Besprechungsraum 1

cf: Jules Pornoroom

Nur minimal zu spät war das frisch vereinte Draxledes, als es im Besprechungsraum ankam und sich möglichst weit hinten hinsetzte. Spannend würde das wohl nicht werden. Jule war sich doch seeeeehr sicher, dass er nicht mehr spielen würde.

Benni saß neben Julian, drückte unauffällig seine Hand.
Julian hatte es nicht verdient, auf dem Abstellgleis zu landen und Benni war auch zuversichtlich, dass er da nicht enden würde.
Immerhin war Julian eines der größten Talente und er war wahnsinnig gut und verdiente seinen Platz im Team. "Du schaffst das schon", flüsterte er.

"Ja ein wenig geht es mir schon besser!" sagte Thomas. Er versuchte sich an eine kleinen Lächeln. Was aber seien Augen nicht wirklich erreichte! Was aber nicht dran lag das Thomas es nicht so meinte, wie er es gesagt hatte! Sonder viel mehr daran, das die Umstände der Trennung ihm noch schmerzten. Was auch daran lag, das Lisa und er, sich sehr schlecht getrennt hatten. Und besonders weh, tat das Manuel schon am Tag nach ihre Trennung, mit Kevin herumgelaufen war! Was Thomas ihm da bedeute haben muss, musste wohl allgemein bekannt sein! "Und wie geht es euch so? Ich habe das Gefühl, ich weiß nicht mehr, wie es meine Mitmenschen geht!" sagte Thomas uns senkte den Blick. Er wollte nicht den Anschluss an die Mannschaft verlieren.

Julian erwiderte den Händedruck, lächelte Benni verliebt an. Nein, er würde nicht spielen. Nicht in diesem Turnier, nicht unter diesem Trainer. Wirklich fair wurde er nicht behandelt, fand er. Aber es war okay und er hatte sich damit abgefunden. Der DFB war ihm in den Rücken gefallen, hatte ihn öffentlich als Lügner hingestellt. Da würde man ihm kaum die Chance geben, hier zu spielen.
"Ist schon okay", winkte er ab. "Du hast größere Chancen als ich."

Benni merkte schon, dass Julian seine Chancen völlig abgeschrieben hatte. Aber das war wirklich unfair.
Er hustete und schnäuzte sich lautstark. "Ich kann aber nicht spielen, Schatzi", meinte er und grinste schief.
Er war immerhin krank und das nicht zu knapp. Eigentlich verstieß er gerade schon gegen MüWos Anordnung, aber da blieb ihm wohl auch kaum etwas anderes übrig. Er musste doch für Julian da sein.

"Und trotzdem hast du größere Chancen", grinste Jule und strich leicht über Bennis Oberschenkel. Ob das jemand sah, war ihm ziemlich latte. Es wusste doch eh fast jeder und er glaubte nicht, dass jemand von hier es weitertratschen würde.
"Der DFB kann doch nicht so einen hinterlistigen Lügner wie mich spielen lassen. Wie kommt das denn rüber?"
Und wann ging überhaupt die Besprechung los?

Leo zog seine Mundwinkel mit der Hand nur noch weiter nach unten und schüttelte den Kopf. "Nein!" Er sah Marc skeptisch an, als dieser sich nicht mal freute. "Freu dich doch mal wenigstens, du Depp!", grummelte er und kippelte ungeduldig mit seinem Stuhl. "Können wir auch mal anfangen?! Ich kann diesen schrecklichen Bodenbelag nicht mehr sehen!"

Marc seufzte nur, als das Kleinkind neben ihm sich noch kindischer benahm. Aber davon würde er sich nicht seine nicht mehr gute Laune verderben lassen.
"Wieso sollte ich? Die, die das Spiel schreiben, werden dafür sorgen, dass ich zehn Gegentore kassier, weil sie mich nicht leiden können. Das ist doch scheiße, da freu ich mich doch nicht", beschwerte Marc sich. Der sollte mal nachdenken, bevor er so einen Mist erzählte.
Sein Blick wanderte auf den Boden.
"So schlimm is der nicht", stellte er fest. Eigentlich sah das gar nicht so übel aus.

"Aber wenigstens spielst du! Ich spiele eh nie! Jule und ich sind uns einig, wir spielen nicht. Wir können nichts. Also. Ich schaffs ja nicht mal, zum Psychologen zu gehen, sogar der versetzt mich!" Grummelnd starrte er schließlich auf den Hinterkopf vor sich. "Doch, er ist scheußlich!"

"Ihr seid ja auch beide blöd, das passt schon", überlegte Marc. Können taten die auch nichts, aber er als freundlicher Mitspieler sprach das natürlich nicht aus.
"Und ich will nicht spielen. Soll sich der dumme Neuer krank ins Tor stellen", bockte Marc. Irgendwie färbte der Zwerg ab.
"Nä, der is voll schön", stellte er seinen Standpunkt klar. War er ja wirklich. Der hatte nur einfach keinen Geschmack, sonst hätte er ja auch schon längst mit Marc gefickt.

Benni seufzte und er legte einen Arm um Julians Schulter, zog ihn an sich. War doch eh schon egal, wer sie sah. Wussten doch eh schon fast alle von ihnen, das war kein Geheimnis mehr. Und hier konnte sie auch niemand verpfeifen.
"Der DFB kann auch nicht grundlos Spieler als hinterlisitige Lügner darstellen", überlegte Benni. Ob es etwas half, wenn er Julian den Rücken stärkte? Auch öffentlich.
"Geht bestimmt gleich los", murmelte er.

"Tun sie aber." Musste doch nur jeder einen Blick in die Zeitung werfen und konnte lesen, dass er angeblich gelogen hatte. Seine Aussagen waren nicht toll gewesen. Aber diese Gegendarstellung musste auch nicht sein.
Irgendwie war das hier langweilig. Sollte die Besprechung nicht schon vorbei sein? Sie hatte noch nicht einmal angefangen.
"My heart is beating like a jungle drum. Rakatungtungrakatungonburubummbummbumm. My heart is beating like a jungle drum. Dadatungatungatungtungtungtung", sang Jule gelangweilt vor sich hin, wippte mit den Füßen. Gab ja sonst nichts zu tun.

"Wir sind nicht blöd!", empörte Leo sich laut. "Du bist blöd, weil du hinter Jules Rücken über ihn lästerst!" Er schüttelte den Kopf. "Und Manu wird nicht ins Tor gehen, er ist KRANK! Und liegt im Bett, wo er auch bleiben wird! Du kannst ja sonst wen ins Tor stellen, wenn du dir zu schade bist, selbst reinzugehen! Und der Boden ist HÄSSLICH, ja?!"

Benni lachte leise, als Julian jetzt anfing zu singen. Er langweilte sich wirklich sichtlich und eigentlich ging es Benni da auch nicht anders.
"Meinst du nicht, du solltest deine Langeweile nicht ganz so raushängen lassen?"
Er konnte allerdings verstehen, dass Julian gelangweilt war. Immerhin waren sie schon seit geraumer Zeit hier und warteten.
"Aber es ist echt öde."

"Mir ist aber laaaaaaaaaangweilig", betonte Julian und lehnte sich an Benni, bettete den Kopf auf seiner Schulter. "Ich verstehe es, dass man im Alter langsamer wird. Aber das hier zieht sich schon sehr dahin. Sollen sie einfach die Aufstellung hinklatschen, dann läuft das."
So aber war das langweilig. Und es brachte ihm nichts.
"A little bit of Monica in my life, a little bit of Erica by my side...", sang Jule leise vor sich hin.

"Du bist blöd. Der Kerl sitzt hinter uns, also läster ich vor seinem Bauch. Und das is auch kein lästern, das is ne Tatsache." Gab es doch nicht hier.
"Und ich stell hier sowieso keinen ins Tor, ich bin doch nicht der Trainer. Wenn ich Trainer wär, wären wir hier schon längst fertig, klar?"
Der Zwerg beleidigte schon wieder diesen wunderschönen Boden und es reichte langsam.
"Und er ist immer noch schön, verstehst es? Schöhön." Der war ja noch dümmer als gedacht.

Philipp musste zugeben, dass er immer noch etwas sauer war auf Thomas. Wobei… sauer traf es nicht genau, aber er fand es einfach nicht gut. Aber er wollte da nicht hinterher laufen. Er hoffte nur, dass Thomas vielleicht von sich aus einfach noch mal ankam.
„Gut geht’s“, er nickte und richtete den Blick nach vorne. So langsam konnte mal was passieren. Er fuhr durch seine Haare. Fast trocken.

"Dann halt vor seinem Bauch! Aber du lästerst, ist egal wie! Und das ist scheiße!" Er setzte sich im Schneidersitz auf seinen Stuhl und kippelte etwas nach hinten. "Maaann, ich hab keinen Bock, hier rumzusitzen! Mir egal, was du laberst, du wirst eh spielen!", grummelte er genervt und schubste Marc zur Seite. Der sollte mit seiner grässlich guten Laune woanders hingehen und nicht immer widersprechen. "Und nein! Häääässssliiiich!"

"Heul doch", gab Marc angenervt zurück. "Du bist auch scheiße. Draxler ist scheiße. Die Besprechung hier ist scheiße. Lästern ist nicht scheiße."
Plötzlich fand Marc sich auf dem Boden wieder und jetzt war es mit seiner guten Laune ganz vorbei.
"Bist du eigentlich ganz doof?" Wütend rappelte er sich auf und setzte sich schmollend wieder auf den Stuhl.
Der sollte mal selber zu Didi, wenn der zu solchen Gewaltausbrüchen neigte.

Benni langweilte sich und so hörte er ein wenig den Leuten um sie herum zu. Wütend knirschte er mit den Zähnen, als er hörte, was ter Stegen da von sich gab.
Als Leonardo Bittencourt ihn dafür von seinem Sitz schubste, lachte Benni spöttisch.
"Geschieht dir doch recht, ter Stegen", meinte er amüsiert und sah ihn von oben herab an.

Bisher hatte Jule nichts von dem Gespräch vor sich mitbekommen, aber jetzt horchte er auf. Er war scheiße? Ääähh... nö. Ter Stegen war scheiße und sonst niemand.
Als ter Stegen dann vom Stuhl fiel, musste er wie Benni lachen.
"Hältst ja nicht viel aus", stellte er amüsiert fest, lehnte sich weiter an Benni.

"Neee, du bist doof!", maulte er und grinste, als erst ter Stegen auf den Boden plumpste und Benni und Jule ihn danach auch noch auslachten. "Schmoll doch!", lachte er und wusste, dass er nur so mutig war, weil so viele Leute im Raum waren. Hier würde Marc ihm nichts tun. Er konnte ihm hier nichts tun.

Marc drehte sich angepisst um, als man auf den hinteren Plätzen nicht die Fresse halten konnte.
Ging es denen zu gut?
"Frag einfach deinen Freund, wie viel ich aushalte", zischte Marc wütend zurück und drehte sich dann wieder nach vorne. Besondere Lust auf eine Ausweitung des Gesprächs hatte er nicht.
Aber Leo konnte auch nicht seinen Mund halten und Marc blickte ihn nur einmal kurz genervt an.
Gut, dass er kleinen Kindern nichts tat.

Sms von jemandem mit guter Laune -.-

Fick dich und zwar kreuzweise. Oder hey, besser, ich fick einfach deinen Freund!

Wütend runzelte Benni die Stirn.
Diese Anspielungen konnte Marc sich wirklich verkneifen.
"Du bist wirklich so scheiße", stellte er sachlich fest. "Da kann man ja wirklich glauben, dass du so scheiße bist, wie du spielst."