Besprechungsraum 1

„Ja, jetzt geht’s wieder“, antwortete Holger und blickte verstohlen umher. Jogis Klopfen erstmal ignorierend. „Ich hätte da noch eine Bitte an dich. Könntest du das eventuell für dich behalten?“

Ron knirschte mit den Zähnen. "Ich habs Emy schon gesagt", gab Ron zurück. "Aber sonst wird es keiner von mir erfahren", fügte er an.

"Also wie jetzt. Du und Lisa?", flüsterte Mario zurück. Das war ja was ganz Neues. Hatte sein Freund also auch schon etwas in dieser Richtung unternommen, dachte Mario und grinste, als er sogleich an Jenny dachte.

Dass es Emilia wusste, damit konnte Holger leben.
„Kein Problem“, winkte er ab. Nochmals lächelte er Ron dankbar zu und wandte sich dann wieder Jogi zu, um ihn nicht zu verärgern.

Er wartete, bis es ruhig im Raum war. Die verstohlenen Blicke zu dem Flip-Chart waren ihm natürlich nicht entgangen. Doch er hatte sie nicht ohne Grund umgedreht. Er wollte erst einige Worte an die Mannschaft richten und dabei die volle Aufmerksamkeit haben.

„Ok, Jungs. Ihr wisst, worum es geht. Trotz einiger Differenzen bin ich mit eurer Leistung auf dem Platz mehr als zufrieden. Natürlich gibt es immer noch etwas zu verbessern, aber ihr seid schon jetzt bei fast 96% eurer Leistung. Den Rest kriegen wir auch noch hin.“

Er lächelte die Spieler aufmunternd an.

„Wir haben die Möglichkeit, einen ersten Schritt in Richtung Weltmeister zu machen. Daher möchte ich später vollen Einsatz von euch sehen. Und dabei ist es egal, wer von Beginn an spielt und wer eingewechselt wird. Denn ihr seid die besten Spieler Deutschlands. Und davon müssen wir wiederum die beste Mannschaft zusammenstellen. Ihr könnt euch denken, dass uns das nicht leicht gefallen ist.“

Er sah einmal durch die Runde und drehte dann die Tafel um, damit die Spieler die Aufstellung sehen konnten.

„Die Startelf im Spiel sieht folgendermaßen aus:
Im Tor wird Manu verhindern, dass wir Gegentore kassieren. Davor spielen Benedikt, Mats, Holger und Marcel. Im Mittelfeld stehen Philipp, Thomas, Lukas, Marco und Julian. Die Sturmspitze wird Miro.“

Er sah einige betrübte Mienen unter den Spielern. Er wusste, wie sich fühlten. Aber er konnte nun einmal nur elf Spieler auf den Platz stellen.
„Ich weiß, dass einige von euch jetzt etwas enttäuscht sein werden. Aber ich kann euch versichern, dass ihr ALLE eure Chance bei dieser WM bekommen werdet.“

Blieb nur noch das Organisatorische.
„In…“, er sah kurz auf seine Uhr. Sie lagen gut in der Zeit. „…einer halben Stunde treffen wir uns am Trainingsplatz. Leichtes Anschwitzen, letzte Feinheiten. Anschließend könnt ihr noch kurz auf eure Zimmer. Anschließend treffen wir uns in der Lobby und fahren ins Stadion. Noch Fragen?“
Abwartend sah er in die Runde.

"Was ich und Lisa? Wir verstehen uns nur gut. Sie hat mir ihre Sorgen erzählt und seitdem unternehmen wir halt viel miteinander", flüsterte er zurück. "Und was grinst du so? Hast du mir irgendwas zu sagen?"
Sein Blick glitt auf das Flipchart und er grinste zufrieden, als er seinen Namen darauf erkannte.

Marcel grinste leicht und stuppste Mario leicht an. "Na? Sieht man sich auch wieder?" Er war erleichtert darüber, dass es dem Kleineren wieder besser ging.
Das dieser gerade an Jenny dachte wusste er nicht. Als Joachim schließlich für Ruhe sorgen wollte verstummte er aber auch erst mal.

Glücklich lächelte er Lukas an.
"Sieht du, du spielst!"
Dann schüttelte er den Kopf auf die Frage des Trainers.

Na, das war doch tatsächlich eine Überraschung.
Fast schon ein wenig fassungslos sah Benni Julian an und stupste ihm in die Seite. "Wir spielen. Wir spielen beide."
Nicht einmal, dass er nur auf seiner ungeliebten Rechtsverteidigerposition spielte, störte ihn so wirklich. Er spielte!

"Mittelfeld?!", platzte Philipp heraus. Was ging denn hier ab?
"Aber hey, Holger, du spielst", grinste Philipp ihn an. Dann ging sein Blick zu Ron. Er lächelte. "Du wirst uns von der Bank aus retten."
Er schaute wieder nach vorne. "Mittelfeld? Ich verstehe es immer noch nicht..."

Manu strahlte breit. Er war im Tor. Ein reisen Stein fiel ihm von Herzen. Dann wandte er sich zu Thomas und grinste ihn an. "Wir beide sind zusammen in der Startelf...!" Er konnte gerade sein Glück kaum fassen. Trotz der Fehler vertraute Jogi auf ihn und Manu würde ihn bestimmt nicht enttäuschen.

Auch Clemens, Per und René schüttelten die Köpfe auf die Frage des Trainers. Dass er nicht spielen würde, hatte Clemens sich schon fast gedacht, schließlich waren seine Leistungen nicht überragend gewesen in den letzten Tagen. Per merkte man die Enttäuschung an, aber im Moment hätte er dafür wahrscheinlich sowieso keinen Kopf gehabt.
Das schlimmste aber war Renés Gesichtsausdruck. Er hatte sich so reingehängt, trainiert und alles gegeben und nur, um nun seinen Posten doch an Manu zu verlieren. Aufmunternd sah Clemens ihn an. "Hey, lass den Kopf nicht hängen! Ist ja nicht das letzte Spiel!".

Lukas freute sich, dass er von Anfang an ran durfte. Aber auf der Flip-Chart tauchte Bastis Name nicht auf. Das konnte der Stürmer nicht wirklich nachvollziehen.
"Du aber nicht."
Die Aufstellung war sowieso ziemlich merkwürdig. In der Konstellation hatten sie noch nie zusammen gespielt.

Nun, eigentlich ... eigentlich wollte er sich echt nicht beschweren, wenn er nicht spielen sollte. Aber das ... das war ... die mistigste Aufstellung, die er jemals gesehen hatte. Viel zu offensiv und keine richtige Sechs zu haben, jemanden, der immer die Sechs spielte, war doch bescheuert. Ilkay konnte nur noch den Kopf schütteln. Dann stand er auf, als Jogi sie entließ, und ging ohne irgendwen anzuschauen auf sein Zimmer.

tbc: Marcels und Illys Zimmer.

Mats lächelte zufrieden, als er seinen Namen hörte. Löw hielt ihn also doch noch für fähig.
Er sah zu Benni rüber und lächelte. Endlich durfte er mal mit seinem besten Freund zusammen spielen. Besser konnte die Aufstellung gar nicht sein.
Währenddessen holte er kurz sein Handy raus und antwortete Marcel auf seine SMS.
Wir reden später. Ich hoffe, du bist nicht sauer. Ich war einfach nur ein riesengroßer Idiot.
Dann legte er sein Handy zur Seite und beobachtete die Reaktionen der anderen.

Marcel freute sich natürlich sehr darüber, dass er in der Startelf dabei war! Das hätte er ehrlich gesagt nicht erwartet.
Aber große Mühe hatte er sich ohnehin gegeben. Unter dem Tisch griff er nach Ilkays Hand. Er passte auf, dass niemand diese kleine Geste sehen konnte.
Er drückte die Hand leicht. "Tut mir leid, wirklich. Du warst so gut." Er seufzte leicht und schüttelte den Kopf. "Philipp im Mittelfeld?"

Julian dachte erst, er hätte was an den Augen, als er da seinen Namen an der Flipchart sah. Kurz ging er dann auch nochmal die Namen seiner Mitspieler durch, aber nein... kein anderer Julian. Zwar war die Aufstellung im Allgemeinen etwas komisch mit Basti auf der Bank und Phil im Mittelfeld, aber das interessierte ihn gerade nur am Rande. Er spielte. Und Benni auch. Am liebsten hätte er seinen Freund jetzt abgeknutscht oder gleich hier und jetzt vernascht, aber das ging ja schlecht.
Langsam kam es bei ihm an, dass er wirklich spielen würde. Ein breites Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als er sich zu Benni umdrehte, der ihn gerade angestupst hatte.
"Wir spielen!", musste dann auch er laut sagen und hob dann seine Hand, um mit Benni zumindest abzuklatschen.

Thomas schüttelte verneinte den Kopf, dann warf er sich vor freute in Manuels Arme. Er rief ihn zu "Wir spielen, wir spielen, wir spielen!". Er war einfach so Glücklich, das Thomas und Manu zusammen auf den Platz stehen würden.

"Glückwunsch, ihr beiden! Ich hab es ja schon geahnt, dass Jogi auf seine alte Nummer eins setzen wird.", sagte Ron an Holger und Phil gewandt. Innerlich war Ron tief enttäuscht, er hätte so gerne gespielt.

"Ach so. Na dann ist ja alles gut", flüsterte Mario in Marcos Richtung. Er fragte sich allerdings, ob das die volle Wahrheit war. Mario konnte das Grisnsen einfach nicht aus seinem Gesicht bekommen, wollte seinem Freund aber hier in der Öffentlichkeit nichts verraten. "Ich hab einfach gute Laune hier", antwortete Mario stattdessen.
Plötzlich spürte er einen leichten Stubser, der von seiner anderen Seite kam. Marcel, der sich nach seinem Befinden erkundigte. "Danke Schmelle. Mir geht es schon viel besser." Gleichzeitig erschrak er. Jenny war schließlich Schmelles Ex. Er musste sich sofort erkundigen, wie es ihm ging: "Und bei dir alles gut? Die Trennung von Jenny okay?" Mario fühlte sich plötzlich wie der letzte Dreck.

"Ich weiß. Aber das wird schon"
Die Startelf sah wirklich nicht vielversprechend aus, aber was sollten sie jetzt anfangen rum zumeckern. War doch klar, dass nicht jeder spielen konnte und im Training hatte er auch keine Glanzleistung gezeigt.

Auf Holgers Gesicht breitete sich ein zufriedenes Lächeln aus. Wenigstens durfte er als Innenverteidiger in der Startelf auflaufen!
Aber Phil im Mittelfeld? Aber der schien sich trotzdem zu freuen, also dürfte das schon okay sein.
Basti war nicht aufgestellt, das würde dessen Laune nicht bessern. Holger warf verstohlene Blicke zu dem Blonden, sah aber dann gleich wieder zur Seite. Auch für Ron fand er es schade, auch wenn es keine Überraschung war, dass Jogi wie immer auf Manuel zurück griff.
"Vielleicht spielst du ja das nächste Mal", sagte er an Ron gewandt. Was besseres fiel ihm auf die schnelle nicht ein.

Kevin sah verwundert auf die Tafel. Er hatte damit gerechnet, dass er nicht spielen würde. Dafür war es vielleicht noch ein bisschen zu früh, aber diese Aufstellung wäre ihm nie im Leben in den Sinn gekommen. Philipp im defensiven Mittelfeld? Soweit er das beurteilen konnte, war Philipp sehr verwirrt darüber, woraus Kevin schloss, dass das absolut nicht die Position ihres Kapitäns war. Aber Jogi sollte doch eigentlich wissen was er tat, oder nicht?

Benni fing Mats' Blick auf, zeigte ihm einen hochgereckten Daum. Darauf hatten sie fast fünf Jahre gewartet. Endlich wieder zusammen ein Turnier rocken, sie würden eine undurchdringliche Mauer bilden.
Dann wandte er sich Julian zu. "Das müssen wir eigentlich feiern... vor allem, wenn wir das Spiel heute gewinnen."
Dann hob er die Hand, um mit ihm abzuklatschen.

"Trainer, ich will die Entscheidung nicht in Frage stellen, aber bitte beantworten Sie mir doch die Frage, warum ich im Mittelfeld spiele. Und wo da eigentlich...", Philipp sah Jogi direkt an. Das interessierte ihn jetzt doch brennend.