Trainingsraum

"Ja, es ist gut, wenn wir so langsam unsere Probleme in den Griff bekommen, sonst sehe ich für das Tunier schwarz.", sagte Sebi, "Aber lass und über was anderes reden.", hing er an, er wollte jetzt nicht über Ron und Emilia nachdenken.

"Okay, gerne. Ich brauch das auch nicht mehr... Was machst du heute noch vor diesem Karaokeabend?"

"Ich habe eigentlich nichts vor. Da Ron und Emilia hoffentlich reden und Sami schläft, fällt es weg etwas mit ihnen zu unternehmen. Deswegen hab ich mich ja auch auf den Weg gemacht und erkunde nun das Hotel.", sagte Sebi. "Hast du den noch was bestimmtes vor?", fragte er dann.

"Ne, eigentlich nicht, kann ich mich dir anschließen? Oder sehe ich zu abgehetzt aus?" Er warf einen kurzen Blick in den Spiegel und fuhr sich durch die leicht feuchten Haare.

"Klar kannst du dich mir anschließen. Aber wenn du noch kurz duschen willst, kann ich auch in der Lobby auf dich warten.", bot Sebi an.

"Hm, ich glaub, ich geh aber kurz hier Duschen, Mats wollte mit Lewis reden und da werden wohl grad die Fetzen fliegen, aber geh ruhig schon mal vor, ich komm in ein paar Minuten nach, ja?"

"Na kar, bis gleich!", verabschiedete sich Sebi und machte sich auf den Weg in die Lobby.

tbc: Lobby

Marco sah ihm kurz nach, bevor er im Duschraum verschwand und sich dort nach der Sprinteinheit kurz abduschte. Eigentlich war das Laufband viel zu schnell eingestellt gewesen und er würde Morgen früh bestimmt dafür bestraft werden, wenn seine Muskeln sich dafür bedanken würden, aber das hatte er einfach gebraucht.
Bereits nach wenigen Minuten trocknete er sich mit einem der Hotelhandtücher ab und schlüpfte wieder in seine Kleidung, bevor er Sebastian folgte.

tbc: Lobby

Im Trainingsraum angekommen wunderte sich René, dass alles dunkel war. Verunsichert tastete er nach dem Lichtschalter, doch als der Raum hell erleuchtet war, konnte er Holger nicht entdecken. René seufzte, knipste das Licht wieder aus und schaute dann in den Geräteräumen nach, aber auch dort war der junge Münchner nicht.

Etwas ratlos ließ sich René an der Wand hinab sinken und überlegte, was er jetzt tun sollte, noch ein bisschen warten, oder auf sein Zimmer gehen und sich morgen beim Frühstück ein bisschen um Holger kümmern? Er wusste es nicht, und so blieb er erstmal noch eine Weile auf dem Boden hocken und warte.

cf: Lounge

Holgers Gedanken überschlugen sich fast, als er im Trainingsraum ankam. Sofort peilte er das Laufband an, auf das er ohne zu zögern stieg, nachdem er sich seine Jacke, die er für den Abend noch drüber gezogen hatte, entledigte und achtlos auf die Bank warf. Wenn er sich hier noch genug auspowern würde, könnte er sicher schlafen. Zumindest sah so sein Plan aus, ob es klappte, würde sich zeigen.
Fraglich blieb jedoch in welchem Zimmer er nächtigen sollte. Philipp wollte zurücktauschen, was verständlich war, aber keinesfalls eine schöne Lösung. Aber was muss, das muss eben. Und dass Probleme von ihm aus gingen, sollte weitgehend vermieden werden. Das war er der Mannschaft doch auch schuldig. Renè war das beste Beispiel zu welch heftigen Reaktionen es kommen konnte, wenn Unfriede herrschte.
So sehr sich Holger auch wünschte, alles wäre okay, so stark musste er auch einsehen, dass dem einfach nicht so war. Und wenn er sich auf den Kopf stellen würde. Zwischen Thomas und ihm würde nichts mehr so sein wie früher, von seiner Freundschaft zu Basti mal ganz abgesehen.
Dabei bemerkte er den an der Wand sitzenden Renè gar nicht, der von all den Geräten womöglich verdeckt wurde.

Nach nur etwa einer Minute wurde seine straffe Laufeinheit aber unterbrochen, als er mitansah, wie sein Geldbeutel in Richtung Boden wanderte. Schnell stellte er das Laufband auf null, um seine Geldbörse aufzuheben. Rasch bückte er sich also und hob sie auf, dabei stachen ihm sofort die Bilder, die er darin aufbewahrte, ins Auge.
http://www.fotos-hochladen.net/uploads/wbawm20felixmntb5qawfo.jpg
Wie schön es damals noch war. Holger war noch nicht in Sarah verliebt und Basti... ja er war einfach nur der lockere, entspannte Basti, mit dem man Pferde stehlen konnte.
Und jetzt? Mit Thomas konnte und wollte er nichts mehr anfangen, er hatte ihm deutlich gezeigt, dass ihm die Freundschaft nichts bedeutete, wenn er sie schon so mit Füßen trampelte und Basti? Nun ja, er war nach wie vor in dessen Freundin verliebt. Wie sollte es da schon wieder so wie früher werden?

René, der beim warten leicht weggedämmert war, wachte durch ein poltern und das Geräusch des Laufbandes auf. Seufzend und sich die müden Knochen reibend rappelte er sich auf und ging zum Trainingsraum, in dem Holger auf neben dem Band stand und traurig irgendetwas in seiner Geldbörse, René vermutete, dass es Fotos waren, ansah.

Zaghaft, um Holger nicht zu erschrecken, klopfte er an die Türzarge und setzte ein freundliches Lächeln auf.

Holger betrachtete das Bild mit Basti zu gern, gleich dahinter befand sich eines mit Sarah und auch Mario und Philipp waren darauf zu sehen. Ein Lächeln umspielte sein Gesicht. Ja, damals war alles noch anders. Schöner, besser, angenehmer. Holger könnte noch tausende positive Adjektive aneinander reihen, aber er würde dadurch nur vor der Gegenwart und der Zukunft flüchten.

Plötzlich hörte er ein klopfendes Geräusch und fuhr herum. Was wollte denn Renè noch hier?
„Willst du etwa auch noch trainieren?“ Hastig klappte er den Geldbeutel zu und schob ihn wieder zurück in die Hosentasche, ehe er ihm entgegen lächelte.

René schüttelte lächelnd den Kopf und meinte: "Um Himmelswillen, nein! Das würde ich glaub ich nach dem Tag nicht unbeschadet überstehen. Ich..., also ich wollte mich einerseits bei dir bedanken, dass du mir geholfen und mich ertragen hast, als ich so besoffen war. Und ich wollte dir meine Hilfe anbieten. Du hast ja momentan ein ziemlich großes Problem mit Thomas und leugne es nicht, deine Blicke eben, die waren echt schwer zu übersehen.

Also, wenn du reden willst und für diese Nacht ne Schlafmöglichkeit brauchst, bei mir wäre noch ein Plätzchen frei. Und wie es dann morgen weiter geht, darüber können wir ja dann immer noch reden."

Holger lachte bei Renès Ausruf. Er freute sich wirklich, dass es ihm wieder gut zu gehen scheint und er sich für die Hilfe bedankte. Dann aber wurde der Blick des Innenverteidigers wieder ernst. Dass es mittlerweile offensichtlich war dass er mit Thomas nicht mehr klar kam, schien ihm einzuleuchten, nur der hatte es, so verliebt wie er in Manu jetzt ist, nicht mitbekommen.

„Danke für das Angebot, aber Thomas wird sicher sowieso bei Manuel schlafen und außerdem bin ich noch bei Julian im Zimmer.“ Er verschwieg einfach mal, dass er wohl so oder so für diese Nacht wohl ein Einzelzimmer bewohnte, aber er war ehrlich gerührt davon, dass ihm für heute ein Zimmerplatz angeboten wurde.
„Renè, du brauchst dich nicht verpflichtet fühlen, nur weil ich dich ausgehalten habe“, lächelte Holger, „Ich habs gern getan, ich war ja selbst in der Bar und kannte deine Beweggründe. Dir gehts jetzt wieder gut, oder? Und mit Jogi? Er hat dir noch eine Chance gegeben, oder?“
Ja, ablenken erschien ihm jetzt als beste Flucht um seine eigene Oberflächlichkeit zu seinen Gefühlen zu stehen, zu verschleiern. Er wollte doch stark und tough sein.

René lächelte kurz, dann wurde auch er wieder ernst und sagte: "Ja, mit Jogi das ist geklärt und er gibt mir noch eine Chance, wofür ich ihm sehr dankbar bin.

Und das andere, das darfst du echt nicht falsch verstehen. Ich biete dir nicht nur deshalb meine Hilfe an, weil du für mich da warst. Ich, also für mich ist das einfach selbstverständlich für andere da zu sein. Das war in meinen Vereinen schon immer so. Na ja, eher in Leverkusen und jetzt in Hamburg. In der Jugend, da gab es ja außer Fußball nur den Fußball.

Daher...würde ich mich freuen, wenn du meine Hilfe annimmst. Es tut mir nämlich echt weh dich immer so traurig zu sehen. Das passt nicht zu dir. Vor Südafrika, da warst du doch immer so fröhlich. Und es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir das nicht wieder hinkriegen, irgendwie. Vielleicht nicht sofort, aber längerfristig gesehen."

„Gut“, freute sich Holger für Renè, „Wenn man ehrlich zu ihm ist, kann man wirklich gut mit ihm reden. Denke ich zumindest. Ich kenne ihn privat zu wenig, wenn dann reden wir nur über Fußball und die Aufstellung.“
Holger schmunzelte bei dem Gedanken kurz. Wie er sich noch darüber echauffierte mal wieder den Außenverteidiger Posten übernehmen zu müssen.

Es war interessant einiges über Renè zu erfahren, vorher hatte er sich ja noch nie richtig mit ihm beschäftigt. Holger wusste gerade mal in welchen Verein er spielte und dass sein Ehrgeiz wohl grenzenlos war. Schon allein von seiner Verletzung, von der er sich erholte.
Dann aber lachte der Innenverteidiger bitter auf. Südafrika... lang ist's her. Aber dass er wirklich so traurig aussah, war ihm selbst noch nicht aufgefallen, er versuchte doch manchmal zu lächeln.
„Naja, mein Gesichtsausdruck wirkt einfach manchmal etwas grimmig. Das hab ich von meinem Vater.“ Als er „meinem Vater“ aussprach, schluckte Holger beklommen. Er vermisste ihn, er war seine Bezugsperson, ihm konnte er alles anvertrauen. Nicht dass ihm Ute oder seine Mutter nicht genügten, aber sein Vater war eben sein größtes Vorbild.
Auf jeden Fall musste er das dringend ändern, einfach öfter lächeln. Das war doch zu schaffen!

„Du siehst müde aus, willst du nicht schlafen?“, warf der Innenverteidiger dazwischen, als ihm der etwas schläfrig wirkende Blick des Torhüters auffiel.

René nickte und sagte: "Ja, Jogi ist schon prima. Ich...hatte das nur vergessen. Oder besser gesagt, ich hab mich irgendwie nicht mehr so richtig dazu gehörig gefühlt. Aber...das ist jetzt vorbei, denke ich. Es wird ja besser und vielleicht sollte ich mich auch einfach mal mehr dazu setzten."

Dann machte er ein paar Schritte auf Holger zu, denn er spürte, dass ihm die Erinnerung an seinen Vater noch mehr weh tat, als alles, was hier so passierte und zog ihn spontan in eine freundschaftliche Umarmung. Dabei sagte er: "Doch, ich bin sogar hundemüde, aber ich wollte nicht ins Bett, ohne vorher noch nach dir zu sehen. Daher, um meinet-und um deinetwillen, lass uns hoch gehen und dort noch ein bisschen miteinander quatschen bis wir einpennen. Fürs Training ist es jetzt nämlich wirklich zu spät. Vor allem so vollkommen kalt."

Damit löste er sich wieder ein bisschen von Holger und sah ihn freundlich, aber auch auffordernd an.

(Du, sorry aber ich muss jetzt auch wirklich ins Bett. Lass uns das Gespräch doch später weiter führen. LG und Gute Nacht!)

Damit hatte Holger nicht gerechnet und ließ die Umarmung über sich ergehen. Er selbst hatte nur pro Forma seine Arme angewinkelt. Sah er denn wirklich so bedürftig und unglücklich aus? Bestand seine restliche Familie also deshalb darauf, dass er besser in München blieb, weil sie genau das sahen, was Renè auch erblickte.
„Also, du musst dir wirklich keine Sorgen machen“, wies er sofort jegliche Zweifel ab, „Die Sache mit Thomas stresst mich zwar, aber sonst passt doch alles. Dir geht’s ja jetzt auch wieder gut und du fühlst dich nicht mehr von der Mannschaft abgekapselt, deshalb geht es jetzt bestimmt auch bergauf.“
Holger wusste nicht so recht, was er von Renès Angebot halten sollte, weswegen er einfach unschlüssig stehen blieb und dessen Blick stand hielt. Der Innenverteidiger wollte und konnte nicht einfach mitgehen, nein, die Gefahr war viel zu groß dass seine Fassade bröckeln würde, so wie sie es schon fast vor dem Zimmer von Manu und Lars getan hatte. Mittlerweile war es ihm einfach lieber Anteil an den Problemen der anderen zu nehmen und ihnen zu helfen, in der Hoffnung seine würden dann schon irgendwie auch gleich verschwinden. Und mit Phil wollte er ja auch noch sprechen, wegen einer Sache, die ihm schon länger aufgefallen war.

Bei Holgers Wutausbruch vor dem Karaokeabend war wohl weniger Thomas gemeint, sondern eher die Freundschaft, die sein einstiger bester Freund einfach so weggeworfen hatte, nur weil er dachte sich zu einem Weichei verwandeln zu müssen. Und hier im Trainingsraum sollte verdammt nochmal Thomas stehen... oder Basti!

(Okay, wollte eigentlich Holgi auf Jules Zimmer verfrachten, aber einfach abzuhauen, wär auch blöd x'D Gute Nacht! -ist praktisch wenn man morgen 'nen freien Tag hat^^-)

Als René spürte, dass Holger die Umarmung unangenehm zu sein schien, löste er sich von ihm und sah ihn traurig an. "Holger ich..., Tuschuldigung. Das war dumm von mir. Ich hätte wissen müssen dass..., na ja nach der Sache mit Thomas dass du..., also." René wusste irgendwie nicht, wie er es ausdrücken sollte, denn plötzlich hatte er Angst vor Holger. Daher sagte er nur: "Ich.., sorry! Aber bitte, ich spüre doch, dass es nicht nur die Sache mit Thomas ist, die dich belastet. Und du hast ja bei mir gesehen, wie es enden kann, wenn man alles immer nur in sich reinfrisst. Also rede mit jemandem, dem du vertraust. Vielleicht Philipp. Aber..., also falls du doch mal irgendwann..., ach fuck man, ich wäre auf jeden Fall für dich da. Ganz ohne Hintergedanken, wenn du davor Angst hast! Gute Nacht!"

Damit ließ er Holger einfach stehen und rannte schon fast zurück zu seinem Zimmer.

tbc Hotelzimmer René Adler

(Wollte nur kurz noch reagieren. Bin heute Abend wieder online. Und René ist jetzt erstmal pennen. )

Erstaunt sah Holger den flüchtenden Renè hinterher und senkte die Schulter. Hatte er sich eben versehen, oder lag ein Hauch von Angst in seinen Augen?
„Ich muss echt dringend an meinem Gesichtsausdruck arbeiten“, murmelte der Innenverteidiger nachdenklich und schien über das Gesagte von Renè zu grübeln. Dass mit Thomas hatte sich ja wirklich sehr schnell verbreitet.
Nichtsdestotrotz hatte der Torhüter Recht. Man musste die Probleme lösen, was für Holger soviel bedeutete, dass er unbedingt mit Basti sprechen sollte. Es gab doch bestimmt einen plausiblen Grund, weswegen sich die beiden so voneinander entfernten und den galt es herauszufinden. Auch wenn Lukas meinte, Basti ahnte es, erzählte er im Anschluss dementierend, dass er sich das nur einbildete. War vielleicht nicht die beste Startvoraussetzung für ein klärendes Gespräch, aber Fakt war, Holger war Sarah noch nie zu Nahe gekommen und das würde er auch niemals tun, bevor bei den beiden nicht Schluss war. Sollte es je dazu kommen, wonach es eher weniger aussah, denn das Münchner Model liebte Basti über alles.

Nachdem Holger noch eine viertel Stunde leichtes Lauftraining auf dem Fitnessgerät absolvierte, entschloss er sich auch hinzulegen. Schließlich log die Uhr nicht und zeigte schon auf knapp ein Uhr nachts.
Da er von Philipp den alten Zimmerschlüssel noch nicht ausgehändigt bekam, verzog er sich wieder in dessen Zimmer mit Julian. Dann tauschten sie eben morgen beziehungsweise heute im Laufe des Tages.


tbc: Zimmer von Julian und Philipp (Holger)

(Passt sehr gut so, das selbe mach ich nämlich jetzt auch.^^)

cf: Hotelzimmer

Gemeinsam betraten Basti und Lukas den Kraftraum.
"Wir können stolz auf uns sein. Wir sind die ersten."
Lukas klopfte sich imaginär auf die rechte Schulter.

"Ich glaub, das ist das erste mal in der ganzen Zeit hier."

Er lachte, dann setzte er sich an Rand und wartete auf die anderen.

cf Emilia, Ron und Sebi:

Ron, Sebi und Emilia kamen lachend im Trainingsraum an. Da noch nicht so viele da waren, redeten sich noch ein bisschen über das Training.

"Eben doch Vorbildhasen.", grinste Lukas und setzte sich neben Basti.
In der Theorie könnten sie ja eigentlich auch schon anfangen, aber nee.
Lukas lehnte sich an die Wand hinter ihnen.

Thomas, Manuel und Philipp cf Innenhof/ Hotelzimmer

Alle drei betraten das Zimmer und sahen als erste Basti und Lukas. Freundlich grüßte Thomas die beiden "Hallo ihr!" reif er in den Raum und lief zu den beiden. "Na auch schon gespannt was wir machen werde?"