Hotelzimmer von Julian Draxler und Leon Goretzka

Max lächelte und drehte sich um, setzte sich auf.
Er sah Leon an, ehrlich und gerade heraus.
"Damit hast du wahrscheinlich Recht." Er wollte es zumindest wissen, ob es tatsächlich so war. Wollte wissen, ob es mit Leon wirklich besser funktionierte als mit Marco. Aber er war zuversichtlich.
"Ich glaub, ich verlieb mich allmählich immer mehr in dich", stellte er leise fest und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

Damit hatte er nicht nur wahrscheinlich recht, sondern auf jeden Fall, aber das würde er jetzt nicht betonen... Er lächelte glücklich und brachte kein Wort über die Lippen, sondern erwiderte nur seufzend den Kuss. Sie würden bestimmt glücklich zusammen werden, das spürte er. Er vergötterte Max ja schon seit Langem und wenn er jetzt auch langsam solche Gefühle für ihn bekam? Perfekt!

Max lächelte glücklich. Leons Taten sagten mehr, als seine Worte es je tun könnten und Max wusste ganz sicher, Leon liebte ihn. Leon liebte ihn wirklich und sagte das nicht nur so daher, wie Marco es getan hatte. Und das gab Max das Gefühl, genau das Richtige getan zu haben.
Das hier, das mit ihm und Leon, das konnte funktionieren.

Leon streichelte sanft durch Max' Haare, die er früher schon kaum in Ruhe lassen konnte.
"Langsam sollten wir wirklich mal runter, oder? Kannst du gehen?" Er streichelte über seinen Rücken und seufzte. "Wir können ja nachher in den Whirlpool, oder irgendwohin, wo du dich richtig entspannen kannst."

Max nickte.
"Klar kann ich gehen, so schlimm ist es auch nicht."
Er war es ja gewöhnt, auch wenn er das Leon gegenüber nur ungern zugab.
"Whirlpool klingt gut", stellte Max lächelnd fest. Er stand auf und sah Leon hilfesuchend an. "Kannst du mir was zum Anziehen leihen?"
Seine Sachen von gestern waren nicht so wahnsinnig toll. "Meine Hose geht noch, aber... ich bräuchte Shorts und ein T-Shirt."

"Super!" Leon lächelte zufrieden und nickte. "Klar, wird wohl etwas zu groß sein, aber ich find schon was..." Er ignorierte die tief ausgeschnitten V-Shirts und griff schließlich nach dem kürzesten Shirt, das er besaß und hielt es prüfend an Max an. "Da solltest du nicht vollkommen ersaufen", lachte er und warf ihm auch noch eine Boxershorts zu. Er selbst schlüpfte in Shorts, Socken, Jogginghose und sein Lieblingsshirt, ein weißes besonders weit ausgeschnitten T-Shirt.

Max war froh, dass Leon ihm extra ein T-Shirt ohne allzu großen Ausschnitt heraussuchte. "Dass du sowas ohne Ausschnitt besitzt", stellte er grinsend fest, während er sich anzog. 
Leon selbst trug ja schon wieder ein tief ausgeschnittenes Shirt, wie eigentlich immer.

"Tja, kommt vor", lachte er und zog sein eigenes Oberteil zurecht. Der Ausschnitt saß perfekt, fand zumindest er. "Gut, dann können wir ja runter, oder? Inzwischen hatte Leon wirklich Hunger.

Max lachte und beugte sich zu Leon, drückte ihn einen Kuss auf das Schlüsselbein.
"Dann lass uns mal gehen", meinte er.

tbc: Speisesaal

cf: Speisesaal

Auf dem Zimmer angekommen, ließ Max sich auf das Bett fallen und vergrub sich das Gesicht im Kissen.
"Das ist alles so scheiße", murmelte er traurig.
Warum konnte Marco einfach nicht akzeptieren, dass er Schluss gemacht hatte?

Leon seufzte und folgte Max zu seinem Bett.
"Ach, Kleiner... Marco beruhigt sich schon wieder..." Er krabbelte auf die Matratze und schmiegte sich von hinten an ihn. "Vielleicht hat es ihn einfach geschockt und er hat überreagiert, wir kriegen das hin..."

Max seufzte und schmiegte sich an Leon.
"Ja... hoffentlich. Ich weiß sonst nicht, was ich machen soll, wenn er so bleibt und ich ihn jeden Tag im Training sehe."
Er seufzte tief und ließ sich in Leons Umarmung sinken.
Ohne Leon würde er das nie so durchstehen. Ohne Leon wäre er schon längst wieder bei Marco angekrochen gekommen.

"Wenn er so bleibt, wird Schalke absteigen, weil er mich während dem Spiel anspuckt und verprügelt", grummelte er und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
"Aber das wird nicht so bleiben, das schaffen wir schon."

Max seufzte.
"Hoffentlich hast du Recht."
Er hatte Angst, dass es dem Mannschaftsklima nachhaltig schaden würde, wenn er so weitermachen würde. Hier war so viel schon in die Brüche gegangen...
Er schluckte, musste sich auf die Lippe beißen, damit Leon sein leises Schluchzen nicht hörte. Er konnte nicht schon wieder so schwach sein.

"Och Max...", flüsterte er erstickt und zog den kleinen Körper in seine Arme. "Bitte mach dir nicht so große Sorgen, wir kriegen das hin", murmelte er und schaukelte Max sanft hin und her. "Wir haben doch jetzt uns..."

Max drehte sich jetzt so, dass er Leon sehen konnte, sah ihn unsicher an.
"Ja... wir haben uns", murmelte er. Und er konnte Leon immer noch nicht sagen, dass er ihn liebte. Wusste auch nicht, ob er das nach der Pleite mit Marco jemals wieder tun können würde.
"Ich verlass mich auf dich", murmelte er.

Leon rechnete sehnsüchtig damit, dass Max das Wort "Liebe" aussprach, schluckte aber die Enttäuschung herunter, als es mal wieder nicht kam. "Du kannst dich auch auf mich verlassen. Das verspreche ich dir", flüsterte er ihm ins Ohr und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Max spürte die Enttäuschung in Leons Stimme und er schluckte, spürte die Tränen über seine Wangen kullern.
"Bitte, sei nicht böse, weil ich... das nicht sagen kann", flüsterte er und schmiegte sich hilflos an Leon.
Er brauchte ihn bei sich, brauchte ihn, dass er ihm beistand und hoffte, dass Leon wirklich nicht böse war, weil er ihm nicht sagen konnte, dass er ihn liebte.

Als Leon Max' Tränen sah, fühlte er sich sofort wieder schlecht. "Max... bitte nicht weinen.. ich versteh das doch, ich... ich darf sowas auch gar nicht von dir verlangen, es tut mir leid", redete er hastig auf ihn ein und strich ihm durch seine Löckchen. "Bitte hör auf zu weinen, ich kann das nicht sehen..."

Max schluchzte.
Es war so rührend, wie Leon sich um ihn kümmerte, er war ihm so dankbar dafür und er schmiegte sich eng an ihm.
"Aber... es tut mir so leid", weinte er. "Ich will doch, aber ich kann dir das eben nicht sagen. Es geht einfach nicht."
Er schluchzte und vergrub sein Gesicht an Leons Brust.
Er wollte ihn nicht verlieren, aber er hatte Angst, dass es so weit kam, weil er Leon zu viel Kummer bereitete.

Leon zog Max seufzend auf sich und wiegte ihn sanft hin und her. "Es muss dir nicht leidtun... Es ist auch zu früh, sowas von dir zu erhoffen.. Du sagst es, wenn du soweit bist. Egal wann es ist. Ich werde warten." Damit kannte er sich inzwischen ja aus... "Es ist okay, wirklich. Ich pass auf dich auf..."

Max lächelte traurig, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Aber wirklich etwas helfen tat es ihm nicht, er weinte immer weiter.
"Leon, es tut mir so leid", schluchzte er. "Bitte verzeih mir... dass ich noch Zeit brauche."

Leon hatte langsam das Gefühl, als ob Max komplett auf stur stellte. "Max! Dir muss es nicht leidtun! Du brauchst Zeit, was vollkommen normal ist. Bitte glaub mir das doch. Ich hab dich doch lieb...", redete er weiter auf ihn ein, bevor er sich zu ihm beugte und die immer noch nachkommenden Tränen sanft wegküsste.

Max schluchzte leise und kuschelte sich an Leon.
Auch wenn der ihm immer wieder versicherte, dass es in Ordnung war, Max wusste, dass Leon von ihm hören wollte, dass er ihn liebte. Vielleicht sollte er es einfach sagen... damit Leon beruhigt war.
"Ich... ich liebe dich", presste er halbherzig hervor. Es kostete ihn wahnsinnig viel Überwindung.

Leon sah Max verwirrt an und drückte ihn von sich. "Was soll das bitte?! Ich hab dir gesagt, dass du das nicht sagen musst, also musst du mich jetzt nicht verarschen, okay?!" Er schüttelte verletzt den Kopf und starrte auf den Boden. "Ich will, dass du es sagst, wenn du wirklich soweit bist, Max."