließ es geschehen und lag einfach nur stumm in Andys Armen. Er brauchte einige Minuten, bis er den Sinn der zwei Worte überhaupt verstand. Doch dann schlich sich ein überglückliches Grinsen in sein Gesicht und er konnte es nicht so wirklich fassen. 
"Ich hoffe es auch!" flüsterte er fast und schmiegte sich eng an Andy. Gerade war wieder alles gut und er hoffe, das würde so bleiben, denn wenn sie es richtig machen würden, dann schafften sie das. 
Manu drückte ihm schüchtern einen kleinen Kuss auf die Lippen und strich über seine Wange. 
"Magst du über Nacht hier bleiben..oder..geht dir das zu schnell?"

Immerhin war es ein gutes Gefühl, Manu heute zur Abwechslung mal glücklich gemacht zu haben. Das hatte er ja schon einige Male ganz schön versiebt und ihn nur verletzt.
Sie lagen mal wieder nah beieinander und die Körperwärme und Manuels pure Anwesenheit sorgten dafür, dass Andy sich eigentlich recht wohl fühlte, wenn er seine Gedanken verdrängte, was ihm nur immer jeweils eine Sekunde lang gelang, wenn überhaupt.
Der Kuss fühlte sich gut an und Andy konnte nicht anders, als Manus Hand zu ergreifen.
"Nee, wir müssen ja nichts machen", murmelte er auf die Frage hin. Das alleine durchstehen zu müssen, wäre bestimmt tausend mal schlimmer.