Der Pool

"Ja.", murrte Lukas. "Und für ihn auch."
Der Stürmer stemmte sich am Beckenrand hoch und stieg aus dem Pool.
Mit dem Handtuch trocknete er sich ab. Bis zum Abendessen dürfte es nicht mehr lange hin sein.
Die Sonne hatte seine Sachen auch schon einigermaßen wieder getrocknet.
"Marc? Essen?", rief er dem Gladbacher zu.

Lukas' dummen Kommentar hatte er einfach überhört, er konnte schwimmen, aber wenn man ihn immer hinterrücks untertauchte, dann halt nicht.
Geduldig wartete er darauf, dass die Beiden fertig wurden mit reden und schwamm dann wieder rüber, als Lukas ihn rief.
"Wenn Bastian aufhört, mich anzugucken, als würde er mich gleich auffressen, dann gerne", gab er laut genug zurück, damit der ihn verstand. Himmel, der war Vize-Kapitän und verhielt sich ihm gegenüber gerade wie ein kleines Kind, ohne dafür einen vernünftigen Grund zu haben.
Er kletterte aus dem Becken und trocknete sich ab, zog sich dann ein Shirt über. Die Badeshorts würde er anlassen, die störte hoffentlich keinen.

"Wird er.", meinte Lukas nachhaltig und warf Basti einen eindeutigen Blick zu.
Schnell zog sich der Stürmer an, verstaute das kaputte Handy und die Zimmerkarte in seinen Hosentaschen.
Die Brille fand ihren Platz auf seinem Kopf. Dann raffte er seinen restlichen Kram zusammen.
"Also meinetwegen können wir.", erklärte der Stümer.
Basti sagte gar nichts, sondern stand einfach nur auf und ging schon voraus.

mit Marc und Basti tbc: Speisesaal

cf Hotelzimmer von Philipp Lahm & Julian Draxler

Bastian war grade vom Zimmer weg, da machte er es sich auch schon auf einer Liege bequem. Phil anzusimsen wäre auch überflüssig gewesen. Er konnte ihn ja gleich beim Training nochmal fragen, ob er nachher für ein halbes Stündchen Zeit hätte. 
Er schloss die Augen und genoss die Sonne. Doch als er das nächste Mal auf die Uhr blickte, fiel ihm auch schon auf, dass er sich langsam zum Training bewegen sollte.

cf Fußballplatz

cf: Schmelkay

Ilkay flip flopte zufrieden auf eine der Liegen zu. Es war leer am Pool und er hatte die freie Auswahl. Er wählte eine im Halbschatten und kaum als er sich gesetzt hatte, bestellte er sich einen Maracujasaft-Necktar bei dem schönen Kellner an der Poolbar. Dieser war sogar so freundlich und brachte ihm ein paar kleine Obstsnacks dazu. Ilkay lächelte ihn an, etwas mehr als nur freundlich, und der Typ grinste, ging aber wieder. Ilkay lehnte sich zurück und saugte an dem pinken Strohhalm, ganz genauso wie Misah Collins einst. Er kicherte und schloss die Augen unter seiner Sonnenbrille, die Einhörner auf seinem T-Shirt ließen sich von der heißen Sonne jedoch nicht vom weiteren Koitus abhalten.

Cf Schweinski Zimmer

Genervt kam er wieder einmal am Pool an.
Eigentlich wäre er jetzt ganz gerne mal allein, aber Ilkay lag auf einer der Liegen und er konnte den ja schlecht alleine da so liegen lassen.
"Also den Preis für den schwulsten Auftritt würdest du sicher gewinnen", sprach er ihn von hinten an. Nochmal würde er niemanden ins Wasser schmeißen, ein zweites Handy war ihm dann doch zu teuer.

Ilkay ließ vor Schreck fast seinen Nektar fallen, als der ter Stegen, den er noch nie während der WM gesehen hatte, auf einmal hinter ihm stand, der Strohhalm landete auf jeden Fall von dem Platz zwischen seinen weichen Lippen auf dem dreckigen Boden. So ein Mist aber auch! Und das, was der Kerl mit den großen Ohren da von sich gab, war ja auch unerhört. 
"Ey, was willst du?", motzte er, während er sich von der Liege runterbeugte und nach dem Strohhalm kramte. 
"Jetzt ist mein Strohhalm dreckig", merkte er dann noch an, damit dieser ter Stegen auch direkt merkte, wie doof das von ihm eigentlich war. Und schwuler Auftritt. Was war den an ihm schwul? Nur weil er hier saß und was trank? Eben das musste er auch noch äußern.
"Nur weil ich hier sitze und was gutes trinke? Unerhört."

So wie Ilkay sich erschreckte, änderte das nicht wirklich was an Marcs Ansicht. Je länger er den anguckte desto schwuler wurde der.
Dass er Schuld daran sein sollte, dass der Strohhalm auf dem Boden gelandet war, nahm er so hin, damit konnte er leben.
"Dann wirst du wohl ohne Strohhalm trinken müssen", stellte er nüchtern fest. Gedanklich feierte er sich selbst für diesen überflüssigen Kommentar, da wäre Ilkay sicher nicht von selber drauf gekommen. Der hatte ja richtig Glück, dass Marc heute seinen freundlichen Tag hatte.
Marc warf Ilkay einen skeptischen blick zu und nahm ihm dann einfach mal das Glas aus der Hand, probierte selber und hätte es am liebsten wieder ausgespuckt. Das war ja wohl zum Kotzen.
"Total gut", gab er spöttisch zurück, das konnte ja wohl nicht dessen Ernst sein.
"Es ging mir auch eher um deinen gesamten Auftritt", deutete er mit einer verdeutlichenden Handbewegung auf so ziemlich alles, was an Ilkay schwul war. Also alles an Ilkay.

Empört sog Ilkay die Luft ein. 
"Man KANN solche Drinks aber nicht ohne Strohhalm trinken, das ist ein Gesetzt, das weiß doch jeder!" Konnte doch nicht angehen, dass der ter Stegen davon noch nie etwas gehört hatte ... . Und ganz wie aus purem Trotz heraus klaubte der blöde Torwart Ilkay das Glas aus der Hand und trank einen Schluck ohne Strohhalm. Dessen Gesicht zeigte nicht wirklich die Begeisterung, die Ilkay erwartet hatte. Genervt zog Ilkay also eine Fratze auf Stegens Bemerkung. Dann merkte der aber dann doch noch wieder was auf die schwule Bemerkung hin an. Und das war jetzt echt genug. Erst meinte Julian, dass der Reporter ihn outen wollen würde und jetzt soll der Stegen auch noch erkannt haben, dass er schwul war? War er durch die Beziehung zu Marcel so sehr verweichlicht? Er klappte seinen Mund auf und wieder zu und dann doch lieber auf. 
"Wie ... aber ... ich bin nicht schwul", stammelte er und merkte, dass das sehr überzeugend klang. Fand er jedenfalls.

cf: ?

Lewis beschloss ein wenig an Pool zu gehen, ein paar Bahnen schwimmen, dann würde er vielleicht auf andere Gedanken kommen. Der Tod seines Vaters ging ihm immer noch viel zu nah und er hatte das Gefühl sich vom Team abzukapseln, aber er brauchte einfach Zeit für sich.
Als er jedoch am Pool ankam, sah er Marc und Illkay, die nicht gerade freundschaftlich miteinander kommunizierten. Da er nicht wusste was vorgefallen war, begrüßte er sie mit einem kurzen "Hey, alles klar bei euch?" und versuchte dabei ein falsches Lächeln aufzusetzen.

"Ein schwules Gesetz", merkte er grinsend an. Davon hatte er zwar selber noch nie gehört, aber er kannte sich ja mit diesem Zeugs auch nicht aus.
Was ihn bei dem Geschmack nicht wirklich wunderte. Wer trank so was freiwillig?
Die darauf folgende Reaktion überraschte ihn dann doch. Wenn der nicht schwul war, fraß er einen Besen. So schlecht zu lügen war schon eine Kunst, Marc vermutete schon fast, dass es doch irgendwie die Wahrheit war. Was ihn doch ziemlich nerven würde, so schnell fand man halt keine schwulen Mitspieler, die für Sex in Frage kamen. 
Bevor er da allerdings nachhaken konnte, kam Lewis ihm dazwischen und redete sie an.
"Alles gut", grinste er ihn an. Ilkay hatte wohl wenig Interesse daran, dass sie dieses Gespräch vor Lewis fortführten. Aber fortführen würden sie es, das stand außer Frage.

Ilkay rollte mit den Augen auf die weitere Aussage von dem Kerl, aber der hielt dann auch erstmal den Mund, weil er über das nachdachte, was Ilkay gerade gesagt hatte. Konnte er Illy nun als schwul bezeichnen und ansehen oder nicht? Ilkay betete schon fast zu Allah, dass er es geschafft hatte. Und dann kam Lewis. 
"Moin", brummte er. Die Frage beantwortet hatte Stegen ja schon. Und er selber hatte nicht so Lust sich jetzt auch noch vor Lewis zu rechtfertigen, dass er ja sehr wohl hetero war, was zwar nicht stimmte, aber egal. 
"Marc meint, dass er mein T-Shirt schön findet und dass er mein Getränk mag. Und was treibst du so?"

Ein bisschen skeptisch schaute er zwischen den beiden hin und her. Für ihn sah es nicht so Friede, Freude, Eierkuchen zwischen den beiden aus, aber okay wenn sie es ihm nicht erzählen wollten.
Lewis fühlte sich ziemlich unwohl zwischen den beiden, da er hier anscheinend nicht sehr erwünscht war, zumindest fühlte es sich so an.
"Ich wollt einfach mal ne Runde schwimmen gehen" nuschelte er etwas verhalten. 
"Aber wenn ich stör, dann kann ich auch wo anders hin" fügte er noch leise hinzu. Man wieso war er denn so unsicher, sonst hätte er sich von so etwas nie einschüchtern lassen.

Marc konnte sich das Augenverdrehen bei Ilkays Aussage kaum verkneifen. Was sollte Lewis denn jetzt bitte von ihm denken, wenn er angeblich so einen Müll toll fand?
"Wirklich sehr schön, das Shirt" antwortete er ernsthaft, den Spott hatte er mühsam aus seiner Stimme verband.
"Findste nicht auch?", wandte er sich direkt mal an Lewis.
Der schien aber zu  merken, dass irgendwas komisch war und bot direkt an, wieder abzuhauen.
Aber egal, wie sehr ein bestimmter Teil von ihm relativ weit unten jetzt begeistert "Ja!" schrie, Marc dachte ja zum Glück immer noch mit dem Gehirn und nicht mit dem Schwanz. Zumindest ab und an.
"Schwimmen klingt gut", antwortete er also lächelnd und zog sich direkt mal das Shirt aus, verfluchte Höger zum ungefähr achttausendsten Mal beim Blick auf seinen Oberkörper, beschloss dann aber, sich nichts anmerken zu lassen. Lukas und Bastian hatten sich da ja auch null für interessiert.
"Was mit dir? Kannst du dich von Shirt und Getränk trennen?", fragte er jetzt doch ziemlich spöttisch an Ilkay gewandt nach. Er konnte sich einfach nicht mehr zurückhalten.

Illy nickte eifrig, als Marc, fast gänzlich ohne Spott in der Stimme, behauptete, wie schön doch sein T-Shirt war. Lewis wusste wohl nicht, ob er darauf antworten sollte, denn er merkte nur schüchtern an, dass er eigentlich nur schwimmen gehen wollte. Und Marc wollte ihm das sofort gleichtun. Er zog sich sein Shirt aus und Ilkay fielen sofort die ... naja, Merkmale auf dessen Körper auf. Er wollte ihn schon gehässig darauf ansprechen, doch der Stegen fiel ihm ins Wort. Wollte, dass er ebenfalls ins Wasser gehen würde. 
"Ich bin doch noch krank", merkte er leise an, doch dann bemerkte er den Gesichtsausdruck von Stegen. Spöttisch. Wenn Ilkay wollte, dass der ihm endlich glaubte, müsste er wohl mitmachen. 
"Aber andererseits ... was solls." Er stellte sein Glas ohne Strohhalm zur Seite, stand auf und streifte seine Einhörner ab. Er verstand immer noch nicht, was daran so schwul war. Das T-Shirt war lustig und originell. Zum Glück trug er schon solche Shorts, die er ebenso gut zum Schwimmen benutzen konnte. Zimmerschlüssel und Handy legte er noch beiseite, dann tapste er zum Rande des Beckens und schaute in das schon deutlich kühl aussehende Nass.

Lewis nickte nur leicht verunsichert auf Marcs Frage, er fand das T-Shirt nicht der Burner, aber wenn Illkay meinte war das ja schließlich seine Sache.
Kurz darauf zog Marc sein Shirt aus und wollte anscheinend auch ins Wasser. 
Erleichtert, dass die beiden ihn nicht gleich wieder weggeschickt hatten, machte er es dem Torwart gleich, legte sein Handtuch auf eine Liege und begab sich langsam zum Beckenrand. 
Auch Illkay schien sich ihnen anzuschließen, denn er zog sein doch sehr orginäres Shirt ebenfalls aus.
Lewis beschloss einfach ins Wasser rein zu springen, doch er musste feststellen, dass es echt kühl war.  "Kalt" war das einzige was er hervorbrachte.

Lewis schien ähnlich begeistert von dem Shirt wie Marc in Wahrheit, aber er nickte zumindest brav. 
Würde Marc ja nie machen, er konnte einfach nicht die Klappe halten. Er war stolz darauf, dass er aussprach, was er dachte, auch wenn es ihm schon einige Probleme beschert hatte. Aber er war nun mal ein aufrichtiger Mensch und Marc sah es nicht ein, seine vermutlich einizige positive Charaktereigenschaft aufzugeben.
Ilkay erhob sich, obwohl Marc nicht das Gefühl hatte, dass der das wollte. Fragen nach dem Grund tat er nicht, interessierte ihn nicht. Allgemein interessierten ihn die Beweggründe von Menschen fast nie, solange er bekam, was er wollte. Und das bekam er fast immer, weshalb er das fast nie drüber nachdachte.
Lewis schien nicht so eine Memme zu sein und Marc folgte ihm fast im gleichen Moment in den Pool. Es war frisch, aber noch zu ertragen. Fand er zumindest.
Spöttisch grinste er Ilkay aus dem Becken heraus an.
"Wie lang brauchst noch?" Der Dortmunder stand vor dem Becken und zitterte wohl schon bei dem Gedanken an Wasser.

Lewis war der erste, der sich ins Wasser begab und dessen Kommentar über die Temperatur im Wasser fand Ilkay wenig vielversprechend. Der ter Stegen schien das nicht sonderlich schlimm zu finden und sprang ebenfalls hinein. Es platschte laut und Ilkay bekam ein paar Spritzerchen ab. Er schüttelte sich, das war ihm ja jetzt schon viel zu frisch! Mit seinem Zeh fing er dann aber doch an todesmutig im Wasser herumzurühren, und dann schaute der ter Stegen ihn wieder so spöttisch an. 
"Ich war doch krank man", meckerte er auf dessen Bemerkung. Es war nun echt nicht sonderlich schlau, dass er hier wieder ins kalte Nass gehen würde, aber ... er musste das jetzt einfach durchziehen. Also hielt er sich die Nase zu und hüpfte ins Wasser hinein. Okay, es war kalt, aber noch nicht so schlimm, dass es weh tat. Also tauchte er nur prustend wieder auf, nahm die Finger von der Nase und schaute stolz zu den anderen beiden. 
"So, zufrieden?", fragte er.

Ilkay zog eine ganz schöne Show ab und Marc bewunderte ihn schon fast dafür, dass er seinen Zehennagel sogar mit Wasser in Berührung brachte. Das hätte er ihm gar nicht zugetraut, war schon eine filmreife Leistung. Irgenwann würde der Name "Ilkay Gündogan" neben solchen Namen wie den ersten Menschen auf dem Mount Everest und dem ersten Menschen auf dem Mond genannt werden, da war Marc sich sicher. Es fühlte sich absolut unglaublich an, diesen heroischen Moment live zu erleben. Davon würde er sogar seinen Enkelkindern erzählen, die er nicht haben würde.
"Du warst", antwortete er gut gelaunt. Dann war er ja jetzt wieder gesund, der sollte sich mal nicht so anstellen. Totkrank würde der wohl nicht gewesen sein, da machte Marc sich wenig Sorgen.
Ungläubig beobachtete er, wie Ilkay sich die Nase zuhielt und dann ins Becken sprang. Der wollte ernsthaft erzählen, er sei nicht schwul??
Ilkay tauchte wieder auf und Marc grinste einfach nur.
"Ja. Meine Vermutung ist gerade vollkommen bestätigt worden. Aber keine Sorge, wenn du willst können wir gern mal was zusammen machen." Der wa ja hoffentlich nicht so dämlich wie Höger, sodass Marcs Anspielung ankommen würde. Und dann...
Ein zufriedenes Grinsen schlich sich auf Marcs Gesicht, verbannte den Spott.

Nachdem Lewis ins Wasser gesprungen war folgte ihm auch fast Zeitgleich Marc. 
Illkay blieb noch etwas am Beckenrand stehen, sprang dann aber doch mit zugehaltener Nase zu ihnen in den Pool.
Marcs Kommentar an Illy verstand er nicht und Lewis hatte irgendwie das Gefühl etwas verpasst zu haben. 
Immerhin war er einige Zeit ja nicht hier gewesen und hatte so auch nicht viel mitbekommen.
Aber es käme auch ein wenig komisch, wenn er die beiden darauf ansprechen würde, also beschloss er einfach abzuwarten, was noch so passieren würde, vielleicht würde er dann herrausfinden, was zwischen den beiden vorgefallen war. 
Mit diesem Beschluss tauchte er kurz einmal unter Wasser und fing dann an langsam seine Bahnen zu schwimmen.

Irritiert blinzelte Ilkay den ter Stegen an. Er wusste nicht so Recht, ob er da wirklich richtig gehört hatte. Also das der immer noch davon überzeugt war, dass er schwul war, okay, das hatte er sehr wohl verstanden. Aber das, was der darauf noch sagte? War das wirklich eine eindeutige Anspielung gewesen? Ilkay wurde rot, senkte den Blick, bis ihm einfiel, dass er vielleicht etwas schlagkräftiges Antworten sollte. Er schaute kurz von ter Stegen zu Lewis, der mit einem leicht verwirrtem Gesichtsausdruck sich wohl entschlossen hatte endlich richtig schwimmen zu gehen. Hätte er vielleicht auch machen sollen, als er hier am Pool angekommen war. Dann hätte er sich gar nicht erst mit dem ter Stegen unterhalten müssen. Wenn ihm doch jetzt bloß eine Antwort einfallen würde ... 
"Äh", machte Ilkay, seine Wangen glühten immer noch. Er hob eine Hand und strich sich die Haare beiseite. Dann fiel es ihm ein. 
"Geht nicht, bin ausgebucht." Er grinste breit. Das stimmte schließlich und es würde dem ter Stegen schon ordentlich Stoff zum Nachdenken geben. Auch wenn Ilkay selber wohl lieber darüber nachdenken sollte, dass der ter Stegen wohl selber schwul war. Oder wenigstens auch Männer stand. Aber im Moment war er einfach nur zu stolz darauf, dass er so gut gekontert hatte.

Sowohl Ilkay als auch Lewis guckten dämlich aus der Wäsche und Marc fragte sich wieder einmal, warum er immer so ein Pech mit Typen hatten, die verklemmt bis zum Gehtnichtmehr waren.
Oder halt wie Höger einen an der Waffel hatten, das war auch nicht besser.
Lewis fing an zu schwimmen und Ilkay starrte ihn einfach nur dämlich an, mit einer knallroten Gesichtsfarbe.
Vielleicht sollte er das auch einfach lassen, wenn Ilkay ihn jetzt schon so anstarrte, dann war der wohl ähnlich unfähig wie Max und da hatte Marc wenig Lust drauf. Es konnte ja nicht so schwer sein, da eine geeignete Antwort drauf zu geben.
Bei Ilkays Antwort grinste er dann doch. War schon nicht schlecht gekontert und genau so was machte ihn immer nur noch entschlossener, den Kerl dann auch rumzukriegen.
"Ach, komm schon", grinste er ihn einfach nur zweideutig an.
"So ausgebucht wirst du jetzt auch nicht sein." Prüfend ließ er seinen Blick über Ilkays Körper wandern, nachdem er sich vergewissert hatte, dass Lewis noch mit Schwimmen beschäftigt waren. War eigentlich ziemlich ansehnlich und vielleicht hatte der ja wirklich einen vollen Terminkalender, aber für Marc würde wohl so ziemlich jeder Typ einen Termin einschieben, da sollte Ilkay keine Ausnahme machen.

Den Blick, den der olle ter Stegen über seinen Körper wandern lies, war wirklich nicht zu übersehen. Der Kerl schien ja wirklich ordentlich Eier in der Hose zu haben, dass er so offen mit seinen Neigungen umgang. Aber eben das, dieses klare, verwirrende, machte Ilkay Mut.  Naja, immerhin soweit, dass er weiter gegen an reden konnte. Und mittlerweile war er auch gar nicht mehr so rot im Gesicht. Und Lewis schwamm ja auch noch. 
"Wenn du herausfindest, für wen ich ausgebucht bin, reden wir nochmal. Denn an und für sich ist mein Terminkalender wirklich sehr sehr voll. Aber eben nur für eine Person." Das war zwar ein Outing, irgendwo, aber dennoch. Das war jetzt auch egal. Nicht, dass er dann wirklich nachgeben würde, aber es wäre doch lustig, den ter Stegen in ein Ratespiel zu verwickeln.

Langsam normalisierte sich Ilkays Gesichtsfarbe wieder und das machte Marc doch irgendwie Mut. Vielleicht hatte er sich ja getäuscht und doch keine Jungfrau oder ähnliches vor sich.
Was der dann allerdings erzählte, passte ihm gar nicht. Der Kerl war also in einer Beziehung. Das kam für Marc gerade absolut nicht in Frage, viel zu traumatisiert war er noch von Höger und Max, als dass er sofort wieder so etwas brauchte.
"Vergiss es, auf Langeweiler hab ich keine Lust", ruderte er zurück und er gab sich keine Mühe, die Verachtung aus seinem Blick zu verbannen. Beziehungen und Liebe waren so ziemlich das Erbärmlichste auf dieser Welt und Marc verachtete jeden, der meinte, damit glücklich werden zu können.
Wenn der Kerl so was vorzog, musste er halt auf Marc verzichten, das war Strafe genug für ein solches Fehlverhalten. Da musste Marc nicht noch extra nachhelfen, Ilkay war damit offiziell gestraft fürs Leben.

Ilkay wusste nicht, was er von der offensichtlichen Verachtung in dem Gesicht vom Stegen halten sollte. Hatte er etwa so sehr etwas gegen Beziehungen? oder hatte er Angst eben diese kaputt zu machen? Das würde ja schon für den Kerl sprechen, aber dennoch ... dass der jetzt einfach so nen Rückzieher machte, das war doch echt langweilig. Naja, immerhin konnte er so weitersticheln, ohne etwas befürchten zu müssen.
"Wen du es herausfindest, macht derjenige auch mit." Dabei wackelte er mit den Augenbrauen, schwamm dann in engen Kreisen um den ter Stegen herum. Das machte Spaß, sich durch diese Provokation zu rächen. Denn befürchten musste er ja echt nichts ...