Hotelzimmer von Toni und Mario Gomez

Zum Glück stimmte Mario ohne größere weitere Diskussionen zu und Toni lächelte ihn strahlend an.
"Marmelade", antwortete er zufrieden. Die Sorte war egal und auch, auf was er die bekam, Hauptsache war halt, dass er sie bekam.
"Danke", lächelte er Mario an und sah dann seinem Kumpel einen Moment hinterher, als der den Raum verließ.
Sein Handy zeigte eine neue SMS von seiner Schwester an und schnell antwortete er ihr.

Mario tbc: Speisesaal

cf: Speisesaal

Mario hatte sich ziemlich beeilt. Dabei hätte er einige Male fast eine Kaffeetasse verloren. Aber kalter Kaffee schmeckte nun mal nicht. Den sollte man schon noch trinken, wenn er heiß war.
Schließlich stand er wieder vor seiner Zimmertür und balancierte das Tablett dann mit einer Hand, um mit der anderen seine Schlüsselkarte aus der Hosentasche zu ziehen. Es dauerte einen Moment, bis er die Tür geöffnet bekam. Aber letztlich stand er dann irgendwann samt Frühstück im Zimmer.
"Ich hoffe, ich hab nichts vergessen", murmelte Mario leise und stellte das Tablett in der Mitte des Bettes ab. Dann konnte er sich auch wieder auf seine Seite legen.

Es dauerte wirklich nicht lange, da stand Mario schon wieder im Zimmer und hatte ein beladenes Tablett in der Hand. Erfreut lächelte Toni ihn an und blickte dann auf das Tablett, das wirklich Marmelade zu bieten hatte.
"Passt schon", beruhigte er Mario und griff sich dann ein Weißbrot, das er erst einmal dick mit Marmelade bestrich.
Genüsslich biss er einmal ab.
"Danke", lächelte er Mario noch einmal an.

Gut, dachte Mario erleichtert und machte es sich bequem. Solange Toni zufrieden war, konnte er es auch sein.
"Da nicht für", winkte Mario mit einem Lächeln ab und belegte sich ein Brot mit Käse.
Hätte Toni ihn nicht darum gebeten, würde er wahrscheinlich noch immer im Bett liegen und wäre Gefahr gelaufen, das Training zu verpassen. Mist, wann ging das eigentlich los?
Hastig warf Mario einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass er sich sputen musste. Samt Brot stand er wieder auf und suchte schon mal seine Trainingsklamotten aus dem Schrank. Bevor er die jedoch anzog, ging er noch schnell ins Bad, nachdem er aufgegessen hatte. Eine Katzenwäsche musste reichen. Nur bei seinen Haaren ließ Mario sich etwas mehr Zeit. War ja eigentlich schon schlimm genug gewesen, dass er völlig ungestylt in den Speisesaal gelatscht war. Das brauchte er beim Training ja nicht fortführen.
Als er zufrieden war, ging er zurück ins Zimmer und zog sich an. Dann trank er noch kurz einen Schluck von seinem Kaffee, der mittlerweile nur noch lauwarm war. Angewidert verzog Mario das Gesicht.
"Ich muss zum Training. Aber ich komm nachher direkt wieder."
Toni sollte sich sicher nicht bewegen. Das hieß, dass er auf dem Zimmer bleiben musste, und das war sicher mehr als langweilig.
"Bis später", verließ Mario schließlich das Zimmer Richtung Trainingsplatz.

tbc: Fußballplatz

cf: Trainingsraum

"Hey", grüßte er Toni nur kurz, als er das Zimmer betrat und sich dann direkt unter die Dusche aufmachte. Viel zu lange blieb er unter der heißen Dusche stehen und genoss das heiße Wasser. Irgendwann schaffte er es doch, sich davon zu trennen und seinen Astralkörper aus der Dusche zu hieven. Nachdem er sich abgetrocknet hatte, strich er sich erst mal grob seine Haare zurecht. Sobald er fertig angezogen war, würde er das noch perfektionieren. Mit dem Handtuch um die Hüften lief er dann ins Zimmer, zog sich eine enge Hose und dazu passend ein enges Shirt an, das seinen Körper wunderbar zur Geltung brachte, auch wenn Toni da wohl kaum einen Blick dran verschwenden würde. Selber Schuld. Dann machte er sich wieder an seine Haare und als er nach einer gefühlten Stunde mit seiner Frisur fertig war, musste er schon fast los.
"Ich bring dir was mit", versprach er Toni noch kurz und machte sich dann auf den Weg in den Speisesaal.

tbc: Speisesaal

Toni hatte sich wahnsinnig gelangweilt, während er alleine im Zimmer lag und seine Dummheit verfluchte. Eigentlich wollte er nur wieder normal gehen können und nicht hier liegen müssen, während alle anderen trainierten. Der Heilungsprozess war doch gut verlaufen, aber das hatte er sich jetzt erst mal kaputt gemacht. Seufzend hatte er sich sein Handy geschnappt und eines dieser sinnlosen Spiele auf dem Handy gezockt, bis Mario wieder den Raum betrat, was aber nicht hieß, dass Tonis Langeweile jetzt vorbei war, denn sein Kumpel verschwand beinahe sofort im Badezimmer. Also drückte Toni weiter auf seinem Handy rum und sah erst wieder auf, als Mario im Zimmer stand und Klamotten anzog, die Toni niemals tragen würde, dafür waren sie viel zu körperbetont.
Als Mario schon wieder verschwand, konnte er nicht anders, als ihm genervt hinterher zu sehen. Wenn das so weiterging, würde er noch an seiner Langeweile sterben.
Dass Mario es noch nicht mal geschafft hatte, die Tür anständig zu schließen, nervte ihn zusätzlich. Am liebsten würde er die jetzt zuknallen, aber das ging nicht. Einen Moment starrte er noch auf Tür, wandte ihr dann aber genervt den Rücken zu. Fand er echt geil, dass hier jeder rein marschieren konnte, wie er lustig war...

cf: Umkleidekabine am Fußballplatz

Daniel freute sich schon auf ein heißes Bad.
Als sie das Hotel betreten hatten, hatte er sich interessiert umgesehen. Als Spieler der deutschen Nationalmannschaft kam man doch ganz schön in den Genuss von ordentlich Luxus. Aber das hatte er ja eigentlich schon vorher gewusst. Was Autos anging geizte Andy schließlich auch nicht.
Andy führte ihn zu einem Zimmer, dessen Tür ein Stück offen stand. Fragend sah der Halbfranzose seinen Freund an. "Muss die offen stehen?" Vermutlich nicht. Aber Daniel wusste ja auch nicht, ob Andy ein Einzelzimmer hatte oder nicht.

Daniels Frage brachte ihn zum Grinsen. Natürlich musste die nicht offen stehen, aber das war der Grund, aus dem Marc sie sich ausgesucht hatte. Wenn zufällig niemand drinnen war, war es perfekt, wenn nicht hatten sie direkt jemand, mit dem sie reden konnten. Er konnte nur hoffen, dass es keiner der Deppen war, mit denen er Streit hatte. Allerdings hatte er mit so vielen Stress, dass das schon unwahrscheinlich war.
"Nein", murmelte er und drückte Daniel seine Lippen auf, zog ihn dann rückwärts hinter sich her ins Zimmer. War ja eh egal, es wusste sowieso jeder, dass er schwul war.

Ziemlich überrumpelt ließ Daniel sich mit ins Zimmer ziehen.
Andy schien es wirklich egal zu sein, ob sie jemand sah. Schade, dass das nicht auch außerhalb des Hotels galt.
Relativ rasch löste sich der Halbfranzose aber wieder von seinem Freund, als er merkte, dass sie tatsächlich nicht allein im Zimmer waren.
"Entschuldige", stand Daniel unschlüssig im Raum und sah fragend zu seinem Freund.

Toni hatte sich wieder umgedreht, als er Stimmen von draußen hörte. Womit er nicht gerechnet hatte, war, dass sich keinen Moment später Marc und ein dunkelhaariger Kerl küssend in sein Zimmer schoben. Okay? Schien das jetzt hier Sitte zu werden, völlig normal seine Sexualität auszuleben und sich nicht mehr zu verstecken? Eine interessante Wendung der Ereignisse, wenn er ehrlich war. Für Toni war das aber nichts, Thomas würde wohl kaum auf ihn eingehen, egal wie offensichtlich er zu seiner Bisexualität stand.
Der Dunkelhaarige schien ihn dann doch noch zu bemerken und obwohl Toni ihn noch nie gesehen hatte, registrierte er das phänomenale Aussehen seines Gegenübers sofort. Mal wieder ein Grund mehr, sich zu wünschen, wie der Kerl oder wie Mario auszusehen. Vielleicht wäre er dann auch nicht so unsicher.
"Öhm, kein Ding", stammelte er verlegen rum und sah dann zwischen den beiden hin und her. Was wollten die hier?

Toni. Alter, hatte er ein Glück. Mit dem hatte er hier noch nichts zu tun gehabt und er hatte ihn auch noch nicht im Bett gehabt, was angesichts dessen verschreckten Gesichtsausdrucks vielleicht ganz gut war.
Angemessen verlegen starrte er auf den Fußboden und blickte dann erst vorsichtig auf, als Toni abwiegelte. Es schien hier wirklich kein Mensch homophob zu sein, das war doch wirklich ein Glücksfall.
"Toni, das ist mein Freund Daniel. Daniel, das ist Toni Kroos, Mittelfeldspieler bei den Bauern", stellte er die beiden einander vor. Bei Daniel wusste man nie, ob der sowas wusste. Sein Freund hatte so wenig Ahnung vom Fußball, dass es schon fast peinlich war.

Daniel sah kurz zwischen Andy und Toni, wie sein Freund ihn ihm vorgestellt hatte, hin und her. Bei Andys Gesichtsausdruck vermutete Daniel, dass sie sich hier wahrscheinlich im falschen Zimmer befanden, was ihn bei dem Orientierungssinn seines Freundes aber nicht besonders wunderte.
Daniel machte einen Schritt auf Toni zu und reichte ihm seine Hand. "Hi!"
Welcher Verein auch immer die Bauern waren. Aber das war dem Halbfranzosen sowieso egal.

Toni warf Marc einen irritierten Blick zu, als der von Bauern sprach. Was war das denn für ein Umgang mit seinen Teamkollegen? Besonders gut kannte er den Gladbacher nicht, aber sonderlich sympathisch kam er so nicht rüber. Sein Freund schien ein bisschen freundlicher zu sein und Toni reichte ihm die Hand entgegen, lehnte sich dabei aber ein Stück zu weit aus dem Bett und machte den Abgang über die Bettkante. Mit schamroten Wangen merkte er erleichtert, dass seinem Bein nichts passiert war, trotzdem wäre er am liebsten im Boden versunken. So etwas konnte auch nur ihm passieren.

Daniel konnte Toni gar nicht halten, da war dieser schon aus dem Bett gefallen.
"Alles okay?", fragte er gleich besorgt nach und hockte sich neben ihn.
Die roten Wangen bemerkte der Halbfranzose durchaus. Aber Toni musste das Ganze sicher nicht peinlich sein. An schlechten Tagen wäre ihm sowas auch passiert.

Toni fiel wenig elegant aus dem Bett und Marc musste sich das Grinsen verkneifen. Wie nicht anders zu erwarten stürzte Daniel sofort auf ihn zu und Marc witterte seine Chance und sagte leise: "Ich geh schon mal vor, ihr kommt klar, oder? Muss noch ein paar Sachen aufräumen." Beziehungsweise Höger rausräumen, falls der noch da rumhing.
Ohne eine Antwort abzuwarten, verschwand er aus dem Zimmer. Wenn Daniel sich einmal um jemanden kümmerte, bekam er nicht mehr viel mit.

tbc: Zimmer

Sofort kniete der Dunkelhaarige neben ihm und Toni errötete nur noch mehr.
"Ich glaub schon", murmelte er verlegen. Um ihn nicht länger anschauen zu müssen, setzte er sich vorsichtig auf und blickte dann hilflos auf sein Bein, das er nicht bewegen konnte. Er wusste einfach nicht, wie er hier alleine hoch kommen sollte.
Marc verschwand und das kam Toni noch komischer vor, aber die Beziehung der beiden ging ihn ja auch nichts an.

Andy verschwand in sein Zimmer und Daniel sollte nachkommen. Kurz schüttelte er grinsend den Kopf über seinen Freund. Schließlich hatte er immer noch keine Ahnung, wo sein Zimmer war. Da konnte er schlecht nachkommen.
Egal, jetzt war erstmal Toni wichtig.
"Soll ich dir helfen?", fragte Daniel. Zumindest hatte er das Gefühl, dass Toni es aus irgendeinem Grund nicht wieder alleine ins Bett schaffte.

Wirklich dramatisch schien Daniel das nicht zu sehen, dass Marc abhaute. Toni dagegen hatte jetzt schon beschlossen, dass er den Gladbacher nicht besonders sympathisch fand. Es passierte ihm selten, dass er so schnell über einen Menschen urteilte, aber Marc schien genau das nicht zu besitzen, was Toni eigentlich das wichtigste in ihrem Beruf zu sein schien. Teamfähigkeit. Auch als Torwart war das wichtig, da konnte man ihm erzählen, was man wollte.
"Wäre nett", lächelte er Marcs Freund an. So richtig zusammenzupassen schienen ihm die beiden auch nicht.
"Ich hab eine Oberschenkelzerrung", fügte er noch erklärend hinzu. Er wollte ja nicht so wirken, als wäre er zu blöd zu allem.

Dann lag Daniel mit seiner Vermutung also gar nicht so falsch.
"Okay", stand er erstmal auf, griff Toni dann sprichwörtlich unter die Arme und half ihm dann aufs Bett.
Schließlich setzte er sich einfach neben ihn. "Brauchst du sonst noch irgendwas? Ich mein, wenn ich gerade schon mal da bin...", lächelte Daniel schief.
Ansonsten schien hier ja wirklich niemand zu sein. Und wenn Toni nicht aufstehen konnte, war das doch mehr als ungünstig und sicher auch furchtbar langweilig.
Aber Toni schien wirklich nett zu sein. Deswegen war es auch bestimmt kein Problem für Andy, wenn er noch kurz blieb. Außerdem hatte er dann auch noch mehr Zeit zum Aufräumen.

Toni ließ sich aufhelfen und verkrampfte sich einen Moment, bis er wieder sicher auf seinem Bett lag.
"Dankeschön", lächelte er Daniel verlegen an und fuhr sich einmal kurz durchs Haar. In den letzten Tagen hatte er das so oft bei Mario gesehen, dass es irgendwie ansteckend wirkte.
Die Frage freute ihn. Dass sich ein komplett Fremder um ihn bemühte, war schon wirklich außergewöhnlich und sprach sehr für ihn.
"Gesellschaft", grinste er ihn einmal kurz kläglich an und winkte dann ab. "Nee, ist schon alles gut soweit, vielen Dank." Er wollte Daniel ja auch nicht die ganze Zeit von seinem Freund fernhalten, da würde er sich ähnlich schuldig fühlen wie bei Mario und Emilia gestern.

"Ist ganz schön langweilig oder?" Das wäre es zumindest für Daniel. Wie das für einen Fußballer war, der sonst städnig in Bewegung war, konnte er sich wohl kaum vorstellen.
"Naja, ich wollte eigentlich kurz duschen. Aber ich könnte danach ja wieder kommen. Das ist wirklich kein Problem."
Warum auch immer er das jetzt anbot. Eigentlich wollte er die Zeit doch lieber mit Andy verbringen. Andererseits kam da wohl sein Helfersyndrom durch, sodass er Toni nicht einfach hier alleine lassen konnte.

Toni nickte einmal kurz bestätigend. Spannend war ganz gewiss anders.
Das Angebot ließ ihn einmal kurz glücklich lächeln, dann drängte er seine Selbstsucht jedoch wieder zurück.
"Das ist wirklich nicht nötig, dein Freund will dich doch bestimmt für sich." Eigentlich gönnte er das Marc zwar nicht so wirklich, aber Toni wollte Daniel auch keine Probleme machen und ihm auf die Nerven gehen.

"Ach", winkte Daniel sofort ab. "Der kommt auch mal eine Zeit ohne mich klar."
Solange ihm in dieser Zeit der Höger nicht über den Weg lief zumindest.
"Ist denn sonst keiner da, der mal nach dir schaut?" Was war das denn hier für eine Mannschaft? Von Zusammenhalt sah er hier zumindest nicht viel. Zum Glück waren sie vorhin ins falsche Zimmer gestolpert.

Irgendwie zweifelte Toni da nicht so wirklich dran, dass Daniel vielleicht sogar recht hatte, also widersprach er nicht weiter.
"Doch, aber mein Zimmerpartner ist gerade Mittag essen und davor war er beim Training, aber er bringt mir gleich was mit, hat er gesagt. Und meine Schwester wollte auch nochmal nach mir gucken", erklärte er Daniel. Es war ja nicht so, dass er hier komplett verlassen lag, nur gerade hatte halt niemand Zeit für ihn, immerhin mussten sie auch ihren Pflichten nachkommen.

"Kompromiss", schlug Daniel vor. "Ich bleib einfach hier, bis dein Zimmerpartner wieder da ist. Der ist ja sicher nicht ewig essen."
Ob er jetzt oder in einer halben Stunde duschte, war ja dann auch ziemlich egal.
Er konnte es gerade eh nicht übers Herz bringen, Toni hier alleine sitzen zu lassen. Im Grunde hatte er sich also schon entschieden. Allerdings wollte er sich Toni auch nicht aufdrängen.