Der Kicker

cf: Wasserfall mit Umweg über Hansis Zimmer

„Dann sollten wir wohl los. Aber erst ziehst du dir bitte Schuhe an.“ Das würde wirklich seltsam aussehen. Also waren sie schnell noch auf seinem Zimmer gewesen und hatten sich dann auf den Weg in die Lobby gemacht. Während sie den Raum betraten, ließ er quasi unauffällig seine Hand an Josés entlangstreichen. Emma und Jogi würde er das sicher nicht zeigen wollen. Sie würden sich beide sicher unsicher fühlen und er selbst zugegebenermaßen auch.

cf: Hotelzimmer von Jogi

Kaum hatten sie das Zimmer verlassen, musste sie wieder Sicherheitsabstand von ihm halten. Schweigend war sie neben ihm hergelaufen. Der Weg war ja nicht weit. Als sie im Raum Hansi und ihren Vater entdeckte, lächelte sie. Die beiden sahen wirklich gut aus. „Hallo Papa“, begrüßte sie ihn und zog ihn in eine Umarmung. „Und hallo Hansi.“ Sie umarmte ihn ebenfalls. Schließlich war er ja jetzt quasi der Partner ihres Vaters. Außerdem verstanden sie sich sowieso gut.

Er zuckte zusammen, als er eine Berührung an seiner Hand spürte. Gleichzeitig sah er zu Hansi. Und da lagen ein Lächeln und ein Vorwurf in seinen Blick. Das war gefährlich. Hier konnten wirklich überall Spieler oder Trainer herumlaufen. Er formte ein lautloses „Später“ und betrat dann den Raum. Er hatte sich kaum umgesehen, da wurde er umarmt. „Hallo Papa.“ Er lächelte und schloss seine Tochter ebenfalls in die Arme. Während die Hansi umarmte, reichte er Joachim die Hand. Das reichte wohl als Begrüßung. „Und ihr wollt hier jetzt was?“ Fragend sah er zwischen den dreien hin und her.

Ihr gefiel die Begrüßung zwischen ihrem Vater und Joachim nicht. Kälter ging es schon fast gar nicht. Sie warf ihm einen bösen Blick zu. Er sollte sich zusammenreißen. „Und ihr wollt hier jetzt was?“ Sie lächelte wieder. „Der Herr Bundestrainer wollte ein Spiel gegen mich verlieren und wir brauchen einen Schiedsrichter. Mit Zweien ist das sogar noch besser.“ Ihr kam da sogar eine noch bessere Idee. „Oder wollt ihr mitspielen?“

Er war überrascht, als José ihm nur die Hand gab. Aber er wollte keinen unnötigen Streit heraufbeschwören. „Der Herr Bundestrainer wollte ein Spiel gegen mich verlieren und wir brauchen einen Schiedsrichter. Mit Zweien ist das sogar noch besser.“ Während Emma sprach, legte er seine Hände an ihre Seiten und schob sie hinter sich. „Was Emma eigentlich sagen möchte…Sie würde gerne einmal gegen den Bundestrainer verlieren. Sie konnte das nur nicht so gut ausdrücken.“ Grinsend sah er sie an. „Oder wollt ihr mitspielen?“ Sie ging gar nicht auf ihn ein, aber diese Idee war gut. „Wollen sie“, entschied er. Hansi war dafür sowieso zu haben und vielleicht würde es die Stimmung zwischen ihm und José etwas auflockern.

„Der Herr Bundestrainer wollte ein Spiel gegen mich verlieren und wir brauchen einen Schiedsrichter. Mit Zweien ist das sogar noch besser.“ Mit großen Augen sah er dem Treiben zu. Als Jogi Emma hinter sich schob, seufzte er. Die beiden hatten sich wohl eindeutig provoziert. „Was Emma eigentlich sagen möchte…Sie würde gerne einmal gegen den Bundestrainer verlieren. Sie konnte das nur nicht so gut ausdrücken.“ Er seufzte leise. Jogi machte einen super Eindruck. Vor allem nach der kühlen Begrüßung zwischen ihm und José. „Oder wollt ihr mitspielen?“ Also eigentlich...„Wollen sie.“ Er stemmte die Hände in die Seiten. „Der Co-Trainer kann das schon ganz alleine entscheiden. Aber wir spielen und damit die Mannschaften fair sind, spiele ich mit Emma.“ Er hatte die Teams absichtlich so gewählt.

„Oder wollt ihr mitspielen?“ Er verdrehte die Augen. Musste seine Tochter immer solche Ideen haben? „Emma, ich…“ Doch Joachim unterbrach ihn. „Wollen sie.“ Na toll. Aber irgendwie würde er auch das überstehen. Und mit Hansi würde er vielleicht sogar gewinnen können. Dann könnten sie sehen, was für ein Team sie… „Aber wir spielen und damit die Mannschaften fair sind, spiele ich mit Emma.“ Ruckartig drehte er seinen Kopf zu Hansi. So hatte er sich das nicht gedacht. Aber als er ihm dann am Tisch gegenüberstand, änderte sich seine Meinung. So konnte er Hansi ansehen, ohne dass es großartig auffiel. Diese Feststellung ließ ihn lächeln. Und es machte ihm auch nichts mehr aus, mit Joachim in einem Team zu sein. Er wollte ihre Beziehung ja akzeptieren. Und dafür müsste er sich eben mal zusammenreißen. Er schnappte sich einen kleinen Ball und ließ ihn auf das Spielfeld rollen.

Er bemerkte Josés Reaktion und legte ihm kurz eine Hand auf den Rücken, als er hinter ihm stand. Es sollte ihm zeigen, dass er hier war und er keine Bedenken haben musste. Als sie sich dann gegenüber standen, musste er lächeln. Und doch sah er ihn kurze Zeit später herausfordernd an. Er würde das hier nicht kampflos verlieren. Bei einem kurzen Seitenblick auf Emma und Jogi erkannte er dasselbe. José eröffnete das Spiel. Sie waren alle konzentriert und schnell hatten sie beide denselben Punktestand.

Er merkte schnell, dass Joachim und er sich erst auf das Spiel einstellen mussten. Doch als sie herausgefunden hatten, wie sie am besten harmonierten, lief es. Dass es bei Hansi und Emma genauso war, ärgerte ihn ein wenig. Denn so blieb das Spiel ziemlich ausgeglichen und jeder kleine Fehler wurde sofort bestraft. „Sowas Blödes“, grinste er Hansi an, als er den Ball hinter den Torwart beförderte. Das sollte er als Trainer eigentlich besser können. Er suchte seinen Blick und gab Joachim somit unbewusst die Gelegenheit, ihr Team in Führung zu bringen.

„Sowas Blödes.“ Er verdrehte die Augen. „Es ist nur ein Spiel“, grummelte er leise. Der nächste Punkt war entscheidend. Als er plötzlich Josés Blick bemerkte, war er kurz abgelenkt und Jogi konnte den Ball im Tor versenken. „Du Schummler“, lächelte er und wurde dann von einem Piepsen unterbrochen.

Got a secret can you keep it?
Lass die Finger von verheirateten Männern.
M.

Er wurde blass. Wer schrieb ihm solche Dinge? „Ich muss mal kurz an die frische Luft“, murmelte er und ging dann in den Park.

tbc: Park

Irritiert hatte er den beiden nachgesehen. Als dann auch noch Oliver an ihnen vorbeigegangen war, ohne ein Wort zu sagen, war er vollends verwirrt gewesen. „Was war das denn?“, fragte er leise und sah zu Emma. „Sollen wir nach ihnen sehen? Oder…?“ Er wusste gerade nicht, was sie tun sollten. Irgendwie hatte er sich das anders vorgestellt. Gedankenverloren spielte er an den Figuren herum und zuckte zusammen, als der Ball in das kleine Fach hinter dem Tor kullerte. „Sieg“, murmelte er schwach lächelnd.

„Was war das denn? Sollen wir nach ihnen sehen? Oder…?“ Sie war komplett verwirrt. Erst verschwand Hansi, dann ihr Vater und dann auch noch Oliver. Was war denn hier los? „Ich weiß nicht“, murmelte sie und stellte sich zu Joachim. „Sieg.“ Sie zuckte zusammen, als der Ball im Tor verschwand. „Ja“, gab sie leise von sich und flüchtete sich dann in seine Arme. Die Atmosphäre war komisch und ihr gefiel gar nicht, was hier passierte. Warum waren auf einmal alle bis auf Joachim weg? Dass sie die Wette verloren hatte, war ihr gerade vollkommen egal. „Wollen wir vielleicht wieder ins Zimmer?“

„Ja.“ Eine Sekunde später lag Emma schon in seinen Armen. Es war ein Reflex, dass sich seine Arme um sie legten und sie festhielten. Hier stimmte etwas nicht und dass Emmas Vater da irgendwie involviert war, machte es für sie nicht gerade besser. Beruhigend streichelte er über ihren Rücken. „Wollen wir vielleicht wieder ins Zimmer?“ Er lehnte sich ein Stück zurück und sah sie an. „Gleich“, murmelte er und küsste sie dann einfach sanft. Hier war niemand und selbst wenn...in diesem Augenblick wäre es ihm egal gewesen. Der Kuss dauerte nicht lang und doch zeigte er Emma hoffentlich, dass sie hier nicht alleine war. „Jetzt können wir das tun. Aber wollen wir wirklich wieder hoch?“ Sie hatten noch den ganzen Nachmittag. Und sie hatten die letzte Zeit schon im Zimmer verbringen müssen. Irgendwie wollte er mal raus aus diesem Hotel. „Darf der Bundestrainer seine Miss FIFA vielleicht auch zum Essen einladen?“ Die Idee war spontan und er wartete gespannt auf ihre Antwort.

Joachim hielt sie einfach fest und sie konnte diese Nähe und Sicherheit einfach nur genießen. „Gleich.“ Sanft erwiderte sie den Kuss und lehnte sich noch weiter gegen ihn. Näher konnte sie ihm mal wieder fast nicht sein. „Jetzt können wir das tun. Aber wollen wir wirklich wieder hoch? Darf der Bundestrainer seine Miss FIFA vielleicht auch zum Essen einladen?“ Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Die Vorstellung war wirklich schön. Sie beide irgendwo in einem schönen Restaurant am besten noch irgendwo in der Nähe des Strands. „Die Idee ist schön.“ Sie beugte sich zu ihm hoch und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Wann wollen wir los?“

„Die Idee ist schön.“ Er lachte leise. Deshalb hatte er es vorgeschlagen. „Wann wollen wir los?“ Er ließ seine Finger leicht über ihre Hände streichen. Warum er sich das jetzt gerade alles in der Öffentlichkeit 'traute', konnte er sich nicht erklären. Aber irgendetwas gab ihm Sicherheit. „Meinetwegen sofort.“ Als er an ihnen herunter sah, grinste er. Vielleicht sollten sie sich doch erst umziehen. Das war sonst doch etwas unpassend.

Tbc: Restaurante Brasilia (mit kleinem Abstecher im Zimmer zwecks Umziehen)