Hotelzimmer von Marco und Lewis

"Ja, so nah wirst du nie wieder an einem Sieg sein", erklärte Marco ihm überzeugt und beobachtete, wie die Highlights der bisherigen Partie gezeigt wurden. "Und weiter geht's..."

"Ihr seit jedenfalls auch nicht Meister geworden, so wie wir diese Saison."
Meinte er noch, bevor er die zweite Halbzeit starten ließ.
Er wollte unbedingt gewinnen und so strengte er sich nochmals an.
Als Neven alias Marco ihm im Strafraum faulte machte sich die Chance auf, Tottenham bekam einen Elfmeter und niemand geringeres als Lewis Harry Holtby schoss.

"Wir haben schon genug gewonnen, die Anderen müssen ja auch mal ne Chance bekommen", grummelte er und fluchte leise, als Lewis' Spieler den Elfer versenkte.
"Na super", murmelte er mehr zu sich selbst, als ihm auffiel, dass ih nur noch wenige Sekunden blieben, um wenigstens einen Ausgleich zu erzielen.

"Tja Marco, stell dich schon mal drauf ein das du Kellnern darfst! Ich glaube ich will heute extra viel zu Abendessen"
Grinsend schaute er zu seinem Zimmergenossen, der leicht angepisst neben ihm saß.
Lachend wandte er sich wieder dem Fernseher zu und versuchte die Führung über die Zeit zu kriegen.

"Ach, verdammt!", beschwerte Marco sich lautstark und warf den Controller auf das Bett zurück. "Das war nur Glück! Revanche, das kriegst du..." Er hielt inne, als sein Blick auf den Radiowecker fiel. "Du, Lewis, wann ist noch mal Training? Schau mal auf die Uhr", murmelte er leise, wie als wollte er nicht, dass Jogi davon mitbekam.

"Yeaaaah man! Üb schon mal für heute Abend Marco!" Lachend schaute er zu Marco, der gerade irgendwas von Wecker, Jogi und Training labberte.
Langsam schaute Lewis auf die Uhr.
"FUUCK! Wir sollten schon seit Ewigkeiten dort sein." Noch im sprechen rannte er wie dumm umher und suchte seine Sportsachen zusammen.

"Oh Mann! Einen Tag mit dir im Zimmer und ich komm zu spät! Kannst du nicht mal mitdenken?!" Hektisch wühlte er in seinem Koffer herum und versuchte, sich das Trikot überzustreifen, während er in die Trainingshose stieg, woraufhin er unsanft auf dem Fußboden landete. "Aua, das gibt n blauen Fleck", nuschelte er etwas leiser und rieb sich sein Hinterteil, bevor er Socken, Schienbeinschoner und Stutzen anzog. Die Schuhe nahm er in die Hand, nachdem er in seine bequemen Laufschuhe geschlüpft war.
"Kommst du?!"

"Oh Mann! Einen Tag mit dir im Zimmer und ich komm zu spät! Kannst du nicht mal mitdenken?!" fuhr ihn Marco nicht gerade höflich an.
"Ah ja jetzt bin ich auch noch Schuld?" wütend zog er seine Schuhe an und brauchte auch noch doppelt so lang wie sonst.
"So eine scheiße" fluchte er, weil einfach alles schief ging. Zuerst zog er sein Shirt falsch rum an, dann fand er seine Hose nicht. Doch schlussendlich stand er fertig angezogen vor Marco, der ihn mit einem nicht gerade netten "Kommst du?!" ansprach.
"Ja! Wir gehen gleich zum Platz, da sind die anderen bestimmt schon."

cf: Trainingsplatz

"In der Lobby werden sie sicherlich nicht mehr sein!", bemerkte Marco missmutig und griff gerade noch nach dem Zimmerschlüssel, bevor er die Tür mit einem lauten Knall zuwarf und Lewis hinterher rannte.

tbc: Fußballplatz

cf: Fußballplatz

Als aller erstes schlüpfte Lewis unter die Dusche und wusch sich den Schweiß ab, dann zog er sich frische Klamotten an und legte sich aufs Bett und griff nach seinem Handy.
Er wählte die Nummer seiner Schwester, um ein bisschen mit ihr zu plaudern.

cf: Lobby

Immer noch etwas angesäuert betrat er das Zimmer und warf die Trinkflasche unachtsam auf den Schreibtisch. Danach schmiss er die beiden Paar Schuhe in die nächstbeste Ecke und verschwand im Badezimmer, um zu Duschen.

Nur am Rande bekam er mit wie Marco leicht angepisst den Raum betrat, aber es kümmerte ihn nicht weiter, da er gerade in sein Gespräch vertieft war.
Er erfuhr soeben von seiner großen Schwester, das sein kleiner Bruder Joshua ein Mädchen an der Angel hatte.
Lewis freute sich riesig für ihn, aber innerlich war er auch ein bisschen eifersüchtig.
Eine neue Beziehung, das wollte er auch, jemand der ihn unterstützte, für ihn da war.
Lisa vermisste er nicht, aber die Frau an seiner Seite schon.

Nachdem er eine halbe Ewigkeit unter der Dusche verbracht hatte, band er sich ein frisches Handtuch um die Hüfte und ging zurück ins Zimmer, wo er sich seufzend auf seine Betthälfte warf und den Kopf um Kissen vergrub.

Nach einer ganzen Weile beendete er das Gespräch mit seiner Schwester und wandte sich zu Marco, der gerade sein Gesicht im Kissen vergrub.
"Was ist denn los?" Fragte er dieses mal aber ernst.

"Wenn wir uns weiter so verhalten, gewinnen wir nicht mal die Vorrunde. Marcel zickt alle an, Mats ist total komisch, Benni auch. Jule macht mir auch irgendwie Sorgen und ich weiß auch nicht... Wir stressen uns doch Alle nur noch, das geht doch nicht!", grummelte er in das Kissen und hob nur den Kopf, um kurz Luft zu holen.

Bis jetzt hatte Lewis versucht die Tatsachen zu verdrängen, aber nachdem Marco alles direkt angesprochen hatte, kamen sie wieder hoch.
Er hatte Recht, so verdammt Recht!
"Hey Kopf hoch Marco! Das wird schon wieder. Die haben sich doch bis jetzt immer wieder zusammengerauft und wir wissen doch nicht mal was da überhaupt vorgefallen ist."
Mit diesen Worten versuchte Lewis seinen Zimmerkollegen etwas aufzumuntern. Doch das ende machte ihn stutzig. Zu gerne würde er wissen wollen was da los war, aber er entschied sich nicht einzumischen, das würde doch nur alles schlimmer machen.

"Ja, aber... So schlimm war es noch nie. Und keiner erzählt keinem was und dauernd Grüppchen und ach egal, ich will dich damit nicht nerven." Er seufzte und zog das Kissen kurzerhand über seinen Kopf.

Auch wenn er sonst immer der Spaßvogel war, er wollte Marco zeigen, dass er auch anders kann.
"Hey du nervst mich nicht! Erzähl mir was dich bedrückt! Dafür bin ich doch da." Schüchtern lächelte er den Borussen an.

Marco hob den Kopf unter dem Kissen hervor und sah Lewis nachdenklich an. "Es ist einfach, ich habe mich so auf die Zeit hier gefreut und jetzt geht irgendwie Alles den Bach runter, das kann es doch nicht sein! Ich habe vorher mit Caro geredet und sie ist schon genervt, weil ich dauernd so lange weg bin und wenn das jetzt nicht mal gut läuft... Na ja, vielleicht hat sie dann recht und es bringt einfach nichts, dass ich bei so Sachen mitfahre."

Entgeistert starrte Lewis seinen Kollegen an.
"Das ist jetzt nicht dein Ernst. Schon als kleiner Junge hat jeder den Traum bei so einem Ereignis mitzufahren, ganz oben zu stehen! Das es da nicht immer Friede-Freude-Eierkuchen ablaufen kann ist doch normal. Wir sind auch nur Menschen und keine Götter!
Die kriegen sich wieder ein glaube mir! Außerdem besteht die Welt nicht nur aus Marcel, Mats, Bene und Jule sondern da ist auch noch Manu, Philipp, Holger, Thommy und nicht zu vergessen mich, die normal sind.
Die Jungs müssen das unter sich klären, aber lass dir doch von denen nicht die Gute Laune verderben!"

"Hm... Aber ich spiele mit denen in Dortmund, ich verstehe nicht, wieso die sich jetzt so verkrachen. Ich meine, in der Liga klappt es doch auch, das kann doch nicht sein. Ich weiß ja, dass es auch noch Andere gibt, aber das belastet mich und wenn die sich während dem Training dann auch noch anzicken, kriegen wir das Alle zu spüren. Aber einmischen will ich mich auch nicht..."

"Das wird schon wieder! Sie werden schon ihre Gründe für ihr Verhalten haben!
Schau ich kenn hier fast niemand, was auch echt doof ist, aber du bist doch so beliebt und alles! Deine Fans vergöttern dich, deine Spielfreude ist atemberaubend! Das willst du doch nicht alles aufgeben, nur weil die Zecken Zoff haben!"

"Hm, aber diese Gründe sollten sie schleunigst beseitigen, sonst werde ich mich einmischen, das ist mir dann egal. Beliebt? Wenn du meinst, du hast auch deine Fans und bist ein guter Spieler. Und natürlich werde ich es nicht aufgeben, aber wir müssen dringend etwas ändern..."

"Das stimmt schon. Aber ganz ehrlich was sollen WIR tun, damit sich was ändert?"
Fragend blickte er zu Marco. Ihm gefiel ja die Stimmung auch nicht, aber was sollten sie beide schon dagegen machen.

Marco seufzte leicht und zuckte mutlos mit den Schultern. "Weiß ich doch auch nicht. Vielleicht einfach Alle in einen Raum sperren, bis sie das geklärt haben. Ich werde den Gedanken nicht los, dass da vor allem etwas zwischen Mats, Benni und Jule ist. Und Schmelle gehört da irgendwie noch dazu."