Was lange währt, wird endlich gut

Sie griff nach seiner Hand und unwillkürlich musste er lächeln. Er drückte sie etwas fester und zusammen liefen sie zum Auto. Er hatte das Gefühl, dass sie wieder zu ihm gehörte. Endlich nach langer Zeit wieder. Im Auto saß er ruhig auf seinem Sitz und sah sie an. Sie sollte entscheiden, was sie jetzt machte. Am besten wäre wohl wirklich, wenn sie nach Hause fahren würden.Es sstand auch noch der Ausflug im Raum. Aber er sollte wohl nicht fahren, wo er doch gerade erst den Unfall hatte.

Gemeinsam liefen sie zum Auto. Emilia fuhr aber nicht los. Sie starrte eine Weile auf das Lenkrad und drehte sich dann zu Mario.
"Also... ich... ich weiß nicht, was wir tun können. Das einzige, was ich weiß, ist, dass ich dich liebe und dich nicht verlieren will. Und... und vielleicht können wir jetzt langsam daran arbeiten, dass es wirklich nur eine Pause ist und kein Ende.", sagte sie leise. Sie hatte Mario während der ganzen Zeit tief in die Augen gesehen und hatte eine Träne im Auge.

Mario hatte ihr in dir Augen gesehen und nahm die Träne dort wahr. Ohne über sein Handeln nachzudenken hob er seinen Arm und wischte diese sanft weg. "Ich liebe dich doch auch. Ich habe in den letzten Wochen gemerkt, dass ich nicht ohne dich leben kann. Bitte lass es uns irgendwie versuchen."

Emilia nickte leicht und legte ihre Hand auf seine. "Wir versuchen es ja. Ich will nichts lieber als das. Aber ich... also... vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn ich an die Nordsee fahre. Ich glaube, wenn wir uns zu oft sehen ist die Versuchung zu groß und es geht alles zu schnell.", erklärte sie. Gegen Ende hatte sie ihren Blick gesenkt. Sie traute sich nicht Mario anzusehen, weil sie Angst hatte, er war damit nicht einverstanden.

Er klammerte sich an ihre Hand und drückte mit der anderen ihr Kinn nach oben, sodass sie ihn ansehen musste. Immer noch taten ihre Worte weh, aber der Unfall hatte eine Wirkung gezeigt. "Ich liebe dich", sagte er noch einmal. "Und ich werde auf dich warten. Wenn immer du mich wiederhaben willst, werde ich kommen. Ich lasse dich nicht allein und ich werde um dein Herz und unser gemeinsames Leben kämpfen." Jetzt wsr er es, der eine träne im Auge hatte.

Emilia lächelte Mario an und strich ihm diesmal die Träne von der Wange. "Ich komme immer, wenn ich einen Tag frei habe hier her nach Dortmund. Dann kann Manu sich um die Kleinen kümmern und wir beide unternehmen was gemeinsam. Und ihr kommt immer an freien Tagen zu mir und macht was mit den Kleinen. Ich bin ja nicht am anderen Ende von Deutschland.", sagte sie und ließ ihre Hand an Marios Wange liegen. Die andere war immer noch auf seiner.

Mario nickte. Er wusste nicht, was mit ihm los war aber er war irgendwie nicht mehr so traurig. Sie war für ihn da und irgendwie würden sie das trotz der Distanz hinbekommen. "Ich werde oft kommen. Wenn ich darf. Vielleicht.... vielleicht können wir abends auch mal telefonieren oder so?" Hoffnungsvoll sah er sie an und schluckte. "Und schickst du mir Bilder von meinem kleinen Racker? Er wächst so schnell." Traurig senkte er nun doch den Kopf.

Emilia nickte. "Ja das können wir machen. Wir fangen einfach ab morgen einfach nochmal ganz von vorne an. Jetzt heute Abend vergessen wir mal alles und morgen Abend fangen wir dann nochmal von Neuem an. Vielleicht können wir ja zusammen was essen gehen. So eine Art erstes Date. Weil das hatten wir ja nie. Und dann sehen wir wie sich das alles entwickelt, oder?", fragte sie ihn hoffnungsvoll.
Emilia nickte lächelnd. "Klar mach ich das. Ich hab zu Hause auch noch eine CD, die ich dir eigentlich geben wollte.", erklärte sie ihm.

Emys Idee war hervorragend. Vorfreude und Aufregung machten sich in ihm breit, er sah sie liebevoll an. "Die Idee ist perfekt", murmelte er und lächelte. "Was ist mit dem Ausflug? Essen und Ausflug verbinden? oder möchtest du ab jetzt lieber hier bleiben und wir machen in Dortmund irgendwas?" Den Ausflug konnten sie auch später noch machen. Wenn sich alles normalisiert hatte.

Emilia überlegte kurz und sah Mario dann entschuldigend an. "Ich glaube es ist besser, wir gehen nur was essen. Du bist zwar nicht wirklich verletzt, aber hattest trotzdem einen Unfall.", sagte sie und strich ihm über die Wange.
Dann sah sie ihn verlegen an. "Und ähm Mario? Können... also willst du... ähm... können wir heute in einem Bett schlafen? Also nur kuscheln und so. Ich... ich glaub ich brauch das jetzt einfach."

Mario nickte traurig. "Versprichst du mir, dass wir das nachholen?", fragte er niedergeschlagen, sah aber sofort in ihre Augen, als sie weitersprach. Meinte sie das gerade wirklich ernst? Zunächst war er etwas überrumpelt über diese Sinneswandlung, doch es bereitete sich ein warmes Gefühl in seinem Bauch breit. Statt einer Antwort drehte er sich weiter zu ihr und nahm sie fest in seine Arme. Die Tränen rannen über sein Gesicht und er schämte sich nicht einmal dafür. "Natur...natürlich können wir das", flüsterte er mit tränenerstickter Stimme. "Ich liebe dich und ich brauche dich. Gerade jetzt am meisten..."

Da Mario Emilia gleich in die Arme nahm, kam sie gar nicht mehr dazu, ihm zu antworten. Sie wollte den Ausflug unbedingt nachholen, aber jetzt wollte sie dass er sich schonte.
Dann spürte Emilia, wie ihr Shirt nass wurde. Sanft löste sie sich von Mario und sah ihn an. Sie lächelte und wischte ihm die Tränen sanft weg. "Ich bin für dich da Mario. Ich brauche dich auch, das habe ich in den letzten Wochen gemerkt. Manu hilft mir zwar wirklich mit den Kleinen und so, aber eben nur mit ihnen , das was ich selbst, als Mensch brauche, das kann mir niemand anderes außer dir geben."

In Marios Kopf hallten diese Worte wieder. Niemand anderes außer dir. Immer und immer wieder hörte er die Worte und eine Gänsehaut bildete sich auf seinem Rücken.
"Wir werden das schaffen, Schatz", flüsterte er ihr zu. "Wir können doch beide nicht ohne einander. Wenn wir das könnten, gäbe es unseren kleinen Schatz da in deinem Bauch nicht. Ich weiß, dass ich viel Mist gebaut hab. Aber ich habe mich bereits verändert und werde mich weiter verändern. Ich möchte nach dem Auftrag an der Nordsee eine zweite Chance. Bitte."

Emilia hörte Mario genau zu und hatte wieder Tränen in den Augen. Sie nahm seine Hand und legte sie auf ihren Bauch. "Die bekommen wir. Unsere zweite Chance. Die fängt jetzt schon an, beziehungsweise morgen. Heute will ich einfach nur alles, was in den letzten Wochen passiert ist vergessen. Und morgen machen wir dann ein Strich unter das Ganze und fangen ganz neu an.", erklärte Emilia ihm. Sie sah ihm dabei tief in die Augen. Sie wollte es unbedingt. Sie liebte ihn einfach.

Mario sah ihr in die Augen und er erkannte das gleiche, was wohl auch in seinen Augen zu sehen war. Eine unbändige Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit und Sehnsucht nach der Nähe des anderen. Für sie beide war es eine schwere Zeit, doch sie würden es schaffen. Er würde es nicht wieder vermasseln, das konnte und wollte er nicht. Seine Hand fuhr fahrig über ihren Bauch, doch hielt inne als er plötzlich etwas spürte. Nur hauchzart, aber er spürte eine kleine Wölbung auf ihrem Bauch. Ungläubig sah er sie an. "Hast du das gespürt?", flüsterte er ehrfürchtig. "Da war er, der kleine Racker." Seine beiden Hände legten sich jetzt auf ihren Bauch, doch es passierte nichts mehr.

Emilia lächelte Mario an. "Ja, seit einer Woche, spür ich ihn.", sagte sie und legte ihre Hand auf seine. Dann schloss sie kurz die Augen und eine Träne lief ihr die Wange runter.
"Das erste Mal, hab ich ihn gespürt, als im TV ein Interview von dir kam und ich deine Stimme gehört habe." Sie hatte nur ganz leise gesprochen, aber laut genug, dass Mario sie hören konnte. Jedes Mal, wenn sie den Kleinen gespürt hatte, musste sie an Mario denken und hatte ihn vermisst.

Mario sah sie einfach nur an und schluckte. In seinem Kopf lief gerade ein Film ab. Emy und er in Bremen in der Badewanne. Dann Emys Bestätigung, dass sie schwanger war. Ihre Nacht in Paris. Der gemeinsame Termin beim Arzt. All das war es wert, dass er dafür kämpfte. Er lächelte und wischte ihre Träne weg. "Neuanfang", flüsterte er nur und legte die Arme um sie. Er zog sie an sich, dass ihr Bauch gegen seinen stieß. Das war sein Baby und er war der Vater. "Ich liebe dich", flüsterte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

Emilia erwiderte die Umarmung und nickte. Ja ein Neuanfang, war genau das, was sie wollte. Sie schloss die Augen und seufzte leise. Jetzt würde wirklich alles wieder gut werden. Da war sie sich sicher.
Sie löste sich leicht von Mario und sah ihm tief in die Augen. Ganz langsam näherte sich ihr Gesicht seinem. Sie wusste, dass ein Kuss nicht unbedingt förderlich sein musste, aber sie konnte sich nicht dagegen wehren. Sie wollte es einfach.

In Marios Bauch kribbelte es, als würden hunderte von Ameisen darin herumlaufen. Sie kam seinem Gesicht näher und er schloss einfach die Augen. Mit einem Lächeln auf den Lippen näherte er sich ihr. Schließlich trafen ihre Lippen aufeinander und in Marios Bauch explodierte ein wahres Feuerwerk. Ganz sanft und vorsichtig bewegte er seinen Lippen auf ihren und nahm alles in sich auf.

Als Marios Lippen ihre berührten, ging ein Schauer durch Emilias Körper. Es begann alles zu kribbeln und sie fühlte sich seit Wochen mal wieder richtig glücklich und gut. Jetzt merkte sie, wie sehr sie ihn wirklich vermisst hatte. Mario erwiderte den Kuss und Emilia seufzte leise.
Nachdem sie den Kuss gelöst hatte, lächelte sie ihn an und strich ihm sanft über die Wange. "Wie hab ich das vermisst.", sagte sie leise.

Emy seufzte. Ihre Worte flossen wie Honig durch seine Adern und ließen ihn glücklich werden. "Ich habe das auch vermisst", flüsterte er. "Darf... darf ich vielleicht noch einmal?" Er wartete aber keine Antwort ab, sondern legte sofort wieder seine Lippen auf ihre. Seine Arme fanden den Weg in ihren Nacken und streichelten sie dort.

Emilia wollte nickte, doch schneller als sie reagieren konnte, lagen Marios Lippen auch schon wieder auf ihren. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und seufzte in den Kuss.
Es fühlte sich alles so toll und so richtig an. Wie hatte sie jemals glauben können, es ohne Mario auszuhalten. Sie freute sich auf den Neubeginn und wollte aber an diesem Abend einfach nur seine Nähe genießen.

Marios Atem ging schneller, dennoch war dies nichts als ein Kuss, der all ihre Verzweiflung ausdrückte. Die Verzweiflung über ihre Trennung und das Eingeständnis, dass sie nicht ohneeinander konnten, war deutlich zu spüren. Nach einer Weile löste er sich seufzend von ihr. "Lass uns nach Hause fahren", flüsterte er und sah ihr in die Augen. "Dann... dann können wir die Kleinen noch ins Bett bringen. Und dann machen wir es uns noch gemütlich..." Mario sah sie verliebt an und streichelte über ihre Hand.

Emilia lächelte Mario an und nickte. "Ja, das machen wir.", sagte sie und drückte ihm noch ganz schnell einen Kuss auf die Lippen.
Dann startete sie das Auto und fuhr los. Ihre Hand hatte sie, solange sie nicht schalten musste, auf Marios Oberschenkel liegen. Sie brauchte jetzt gerade einfach seine Berührung. Diese gab ihr Halt nach dem aufwühlenden Tag.
Erst jetzt fiel ihr wieder ein das sie mit Manu die 2 Monate an der Nordsee ja auch noch absprechen musste. Das würde sicher zu einem Streit führen, aber sie wollte das unbedingt.

Ihre Hand lag auf seinem Oberschenkel und er streichelte immer wieder fahrig darüber. Er brauchte die Bestätigung und hätte niemals gedacht, dass dieser Tag noch so enden würde. Vor ihnen lag weiterhin ein langer Weg zurück, doch dieser Tag hatte ihnen gezeigt, dass sie nicht ohne einander konnten und wollten. Ihre Liebe war stärker als alles, was Mario bisher gespürt hatte. Als sie zu Hause angekommen waren, gab er ihr einen kurzen Kuss auf die Wange und lächelte. "Ich liebe dich", flüsterte er ihr zu.