Der Pool

"Hey Jule." Marcel hob die Hand an um den Jüngeren zu grüßen. "Mats. Auch schon wach?" Er grinste seinen besten Freund an und ging auf diesen zu.
"Rück mal was rüber Schlafmütze." Er setzte sich neben dem Lockenkopf. "Marco sag sowas nicht!" Er zupfte leicht an seinen Haaren. "Du weißt genau, dass ich so gutmütig bin und dir hin und wieder auch mal glaube."

"Ich kann dich ja nicht allein lassen unter den ganzen Zecken", meinte Julian an Lewis gewandt, nachdem er die anderen nochal freundlich zurückgegrüßt hatte, und ließ sich auf eine der Liegen nahe bei den ehemaligen Schalker fallen. "Benni kommt nachher auch noch. Lars vielleicht auch, Phil auch. Sobald der rausgefunden hat, wann Training ist."

Immer noch vollkommen müde machte Mats seinem besten Freund platz. Er bekam nur so halb mit, dass es um graue Haare und Marcel ging und musste grinsen. Marcel hatte hundertprozentig noch keine grauen Haare. "Na, alles klar?", murmelte Mats. Vermutlich war es so leise, dass die anderen es nicht einmal gehört hatten. Nie wieder dösen auf der Liege!

"Ieh, Training", grummelte Marco schläfrig, bevor er sich wieder an Marcel wandte. "Och, ab und zu mal? Wir sprechen uns wieder, wenn du echt das erste graue Haare entdeckt hast, ja? Und Jule, sag lieber nichts gegen uns, sonst landest du im Wasser und zwar unfreiwillig", drohte er dem Jüngeren grinsend. "Falls ich dafür aufstehe", fügte er leise für sich selbst hinzu.

"Würd ich lieber nicht machen", gab Julian lachend zurück. "Ich hab doch jetzt gute Connections zum Capt'n. Da kriegt ihr dann auch sofort Ärger mitm Trainer, wenn ihr mir was antut." Irgendwie hatte das Zimmer mit Philipp doch was Gutes, dachte sich Julian. Sich mit dem Kapitän gutzustellen, war sicher nicht verkehrt.

"Boah, du Petze", meinte er grinsend. "Das würdest du nicht wagen, Phil wird nicht immer da sein, um dich zu beschützen." Sein Tonfall hätte sich wohl bedrohlicher angehört, wenn der Satz nich von einem Gähnen unterbrochen worden wäre.

"Was bist du denn so müde? Hattest du deinen Spaß?" Er wackelte leicht grinsend mit den Augenbrauen und piekzte Mats in die Seite.
"Du siehst aber kein graues Haar, oder?" Man konnte sich ja nie sicher sein.
"Also wenn ich mir noch mal die Haare färben will, dann nehm ich nicht wieder das Haarfärbmittel von dir Marco. Einmal pinke Haare reicht vollkommen."
Er schauderte bei der Vorstellung. "Julian landet dann im Wasser ohne Schwimmflügel und Rettungsring."

"Pink?! Meine Haare waren nie, sind nicht und werden auch nie pink sein, Schmelle. Da bist du wohl farbenblind. Stimmt und Phil wird nicht da sein, um ihn zu retten."

"Ach würde dir aber bestimmt gut stehn Marco, pinke Haare!"
Bei der Vorstellung musste er einfach lachen. Kopfkino war schon manchmal sehr gemein.

"Ich hab immer Spaß", sagte er. Bei Schmelles Berührung zuckte er doller zusammen, als ihm eigentlich recht war. Verdammt. Warum war er da so empfindlich?
Mats begutachtete nochmal Schmelles Haare. Dann griff er sich ein Haar heraus und zog es raus. "Oh, da ist ja doch noch ein graues Haar", sagte er und hielt es ihm grinsend vor die Nase wohl wissend, dass dort kein Einziges war.

"Bitte?!" Marco setzte sich ruckartig auf und fiel dabei beinahe von der Liege. "Was hast du denn für Vorstellungen von gutem Aussehen?", murmelte er kopfschüttelnd, bevor er Schmelle angrinste. "Sag ich doch, Opi."

Als Benedikt zum Pool kam, schnappte er gerade noch eine Unterhaltung über pinke Haare auf und zog verwirrt die Augenbrauen hoch. "Wer hat pinke Haare?" fragte er irritiert und setzte sich neben Julian. Er beobachtete, wie Mats in Schmelles Haaren herumfummelte und eines davo hochhielt, verkündete es sei ein graues.
Er lachte leise, doch aus unerfindlichen Gründen mochte er den Gedanken an Mats, der an Schmelle herumgrabbelte, nicht.
Ach, was war das denn für ein Blödsinn, schalt er sich sofort. Es machte Mats ja auch nichts aus, wenn er mit Julian rumhing, warum sollte es anders rum sein.

Dann würde aber hoffentlich bald Benni kommen, um ihn zu retten, dachte sich Julian. Er wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als eben jener Wunsch erfüllt wurde. Wie immer sah Benni umwerfend aus und Julian bemühte sich nach Kräften, ihn nicht zu sehr anzustarren. Er beschränkte sich auf eine hilfesuchende Miene und sah Benni an. "Benni, du musst mir helfen! Die wollen mich in den Pool werfen!"

"Von deinen Haaren spreche ich ja nicht." Er verschrenkte die Arme vor seiner Brust. "Aber irgendwas war mit dem Zeug nicht richtig das du mir mitgebracht hast."
Er strich sich durch das Haar. "Pink steht mir jedenfalls nicht muss ich zugeben." Er streckte Julian die Zunge aus. "Vor dem habe ich natürlich Angst."
"Aua spinnst du?" Er quietschte leicht auf und hielt sich die Stelle des Kopfes. "Mats. Willst du etwa, dass ich einen Herzinfarkt bekomme?" Das Haar wurde aber dennoch gründlich analysiert.
"Grau ja. Marco wer ist jetzt farbenblind? Mats eher als ich."
Erst danach bemerkte er Benedikt. "Niemand hat pinke Haare. Also das heißt...ich...nicht mehr."

"Da war gar nichts falsch mit, wenn du es falsch anwendest, kann ich ja auch nichts für. ... Moment, hattest du echt mal pinke Haare?" Bei dem Gedanken daran brach Marco in lautes Gelächter aus.

Auch Lewis musste einfach mitlachen. "Gibt's davon Bilder Schmelle? Würde das ja nur zu gerne sehen!"

Mats zog einen Schmollmund. "Ich bin doch nicht Farbenblind. Was behauptest du von deinem besten Freund?" Auch er verschränkte die Arme vor der Brust.
So langsam wurde er wieder wach. Eigentlich konnte er jetzt auch mal wirklich schwimmen gehen.
Er stand also auf und streckte sich einmal ziemlich genüßlich. "Ich gehe jetzt auch mal wirklich schwimmen. Kommt wer mit?" Er blickte in die Runde.

"Benni, du musst mir helfen! Die wollen mich in den Pool werfen!" kam es von Julian, als er ihn erblickte. Außerdem, fiel Bene auf, reagierte Julian schon wieder seltsam, fast als ob er versuchen würde, ihn nicht zu sehr anzusehen.
"Das geht natürlich gar nicht", grinste Bene. "Selbstverständlich beschütze ich dich." Er klopfte Julian kurz auf die Schulter.
Dann wandte er sich an Schmelle, der ihm geantwortet hatte.
"Du hattest einmal pinke Haare?" fragte er entgeistert. "Darf man fragen warum?"

"Wollten wir gar nicht, wir haben Jule nur gesagt, dass Petzen ab und an halt mal im Pool landen, das ist ganz natürlich", widersprach der dem Jüngeren und grinste. "Ne, keine Lust, bin zu müde", antwortete er Mats und gähnte wie zur Bestätigung erneut.

Marcel zog einen Schmollmund. "Ich hätte die Klappe halten sollen." Von Marco könnte er sich jetzt wohl eine Zeit lang Neckereien anhören.
"Also für Bilder musst du schon mächtig in die Tasche greifen, Lewy. Die gibt es nicht so einfach."
Die meisten waren eh schon längst verbannt.
"Auch einen besten Freund kann man nicht alles abkaufen." Er schmunzelte leicht und machte Mats Platz um aufzustehen. Die Liege war jetzt ganz allein seine.
"Vielleicht komme ich gleich ein bisschen mit rein. Aber ich hab ja endlich die Liege für mich alleine."
Er warf Benni einen Blick zu und musste leicht grinsen. "Du hast den Vaterinstinkt von Manu veerbt bekommen, mh?" Der hat ja als Kapitän auch auf jeden aufgepasst.
Und tat es in Bayern noch immer.
"Das war nicht meine Entscheidung. Irgendwas mit dem Zeug war falsch."

"Was willst du denn für ein Bild haben?" Fragte Lewis sofort.

"Das war nicht falsch, du kannst damit nur nicht umgehen, hast es wahrscheinlich zu lange einwirken lassen! Keine Sorge, Lewis, ich krieg die Bilder schon..."

Benni lachte.
"Kann sein... vielleicht hab ich auch einfach zu viele Sorgenkinder, da muss ich mich doch um die kümmern."
"Aber Herzliches Beileid für die pinken Haare. War bestimmt nicht lustig."
Er sah, das Mats aufgestanden war und verkündete, schwimmen zu wollen und tat es ihm gleich, rappelte sich auf.
"Schwimmen klingt wie eine gute Idee. Du auch?" fragte er an Julian gewandt und hielt ihm eine Hand hin.

So interessant die Vorstellung von einem pinkhaarigen Schmelle sonst auch wäre... Wenn Benni so dicht neben ihm saß, war das Julian herzlich egal. Außerdem wollte er nicht, dass Benni sich über pinke Haare unterhielt, wenn er doch auch etwas mit Julian machen konnte. Da kam ihm Mats' Vorschlag auch gerade recht. Als Benni schwimmen gehen wollte, stimmte Julian auch gleich begeistert zu und ergriff Bennis Hand.

"Gut Marco ich verlass mich auf dich."
Während Mats, Benni und Jule ins Wasser gingen, versuchte Lewis noch etwas zu entspannen und schloss erneut die Augen.