Hotelzimmer von Julian Draxler und Leon Goretzka

Manu seufzte einfach in den Kuss. "Vergess es einfach, mach dir keine Gedanken Schatz! Sei einfach bitte für mich da, sonst.. " Manu brach ab. Thomas brauchte das nicht wissen, wirklich nicht. Sollte sich keine Gedanken darum machen.

René kuschelte sich noch ein bisschen enger in Clemens' Umarmung und sagte leise:

"Clemens ich..., danke! Und ja, ich glaube, ich möchte drüber reden. Eigentlich...hatte ich es nicht vor, aber...nach allem, was passiert ist, bin ich es dir vielleicht auch schuldig. Wobei ich es dir auf der anderen Seite so gern erspart hätte."

Dann schwieg er einen Moment und begann aber nach einer Weile doch zu erzählen:

"Es..., also im Grunde fing die ganze Sache mit den Selbstzweifeln und...allem schon nach der...Vergewaltigung und dem Mobbing an. Ich hatte ja damals schon niemanden, mit dem ich reden konnte. ich musste alles schon so früh mit selbst ausmachen. Denn Rüdi, oder meine Eltern konnte ich damit nicht belasten. Dafür...waren sie viel zu weit entfernt. Beziehungsweise Rüdi..., ach Scheiße, ich konnte ihn einfach nicht damit belasten. Das...hätte er nicht verkraftet. Und Rico war damals ja noch ein Kind. Dementsprechend brauchte ich irgendein Ventil und da ich ja mit zunehmendem Erfolg...immer mehr in den Fokus gerückt bin, konnte ich nur etwas machen, was nicht sofort auffiel.

Dementsprechend hab ich halt einfach, wenn ich verzweifelt war, viel zu heiß, oder zu kalt geduscht und...wenn es ganz schlimm war, mich auch geritzt. Dies aber immer in die gleichen Stellen, damit man es nicht merkte. Oder...in alte Narben.

Das ging auch Jahrelang gut, zumal meine "Freunde" und "Freundinnen" so etwas auch nie aufgefallen wäre. Erst als Rico zu mir gezogen ist, bin ich nach, und nach aufgeflogen. Das hat mich natürlich geschockt und ich hab immer wieder versucht mich zusammenzureißen. Leider hat das nicht immer geklappt und so zog sich das auch in der Zeit noch hin, obwohl der Kleine wirklich alles getan hat, um für mich da zu sein. Dabei hat er selbst unglaublich unter der Situation gelitten. So sehr, dass er irgendwann...nicht mehr konnte. Er...hat das getan, was Benni heute wohl versucht hat, sich die Pulsader aufgeschlitzt."

Bei der Erinnerung daran brach René ab. Zu sehr tat sie noch weh, obwohl dieses Ereignis mittlerweile auch schon viele Jahre hinter ihnen lag.

"Ich verspreche es dir mein Schatz, aber du musst mir auch etwas versprechen ja? Versprich mir bitte nie das selbe zu machen wie Benni." meinte Thomas und kuschelte sich etwas näher an ihm heran. "Wie geht es ihm überhaupt?" fragte Thomas leise.

Manu schluckte. Als könnte Thomas Gedanken lesen. Als wüsste er das er einfach nicht mehr leben wollte, als wüsste er das Manu einfach das Gefühl hatte, das er hier nur störte. Manu senkte nur seinen Blick und überging das einfach. "Sein Zustand ist stabil, er wollte aber alleine sein!"

"Das ist ja schön, ich bin so erleichtert. Ich wüsste nicht was ich gemacht hätte währst du das gewesen. Ohne dich könnte ich nicht leben." meinte Thomas und schüttete sich leicht als er an seien Traum dachte und kuschelte sich gleich näher an ihm.

Clemens saß wie versteinert da und versuchte zu begreifen, was René ihm da gerade erzählte. Er wusste ja schon, dass er Probleme gehabt hatte, aber dass es so schlimm war, hätte er nie gedacht. Sein Herz schlug schnell, drohte zu zerspringen bei dem Gedanken daran, wie schlecht es René gehen musste. Er riss sich jedoch zusammen. Jetzt war keine Zeit, um geschockt zu sein. Er musste, nein er wollte stark sein. Für René, für ihre Beziehung. Kurzerhand presste er ihn noch etwas fester an sich und strich ihm immer wieder beruigend über den Rücken. Auch das, was er von Rico erzählte, schockte ihn zunächst. Er sammelte sich jedoch schnell wieder und sprach dann mit gefestigte aber sanfter Stimme zu René.

"Danke Schatz! Danke, dass du mir so vertraust und mir das erzählst. Es tut mir so unendlich leid, dass du all das durchmachen musstest. Aber glaub mir, das ist jetzt vorbei, das verspreche ich dir. Ich bin für dich da, egal was ist. Aber du musst mir versprechen, dass du zu mir kommst, wenn etwas ist, was dich belastet. Ich meine, langsam kann ich dich schon viel besser einschätzen, aber du hast anscheinend in den letzten Jahren ein besonderes Talent dafür entwickelt, alles zu verbergen, dass es auch mir manchmal schwer fällt, dich zu durchschauen.
Aber gemeinsam schaffen wir das ja? Wir können alles zusammen schaffen...wir müssen es nur wollen."

"Hm.. !" murmelte Manu. Er war ja schon froh, das Thomas es nicht bemerkt hatte, das er seine erste Frage einfach übergangen hatte. Das rettete ihm gerade sprichwörtlich den Arsch. Manu kuschelte sich an Thomas.

"Bitte Manuel, ohne dich möchte ich nicht sein. Der Traum war so furchtbar und wie ich Benni da gefunden habe." meinte Thomas und kuschelte sich näher Manuel. "Und für dich erst, wie muss es für dich gewesen sein." minte Thomas und kuschelte sich gleich noch näher um Manuel noch mehr zuspüren.

Manu schluckte. Wieder kamen ihm René Worte in den Sinn. "I-Ich kann auch nicht ohne dich sein Thommy, aber ich glaube ich hab Schuld an dem ganzen!" seufzte Manu. Er brauchte Thommy und damit er ihm helfen konnte, musste er wissen was in ihm vorging.

Bei Clemens' liebevollen Worten traten René die Tränen in die Augen und hörbar gerührt sagte er:

"Clemens, Schatz du..., du bist unglaublich. Dabei hätte ich es verstanden, wenn du dich angeekelt von mir zurückziehen würdest. Aber ich bin natürlich überglücklich, dass du es nicht tust und dementsprechend schwöre ich dir auch, dass ich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen werde. Wenn was ist, dann komme ich zu dir, so wie du auch jederzeit zu mir kommen kannst.

Und dieses Versprechen nehme ich dir ab. Denn ich weiß durchaus auch, dass du dich gern mal zurückziehst, anstatt über deine Gedanken, oder Gefühle zu sprechen.

Aber nun lass mich noch zu Ende erzählen. Das...ist wichtig für mich jetzt auch alles loszuwerden.

"Glücklicherweise habe ich ihn aber noch rechtzeitig gefunden und ihm so das Leben gerettet. Meinen Miniadler. Wenn nicht dann..., Gott das mag ich mir gar nicht vorstellen. Sein blutverschmierter Anblick war schon genug. Und der hat mich im Grunde auch zum Umdenken gebracht. Ich mein, ich hätte ihn mit meinem Verhalten beinahe umgebracht, meinen Kleinen. Nicht mich, sondern einen vollkommen Unschuldigen, der damals fast noch ein halbes Kind.

Und das verrückte war, er hat es mir verziehen. Das einzige, was er eingefordert hat war, dass wir gemeinsam eine Therapie machen.

Nun ja, dem hab ich natürlich zugestimmt. Es war schließlich das Mindeste, was ich tun konnte. Zudem haben wir, nachdem Ricos Wunde verheilt war, das Tattoo stechen lassen. Als Zeichen unserer tiefen Verbundenheit und...um die Narbe zu verbergen. Schließlich hatten wir uns geschworen, dass wir es Jens und Kerstin nie erzählen."

Nun schwieg René endgültig und presste sich, sofern das möglich war, noch enger an Clemens.

"Warum, was ist los Schatz? Was ist den deine Schuld?" er sah sein freund an und küsste ihm sanft auf die Wange. "Egal was ist Manuel, ich liebe dich! Du kannst mir vertauen, ich werde nichts sagen versprochen." meinte Thomas.

"Das mit Benni ist meine Schuld. Ich hab ihn auf das Outing angesprochen und dann haben Jule und Benni sich gestritten und sich getrennt und jetzt..das !" murmelte Manu und vergrub sich an Thomas Shirt. "Bitte hilf mir das zu vergessen!" flüsterte er leise.

"Schatz, das ist...oh man..ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Aber es ist schön, dass du mir vertraust und mir das alles erzählst. Du bist so unglaublich stark, weißt du das? Ich meine...das eben mit Benni...und das du dabei so locker geblieben bist, zumindest nach außen hin."

Clemens hielt ihn einfach nur fest und schwieg dann.

"Außerdem ekel ich mich bestimmt nicht vor dir. Ich liebe dich und zwar so wie du bist...und das werde ich immer tun." sanft schob er René etwas von sich weg, sah ihm tief in die Augen und küste ihn dann zärtlich.

"Ich werde alles tun damit du das vergisst, mein Schatz. Aber Manuel gib dir bitte nicht die Schuld daran was Benni gemacht hat. Da muss etwas gewesen sein, auf was du keinen Einfluss hattest." meinte Thomas dann küsst er seinen Freund und fragte "Was soll ich den tun, damit du das vergisst?"

"Keine Ahnung.. vergessen können werd ich das wohl nie. Aber mich ablenken kannst du! Langsam glaub ich brauch ich wirklich einen Psychologen!" murmelte Manu und vergrub sich an Thomas Schulter.

"Wenn du das machst begleitet ich dich. Ich werde dir bei stehen egal was du machst Ok? Also wenn du es willst würde ich dich gerne zu einen begleiten!" meinte Thomas und stupste Manuel leicht mit dem Kopf.

"Nein.. nein... ich glaube ich muss das mit mir selber ausmachen, Thomas. Sei mir nicht böse.." Seufzte Manu und vergrub sich. Er hielt das im Moment für die beste Idee. "Denkst du .. unser Teampsychologe ist der richtige Ansprechspatner?"

"Wir können es ja mal versuchen, ich würde dich zur ersten Sitzung begleiten. Und ich werden dich abholen wenn du es möchtest." meinte Thomas und küsste Manuel sanft. "Ich liebe dich mein Schatz und werde dich in allen deinen Entscheidungen Unterstützen. Nur gib uns nicht auf ja?" fragte er seien Schatz. Das war Thomas ernst er würde Manuel in allen unterstützen.

"Okay.. wenn du das meinst!" murmelte Manu und vergrub sich bei Thomas, schlang seine Arme um ihn. "Ich weiß auch nicht was in letzter Zeit los ist.. ich hab das Gefühl es ist mir vergönnt einfach mal glücklich zu sein. Als ob jemand immer wieder versucht mich unglücklich zu machen!" Manu seufzte auf.

"Das ist nicht war, egal wer da auch immer was dagegen hat, ich bin Glücklich mit dir. auch wenn wir uns Streiten, und meine dämliche Eifersucht, dich bestimmt manchmal in den Wahnsinn treib. Ich bin Glücklich und nicht nur unser Sexualleben ist der Wahnsinn. Bist du den nicht mit mir Glücklich?" fragte Thomas. Er hoffte Manuel so ablecken zu können. Und irgendwie stimmte es ja auch.

René schlang seine Arme ganz fest um Clemens und erwiederte denn Kuss voller Intensität. Er wollte einfach nur wieder vergessen und Clemens' Nähe genießen.

Irgendwann musste er den Kuss aber schweren Herzens wieder lösen. Allerdings erwiederte er Clemens Blick weiterhin und sagte: "Danke mein Schatz..für alles! Ich liebe dich auch, so sehr und das heute, das hat mich noch mehr darin bestärkt unser Vorhaben durchzuziehen. Denn das tun wir doch, oder?"

Dann schwieg er einen Moment und erzählte einfach weiter:

Hm, also was die Situation mit Benni betrifft, locker war ich wirklich nur äußerlich. Das kann ich jetzt vor dir ja zugeben. Und im Krankenhaus, das war die Hölle. Ich mein, du hast Manu ja im Bad erlebt. Das war schon heftig, aber da, der hat sich echt für alles die Schuld gegeben. So absurd das klingt wohl sogar für meine Probleme. Das ist...also ich mein, ich wusste ja, dass er Probleme hat, aber dass die so gravierend sind schockt mich schon. Und ich hoffe auch für uns, so egoistisch das jetzt klingst, dass er sich auch professionelle Hilfe holt. Denn so gern ich auch für ihn da bin, allein kann ich ihm nicht helfen.

Wir beide nicht.Dafür ist er einfach zu kaputt.

Aber nun wieder zu uns. Meinst du, wir können gleich ein bisschen raus? Ich...brauche dringend etwas Abstand und einfach Zeit mit dir."

Zärtlich küsste René Clemens erneut.

"Ich bin glücklich mir dir, aber manchmal denk ich mir wirklich das es mir einfach vergönnt ist. Das nervt! Alles was ich will ist glücklich sein. Ist das schon zu viel verlangt?! Hab ich so viel Scheiße gebaut, das es mir vergönnt ist?!" murmelte Manu und seufzte auf. Die Traurigkeit hatte sich in Frustration umgewandelt.

Clemens blickte René liebevoll an.
"Klar ziehen wir das durch schatz!" sagte clemens

"Und Manu wird sich Hilfe hilen, glaub mir. Rede einfach noch mal mit ihm, wenn sich hier alles etwas entspannt hat, mh? Wo möchtest du denn hingehen? Irgendwo in die "Öffentlichkeit" oder lieber irgendwo, wo wir allein sind? Wobei das schwierig werden könnte."

"Nein ist es nicht. Du hast ein recht Glücklich zu sein, genau so gut wie ich. Schau unsere Hände." meinte Thomas. Dann verflocht er ihre Hände mit einander und sah zu Manuel "Schau sie ergänzen sich perfekt, du ergänzt mich perfekt und alles an dir liebe ich, von oben bis unten." meinte Thomas und küsste seinen Freund. "Und egal was die anderen sagen du hast es verdient."

Manu schlich jetzt endlich ein glückliches Lächeln auf das Gesicht und schaute auf ihre Hände. "Es passt, es passt perfekt..." Manu drückte Thommy einen kleinen Kuss auf die Wange und schmiegte sich an seinen Hals. "Hab ich.. " seufzte Manu.