Hotelzimmer von Marco und Lewis

"Schlafen?", hakte er argwöhnisch nach und sah auf sein Bett. "Willst du hier übernachten, oder was...?" So ganz verstand er die Logik noch nicht. "Also.. Timo pennt aber auch hier... und ich weiß nicht, ob er rauskommt, wenn du auch im Bett liegst..." Und eigentlich war Marco noch nicht wirklich müde. "Oder soll ich dich drüben ins Bett bringen?"

Timo hatte sich die ganze Zeit im Bad aufgehalten, weil er einfach Angst hatte, das er das mit Marco im Zimmer ansprach oder sonst was...oder wollte das er ganz auszog, weil er nervte.. aber Marco schien sich ja echt Sorgen zu machen. Unsicher huschte er aus dem Bad und stellte sich hinter Marco, er hatte keine Lust, dass Marc ihn wieder so dumm anmachte, wie bei seiner Ankunft. 
"Soll ich gehen?" fragte er Marco unsicher und klammerte sich an ihn. Sein Blick glitt mit roten Wangen zu Marc.

Marc hatte mittlerweile schon damit aufgehört, sich über das Geheule des Werners aufzuregen. Bei Gelegenheit würde er ihm vielleicht einfach einen Flyer über Mädchenballett hinlegen. So als ganz dezente Aufforderung, wo man sein Verhalten besser verkraften würde und sich ähnlich benahm.
"Jaaaaaa, schlafen", wiederholte er.
Das, was man halt so in der Nacht tat. Man zumindest, Marco ja offenbar nicht.
"Lass mal, ich hau schon selber ab." Dessen Anwesenheit würde er einfach nicht weiter ertragen.
"Euch viel Spaß noch." Ins Bett bringen lassen würde er sich sicher nicht. Er war keine fünf mehr.

Marco breitete sofort seine Arme aus und schirmte Timo so von Marc ab. "Mensch, Marc! Bist du jetzt sauer auf mich? Komm, ich hab dich doch gern, du bist mein bester Kumpel. Du kannst meinetwegen auch hier schlafen, dann schlafe ich in der Mitte, hm? Wir kriegen das doch hin..."

Marc wusste langsam nicht mehr, ob er hier lachen oder weinen sollte. Meinten die das eigentlich ernst?
"Nein, ich bin nicht sauer, aber ich hab keinen Bock, neben einem Trottel zu liegen, der Angst vor mir hat, weil ich vor seinen Augen einen Kerl geküsst habe", stellte er leicht genervt klar. So weit kam es hier noch. Marc teilte mit niemandem das Bett, mit dem er das nicht teilen wollte.

"Okay. Dann lassen wir das lieber. Aber ich kann mir vorstellen, dass ihr euch vielleicht ein bisschen heftiger geküsst habt. Und Timo hier, der war sich eben noch nicht sicher, ob er schwul ist, oder nicht. Da war er verunsichert, das ist doch verständlich!", redete er auf Marc ein und seufzte. "Bitte, VERSUCHT wenigstens, euch zu mögen! Ich will mich nicht dauernd teilen müssen."

Marco wollte es scheinbar nicht verstehen. Oder war der echt zu dumm dafür? Konnte Marc sich eigentlich nicht vorstellen. Ab und an hatte Marco doch ein paar helle Momente, sodass Marc diese Möglichkeit ausschloss.
"Wir haben uns geküsst, nicht ihn. Das könnte ihm völlig egal sein. Und wer zehntausend vorherige Hinweise nicht rafft, muss sich nicht wundern, wenn irgendwann der Holzhammer kommt." Gab's doch hier nicht.
Das Gelaber von wegen nicht teilen brachte Marc auch schon fast wieder auf die Palme. Da war ihm ja Lisa lieber gewesen.
"Hab ich irgendwo schon mal gehört", gab er bissig zurück. Weil er so ein netter Mensch war, verzichtete er darauf, Werner darüber zu informieren, wo er das gehört hatte.

"Ey, ich war nicht dabei, okay?! Ich will einfach nur Frieden, also mecker mich hier nicht so an!", fauchte er schließlich ebenfalls gereizt. "WO hast du das schon mal gehört? Ich versuche IMMER, es allen recht zu machen! Aber jetzt habe ich Mario seit gefühlten TAGEN nicht mehr gesehen und mit Lisa konnte ich auch noch nicht reden. Ich gebe mein bestes!"

Marco wirkte irgendwie angepisst und Marc sah es jetzt bereits kommen, dass er gleich überhaupt keinen Freund mehr hatte und schon gar keinen besten.
"Schön, dass du trotzdem über mich urteilen konntest", stellte er desinteressiert fest. Hörte Marco sich selber reden?
"Auf dem Fußballplatz", erinnerte er Marco freundlicherweise. Da hatte er genau das schon mal vor sich hingesabbelt. Marc wusste nicht mehr, ob es um Götze oder Lisa gegangen war, spielte aber auch keine Rolle.
"Und das musst du jetzt an mir auslassen, weil ich gerade so ein gutes Opfer bin, hm? Herzlichen Glückwunsch, du hast es geschafft, dass es mir noch mieser geht. War schon wirklich eine Leistung." Marc blickte Marco einfach nur enttäuscht an.

Marco raufte sich überfordert die Haare und sah traurig auf den Boden. "Es ist aber auch nicht so einfach, ich schaff es halt einfach nicht!" Er sah seinen besten Freund fassungslos an und biss sich zitternd auf die Unterlippe. "Ich versuch aber, dir zu helfen, das hab ich doch gar nicht gemeint!", fauchte er, bevor er sich an ihm vorbei aufs Bett warf und sein Gesicht in seinem Kissen vergrub. "Maaann!"

Marc brachte irgendwie keinen Ton mehr über seine Lippen.
Das hier war doch einfach nur alles scheiße. Wieso mussten sie so einen Schrott diskutieren? Das war Werners Schuld, ganz eindeutig. Wer sollte es sonst sein?
"Ist schon okay, Marco", murmelte er, als er sich neben ihn hinhockte.
"Trotzdem bleibt es einfach keine gute Idee, wenn wir zu dritt hier pennen", stellte er sanft klar. Die Meinung hatte er und dabei blieb er.

Marco rollte sich zur Seite und zog Marc enger an sich. "Schade... du musst wissen, ich hab dich gerne hier, ja? Aber ich hab es Timo versprochen...", murmelte er und vergrub sein Gesicht seufzend in Marcs Shirt. "Sorry... ich will nicht, dass du zu kurz kommst..."

Marc schmiegte sich schon beinahe kraftlos an seinen besten Freund. Nur zu gerne zog er ihn näher an sich. Vielleicht hätte er sich einfach in Marco verlieben sollen. Den hier, nicht den Höger. Offenbar hatte Timo ja durchaus Chancen und dann hätte Marc die wohl auch gehabt.
"Schon gut", murmelte er und strich Marco sanft durch die Haare. Wenn er so gehalten wurde, fühlte er sich direkt gar nicht mehr so schlecht...

Marco schmiegte sich Marcs Hand entgegen und seufzte leise. Wieso konnten sie sich nicht einfach alle verstehen und sich ins Bett kuscheln? Dann wäre alles viel einfacher... "Danke...", murmelte er in die Runde, bevor er sich aufsetzte und die Haare zurechtstrich. "Was machen wir denn jetzt?"

Timo erkannte schnell, was hier das Problem war. ER! Wegen ihm hatten Marc und Marco jetzt Stress und das wollte er nur. Nur weil er so ängstlich war, nur weil er mal für Marc geschwärmt hatte und ihn jetzt nicht leiden konnte, weil er einfach Angst hatte, dass alles auflog. 
"Ich... bitte! Marc du kannst echt gerne hier bleiben. Ich will nicht, dass ihr wegen mir streitet, nur weil ich so.. verklemmt bin. Ich hatte meine Gründe, aber... ich, ich komm damit klar!"

Marc klebte immer noch an Marco, auch wenn der sich mittlerweile bewegte. Aber irgendwie wollte er ihn auch nicht loslassen, denn das hätte ja bedeutet, dass er wieder komplett alleine dastand.
Dann fand Werner wohl doch seine Stimme wieder und die Worte überraschten Marc ziemlich. Wo hatte der denn plötzlich Verstand gefunden?
Vor allem verstand er den Grund immer noch nicht. Wahrscheinlich gab es gar keinen.
"Okay", murmelte er und versuchte sich an einem kleinen Lächeln.

Timo lächelte Marc einfach nur leicht an und zog beide dann einfach etwas mit zum Bett. "Können wir uns dann nicht einfach zu dritt ins Bett kuscheln? Ich bin doch etwas müde!" nuschelte Timo und legte sich selber ins Bett.
Er war fertig und müde und würde am liebsten schlafen. Das Marc und Marco wieder kuschelte, löste ein komisches Gefühl in ihm aus.. er war eifersüchtig.

Marco sah Timo verwundert an, bevor er dankbar lächelte und sich in die Mitte des Bettes warf. Er klopfte einladend auf seine beiden Seiten und grinste leicht. "Dann kommt mal her... müde bin ich zwar jetzt nicht mehr sooo wirklich, aber gegen kuscheln habe ich nichts."

Kaum hatte Marc das erreicht, was er wollte, hatte er da keinen Bock mehr drauf. Wie lappig war sein Verhalten eigentlich? Statt sich seinen Frust von der Seele zu vögeln, hockte er hier und heulte rum.
Hätte er nicht zu irgendwem anderes gekonnt? Die beiden waren wirklich etwas langweilig und er hatte keinen Bock, jetzt die ganze Nacht in Marcos Armen zu pennen, zumindest von diesem Marco.
Trotzdem ließ er sich neben ihm nieder und starrte dann genervt an die Decke.

Marco spürte, dass Marc immer noch nicht ganz zufrieden war und drehte seufzend seinen Kopf zur Seite. "Was bedrückt dich, hm? Nicht bequem? Ich kann auch mehr rutschen, dann hast du mehr Platz", erklärte er ihm und lächelte leicht. "Oder willst du ein bisschen Fernsehen?"

Timo rutschte bis zum letzten Ende und schaute die beiden einfach nur an. Er hatte immer noch das dumpfe Gefühl, dass Marc wegen ihm so war, dabei hat er sich doch entschuldigt. "Wenn ich nerve oder gehen soll, sag es!" seufzte er schließlich. 
Er wollte doch nicht stören, auch wenn er liebend gerne mit Marco kuscheln würde.

Scheinbar merkte Marco jetzt auch noch, dass Marc das alles hier nicht so ganz passte. Aber was sollte er ihm schon groß darauf antworten?
Ich will ficken?
Kam mit Sicherheit gut an. Timo wollte er jetzt nicht auch schon wieder gegen den Kopf stoßen
"War einfach nen scheiß Tag", murmelte er leise. Und so wie es aussah, konnte er das jetzt noch nicht mal wirklich vergessen.
Irgendwie hatte er auch das dringende Bedürfnis, sich an Höger zu rächen... Ihm zu zeigen, dass es ihn nicht interessierte, was der veranstaltete.
Er wollte nicht so verletzlich sein.

Marco sah seufzend zu Timo, der wohl kurz davor war, aus dem Bett zu fallen und dann zu Marc, der auch nicht sonderlich zufrieden aussah. Kurzerhand zerrte er Timo in seine Arme, bevor er Marc ebenfalls an sich zog und eine Decke über ihnen ausbreitete. "Dann vergessen wir den Tag einfach mal, hm...? Und wenn du darüber reden willst, hören wir zu..." Er streichelte Timo beruhigend über den Rücken, damit der sich in Marcs Nähe nicht irgendwie unwohl fühlte.

Kurz darauf lag Marc schon an seinen besten Freund gekuschelt da und schloss unzufrieden die Augen. Die Idee, jemand anderen zu ficken, ließ ihn einfach nicht mehr los. Er wusste, dass er Höger etwas bedeutete, als könnte er ihn genau so wohl wirklich verletzen. Vielleicht war das mies und rachsüchtig, aber Marc konnte sich nicht helfen. Wenn er leiden musste, sollte es der Kerl, der dafür verantwortlich war, gefälligst auch tun.
"Okay", stimmte er zu und rührte sich nicht weiter.

Marco sah lächelnd auf Timos entspanntes Gesicht und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor er ihn etwas zur Seite schob und mit der zweiten Decke zudeckte, damit er mehr Platz zum Schlafen hatte. Dann kuschelte er sich lächelnd an Marc und strich ihm über den Arm. "Also... willst du auch schlafen? Ich will nicht, dass ich einschlafe und du noch hier rumliegst..."