Besprechungsraum 1

"Okay..." Leo sah sich besorgt an und ging bereits auf den Ausgang zu. Er hob kurz die Hand, als Lukas sich verabschiedete und wartete danach auf Emy. "Ist Lukas jetzt sauer? Du hättest auch ruhig noch mit ihm reden können."

Sebi hörte sich den Vortrag von Jogi schweigend an. Anschließend wusste er nicht so wirklich, was er machen sollte. Eigentlich hatte er vor sich um Thomas zu kümmern, da aber Miro den Part übernommen hatte, wurde er dort gerade nicht gebraucht. Er stand auf und verließ zunächst ohne Ziel den Besprechungsraum.

tbc: Hängematten

Lukas war so schnell wieder weg, dass Emilia gar nichts mehr erwidern konnte. Sie sah ihm nur hinterher. "Ähm... ja, das war blöd. Ich entschuldige mich später bei ihm.", sagte sie. Sie hatte wirklich ein bisschen ein schlechtes Gewissen jetzt. Sie hätte Lukas netter behandeln können. "Lass und hoch gehen.", sagte Emilia.

tbc Emy und Leo: Zimmer Emilia

SMS an Thommy

Hey Thomas, wo bist du? Hast du Zeit zum Reden? Gruß Phil

SMS an Thommy

Kommst du zu mir aufs Zimmer?

Thomas beantworte die Nachrichten von Phil. Dann wandte er sich an Miro, Sami und Mario. "Ich soll zu Phil kommen. Also geh ich mal lieber dahin. Ich komme dann wider, bis später!" sagte Thomas. Dann lief er aus der Reihe und machte sich auf dem weg zu Philipps Zimmer.
tbc Hotelzimmer Phil und Julian

Anmerkungen hatte niemand mehr und der Raum leerte sich auch bereits. Er wollte sich Thomas noch packen, doch der war bereits verschwunden. Seufzend packte er seine Sachen zusammen. Als er einen Blick auf sein Handy warf, sah er die SMS von Emma. Vielleicht sahen sie sich? Grummelnd schrieb er eine Antwort und verließ das Zimmer dann ebenfalls.

tbc: Jogis Room

Kevin hatte dem Bundestrainer bis zum Ende zugehört versucht alle Informationen in sich aufzunehmen. Auch, wenn es ihm hin und wieder doch etwas schwer fiel. Nach dem dieser aus dem Raum ging, tat er es ihm gleich.

tbc: Bar

Nach dem die Besprechung beendet war, wollte er mal nach Ilkay sehen. Heute kam er fast noch gar nicht dazu und er war ja noch immer krank. MüWO konnte sicherlich nicht rund um die Uhr nach ihm schauen. Und er wollte sich auch um ihn kümmern.

tbc:Glitzerzimmer

cf: Pool

Seufzend ließ er sich am Ende des Tisches nieder. Er hatte sich keine Notizen gemacht und musste jetzt improvisieren. Schnell suchte er sich Zettel und Stift und machte sich schnell ein paar Stichpunkte. Mitschreiben würde er gleich dann doch. Nachdem er fertig war, lehnte er sich ein Stück zurück und sah aus dem Fenster. Es war wirklich traumhaft schön hier. Dann schüttelte er den Kopf. Das interessierte nicht. Nur die Arbeit zählte jetzt für ihn. Er lebte seinen Job.

cf: Pool (via Marios Zimmer)

Mario hatte sich beeilt, nur seine Haare waren noch nass. Aber es war ja immerhin kein Videointerview. Er ging auf den Journalisten zu und gab ihm die Hand.

Er zuckte zusammen, als die Tür hinter ihm aufsprang. Der Spieler ging zielstrebig auf ihn zu. Schnell stand er auch auf und reichte ihm die Hand. "Hallo nochmal", meinte er und lächelte. Schon zweimal in so kurzer Zeit. "Bitte nehmen Sie doch Platz." Er deutete auf den Platz ihm gegenüber. Nachdem sie sich beide gesetzt hatten, begann er: "Hören Sie, Herr Götze, ich werde dieses Gespräch nicht aufnehmen. Dieses Gespräch ist vertraulich. Ich werde mit Notizen machen und meine Informationen nur mit ihrer Erlaubnis veröffentlichen", erklärte er noch einmal die Sachlage. "Sind Sie damit einverstanden?" Fragend sah er den Spieler an.

Mario zog zunächst misstrauisch die Augenbrauen hoch. Ein vertrauliches Gespräch? Was sollte das denn werden? Doch als er die Bestätigung bekam, dass alles nur mit seinem Einverständnis veröffentlicht wurde, nickte er. "Wenn ich das letzte Wort habe, ist es in Ordnung", sagte er nochmal und lächelte. "Ich hoffe, dass ich ihnen mehr vertrauen kann und sie nicht so einen Mist über uns schreiben, wie ein gewisser andere Kollege."

Er ahnte schon auf wen Herrn Götze da anspielte. So langsam machte ihm dieser Robert wirklich Schwierigkeiten. "Es gibt da einen Unterschied zwischen Herrn Bachmann und mir. Er hat einen Vertrag mit dem DFB. Ich arbeite für den DFB und bin dort fest angestellt. Ich arbeite für die Nationalmannschaft und bin nicht auf eine Schlagzeile aus." Das hatte er jetzt klar gestellt. Dann sah er kurz auf seine Notizen. "Also, Herr Götze, Sie haben sicher das Interview Ihres Kollegen Herrn Draxler gelesen? Können Sie bestätigen, dass der Teamgeist hier kaum vorhanden ist?"

Mario sah ihn ernst an. "Ich muss Ihnen wirklich vertrauen können. Wenn ich morgen nur Scheiße über mich lese, dann werde ich richtig sauer", machte Mario die Fronten klar. Dann lächelte er ihn aber wieder an. Er nickte und schüttelte dann den Kopf. "Ich finde nicht, dass es hier keinen Teamgeist gibt. Natürlich ist man mit einigen Jungs lieber zusammen, als mit anderen. Aber das ist halt so im echten Leben. Einige mag man lieber, eine weniger. Das ist doch normal. Marco ist halt mein bester Freund. Ich mache viel mit ihm, aber ich würde im Spiel für alle meine Mitspieler alles machen." Das war ja auch selbstverständlich.

Er ließ sich von Marios direkter Drohung überhaupt nicht aus dem Konzept bringen. Das würde ihn später einholen. Jetzt hatte er keine Zeit dafür. Die Antworten, die er dann allerdings bekam, stellten ihn äußerst zufrieden und Herr Götze schien sie sogar ernst zu meinen. Schnell machte er ein paar Notizen. "Und was sagen sie zu Herrn Draxlers Verletzung im Speisesaal? Er soll sich an Scherben verletzt haben und niemand wollte ihm helfen." Er konnte sich das nicht vorstellen und wie kamen bitte Scherben einfach so in den Speisesaal. Er sah wieder zu Herrn Götze und wartete auf seine Antwort.

Mario sah ihn irritiert an, doch versuchte sich nicht alles anzumerken. So eine Scheiße ey. Hatte sich Jule den ganzen Mist ausgedacht? Oder hatte Robert das gemacht? Fragen über Fragen. Doch er musste hier eins klarstellen. "Mir ist es egal, wer so einen Mist verzapft hat. Aber hier werden keine Tatsachen verdreht. Hier wird jedem geholfen, der Hilfe benötigt. Dafür sorgen schon alle. Egal ob psychische Problem oder körperliche Probleme. Alle stehen hinter einem, genau wie es sein sollte." Dann biss er sich auf die Lippe. Das hätte er nicht sagen sollen.

Mario wusste also gar nichts von der Scherbenaktion? Das war ja wirklich sehr mysteriös. Das hieß, dass Draxlers Aussage entweder stimmte oder er ein ziemlich guter und berechnender Lügner war. Glauben würde er vorerst keinem bis er das nicht genauer untersucht hatte. "Das freut mich zu hören. So sollte es auch sein und eigentlich wird dieses Bild ja auch vermittelt." Mario sagte genau das, was er hören wollte. Allerdings mit dem Unterschied, dass er es ernst meinte oder zumindest sehr überzeugt davon klang. Als der Spieler sich auf die Lippe biss, war er kurz irritiert. Er dachte noch einmal über seine Worte nach. "Psychische oder körperliche Probleme? Denken Sie da an jemand Bestimmten?"

Mario schüttelte sofort den Kopf. "Nein nein", sagte er schnell, "aber die ärztliche Versorgung hier ist super. Der Doc MüWo ist einfach der beste Arzt der Welt und auch die psychologische Betreuung durch Didi ist hervorragend." Kurz dachte er nach und grinste. "Also ich meine natürlich Dr. Herrmann. Er ist super und man kann wirklich immer zu ihm kommen."

Er nickte kurz. Etwas anderes hatte er vom DFB auch nicht erwartet. "Zurück zu dem eigentlichen Artikel. Robert Bachmann berichtete dort über die erst kürzliche Flucht von René Adler und Clemens Fritz. Können Sie mir näheres dazu sagen? Stimmt es wirklich, dass sie wegen des mangelnden Teamgeistes das Hotel verlassen haben?" Die Frage beschäftigte ihn ziemlich. Das musste er unbedingt noch einmal mit seinen Kollegen besprechen und dann endgültig vor den Medien klar stellen. Es lag noch so viel Arbeit vor ihm.

Mario dachte kurz nach, bevor er antwortete. So richtig wusste er nicht, was er sagen sollte. "Die Spieler haben ihren Weggang so begründet, das ist richtig. Aber ob es nicht noch andere Gründe gab, kann ich Ihnen nicht sagen. Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich den Teamgeist nicht schlecht finde, sondern nicht überdurchschnittlich aber normal."

Er notierte sich kurz seinen Teil. Damit konnte er gut arbeiten. Jede Mannschaft hatte mal mehr oder weniger Teamgeist. So langsam beschlich ihn das Gefühl, dass Mario entweder einen schlechten Überblcik hatte oder Julian die Mannschaft völlig falsch einschätzte. Es war ja auch quasi sein erstes großes Turnier. Darüber könnte er das wohl begründen. "Und dann habe ich noch eine letzte Frage, dann wäre der offizielle Teil beendet. Wie sehen Sie die Trainer hier? Oder vielleicht sogar generell die Chefabteilung? Handeln sie zu wenig und Julian Draxlers Aussagen sind darauf zurückzuführen?"

Mario sah überrascht auf. Jetzt wusste er nicht, was er sagen sollte. "Das Turnier ist gut. Ich glaube wir haben ganz gute Chancen hier in Brasilien. Wir müssen einfach konsequent weiter arbeiten und alles für den Erfolg geben. Dann kann es was werden mit dem Erfolg. Zu den Trainern kann ich sagen: Alle tun alles für den Erfolg. Alle Spieler, alle Trainer und alle hinter dem Team. Das können sie mir gerne glauben."

Steffen schrieb sich die letzten Sätze Wort für Wort auf. Das könnte er genau so perfekt verwenden. Es spiegelte genau das wieder, was die Medien hören wollten und was auch er von der Mannschaft kannte. Ein letztes Mal sah er kurz über seine Notizen und schob sie dann rüber zu dem jungen Spieler. "Das sind die Aussagen, die ich gerne in meinem Artikel benutzen möchte. Ich hoffe, dass geht so in Ordnung." Er lehnte sich wieder zurück und gab Herrn Götze Zeit, sich alles in Ruhe durchzulesen. Währenddessen zog er noch einmal sein Hemd zurecht. Er musste immer repräsentiv aussehen, wirken, sein.