Hotelzimmer von Mario Götze

Nein, er konnte doch nicht zu Lisa gehen. Was würde die von ihm denken.
Maaaarcoooooo. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Lisa darf davon nichts mitbekommen. Sie wird mich hassen. Wenn nicht, musste er eben selbst klarkommen. Auch wenn es ihm schwerfällt.

cf: Zimmer von Lisa

Etwas außer Atem kam er an Marios Zimmer an und hämmerte schon beinahe gegen die Tür. "Mario?! Ich bin's! Mach auf!"

Eigentlich wollte er sich ja nur verkrümeln, aber da war Marco schon da. Scheiße, was sollte er ihm nur sagen. Er hatte verdammten Mist gebaut und eigentlich durfte er nichts sagen. Kleinlaut ging er zur Tür und öffnete diese. Er schaute Marco nicht an, sondern starrte nur auf den Boden und ließ ihn herein.

Marco schob sich schnell in das Zimmer und warf die Tür hinter sich ins Schloss.
"Okay, hier bin ich. Jetzt sagst du mir bitte, was passiert ist? So schlimm wird's schon nicht sein."

Scheiße, er musste jetzt wohl oder übel damit raus. Vielleicht war es besser, wenn es sofort raus war. "Ich hab Jule an die Wand geschubst und er hat sich den Kopf angeschlagen und geblutet und ne Risenplatzwunde gehabt und ich bin Schuld und ich bin so ein Schwein und du solltest nicht mehr mit mir befreundet sein und ich bin echt ein Arsch." Er redete sich wirklich in Rage. Dann drehte er sich um. Er konnte Marco nicht ansehen. Was dachte der nur jetzt von ihm

Marco brauchte einen Moment, bis er Marios Redeschwall verarbeitet hatte. "Du... du hast was?! Scheiße... Das ist allerdings, ja... ehm, scheiße. Wieso hast du das denn gemacht? Ist er zu MüWo? Vielleicht sagt er Jogi auch nichts. Mensch, was machst du denn auch so einen Scheiß, war das ein Versehen?" Er drehte Mario mit leichter Gewalt um, sodass er ihn ansehen musste und schloss ihn in eine kurze Umarmung. "Jule verpetzt dich bestimmt nicht."

Marco zwang ihn, ihm ins Gesicht zu blicken. Aber selbst da, wollte Mario einfach nur wegsehen. Er hatte solchen Mist gemacht. "Er will mich nicht verpetzen, hat er gesagt. Aber ich habs verdient nach Hause zu fahren.", murmelte Mario. "Das war aber auch kacke man. Ich war mit Libby in der Lobby und sie musste dann hoch arbeiten im Zimmer von Benni. Ich bin ihr dann wenig später nach und da war schon voll Theater. Benni hat Libby mega angeschrieen und ich wollte sie nur da rausholen. Sie ist doch sooo schüchtern und sensibel. Sie hätte fast geheult man!! Verstehst du?" Er brüllte Marco dei ganze Wut entgegen. "Und dann sind die beiden mega ausgeflippt haben mich angeschrieen und ich hab mich gewehrt und dann hat Jule mich an die Wand geschubst und ich wollte mich frei machen und dann hab ich ihn geschubst, etwas fester, und dann war da Blut. Und ich hab mich entschuldigt, aber Benni will Rache und mich voll fertig machen und sie hassen mich und ich hasse mich und du hasst mich"
Mario zog ihn mit auf sein Bett und ließ sich im Schneidersitz fallen. Das waren jetzt entscheidende Minuten.

"Du hast es NICHT verdient, nach Hause zu fahren, laber hier keinen Müll, ja? Okay... du wolltest dieser Libby also helfen, weißt du denn auch, wieso Benni auf einmal eine Angestellte angebrüllt hat? Das geht so nämlich auch nicht. Und wenn Jule dich zuerst gegen die Wand geschubst hat, na ja... dann ist er irgendwie schon auch mit dran Schuld, klar... du hast es halt etwas zu fest gemacht, aber du wolltest ihn ja nicht verletzen und das wird auch Benni verstehen. Er ist kein Unmensch, er tut dir nichts, okay? Und wenn er dir blöd kommt, werde ich mit ihm reden, ja?" Abwartend sah er Mario an und ließ sich schließlich seufzend neben ihn fallen. "Du hast zwar scheiße gebaut, aber ein Weltuntergang ist das nicht. Und ich hasse dich nicht, spinn hier doch nicht rum."

Gott o Gott o Gott. Was sagte Marco da? Nicht nach Hause fahren? Der konnte viel erzählen... "Marco, weißt du was das bedeutet, was ich gerade gesagt habe? Ich habe einen Mitspieler verletzt. Sodass er blutet. Ja quasi meinen Freund, zumindest habe ich das immer gedacht" murmelte er jetzt nur noch. "Libby hat in Bennis Zimmer Sexspielzeug gefunden. Lag auf dem Bett. Und sie hatten Panik, dass sie sofort zur Bild rennt. Aber wie paranoid ist das bitte? Wenn du sie siehst, weißt du was ich meine. Das ist ein kleines verschüchtertes Mädchen, die eine Heidenangst vor uns hat und ihren Job verliert wenn nur eine Kleinigkeit passiert. Die würde nie was sagen. NIE!" Mario schlug die Hände vor das Gesicht. Was war nur in ihn gefahren?

"Ich bin nicht taub, ja? Aber es haben andere Spieler auch schon scheiße gebaut. Und, wenn Jule nichts verrät, wirst du bleiben. Du wirst auf jeden Fall nichts sagen, ist das klar? ... Sexspielzeug? Okay... Na ja... Also, versteh mich nicht falsch, aber, da kann ich Benni verstehen, dass er besorgt war. Klar hat er mit seinem Anfall überreagiert, aber man kann nie wissen, ob ihr nicht doch mal was rausrutscht, das kann jedem passieren. Aber, du hast das Richtige getan, als du sie rausgebracht hast. Dass das dann eskaliert ist, das wollte Niemand, ja?"


(bin dann off, sonst komm ich morgen wieder nicht ausm Bett Bis Morgen )

"Sorry" murmelte er verzweifelt und drückte Marco an sich. Er brauchte diese Nähe jetzt. Und in solchen Situationen war Marco nicht nur sein bester Freund, sondern auch sein großer Bruder. Der einfach nur sagen musste, dass alles gut werden würde. "Natürlich würde ich nichts sagen. Aber wenn Jule das sagt... Sie ist doch so verletzlich Marco." Er kannte diesen Mädchen überhaupt nicht, aber er fühlte sich für sie irgendwie verantwortlich. Sie war so klein und so schüchtern. Natürlich konnte niemand wissen, dass alles eskalieren würde.

(Okay gute Nacht und bis morgen! )

Marco seufzte leise und strich Mario beruhigend über den Rücken. "Jule wird nichts sagen, das traue ich ihm nicht zu. Und mit Benni rede ich mal, okay? Das war ja keine Absicht. Du magst diese Libby, oder? Hast du denn danach schon mal mit ihr geredet?"

Marcos Hand auf seinem Rücken fühlte sich so verdammt gut an. Wenn ihn irgendwer beruhigen konnte, war das stets Marco gewesen. Er drückte sich wieder an ihn und umarmte seinen Freund wieder. Er brauchte diesen Halt so dringend. "Nein, ich hab vorher kurz mit ihr geredet. Danach bin ich Jule ja hinterhergerannt. Ich möchte ihr einfach helfen. Sie guckt wie ein verschrecktes Reh und hat vor uns große Angst. Ich weiß einfach nicht, was mit ihr los ist und ihr ein bisschen Sicherheit geben.", murmelte Mario. Denn das war die Wahrheit. Gleichzeitig machte ihm etwas anderes Sorgen. "Außerdem hab ich Angst um Emy. Der ging es eben so schlecht und ich bin nicht mehr hin um nach ihr zu sehen." Er vergrub das Gesicht. Irgendwie heulte er sich immer bei Marco aus und nie andersherum.

"Dann solltest du vielleicht noch mal mit ihr reden. Da kannst du ihr erklären, dass sie vor uns keine Angst haben muss... Ich kann sie ja verstehen, dass sie verschreckt ist, wenn hier so viele Männer rumrennen, aber, vielleicht ist sie ja ganz nett. Emy? Meinst du Emilia? Was hatte sie denn? Nach ihr kannst du ja dann auch sehen, du hast ja noch Zeit, bis zum nächsten Training", schlug er vor und lächelte Mario an. "Steck den Kopf nicht in den Sand, solche Sachen passieren, du hast es nicht so gemeint, das wird schon wieder."

"Ja, sie ist wirklich sehr nett. Aber sie bekommt sofort Stress, wenn sie mit irgendwem redet. Und wenn sie dann natürlich irgendwelche Sextoys findet fördert das natürlich auch nicht sonderlich ihr Selbstbewusstsein." Er grinste. "Ich war nach dem Training bei ihr. Und auf einmal musste sie sich zwei Mal übergeben und hatte total Schmerzen. Ich muss unbedingt nach ihr sehen" Dann lachte er. "Schon klar und den Sand nicht in den Kopf oder?"

"Dann sprich mit ihr, wenn gerade keiner ihrer Vorgesetzten dabei ist, oder so... Keine Ahnung, aber es ist ja nicht, normal, dass sie förmlich Angst vor uns hat. Woher kennst du sie eigentlich?" Er runzelte nachdenklich die Stirn und dachte einen Moment nach. "Vielleicht nur n Virus, oder sie hat etwas nicht vertragen, kann doch bestimmt mal vorkommen, wenn man nicht an Brasilien gewöhnt ist, oder?" Er schlug Mario leicht gegen die Schulter und schüttelte den Kopf. "Genau, so sieht's aus. Aber so gefällst du mir schon viel besser."

"Sie wollte uns Essen mit Soße bringen, ist gestolpert und die ganze Soße war über ihr und über Schü. Ich hab ihr dann geholfen, weil sie so verschreckt da stand und nicht mehr weiterwusste. Und draußen musste ich sie trösten und sie hat einfach nichts gesagt und überhaupt nicht reagiert. Sie hat mir echt leid getan. Und dann hab ich mitbekommen, wie sie mega Ärger bekommen hat." Er änderte leicht die Position, lag nun nicht mehr in Marcos Armen. "Vielleicht hast du recht. Ich hab nur gleich nach Erkrankungen gesucht und DA wird einem richtig schlecht. Ich seh nachher einfach mal nach ihr." Dann zwinkerte Mario seinem Freund zu. "Ich kann eben auch anders. Aber bitte erzähl Lisa von dem Ganzen nichts ok?"

"Oh je, armer Schü... War die Soße auch noch heiß?" Bei dem Gedanken daran, konnte er nicht anders, als leicht zu lachen. "Hm, aber, wenn sie so schüchtern ist... Also... glaubst du, sie hat sich wohl gefühlt, als du sie getröstet hast? Oder hat sie sich bedrängt gefühlt?" Marco verzog das Gesicht leicht, bevor er nickte. "Ja, nach Krankheiten sollte man lieber nicht suchen, da gibt es so einiges, das ich gar nicht wissen will. Aber gut, dann bleib jetzt bei der guten Laune und Lisa erzähle ich, dass du dich halt mit Jemandem gestritten hast, falls sie überhaupt fragt."

Marco lachte und er fiel in das Lachen mit ein. "Ja die war noch heiß und er sah aus wie ein begossener Pudel." Nachdenklich nickte Mario. "Ich glaube schon, dass sie sich wohlgefühlt hat. Für einen kurzen Moment hat sie mir in die Augen gesehen und ich glaube, das war für sie etwas besonderes. Das war ein komischer Moment." Irgendwie fiel ihm das jetzt erst so richtig auf, was da gewesen war. "Dann bleibt das also ein Götzeus-Geheimnis?" Er lachte.

"Ey, das ist jetzt aber fies, das hat bestimmt wehgetan", ermahnte er ihn halbherzig. "Mhm..." Er musterte ihn aufmerksam und grinste leicht. "Kann das sein, dass du in die Kleine verschossen bist?", zog er ihn auf. "Oh Gott, fang nicht auch noch mit diesen Namen an... Aber ja, das bleibt unser Geheimnis, versprochen."

"Ja, das hat bestimmt wehgetan. So wars auch nicht gemeint, aber es sah einfach göttlich aus" Er musste wieder lachen. Auch wenn es auf Kosten seines Freundes war. Durfte einmal sein. Marco grinste. Man, was der immer gleich für Ideen hatte. Verschossen. Das war er in Jenny. Aber den Gedanken schob er schnell beiseite. "Nein. Ich bin nicht verschossen. Ich will ihr nur helfen selbstbewusster zu werden. Und ich schätze ihre Arbeit, immerhin muss sie unseren Scheiß wegmachen..." Dann lachte er. "Der Name is doch super. Wir zwei Genialen haben ja wohl einen genialen Namen verdient oder? Hört sich an wie die Götter!" Damit boxte er seinem Freund in die Seite.

"Ja gut, würde ich wahrscheinlich auch so machen, stimmt. Hm, wenn du meinst, dass du nicht in sie verschossen ist. Wer weiß, vielleicht ist sie ja ganz nett, hm?" Er zwinkerte grinsend und schüttelte über Marios Götter-Kommentar nur den Kopf. "Götter? Die Götzeus-Götter, oder was? Na, wenn du meinst..."

Mario lachte. "Ja bestimmt ist sie ganz nett. Mal sehen, vielleicht seh ich sie ja bald mal wieder. Ich möchte sie einfach kennenlernen" Er lächelte. "Na klar, die Götzeus-Götter, wovor die gaaaaaaaaanze Welt zittert" Er musste einfach grinsen. Die Vorstellung war einfach genial.

"Dann drücke ich dir mal die Daumen, du kannst ja schauen, wie es sich so entwickelt..." Er schüttelte erneut den Kopf und boxte Mario leicht gegen die Schulter.
"Du bist echt bescheuert, weißt du das?"