Teampsychologe

cf: Speisesaal

Mit vollem Magen und neuem Elan schritt Hans-Dieter den Flur entland. Vor seiner Tür stand Sebastian Jung, Spieler von Eintracht Frankfurt. Hans-Dieter fragte sich immer sofort, was den jeweiligen Spieler zu ihm trieb. Es waren immer ganz unterschiedliche Anliegen, von Sorgen über Wünsche bis hin zu einfachen Gesprächen über Alltagssituationen.
"Guten Morgen Sebastian", sagte Hans-Dieter und lächelte den jugen Spieler an. Er hielt die Tür auf und bat ihn freundlich herein. "Komm doch erst einmal rein", sagte er und setzte sich auf den weißen Sessel. Er holte sich das Klemmbrett und eine Flasche Wasser inklusive zwei Gläsern. Er bedeutete Sebastian sich zu setzen. "Was kann ich für dich tun?", fragte er und lächelte ihn aufmunternd an.

Sebi betrat den Raum und ließ sich nachdem er einen guten Morgen gewünscht hatte, auf dem Sofa nieder auf das Hans-Dieter zeigte. " Was kann ich für dich tun?", fragte dieser und lächelte ihn aufmunternd an. "Ja, also...", fing Sebi an, hielt dann aber inne und atmete noch mal tief durch. Er wusste nicht direkt wie er anfagen sollte und seine Gesichtszüge wechselten in einer Tour von Wut zu Trauer, von Trauer zu Besorgnis und von Besorgnis zu Freude. "Ach man...", sagte er nun etwas niedergeschlagen. "In den letzten Tagen ist einfach zu viel passiert.", war dann sein eher nichtssagender Satz.

Hans-Dieter musterte den Jungen aufmerksam. Dieser schien mit mehreren Gefühlen zu kämpfen.
Er goss sich ein Glas mit Wasser ein und nahm nachdenklich einen Schluck daraus. Er wollte den Spieler zu nichts drängen, deshalb wartete er ab und sah ihn freundlich an.
Als dieser dann aber nicht weitersprach, meinte er: "Nimm dir doch etwas zu trinken, Sebastian"
Er sah auf sein Klemmbrett, bevor er wieder in sein Gesicht blickte. "Möchtest du darüber reden, Sebastian? Was ist passiert?", fragte er dann doch.

Sebi ignorierte das Angebot mit dem Wasser, blieb erst mal stumm und sortierte seine Gedanken Auf Hans-Dieters: "Möchtest du darüber reden, Sebastian? Was ist passiert?", brach es dann doch aus ihm raus. "Ja also, eigentlich sollte ich ja super glücklich sein, aber Rons Abbreise und das Gefühl bei Emilia und Ron zwischen den Stühlen zu sitzen überfordert mich einfach! Dazu das Geschehen am Meer und die Besorgnis um Emma, da ich nicht glaube dass es ihr so schnell wieder gut gehen kann.", stoplerten die Worte nur so aus ihm raus. Wobei sich sein Gesichtsausdruck als er an Ana dachte erst zu glücklich veränderte. Beim Gedanken an Ron wurde er tief traurig und auch eine tiefe Verbundenheit konnte erkannt werden. Bei der Stelle mit Ron und Emilia wurde er verzweifelt und bei dem Gedanken an Emma, lag nur Besorgnis in seinen Augen.

Hans-Dieter hörte Sebastian aufmerksam zu. Da er sonst nicht viel mit den Spielern zusammen war, wusste er nicht viel über deren Privatleben. Hans-Dieter nahm seinen Kugelschreiber vom Tisch und machte ein Kreuz bei "privaten" Sorgen. "Weshalb solltest du denn glücklich sein? Ist etwas Schönes passiert? Warum kannst du dich nicht darüber freuen?" Er wollte Schritt für Schritt vorgehen und ihn zunächst an etwas Schönes erinnern. Den Rest würden sie dann später besprechen.
Er trank noch einen Schluck Wasser und sah ihn wieder aufmerksam an. In seine Augen hatte er mehrere Gefühlsregungen gezeigt. Aber mit Positivem find man am Besten an. Das war besonders wichtig für die Psyche. Dann konnte man alles andere besser ertragen.

Hans-Dieter schien sich Notizen zu machen, dann fragte er: "Weshalb solltest du denn glücklich sein? Ist etwas Schönes passiert? Warum kannst du dich nicht darüber freuen?" Bei den ersten Fragen dachte Sebi sofort an Ana und ein glückliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht, was auch seine Augen erreichte. "Ja, es ist was schönes passiert, ich bin mit Ana zusammen gekommen.", sprach er aus. "Das blöde ist nur, dass wir im Moment kaum Zeit für einander haben und auch nach meiner WM die Zeit nicht mehr wird, da sie dann für ihre trainiern muss.", hängte er an. "Und dann ist da noch das negativ Beispiel meiner besten Freunde Emilia und Ron, die hier zusammen gekommen sind und sich schon wieder unschön getrennt haben.", sagte er dann und seine Augen nahmen einen traurigen Ausdruck an, dass er da quasi zwischen den Stühlen saß verdrängte er kurzzeitig.

"Das mit Ana freut mich wirklich für dich", sagte Hans-Dieter ehrlich. "Aber die WM sollte für dich nun erster Stelle stehen und das sollte sie auch verstehen können. Kennt ihr euch schon länger? Dann versteht sie das aber sicher, oder? Ron und Emilia hingegen... das ist natürlich nicht schön, aber das ist nicht dein Problem. Du darfst es auch nicht zu deinem Problem machen. Du kannst helfen und für deine Freunde da sein, aber laste das nicht auf deine Schulter."
Er machte eine Pause. Das war noch nicht alles, dem war er sich sicher. "Aber warum bist du eigentlich hier? Doch nicht nur deswegen, oder?"

"Ana und ich kennen uns seit mehr als zehn Jahren.", erzählte Sebi. "Und klar steht für mich die WM an erster Stelle und auch Ana weiß das.", sagte er. "Ich würde ja gerne für meine Freunde da sein, aber Ron musste ja abreisen und bei Emilia weiß ich nicht so genau wie ich mich verhalten soll. Klar möchte ich sie unterstützen, gerade auch weil sie jetzt schwanger ist, aber ich weiß nicht in wie weit das auch Ron verletzt.", sprach Sebi aus. "Und dann ist da halt noch meine Sorge um Emma, die habe ich ja vor ein paar Tagen mit Jenny aus dem Meer gefischt, als sie einen Suizid versucht hat.", sprach Sebi aus und brach dann mit belegter Stimme ab. Es war für ihn immer noch schwer über das Thema zu reden, auch wenn er es nun schon öfter getan hatte. "Ich hab zwar mit ihr selbst schon darüber geredet und sie meinte es geht ihr wieder gut, aber dass kann ich ihr nicht abnhemen, weil mich selbst quälen ja auch immer noch Albträume davon.", sagte Sebi und sah auf seine Hände, die er leicht knetete.

Emma? Okay... es war Sebastian deutlich anzusehen, dass es ihm schwer fiel über das Thema zu reden. Dazu musste er kein Psychologe sein.
"Vielleicht wäre es für Emma auch gut, wenn sie mit jemand Professionellem reden würde... aber im Endeffekt ist das ihre Entscheidung. Kennst du sie denn so gut, dass du sagen kannst, ob sie mit der Situation klar kommt oder nicht?" Soweit er wusste, kannten die Spieler Emma auch erst seit der Zeit hier in Brasilien.
"Aber was sind das für Albträume, die dich plagen? Wieso geht es dir bei dieser Sache nicht gut?"

"Vielleicht wäre es für Emma auch gut, wenn sie mit jemand Professionellem reden würde... aber im Endeffekt ist das ihre Entscheidung. Kennst du sie denn so gut, dass du sagen kannst, ob sie mit der Situation klar kommt oder nicht? Aber was sind das für Albträume, die dich plagen? Wieso geht es dir bei dieser Sache nicht gut?", waren die Worte von Hans-Dieter.
Sebi entschied sich die erste Frage auch zuerst zu beantworten. So schüttelte er den Kopf. "Nein, ich kenne Emma eigentlich überaupt nicht, aber es ist doch nicht normal an einem Tag versuchen sich umzubringen.", bei dem Wort schluckte Sebi schwer, "Und am nächsten Tag ist wieder alles okay und man springt wohlmöglich über Hochhäuser vor Glück.", war Sebis Erklärung. "Als ich mit ihr geredet habe, sagte sie, dass sie in ihrem familiären Umfeld niemanden hat mit dem sie darüber reden könnte und das sie sowas eher mit sich ausmacht.", hängte er dann noch an. Dann wand er sich der zweiten Frage zu. "In den Albträumen, die ich aber auch nicht jede Nacht habe, geht es darum, dass ich es entweder nicht schaffe Emma an Land zu ziehen und sie ertrinkt oder halt um die Szene allgemein. Das fühlt sich dann alles so realistisch an und ich fühl mich genauso erschöpft und hilflos wie bei der echten Rettung, wenn nicht sogar noch mehr und ich frage mich ob es nicht besser gewesen wäre nicht am Strand zu sein. Aber dann kann ich mich wieder über meinen eigenen Gedanken ärgern, ich würde so ja an dem Tod eines Menschen schuld sein und ob ich das verkraften würde...", Sebi brach ab und stützte seinen Kopf in den Händen ab. Kamen doch grade wieder die Bilder hoch.

"Ich würde ja gerne sagen, wir lassen Emma und ihr empfinden komplett außen vor, aber ich glaube, es würde dir gut tun, wenn du 100 %ig sicher bist, dass es Emma gut geht. Unabhängig davon sollten wir über deine Träume reden. Du brauchst keine Angst zu haben. Du hast Emma doch gerettet. Es geht ihr gut, da sie lebt. Diese Situation wird es nicht noch mal geben. Dessen musst du dir bewusst werden. Sie lebt und sie wird weiter leben."
Hans-Dieter sah Sebastian eindringlich an.
"Du hast sie gerettet. Du kannst dich wirklich als etwas besonderes fühlen. Das ist toll und das schafft nicht jeder. Nimm das gute aus dieser Situation. Du hast einem Menschen das Leben gerettet. Das ist wunderbar und sollte dir Glücksgefühle bereiten. Natürlich war das ein schlimmes Erlebnis für dich, aber der Mensch verkraftet schlimme Erlebnisse, in dem er etwas Gutes darin sucht."

Sebi ließen die Erklärungen des Doc's seuftzen. Etwas Gutes in dem Erlebnis finden, dachte er bei sich, was sollte er den da gutes drin finden. "Ich fühle mich aber nicht besonders.", sagte er dann leise, was ihm als erstes auffiel. "Und ich bin mir auch nicht so sicher ob Emma nicht doch noch einen zweiten Suizid-Versuch machen würde, denn so wie es gelaufen war, war dass alles spontan und situationsbedingt...", hängte er dann noch in Gedanken versunken an. "Das ich Emma gerettet habe, weiß ich auch, aber meine Träume sind teilweise so realistisch, dass ich wenn ich aufwache ein paar Minuten brauche, bis ich merke das es ein Traum war und eigentlich alles gut ist.", sagte er dann noch.

Hans-Dieter musste einen Moment überlegen. "Weißt du Sebastian, es gibt eine wichtige Lektion, die wir Menschen im Leben lernen müssen. Manchmal können wir einfach nichts tun, auch, wenn wir gerne etwas tun möchten. Du möchtest Emma helfen. Du hast sie gerettet und mit ihr geredet. Mehr kannst du nicht tun. Der Rest liegt bei ihr. Du kannst noch einmal mit ihr reden und noch einmal, aber manchmal bringt das nichts. Und dann kommt der schwerste Teil. Zu akzeptieren, dass man nichts tun kann. Es gibt Menschen, die wollen sich nicht helfen lassen. Dann sollte man sie lassen. Ich will nicht sagen, dass es bei Emma so ist. Vielleicht will sie sich helfen lassen, kann es sich aber nicht eingestehen, dass hilft gut zu reden oder sanfte Gewalt, aber bei manchen Menschen ist man machtlos."
Es fiel ihm für einen Moment schwer seine Professionalität aufrecht zu erhalten. Aber er machte den Job schon lange genug, deswegen gelang es ihm.
"In erster Linie muss jeder Mensch mit sich selber klar kommen, wenn er mit anderen klar kommen möchte. Deswegen müssen wir versuchen, dass du mit dir ins Reine kommst. Es wird seine Zeit brauchen, bis du das Geschehene verarbeitet hast. Aber es wird dir helfen darüber zu reden. Hast du über den genauen Hergang mit Emma geredet oder eher oberflächlich? Und weiß Ana alles ganz genau? Erzähl ihr alles bis ins kleinste Detail. Oder erzähl es mir, deiner Mutter, einem Freund. Aber sprich dadrüber, wenn du wach bist. Die Träume zeigen dir, dass du das erlebte noch nicht verarbeitet hast. Durch das drüber sprechen, verarbeitest du es aber."
Hans-Dieter nahm noch einen Schluck Wasser, ließ seine Worte wie gewohnt wirken. "Oder wer war noch dabei? Hast du mit den Personen gesprochen?"

Sebi lauscht den Worten von Hans-Dieter aufmerksam. "Ich wüsste nicht mit wem ich noch darüber reden sollte, außer mit Ihnen. Ich habe schon mit meine Mutter telefoniert, mit Ana, Ron und Emilia geredet und auch mit Jenny, die ja dabei war, habe ich gesprochen.", sagt er. "Das Gespräch mit Emma war eher oberflächlich und durch Jenny habe ich eine Andeutung bekommen, was da im Vorfeld wohl gelaufen ist.", ließ Sebi den Psychologen wissen. "Ich glaube auch, dass mir bis jetzt das Gespräch mit Jenny am besten getan hat, weil ich einfach weiß, dass sie mich wirklich verstehen kann und selbst von Anfang an dabei war.", hängte er dann noch an. Das mit dem, dass er nicht jedem helfen konnte, leuchtete ihm ein, aber er half nun mal gerne Menschen und war gerne für seine Freunde da. Auch wenn Emma nicht wirklich eine Freundin von ihm war, so verbannt sie doch etwas und Sebi fühlt sich für sie verantwortlich.

"Dann solltest du noch mal mit Jenny reden. Sag ihr, dass dir das wichtig ist. Und wenn du glaubst, dass es dir hilft, sprich auch Emma noch mal an. Es kann aber sein, dass sie abblockt und nicht detaillierter darüber reden will, weil sie es vergessen will. Aber wir können das natürlich auch so oft durchgehen, wie du möchtest. Dafür bin ich da", Hans-Dieter lächelte Sebastian aufmunternd an.
"Es ist einfach wichtig, dass du das aufarbeitest, damit du damit in Ruhe leben kannst. Warst du schon mal wieder an der Stelle, an der du Emma gerettet hast?" Er formulierte es mit Absicht positiv. Das negative würde den jungen Frankfurter nur runterziehen.

"Es ist einfach wichtig, dass du das aufarbeitest, damit du damit in Ruhe leben kannst. Warst du schon mal wieder an der Stelle, an der du Emma gerettet hast?", wurde Sebi von Hans-Dieter gefragt. "Ja, ich war schon wieder am Strand, öfter sogar. Ich mag das Meer und es hat auch eine beruhigende Wirkung auf mich. Außerdem hatte ich am Wasser auch mein Gespräch mit Ana, wo wir zusammen gekommen sind.", sagte er dann. "Auch wenn ich zugeben muss, dass es beim ersten Mal schon ein komisches Gefühl war, an dem Strandabschnitt zu kommen wo es passiert ist, aber ich hatte mich dann in den Sand gesetzt und versucht mir noch mal alles in Erinnerung zu rufen.", erzählte er und ging dann auf seine erste Frage ein. "Ich glaube ich werde wirklich mal gucken ob ich Jenny oder Emma in den nächsten Tagen mal sehe und sie zu einem günstigen Zeitpunkt ansprechen.", sage er dazu.

"Das ist gut! Das ist wirklich gut", aufmunternd lächelte Hans-Dieter den jungen Fußballer erneut an. "Das ist ein wichtiger Schritt und es ist toll, dass du ihn schon gegangen bist. Mehrmals sogar. Vielleicht kommt es dir nicht wichtig vor, aber es ist wirklich wichtig. Das wird dir helfen das Erlebte noch schneller zu verarbeiten."
Es war oft so, dass seinen Patienten nicht klar war, wie wichtig einzelne, kleine Schritte für sie eigentlich waren. Hans-Dieter wusste es. Er sah Schritte, die gelangen und Schritte, die missglückten. Ersteres hatte er definitiv lieber.
"Guck mal, was Jenny und Emma sagen. Nur, bedräng beide bitte nicht. Lieber treffen wir uns mehrmals. Vor allem Emma darfst du bitte nicht einengen. Wenn sie nicht reden will, will sie nicht. Dann reden wir. Das ist alles kein Problem."
Ihm fiel da etwas anderes ein. "Sebastian, hast du als Kind oder Teenager mal ein Tagebuch geführt?"

"Guck mal, was Jenny und Emma sagen. Nur, bedräng beide bitte nicht. Lieber treffen wir uns mehrmals. Vor allem Emma darfst du bitte nicht einengen. Wenn sie nicht reden will, will sie nicht. Dann reden wir. Das ist alles kein Problem."
Sebi verstand gut was Hans-Dieter meint. "Ja, ich werde mal gucken, wann und wie ich die Beiden jeweils erwischen kann und vielleicht kann ich auch Jenny mal fragen, ob sie mit Emma spricht, ich glaube die Beiden kennen sich besser.", sagte Sebi. Dann wurde er von dem Psychologen etwas anderes gefragt: "Sebastian, hast du als Kind oder Teenager mal ein Tagebuch geführt?", waren seine Worte. Sebi war etwas verwirrt, antwortete aber ehrlich. "Äh nein, ich habe sowas nicht gemacht.", sagte er.

"Okay, wenn du das früher schon nicht gemacht hast, dann müssen wir heute nicht damit anfangen. Einigen Menschen hilft es, wenn sie einfach alles aufschreiben, was sie belastet. Ich nehme an, dass es bei dir nicht der Fall ist. Aber wenn du magst, kannst du es natürlich auch ausprobieren.
"Sebastian, hast du noch etwas, was du los werden möchtest? Sonst würde ich dich für heute entlassen. Komm dann einfach morgen oder übermorgen noch mal vorbei. Dann reden wir weiter. Okay?"
Hans-Dieter lächelte ihn aufmunternd an. Er war optimistisch, dass das was werden würde. Sebastian war schon ziemlich weit, aber es schien ihm gar nicht so klar zu sein. Aber das würde er schon noch ändern.

"Sebastian, hast du noch etwas, was du los werden möchtest? Sonst würde ich dich für heute entlassen. Komm dann einfach morgen oder übermorgen noch mal vorbei. Dann reden wir weiter. Okay?", sagte Hans-Dieter und lächelte ihn aufmunternd an. "Okay, vielen Dank.", sagte Sebi und reichte ihm zum Abschied die Hand. "Wir sehen uns.", sagte er dann noch zum Abschied, stand auf und verließ das Zimmer.

tbc: Zimmer von Ana

Hans-Dieter sah Sebastian nach. Er war optimistisch, dass das was werden würde. Er schloss erst mal die Tür hinter ihm und schnappte sich sein Handy. Jogi hatte er nicht gesehen beim Frühstück, also beschloss er ihm eine SMS zu schreiben.
Hallo Jogi, ich werde mir Manuel öfters schnappen müssen. Bei ihm ist wohl eine tägliche Therapie nötig. Damit du Bescheid weißt. Wollte es dir persönlich sagen, aber warst ja nicht frühstücken Gruß Didi
Dann öffnete er wieder die Tür und schüttete sich Wasser nach. Er widmete sich seinen Unterlagen und wartete auf den nächsten Spieler, der den Weg zu ihm finden würde.

cf: Draxledes Zimmer

Als Benni in den Gang, in dem Dr. Hermanns Zimmer lag, klopfte sein Herz. In der Hand hielt er den Zettel, den er im Krankenhaus noch bekommen hatte, den er an Dr. Hermann weiterleiten sollte. Und mit der anderen Hand hatte er Julians fest umklammert, kümmerte sich nicht, dass man sie sehen konnte, immerhin wussten ja so viele von ihnen mittlerweile.
Er hatte Angst, aber es musste sein.
Die Tür stand offen und unsicher betrat er den Raum, sah Julian an.
"Ähm... hallo", murmelte er zaghaft. So ganz untypisch, für seinen C'harakter.

"Ähm... hallo"
Hans-Dieter sah auf. Benedikt stand im Raum und neben ihm Julian. Sein Blick fiel auf ihre Hände.
Der Doktor stand auf und ging auf die beiden zu. "Hallo ihr Zwei, was kann ich für euch tun?", fragte er lächelnd.

Benni schluckte.
Dass sie hier Hand in Hand standen... das war eben die Holzhammermethode. Früher oder später hätten sie sich eh vor ihm outen müssen.
Er versuchte, Dr. Hermanns Blick auszuweichen, konnte ihn nicht ansehen. Ihm fehlte dazu der Mut.
Wortlos reichte er ihm den Zettel aus dem Krankenhaus, er hatte keine Ahnung, was genau da stand.
Wollte es vermutlich auch gar nicht so ganz wissen.

Hans-Dieter fiel auf, dass Benedikt seinem Blick auswich. Wortlos drückte er ihm einen Zettel in die Hand. Das war eine Bescheinigung vom örtlichen Krankenhaus. Okay... er sah auf. Selbstmordversuch? Benedikt Höwedes? Und was hatte Julian Draxler damit zu tun?
Hans-Dieter schloss die Tür und deutete ihnen an sich auf das Sofa zu setzen. Er holte ein zweites Glas dazu und setzte sich dann in den Sessel.
"Eigentlich solltest du alleine hier sitzen, Benedikt, aber es wird einen Grund haben, warum Julian auch hier ist. Bevor ich entscheide, ob er hier bleibt, möchte ich den Grund wissen, warum er hier ist", er lächelte beide an. Da war er wirklich mal gespannt.