Der Pool

André drehte sich leicht zur Seite und sah Lewis direkt in die Augen. Einen Moment lang lächelte er. "Hey." Er zuckte mit den Schultern und seufzte dann wieder. "Ich w-weiß es nicht. In letzter Z-Zeit hab ich irgendwie das G-Gefühl, ich könne n-nichts." Und das in vielerlei Hinsicht. Beim Fußball war es bis jetzt ja nicht so schlimm. Abgesehen davon, dass sie direkt verloren als er seinen ersten Einsatz hatte. Aber sonst halt.
"Und dir?" Er vermisste seinen besten Freund. Und das frustrierte ihn auch, weil er Leeis ja sonst schon selten sehen konnte.

Es war schön André wieder lächeln zu sehen, leider was es aber nur kurz.
"Das stimmt doch überhaupt nicht. Mit dem Volleyball, dass hätte jedem passieren können und sonst bist du auch ein klasse Fußballer, anders wärst du doch nicht hier! Oder gibt's da noch was, von dem ich nicht weiß?"
Wenn er ehrlich war, wusste er nicht einmal ob Schü eine Freundin hatte, oder nicht.
"Naja, der Tod meines Vaters nimmt mich schon noch mit. Aber ich muss wohl lernen damit zu leben."
er stockte kurz, musste sich ein wenig beherrschen, um dann wieder weiterzusprechen.
"Aber es gibt auch was erfreuliches, ich bin mit Jojo zusammen," verliebt grinste Lewis, als er an seine Freundin dachte.

"Das t-tut mir leid. A-aber du weißt ja, w-wenn was ist?" Lewis konnte mit ihm immer über seine Probleme reden. Und da André selbst einen Todesfall in der Familie hatte, konnte er sich in seinen besten Freund hineinversetzen. Er hoffte, dass sie jetzt wieder Zeit hatten miteinander zu reden. Für ihn war es bis jetzt einfach viel zu wenig. "Wer?" André wusste gar nicht über wen Lewis da sprach. Und schon alleine das zeigte ihm, dass sie Beide zu wenig miteinander machten. "Aber f-freut mich für d-dich." André lächelte leicht. Aber es war trotzdem frustrierend. Jeder seiner Freunde hatte eine Freundin. Und er?..Er nicht. "Naja von L-Libby weißt du n-nichts...Also ich hab m-mich in das Z-Zimmermädchen hier v-verliebt...Aber die mag M-Mario." Sie mochte ihn auch. Aber nur als Freund.

"Ich weiß, danke dafür." Er konnte jetzt einfach nicht darüber reden. Die Wunden waren gerade dabei zu verheilen, Lewis wollte sie nicht wieder aufreisen lassen.
Einige Sekunden schwieg er, bevor er weiter sprach.
"Johanna, die kleine Schwester von Benni. Ich hätte das nie gedacht, vorallem nach der Geschichte mit Emma. Hast du das überhaupt mitbekommen?" Es tat weh, festzustellen, dass Schü eigentlich gar nichts wusste und umgekehrt war es wohl genauso.
"Ist Mario nicht mit Emilia zusammen?" zumindest hatte dieser beim Training die ganze Zeit rumgemosert, dass er nicht bei Emy sein kann und so.
"Wenn sie nicht sieht, was für ein toller, netter, sympatischer Typ du bist, dann hat sie dich gar nicht verdient." Unerwiderte Liebe ist doof, er kannte das Gefühl, es ist nicht schön.
"Ich finde es schade, dass wir uns in letzter Zeit etwas auseinander gelebt haben...Aber ich hoffe das ändert sich wieder." Betreten schaute er zu Boden.

André kam sich ziemlich kleinlaut vor. "J-ja klar. Du hast mir ja d-davon erzählt und i-ich war dabei als du sie uhm...zur Rede gestellt h-hast." Das war ziemlich nett ausgedrückt. "J-ja. Also er w-will mit ihr zusammen sein und irgendwie b-blicke ich bei den Beiden nie s-so wirklich durch." Mario wollte Emy und sie ihn und dann war sie von Manuel schwanger und so weiter... Das war zu viel für ihn. Er lächelte unsicher. "S-sie ist aber f-furchtbar lieb z-zu mir. Auch, wenn s-sie mich nicht m-mag." Er konnte ihr ja nicht böse sein. "Das stimmt. I-ich vermisse meinen besten F-Freund. W-wir schaffen d-das ja bestimmt?" Ihre Freundschaft war stark. Und auch starke Freundschaften hatten mal Probleme.

Es war ihm schon wirklich richtig peinlich, dass vergessen zu haben.
"Tut mir leid, ich hab in letzter Zeit..weißt du wegen meinem Vater und so, das war nicht einfach.. ich hab es vergessen" stotterte er verlegen und hörte sich schon fast an wie Schü. André war oft ziemlich unsicher, selbst wenn er mit Lewis sprach, obwohl er doch gar keinen Grund dazu hatte.
"Wenn sie lieb zu dir ist, dann mag sie dich auch. Frag sie doch einfach mal, ob ihr was zusammen unternehmen könnt. Ich wette sie weiß überhaupt nichts von deinen Gefühlen, habe ich Recht?" Zumindest konnte er nicht vorstellen, dass Schü ihr davon erzählt hatte.
"Ja du hast Recht, ich habe dich nur vermisst," sagte er ehrlich und schenkte dem Leverkusener ein zaghaftes Lächeln-

"I-ich versteh das. M-mir geht es ja selbst nicht a-anders." Er lächelte Lewis unsicher an. Es war bei ihnen beiden noch sehr frisch. "D-doch." André sah betreten zu Boden. "A-also...ich hab sie wegen e-etwas getröstet und dann sind mir a-alle Sicherungen d-durchgebrannt und ich hab sie g-geküsst." André erinnerte sich nur ungern an diese Szene. "Sie ist d-dann weggelauen...Später h-hat sie sich dafür e-entschuldigt. Aber naja." Er lächelte ebenfalls. "Ja. Ich hab dich auch v-vermisst." André zögerte einen Moment, zog Lewis dann aber vorsichtig in seine Arme. "I-ich bin immer für dich d-da. D-das weißt du ja, oder?"

Ring ring, Ilkays Handy klingelt schwul in der Gegend rum Whats App lässt grüßen


Ich hab ein Problem mit einer Türkin.

Ilkay lag immer noch auf seiner Liege, aus dem Wasser war er schon lange raus, als sein Handy gefühlt das erste Mal seit Tagen einen Ton von sich gab. Er griff nach ihm und ließ es fast sofort wieder fallen. Ein Kontakt hatte ihn bei whatsapp angeschrieben, der ihn noch nie angeschrieben hatte und von dem Ilkay auch niemals gedacht hätte, dass er ihn jemals anschreiben würde. Marco Höger. Und ebenso verwirrt war Ilkay über das, was er schrieb. Ein Problem mit einer Türkin? Wieso sagte er ihm das? Ilkay musste wieder an die rassistische Bemerkung Marcos denken und tippte wütend eine Antwort. 

Nur weil sie Türkin ist oder was? Fick dich doch!

Klingellingelding, ich bin dein Klingelton ♥

So war das doch nicht gemeint. Ich hab ne Türkin kennengelernt, aber sie spricht nur türkisch. Komm bitte her.

Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete er die neue SMS von dem ollen Höger. Keine rassistischen Hintergründe, sondern nur ein banales Flirtproblem? Banal also. Nichts, was Ilkay besonders betraf. Nun, solange es banal war. Nachher war es anal und die Türkin war keine Türkin, sondern ein schwuler Türke, der Marco belästigte. Da brauchte er sicher seine Hilfe. Aber so schnell von rassistisch über banal zu anal gelangen, das war Ilkay dann doch wieder zu wild. Er sollte einfach sich einen neuen Drink bestellen und das kranke Leben eines kranken Fußballers genießen. Aber andererseits ... er war neugierig. Schnell tippte er eine Nachricht ein und bevor er fragen konnte, wohin er überhaupt gehen musste, war er auch schon losgetigert. Die Info, dass Marco Höger in der Stadt und nicht im Hotel wohnte, sollte ja schon reichen.

tbc: Altstadt

Nachricht mit Marcos Adresse

Danke, dass du kommst...

"Oh das tut mir leid André und dann erzähl ich Vollhorst auch noch wie glücklich ich mit Jojo bin".
Er war überrascht, dass Schü die Initiative dieser Umarmung ergriff, gleichzeitig fand er es schön. Früher hatten sie sich öfters mal gesehen, dann war er nach Leverkusen gefahren oder Schü nach Gelsenkirchen, aber seit er in London war, wurden die Treffen leider auch immer weniger.
"Ja und das selbe gilt für dich. Und schau, das mit Libby hat vielleicht nicht geklappt, aber es wird jemand neues kommen. Du bist so nett, sympatisch, toll, du findest schon jemand." Er versuchte ihm ein wenig Mut zu machen, immerhin wusste Lewis wie schwer es war die richtige Partnerin zu finden.

"D-das muss es n-nicht." André lächelte seinen besten Freund an. "I-ich freue mich f-für dich." Was wäre er denn auch für ein Freund, wenn er es Lewis nicht gönnen würde? Nur, weil er selbst keinen Erfolg hatte? Aber vielleicht hatte Lewis ja recht. Zumindest wusste André, dass dieser ihm nicht Hoffnung machte, ohne daran zu glauben. Er glaubte wirklich an André und das war schön. "M-meinst du? A-aber das dauert so l-lange. Bis jetzt mochte mich noch kein M-Mädchen wie ich s-sie." Und wenn doch, dann konnte er sich nicht sicher sein, wie ernst es ihr war. Eben, weil er recht bekannt war.

"Du bist noch jung Schü, deine Karriere is grad voll am durchstarten, lass dir Zeit mit den Frauen irgendwann wird jemand dabei sein, da bin ich mir absolut sicher."
Klar bei André war es auf Grund der Schüchternheit schon noch ein tick schwieriger, als zum Beispiel bei ihm selbst. Vielleicht sollte sein Kumpel einfach mal ein wenig aus sich herauskommen, er war ja schon total überrascht, dass er Libby geküsst hatte.
"Vielleicht sollten wir einfach mal zusammen weggehen, dann kannst du die Frauen aufreißen und ich sitz schön brav daneben." Grinste er André an, immerhin hatte er jetzt Jojo, da brauchte er nicht irgendwelche dahergelaufenen Tussen anbaggern.

"A-aufreißen?" Andrés Augen weiteten sich erschrocken. Als ob er das konnte? Aber es war nett, dass Lewis ihm das Angebot machte. Und mit seinem besten Freund wollte André eh mal wieder etwas machen. "O-okay. W-wir können gerne mal zusammen w-wohin." Er lächelte seinen besten Freund, wegen dem Angebot, dankbar an. So toll fand er diese Vorstellung nicht, aber irgendwie musste er halt von Libby wegkommen. Dann musterte er Lewis kurz. Der wirklich viel besser aussah als er selbst. "D-denkst du nicht, d-dass die dann eher zu d-dir wollen?"

Also das Schü wenig Selbstvertrauen hatte wusste er ja und das er nicht in Club stürmen würde um alle Weiber aufzureisen ebenfalls, aber über die letzte Aussage war er doch selten überrascht.
Um ehrlich zu sein brauchte er eine Weile um darauf zu antworten.
"So ein Quatsch man. Schü warum bist du denn immer so verdammt unsicher? Wo wir damals in Mainz gespielt haben, warst du das auch, aber lange nicht so extrem. Da sind wir doch auch ab und zu mal mit Adam losgezogen und hatten doch immer einen netten Abend."
Gut oft war das nicht, immerhin hatten sie auch jedes Wochenende ein Spiele gehabt und mussten fit sein.

"Ich weiß a-auch nicht." Er fuhr sich seufzend durch die Haare. Was sein bester Freund jetzt bloß über ihn dachte. "A-aber es ist so f-frustrierend. Ich sehe immer, d-dass die meisten M-Mädchen eher zu M-Mario wollen." Oder halt zu Marco. Und zu Lewis, wenn er denn da wäre. Und irgendwann wurde er dadurch noch viel unsicherer als sonst schon. André hasste das an sich. Aber er konnte es nicht abstellen. "Tut mir l-leid. Ich s-stelle mich an." Lewis ging es ja nicht besser. Da sollte er ihn nicht so vollheulen.

"Ja weil Götze immer alle Fangirls geil finden, da kann selbst ich nicht das Wasser reichen. Aber ganz ehrlich wem geht es denn von den Weibern wirklich um Mario? Und hör verdammt nochmal auf dich zu entschuldigen, ich bin dein Freund, ich dachte eigentlich sogar dein bester, du kannst mit mir über alles reden und brauchst dich vor mir auch nicht zu verstellen."
Lewis tat es ja wirklich leid Schü so anzuschreien, aber einer musste ihm das ja mal sagen. Er kann sich vorstellen, wie beschissen es sich anfühlt, wie beschissen sich André deswegen fühlt, aber aus diesem Grund im Selbstmitleid versinken? - nein.

André zuckte erschrocken zusammen. Er hätte nicht damit gerechnet, dass Lewis ihn anschreien würde. Aber vielleicht tat ihm das auch ganz gut. Er wollte ja nicht mit Mitleid der Anderen überschüttet werden. Das würde ihm auch nichts bringen. Wegen Mario hatte Lewis wahrscheinlich auch recht. Da hatte André noch nie so wirklich dran gedacht. "Tu-" Er hätte sich beinahe wieder entschuldigt, nickte dann aber schnell. "D-du hast recht." Er wollte nicht, dass Lewis denken könnte, dass er ihm nicht vertraut. Das stimmte nämlich überhaupt nicht.

"Tur mir leid, ich wollt dich nicht anschreien," entgegnete dieses Mal Lewis. Er war unfair gewesen gegenüber André und das wusste der Halb-Engländer.
"Ist nur im Moment nicht so einfach.." versuchte er sich wenigstens ein klein wenig zu rechtfertigen.
"Aber nochmals, dass mit Jojo war auch der totale Zufall, dass sie hier aufgetaucht ist und sich das dann alles so entwickelt hat, war eigentlich voll das Glück. Man kann nichts erzwingen und wenn es in der Liebe grad nicht klappt, dann halt nicht. Du hast doch Freunde, zum Beispiel mich, also bist du auch nicht allein." Er lächelte leicht und zog seinen Kumpel in eine kurze Umarmung.

"Braucht dir nicht l-leid zu tun. Du hast ja r-recht." André lächelte seinen besten Freund an, nickte dann aber. "Ich v-versteh dich. Es ist k-klar, dass es dir gerade noch n-nicht so gut geht." Lewis hatte immerhin einen sehr wichtigen Menschen verloren. Und dann auch noch die Sache mit Emma. "I-ich bin für dich d-da, okay? Und Jojo tut dir s-sicherlich auch gut." Er freute sich für Lewis. Er hatte es verdient glücklich zu werden. "D-danke." André erwiderte die Umarmung seines besten Freundes. "I-ich muss wohl einfach mal s-schauen, was? Suchen bringt ja n-nichts." Einen Partner zu "suchen" brachte meistens ja eh nichts. Lewis und Jojo zeigten ihm, dass der Zufall oft schönere Paare hervorbrachte.
Als André dann sah wie spät es schon war, musste er leicht seufzen. "Lewis, ich g-geh dann mal aufs Z-Zimmer. Wir sehen u-uns morgen, ja?" Er lächelte seinen besten Freund an. "U-und danke.", sagte der Blonde noch und drehte sich dann um.
tbc:André und Max´s Hotelzimmer

Mario und Emilia tbc: Zimmer Mario

Emilia ließ sich zwar von Mario mitziehen, aber auf sich sitzen wollte sie das nicht lassen. "Du heißt ein ganz schön großes Ego mein Schatz.", sagte sie grinsend und piekste Mario jetzt ebenfalls in die Seite.
Als sie am Pool ankamen, legte Emilia ihr Handtuch auf eine der Liegen und sah ihren Freund dann auffordernd an. Was jetzt kam, wusste sie ja nicht.

"Ich liebe mich halt", zuckte er mit den Schultern und grinste. "Dich aber im Übrigen auch." Er lachte und sah grinsend dabei zu, wie Emy ihr Handtuch auf der Liege ausbreitete. "Gut, dass wir das Klischee ausfüllen aus Deutschland zu kommen. Morgen schon nach dem Frühstück, damit wir auch auf jeden Fall eine bekommen oder?" Amüsiert kicherte er immer lauter und zog sich sein Shirt aus, das er neben ihrer Liege positionierte.
"Willst du weiter rumstehen oder kommst du mit schwimmen?"

Emilia lachte über Marios Kommentar, dass sie ihr Handtuch auf die Liege gelegt hatte. "Wo soll ich mein Handtuch denn sonst hin liegen? Auf den Boden etwa?", fragte sie grinsend und beobachtete Mario, wie er sich auszog.
"Hmm ich glaub ich will lieber hier stehen bleiben.", sagte sie und versuchte ernst zu bleiben. Doch als Mario sie dann verwirrt ansah, nahm sie Anlauf und sprang mit einem Kopfsprung ins Wasser.