Hotelzimmer von André Schürrle und Max Meyer

André kam sich ein wenig doof vor als er selbst realisierte wie er weiterhin unschlüssig im Raum herumstand, während sie bereits auf dem Bett saß. "K-Klar." Er setzte sich schließlich zu ihr, aber achtete dabei auf genügend Sicherheitsabstand. "D-das s-stimmt." Er lächelte unsicher. Aber spielen können würde André wohl eh nicht. Auch, wenn es natürlich schön wäre. Er müsste erst mal überhaupt in das ganze Training und das Turnier reinkommen. "Uhmm...n-nett dich k-kennen zu lernen?" Er nuschelte seine Worte in den nicht vorhandenen Bart.

Libby verstand ihn kaum, so leise und murmelnd sprach er. Sie beschwerte sich nicht, war sie doch selbst nicht besser. ''F-find ich a-auch.'' Zum ersten Mal sah sie zu ihm auf, um für sie eine gefühlte Ewigkeit lang, in seine Augen sehen zu können. Was letztlich nur dazu führte, dass sie noch unsicherer wurde und hastig den Kopf wieder weg drehte.
''I-ich kenn m-mich mit Fußball k-kaum aus'', gestand sie. ''W-welche P-position spielst d-du m-morgen denn?''

André lächelte leicht und schüttelte mit dem Kopf. "D-das ist k-kein P-Problem." Besser sie war ehrlich als eines der Mädchen die so tat als wüsste sie über Fußball bescheid und konnte nicht mal den Pfosten von der Halbzeitpause unterscheiden. Ds war echt schlimm. Der Blond seufzte leicht und lehnte sich auf dem Bett gegen die Wand. "Ich d-denke n-nicht, d-dass ich ü-überhaupt spielen w-werde. Konnte bis j-jetzt zu w-wenig t-trainieren." Musste er sich jetzt eben besonders anstrengen.

Libby schaute Andrè entschuldigend an. ''D-darfst d-du dann d-das n-nächste mal w-wieder spielen?'' Sie ahnte nichts von der unglaublich starken Konkurrenz und von dem Druck, der in der Nationalmannschaft herrschte, deshalb war es fast schon naiv so etwas zu fragen. Der Blonde wirkte etwas niedergeschlagen deswegen und das obwohl er bestimmt ein toller Fußballer war. Davon war die Engländerin überzeugt.
''K-kann man bei e-eurem T-training eigentlich a-auch zusehen?'' Libby war unsicher, ob es nicht zu aufdringlich war diese Frage zu stellen. Aber sie könnte mit Emma ja mal gemeinsam zum Training gehen und den Jungs zusehen. Alleine würde sie sich vermutlich sowieso nicht trauen.

"I-ich w-weiß es n-nicht." Der Blonde starrte etwas bedröppelt auf seine Bettdecke. "D-Der Druck ist s-ehr s-stark." Er musste sich gegen viele Mitspieler behaupten die ebenfalls alles gaben. Ihre Frage brachte ihn dazu leicht zu erröten. Ein Mädchen das ihm und den Jungs zusehen wollte? "I-ich weiß nicht. D-da muss ich w-wohl mal u-unseren Trainer f-fragen." Er starrte schließlich auf die Uhr. Es war echt später als André dachte. "I-ich muss a-aber b-bald schlafen. D-du sicher a-auch?" Er schwieg einen Moment und spielte nervös mit seinen Fingern. "W-wir können u-uns ja noch mal s-sehen?" Hoffentlich klang das jetzt nicht zu direkt.

Libby nickte, während sie aufmerksam zuhörte. Jetzt ärgerte sie sich darüber, dass sie sich nie für Fußball interessierte. Dann hätte sie eher mitreden können.
''I-ich wollte n-nicht aufdringlich s-sein'', ruderte sie sofort zurück, als Andrè unsicher war, ob man dem Training beiwohnen durfte.
Als der Blonde einen Blick auf die Uhr warf, sprang Libby automatisch auf. „E-entschuldige.“ Sie hätte nicht so lange bleiben sollen. Wie lang saßen sie überhaupt hier und redeten?
„Wäre toll, w-wenn wir uns n-nochmal wiedersehen“, lächelte die Engländerin und glaubte, dass ihr Stottern etwas abschwächte. Andrè war wirklich nett und dazu genauso schüchtern wie sie, vor ihm brauchte sie keine Angst haben, dass er sie verurteilen könnte.
„Gute Nacht“, wünschte sie ihm mit einem zarten Lächeln im Gesicht, nahm ihr Putzzeug und verschwand aus dem Zimmer. Glücklich darüber ihm eine gute Nacht ohne das unnötige Stottern gewünscht zu haben.

tbc Altstadt

Nach dem er sich von dem Mädchen verabschiedet hatte, ging er auch endlich zu Bett und ging am nächsten Tag zum Frühstück. Er war schon ganz aufgeregt, da das Training gleich stattfinden würde. André musste sich endlich richtig reinhängen, er hatte schon zu viel verpasst.
Also zog er sich schnell um und ging zum Trainingsplatz.
tbc:Trainingsplatz

Die Beiden zogen sich schnell für das Lagerfeuer um und gingen schließlich gemeinsam zum Meer.
tbc:Meer

André hatte sich ehrlich gesagt ein bisschen gewundert wieso Max nicht in ihr Zimmer zurückgekehrt war. Jedenfalls hatte dieser ihm keine Nachricht hinterlassen. Hmm...aber da war bestimmt alles in Ordnung. Hoffte er jedenfalls.
Er machte sich schließlich, nach dem er aufstand fertig, duschte sich und zog neue frische Kleidung an. Dann machte André sich auf dem Weg zum Speisesaal.

cf: Umkleide

So ganz konnte Max es noch nicht glauben, was passiert war. Und irgendwie ahnte er, dass da mehr dahinter steckte als pur Lust auf Sex bei Marco.
Irgendetwas war da noch, und diese Ausstrahlung hatte ihm wirklich Angst gemacht, Marco hatte gewirkt, als würde er sich schlimmstenfalls einfach nehmen, was er wollte, egal wie Leo darüber dachte.
Ihm gegenüber war Marco nie so gewesen. Fordernd, ja, aber wenn er ihn bremste, hörte Marco immer auf und machte langsamer.
Alles, was Marco mit ihm bisher getan hatte, war einvernehmlich gewesen und hatte sich gut angefühlt.
Aber das gerade, das war ihm zu viel gewesen.
Und eigentlich wollte er es auch gar nicht wahrhaben.
Er wusste nicht, ob er ihm das so einfach vergeben konnte, es hatte ihn auch verletzt.
Seufzend schälte Max sich aus seiner nassen Hose und den Shorts, griff stattdessen nach einer weichen Jogginghose und einem gemütlichen T-Shirt und ließ sich damit auf das Bett fallen.
Er vergrub das Gesicht im Kissen. Ihm war das gerade alles etwas zu viel.

cf: Lobby

Zaghaft klopfte Marco an Max' Zimmertür. Es tat ihm ja wirklich leid.
Er hatte Marco nie so verunsichern wollen, doch genau das hatte er getan. Das Bild, wie Max unsicher im Raum gestanden hatte, würde er nie wieder vergessen.
Verzweifelt strich er sich durch seine Haare. Max hatte nicht gesagt, ob er ihm verzieh!

Ein vorsichtiges Klopfen an der Tür, das konnte nur Marco sein.
Max wusste zwar nicht, ob er ihm verzeihen konnte, aber er wusste zumindest, dass er ihn trotzdem noch bei sich haben wollte.
Immerhin, das hatte Max schon gemerkt, war da irgendwas zwischen ihnen, irgendwas, was über bloßen Sex hinausging.
"Ist offen", rief er nur leise, wolte nicht aufstehen.

SMS an Mäxchen

Hast du Zeit? Ich mag grad nicht allein sein. Glaub ich. Jule

Julians SMS klang wirklich nicht gut, das merkte Max, und bei der Frage ob Julian oder Marco gab es nur eine Antwort - Julian natürlich!
Wo steckst du, ich bin auf dem Weg schrieb er ihm zurück.
Er huschte aus dem Zimmer, sa Marco an. "Ich muss was erledigen... wir treffen uns später bei dir, ich meld mich - und glaub nicht, dass ich dir das so einfach verziehen hab!"

Erleichtert, dass Julian so schnell antwortete, machte Max sich auf den Weg zum Trainingsraum. Eine SMS zurück schrieb er nicht, hielt es nicht für nötig, und seinen... Freund, seine Affäre, seine Fickbeziehung, seinen Wasauchimmer halt ließ er einfach stehen.
Das konnten sie immer noch klären, später, jetzt war Julian wichtiger.

tbc: Trainingsraum

Perplex schaute er Max hinter her, der sich eilig aus den Staub machte. Sein beiläufiges Kommentar schlug Marco nebenbei in die Fresse, tritt ihm in den Bauch. Verdammt, das tat weh!
Marco entschloss sich einfach mal, ein wenig in Max' Zimmer zu warten. Vielleicht tauchte der Kleine bald wieder auf.
Er tat es nicht.
Nach einer guten halben Stunde machte Marco sich auf die Suche nach dem Blonden. Vielleicht steckte er ja in Schwierigkeiten.

tbc: Trainingsraum

cf: Trainingsraum

Unschlüssig stand Julian im Zimmer, wusste nicht so recht, was er mit sich anfangen sollte. André war offenbar nicht da. Um den musste er sich also keine Gedanken machen. Immerhin etwas.
Die ganze Situation war nur komisch. Er war frisch getrennt, liebte Benni noch immer von ganzem Herzen, und er hatte Max einen geblasen, der wiederum in Marco verliebt war. Und Marco und Benni hatten ja auch schon mal was miteinander gehabt. Da schloss sich also der Kreis.
"Willst du zuerst duschen?"

Max lächelte dankbar.
So ganz wohl fühlte er sich in seiner Haut noch nicht und so huschte er schnell ins Bad, nahm sich noch frische Klamotten mit. Er stellte sich unter die Dusche, stellte das wasser siedend heiß und versuchte, sich dieses Gefühl von Benutzt werden vom Leib zu schrubben.
Es funktionierte nicht wirklich und so stieg Max irgendwann aus der Dusche, nicht unbedingt in besserer Verfassung als vorher, aber es ging schon irgendwie.
Ein Kuss von Marco und das alles war vergessen, dessen war er sich sicher.
Er zog sich hastig an, kam dann aus dem Bad.
"Kannst", meinte er lächelnd.

Nachdem Max fertig war, ging auch Julian ins Bad, lieh sich ein paar von seinen Klamotten aus. Er nahm sich einfach eine kurze Trainingshose von Max. Das sah dann nicht ganz so lächerlich aus als eine lange, die ihm dann nichtmal bis zu den Knöcheln ging. Dazu eben ein extra großes T-Shirt, dann ging der Look schon.
Er stellte sich unter das warme Wasser, ließ es auf seinen Körper tropfen. Er fühlte sich nur noch mies. Das mit der Ablenkung war gewaltig in die Hose gegangen. Er hätte es einfach sein lassen sollen. Überhaupt alles... Wenn er könnte, würde er ein paar Stunden zurückspringen. Er würde keine Zweifel an der Beziehung zu Benni aufkommen lassen. Er würde ihn nicht verlassen. Dann wäre alles viel besser. Aber so? So war er wirklich alleine und fühlte sich schlecht.
Er stellte das Wasser wieder aus, zog sich an und ging ins Zimmer zurück.

Max versuchte, sich nicht allzu sehr den Kopf zu zerbrechen, wie es jetzt weitergehen sollte.
Zum Glück kam Julian relativ schnell zurück. Max setzte sich im Schneidersitz auf das Bett und sah ihn nachdenklich an.
"Bereust du es?" fragte er ihn unverblümt. Es war unglaublich, wie viel Selbstvertraun er mittlerweile hinzubekommen hatte. Er war sich sicher, dass er das zu einem guten Teil auch Marco verdankte.
"Dass du Schluss gemacht hast?"

Erst dachte Julian, Max wolle wissen, ob er ihr kleines Techtelmechtel bereute. Bei der Antwort waren sie sich wohl einig, aber dennoch musste man dem anderen ja nicht so direkt sagen, dass man es bereute. Sie konnten sich aber wohl darauf einigen, dass es in Fehler gewesen war.
Julian trat ans Fenster, blickte hinaus. Von hier aus hatte man einen wunderbaren Ausblick auf den Park. Er sah deutlich den Weg, der zum Pavillon führen musste. Den kannte er ja gut genug, war oft genug mit Benni da gewesen. Der Pavillon bedeutete ihm wirklich viel. Er verband schöne Erinnerungen damit. Aber die gehörten jetzt alle der Vergangenheit an.
Bereute er es?
"Nein", sagte er und sein Kopf schrie sofort "Lüge!". Natürlich bereute er es. Selbst wenn er mit Benni nicht glücklich wurde... Ohne ihn wurde er es erst recht nicht. Wenn er Benni diese Chance gegeben hätte, dann hätte er auf der Schnauze landen können. Aber er hätte zumindest eine Chance gehabt, glücklich zu sein.
"Ist doch eh egal..."

Max seufzte.
Er glaubte es Julian nicht, konnte seinem wehmütigen Blick, mit dem er aus dem Fenster sah, ansehen, dass er log.
"Sicher? Würde es dir denn ncihts ausmachen, Benni jetzt mit Lisa zu sehen?"
vielleicht war es nicht ganz fair.
Aber er musste ihn ein bisschen provozieren, dann konnte er ihm vielleicht noch eine ehrliche Antwort entlocken und ihn dazu bewegen, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken.
Denn Max war sich sicher, egal wie unglücklich sie miteinander werden konnten, alleine und getrennt voneinander gingen sie kaputt, das merkte man an Julian.

"Würde es nicht..." Natürlich war auch das gelogen. Ihn tötete ja schon alleine die Vorstellung, wie Benni mit Lisa zusammen war und sie gemeinsam mit ihrer Tochter ein schönes Leben lebten. Sie würden in das Haus ziehen, das Benni eigentlich für sich und Julian kaufen wollte. Benni würde ihn irgendwann vergessen... würde mit seiner Familie glücklich werden.
Und Julian... Er würde alleine bleiben, würde diese Trennung niemals überwinden können. Er hätte nicht nur seine Eltern, sondern auch seine große Liebe verloren.
Aber was half es schon, wenn er seinen Fehler jetzt einsah? Er hatte Benni verletzt, vor den Kopf gestoßen. Als ob der ihn noch wollte...
"Ist auch besser für das Baby..."

Max konnte ihm ansehen, wie sehr Julian unter dieser Vorstellung litt und seufzend trat er zu ihm, legte ihm eine Hand auf den Arm.
"Gib es doch einfach zu", murmelte er traurig.
Julians Sturheit war wirklich schlimm.
Doch bei seinen letzten, leise gemurmelten Worten, stutzte Max.
"Baby? Wer... Benni?"
Fassungslos sah er Julian an. Ds verkomplizierte die Lage ja noch vielfach.
"Benni wird Vater?"